Lassen OLED-TVs berühmte Schwäche endgültig hinter sich?

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OLED-TVs erfreuen sich unter Filmen- und Serienliebhaber einer großen Beliebtheit. Ihre kontrastreiche Darstellung mit echten Schwarzwerten ermöglicht Inhalte so zu sehen, wie sie von Regisseuren angedacht sind. Dennoch können auch heutige OLEDs den Burn-in-Effekt bisher nicht hinter sich lassen.
Lassen OLED-TVs berühmte Schwäche endgültig hinter sich?
Lassen OLED-TVs berühmte Schwäche endgültig hinter sich? Bildquelle: LG

Wer sich für einen OLED-TV interessiert, stößt unweigerlich bei der Recherche irgendwann auf den Begriff des Burn-in-Effekts. Bei diesem Bildfehler bleiben Nachbilder auf dem Display des Fernsehers zurück, die künftige Darstellungen beeinträchtigen. Zwar zeigten einige Langzeitstudien bereits, dass nicht nur OLEDs unter dem Effekt leiden, doch dank ihrer Technologie waren vor allem OLEDs der ersten Generation besonders anfällig für den Fehler. Künftige OLEDs könnten das Problem noch weiter hinter sich lassen und zugleich ihre Lebensdauer verlängern. Forschern gelang ein entscheidender Durchbruch für die Bildtechnologie.

Burn-in-Effekt könnte Geschichte sein

Um zu verstehen, welchen Einfluss die Entdeckung von Forschern der Universität von Cambridge hat, müssen wir zunächst das Problem bei OLEDs begreifen. Im Gegensatz zu anderen Bildschirmtechnologien setzen OLED-TVs nicht auf Hintergrundbeleuchtung, sondern auf sogenannte organische Leuchtdioden. Dabei kommen drei unterschiedliche Arten von Subpixeln zum Einsatz: rote, grüne und blaue Subpixel. Während die roten und grünen Subpixel bereits aus phosphoreszierenden Subpixeln bestehen, handelte es sich bei den blauen Subpixeln um fluoreszierende Subpixel. Diese können jedoch lediglich 25 Prozent der an sie abgegebenen Energie in Licht umwandelt. Die restlichen 75 Prozent werden stattdessen in Form von Wärme abgegeben. Infolgedessen erhitzen sich die Bildschirme, wodurch das Risiko für Einbrenn-Probleme auf den Displays steigt. Zudem nutzen sich die TV-Bildschirme durch die Hitze wesentlich schneller ab, was zu einer verringerten Lebensdauer der Geräte führen kann.

Unerwünschter Energietransferstrom kann vermieden werden

Forscher an der Universität von Cambridge gelang es nun, ultraschmalbandige blaue Emitter zu entwickeln. Diese sind in der Lage, den unerwünschten Energietransferstrom zu verhindern, der heute in blauen Subpixeln in OLEDs entsteht – und damit das Risiko des Burn-in-Effekts zu verringern. Durch die Nutzung von Dioden, die das blaue Licht im Schmalbandspektrum emittieren sowie einem isolierten Emissionskern könnte man künftig blaue OLEDs herstellen, die die unerwünschte Energieübertragung unterdrücken. Dadurch ergeben sich nicht nur Vorteile in der Resistenz des Bildschirms gegen das Einbrennen von Nachbildern. Zugleich dürfte sich die Langlebigkeit der TV-Geräte erhöhen und ihr Energiebedarf sinken. Denn dadurch entfiele auch die Notwendigkeit einer eingebauten „Bremse“ in OLEDs, die eine zu hohe Energieübertragung des Emittermoduls bislang verhindert.

So vielversprechend die bisherigen Forschungsergebnisse ausfallen, kurzfristig werden sie ihren Weg in TV-Geräte nicht finden. Bis die Forschung von der Entwicklungsphase Einzug in die OLED-TVs erhält, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die Möglichkeit, eine der größten Schwächen von OLEDs mithilfe dieser Technologie auszugleichen, ist jedoch ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Bildschirmtechnik auch in Zukunft behaupten wird. Dafür spricht ebenfalls die großzügige Investition von LG in den Ausbau von OLED-Produktionskapazitäten. Die Geräte mit OLED-Displays könnten in den kommenden Jahren nicht nur besser und langlebiger werden, sondern auch wesentlich günstiger. Der vergleichsweise hohe Preis von Geräten mit OLED-Displays könnte dadurch als Barriere zu den Vorteilen der Technologie entfallen. Schon heute lassen sich bei Rabattaktionen auch OLED-TVs zu erschwinglichen Preisen erwerben.

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