Glasfaser soll Deutschland schneller machen, doch der Weg dahin ist umstritten. Die Telekom spricht vom Ausbau als Teamsport, Stadtwerke erzählen dagegen von der Angst vor Überbau und sehr langen Vertragsbindungen. Mittendrin steht Thilo Höllen, Senior Vice President und Leiter Breitbandkooperationen der Telekom. Seit 2018 verhandelt er Kooperationen mit Stadtwerken, Regionalversorgern und Investoren, verantwortet Joint Ventures, Fiber-Plattformen und andere Modelle, bei denen inzwischen jeder dritte Telekom-Glasfaseranschluss entsteht.
Im Interview mit inside digital erklärt Höllen, wie freiwillig Kooperationen aus seiner Sicht sind und warum Verträge oft über 30 Jahre laufen. Und er sagt auch, weshalb die Telekom zwar viele Vorleistungen anbietet, selbst aber nur begrenzt Bitstream einkauft. Das Gespräch führte inside digital-Netz-Experte Thorsten Neuhetzki.
Glasfaser: Sind Kooperationen mit der Telekom freiwillig?
inside digital: Die Telekom spricht davon, dass der Ausbau von Glasfasernetzen Teamsport sei. Sie sind für die Kooperationen mit den Stadtwerken zuständig, die Telekom ist seit einem Jahr Mitglied im Verband Buglas, in dem sich viele Stadtwerke zusammengeschlossen haben. Sie betonen stets die Wichtigkeit der Kooperation mit Stadtwerken. Gleichzeitig höre ich von Stadtwerken – und das sind jetzt vielleicht nicht gerade die Buglas-Unternehmen – immer wieder einen Satz: „Kooperiere mit der Telekom oder du wirst überbaut.“ Von daher stellt sich die Frage: Wie freiwillig ist am Ende eine Kooperation eines Stadtwerkes mit der Telekom wirklich, wenn auch gleichzeitig immer wieder die Option des Überbaus im Raum steht?
Thilo Höllen: Da fragen Sie am besten diejenigen, die so etwas sagen. Ich kann Ihnen sagen, was wir anbieten. Wenn wir einen Ausbauplan haben für eine Stadt, dann sehen wir auch zu, dass wir entweder diesen Ausbauplan verwirklichen oder eine Kooperation eingehen. Nehmen wir das Beispiel Regensburg. Dort haben wir einen Ausbauplan gehabt. Den haben wir auch in der Stadt kommuniziert. Von Frau Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer kam dann der Hinweis: „Bitte sprecht doch einmal mit der R-Kom. Die sind auch hier im Glasfaserausbau tätig.“ Daraufhin haben wir uns mit der R-Kom zusammengesetzt und einen Weg gefunden, wie wir statt des Eigenausbaus das Glasfasernetz für die Stadt Regensburg in Kooperation herstellen.
Fest steht für uns: Wir wollen unsere Kunden versorgen. Sowohl Neukunden als auch Bestandskunden. Am Ende ist es zweitrangig, auf welcher Infrastruktur-Basis wir den Kunden versorgen. Hauptsache, wir versorgen ihn. Im Fall Regensburg ist es uns gelungen, das gemeinschaftlich zu schaffen, dass wir einen Platz gefunden haben auf einem fremden Netz. Aber manchmal gelingt es eben auch nicht. Das kann kommerzielle Gründe haben. Oder technische Gründe. Oder aber an den Prozessen im Hintergrund liegen. Es sind viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Und entweder man einigt sich oder auch nicht. Und ja: Dann wählen wir die andere Alternative. Die des Ausbaus.
inside digital: Sprich, den Überbau.
Thilo Höllen: Den Ausbau. Den eigenen Glasfaserausbau durch die Telekom. Überbau ist selten, aber ist grundsätzlich auch Teil des Wettbewerbs. Und der ist wiederum gut für die Verbraucher.
Nutzt die Telekom ihre Partner als Ausbau-Unternehmen aus?
inside digital: Wenn andere Unternehmen, z. B. Stadtwerke oder regionale Anbieter, eine Partnerschaft mit der Telekom eingehen, dann laufen diese Verträge nach allem, was bekannt ist, in der Regel 30 Jahre. Das ist eine enorm lange Zeit. Da kommt auch der Vorwurf auf, dass dieser Weg für die Telekom ein angenehmer ist, dass Sie Ihren Netzausbau über diesen Weg im Prinzip auslagern und Ihre Partner, die Stadtwerke, zu einer Art verlängerter Werkbank der Telekom werden. Wie entgegnen Sie dem?
Thilo Höllen: Auch da empfehle ich die Gespräche mit unseren Partnerunternehmen, ob diese das so empfinden. Wir haben für eine Stadt, für ein Gebiet, für eine Gemeinde einen Ausbauplan. Und den wollen wir nicht aus Jux und Dollerei durchführen, sondern um dem Kunden ein Erlebnis zu bieten. Wir wollen den Kunden auf unserer Plattform entweder halten oder ihn gewinnen. Das ist die Maxime, nach der wir vorgehen. Und dann ist die Frage: Haben wir die Chance, das selbst unter wirtschaftlichen Bedingungen zu machen? Oder finden wir einen Partner, mit dem wir solche sehr langfristigen Verträge schließen? Und das zeigt: Wenn der Druck so groß wäre, dass sich jemand gezwungen fühlt – warum würde der eine 30-Jahres-Vereinbarung mit einem Partner eingehen? Es braucht Vertrauen, um das Ganze zu machen, weil wir uns sehr, sehr lange aufeinander festlegen.
inside digital: Jetzt sind 30 Jahre ja eine wirklich lange Zeit. Marktbedingungen ändern sich, Regulierung ändert sich unter Umständen. Gibt es die Möglichkeit für Ihre Partner, innerhalb dieser 30 Jahre auch noch über die kompletten Konditionen zu sprechen? Oder wird das am Anfang einmal festgelegt und dann ist gut? Und warum sind die Fristen dann so lang?
Thilo Höllen: Die Frist ist so lang, weil wir über eine Infrastrukturinvestition sprechen. Da sind hohe Summen im Spiel. Das muss sich am Ende für alle rechnen. Und wir legen am Anfang zusammen natürlich alles fest, was wir in irgendeiner Form festlegen können. Wenn dann der Partner irgendwann – warum auch immer – zu dem Schluss kommt, dass er zu den vereinbarten Konditionen nicht mehr weiterbauen kann, gibt es natürlich die Möglichkeit, mit uns wieder zum Verhandlungstisch zurückzukehren. Und dann finden wir hoffentlich gemeinsam eine Lösung.
Warum nutzt die Telekom nicht die Netze der Wettbewerber?
inside digital: Sprechen wir über Open Access und Bitstream Access. Sie bieten Ihr Netz ja auf Bitstream-Ebene Ihren Wettbewerbern an. Das heißt, Sie produzieren den Anschluss, übergeben den Datenstrom dann an Ihren Wettbewerber. Gleichzeitig kaufen Sie aber diese Form der Vorleistung nicht bei Ihren privaten Wettbewerbern ein, sondern wollen die komplette Leitungshoheit wie etwa im Fall der Stadtwerke München und M-Net. Warum diese ungleiche Behandlung, bei der Sie eine Dark Fiber [die reine Glasfaser-Leitung zum Kunden, die dann vom mietenden Anbieter beleuchtet wird, Anm. d. Redaktion] einfordern, ohne sie selbst Ihren Mitbewerbern anzubieten?

Thilo Höllen: Zunächst einmal: Wir ermöglichen unseren Wettbewerbern umfangreiche Zugänge gemäß regulatorischen Vorgaben. Und dazu gehört so mancher passive Zugriff, und daneben unter anderem auch der Bitstream-Zugang.
Was genau mieten wir also in einer Partnerschaft an? Das ist nicht eine Dark Fiber, sondern wir vereinbaren den Bau eines gesamten Netzes, das von der Netzebene 3 bis in die Netzebene 4 reicht – also von einem Übergabepunkt durch die Straßen bis in die Wohnungen. Wenn wir einen Vertrag mit einem Partner schließen, baut dieser ein Netz, das wir dann gesamtheitlich anmieten. Wir mieten also nicht nur eine einzelne Leitung zum Kunden – eine Dark Fiber – an, sondern ein gesamtes Netz.
Das bedeutet: Wir bieten in den Gebieten, die wir mit Partnern erschließen, auch anderen den Zugang zu dem an, was dort entsteht. Übrigens via Bitstream-Access. Das heißt: Sobald die Vermarktung in den Gebieten losgeht, ist es nicht nur ein Magenta-Produkt, das auf Basis dieses Netzes produziert wird. Sondern auch unsere Wholesale-Partner wie 1&1, Vodafone oder O2 haben zeitgleich den Zugriff darauf. Es geht in unseren Partnerschaften daher nicht um eine einzelne Dark Fiber, sondern um ein komplettes Netz. Und manches Netz wäre ohne Partnerschaft sicher gar nicht erst entstanden.
Diese Probleme sieht die Telekom beim Bitstream-Einkauf
inside digital: Gleichzeitig kommt das Ganze zumeist nur im Rahmen dieser Kooperation zum Tragen. Es gibt keinen offenen Markt, wo Sie bei privaten Glasfaser-Anbietern einzelne Kunden über die Netze Ihrer Mitbewerber über einen Bitstream-Zugang anbinden. Warum kauft die Telekom nicht in breiter Masse Bitstream im Markt ein und erspart sich damit auch zahlreiche Überbau-Diskussionen?
Thilo Höllen: Es ist richtig, dass wir das nicht in der breiten Masse tun und auch nicht tun werden. Die Telekom ist der größte Netzbetreiber in Deutschland und das wollen wir auch bleiben. Unser Geschäftsmodell verpflichtet: Wir sind unseren Mitarbeitern gegenüber verpflichtet und unseren Aktionären gegenüber, sinnvolle Investitionen vorzunehmen. Oder Themen in Partnerschaft zu lösen, die ein vergleichbares Ergebnis erzielen.
Ich will Ihnen gerne einmal ein paar Unwägbarkeiten eines Bitstream-Access-Einkaufs (BSA) schildern. Es gibt beispielsweise keine eindeutigen Standards für eine Prozessierung. Es müssen immer individuelle Lösungen zwischen Partnern gefunden werden. Service-Levels: Nicht jedes Unternehmen bietet Service und Entstörung rund um die Uhr – so wie wir. Oder: Ein potenzieller BSA-Verkäufer schildert seine großspurigen Pläne, Millionen Anschlüsse in Deutschland zu bauen. Soll ich von ihm einkaufen in dem Bewusstsein, dass diese Pläne von einer Reihe an Unwägbarkeiten begleitet sind und schon bei einer Baukostensteigerung revidiert werden müssen? Das kann nicht der Anspruch der Deutschen Telekom sein.
Trotzdem gehen wir auch Wholebuy-Vereinbarungen ein, wenn bestimmte Rahmenbedingungen es zulassen, beispielsweise bei der wilhelm.tel in Hamburg, wo über hunderttausend Anschlüsse funktionsfähig und nutzbar sind. Da ist schon die Wohnungswirtschaft erschlossen. Und wenn wir dann ein betriebswirtschaftlich vernünftiges Maß finden, dann mieten wir die Leitungen an. Aber es ist in vielen Fällen nicht möglich, diese Schnittmenge zu finden. Dann ziehen wir klar den Eigenausbau oder die passive Kooperation vor.
inside digital: Auch wenn das Netz schon gebaut ist?
Thilo Höllen: Die Frage ist: Was ist das für ein Netz, um das es geht? Sie haben immer einen technischen Teil, den Sie betrachten müssen. Wie schalten Sie die Netze zusammen? Was ist versorgt, was muss versorgt werden? Sie haben prozessuale Themen. Sie müssen regeln, wie eine Bereitstellung eines Anschlusses organisiert wird. Und Sie müssen zusehen, dass die Techniker, die auf dieses Netz zugreifen, auch die Möglichkeiten haben, das zu managen. Wir haben einen hohen Anspruch an 24-7-Service und schnelle Entstörung – zum Wohle unserer Kunden. Das kann und will nicht jeder potenzielle Partner bieten. Und schließlich haben Sie auch eine ökonomische Komponente. Und in diesem Triangel muss es immer eine Lösung geben für alle genannten Punkte. Dann können Sie kooperieren oder einkaufen. Oder selber bauen.
Gibt es bald mehr Joint Ventures?
inside digital: Es gibt noch eine weitere Form, in der die Telekom Glasfasernetze ausbaut. Ich meine Joint Ventures. Hier haben Sie zusammen mit einem regionalen Partner oder einem Finanzinvestor eine neue Firma gegründet und bauen so die Glasfasernetze aus. Warum gibt es nicht mehr dieser Joint Ventures?
Thilo Höllen: Wir haben zwei Joint Ventures. Das ist einerseits die Glasfaser Nordwest, die 2020 ihren Ausbau begonnen hat. Und wir haben die Glasfaser Plus, die 2022 begonnen hat auszubauen. Wir sind das einzige Unternehmen, das dem ländlichen Ausbau mit der GlasfaserPlus ein eigenes Unternehmen widmet. Grundlage für ein Joint Venture sind jeweils Gespräche mit dem Co-Investor zur jeweiligen Rollenverteilung der Partner, den Zielen und inwieweit diese Punkte mit den individuellen Präferenzen übereinzubringen sind. Am Anfang steht eine Verhandlungsphase, die nicht in vierzehn Tagen beendet ist. Im Fall der Glasfaser Nordwest stand nach der Verhandlungsphase eine intensive Phase der Bewertung des Bundeskartellamts an. Wir hatten also gemeinsam in einen sehr langen Zeitraum investiert, ohne dass auch nur ein Glasfaseranschluss gebaut werden konnte. Es ist mitunter sehr aufwendig, so ein Unternehmen zu gründen – was nicht heißt, dass wir das nicht gerne tun.
Wir müssen eben nur sehen: Finden wir für unsere Belange die richtigen Partner auf der
anderen Seite des Verhandlungstischs, sodass auch seine Belange berücksichtigt werden
können?
Das Ausbau-Problem: Das Treppenhaus
inside digital: Die Telekom baut pro Jahr 2,5 Millionen Glasfaser-Anschlüsse – allerdings nach der Zählweise Homes Passed. Tatsächliche Anschlüsse (Homes Connected) in Wohnungen der Kunden sind es deutlich weniger und aktivierte Anschlüsse noch einmal weniger. Die Take-Up-Rate liegt bei knapp 16 Prozent. Warum ist diese Zahl so gering? Was sind die größten Hürden, auf die Sie da stoßen? Und was kann ein interessierter Kunde machen, damit aus einem Homes Passed ein Homes Activated im Idealfall wird?
Thilo Höllen: Vereinfacht gesagt: Uns die Türe aufmachen, damit wir den Anschluss fertig bauen können bis ins Wohnzimmer. Neben der Vermarktung eines Anschlusses haben wir über ein paar operative Hürden zu springen. Eine dieser Hürden ist zum Beispiel ein parallel vorhandenes Coax-Netz, also das TV-Kabelnetz. Es kommt nicht selten vor, dass wir in Gebäuden, insbesondere Mehrfamilienhäusern, keinen Zugang erhalten, um unsere Infrastruktur auszurollen. Und damit wird dem Kunden ein Glasfaseranschluss vorenthalten. In eher ländlichen Gebieten erreichen wir übrigens dieselben Takeup-Raten wie unsere Wettbewerber. Darum werden wir noch mehr in ländlichen Gebieten bauen; hoffen aber gleichzeitig darauf, dass das Thema Mehrfamilienhäuser im Sinne des FTTH-Ausbaus bald gelöst wird. Dann werden auch dort die Takeup-Raten steigen.
inside digital: Das heißt, das wäre eine Adressierung an die Politik, an das Bundesministerium für Digitales, das zu ändern.
Thilo Höllen: Wir, die Branche, brauchen neben den uns zur Verfügung stehenden Instrumenten eine sinnvolle Ergänzung. Für den Fall, dass Kunden den Anschluss wollen, wir aber seitens Vermieter, Eigentümer, Wohnungsbaugesellschaft oder anderen vom Ausbau abgehalten werden, wollen wir uns nicht einfach abweisen lassen. Der Kunde soll doch wählen können, ob er ein Glasfaserprodukt haben will. Wieso muss der Kunde akzeptieren, etwas von einem Dritten versagt zu bekommen, wenn offensichtlich ein Glasfaseranbieter bereit ist auszubauen?
inside digital: Das kann aber ja im Prinzip nur über so eine Art Wegerecht funktionieren, dass die Glasfaserleitung in jedem Fall durchs Treppenhaus, den Kamin oder Leerrohre verlegt werden darf, auch wenn der Eigentümer diese Bauweise nicht will. Oder welche Ideen gäbe es da sonst?
Thilo Höllen: Das ist eine Frage der Rahmenbedingungen, klar. Am Ende trifft ein abgelehnter Ausbau ja nicht den Eigentümer, sondern den Mieter einer Wohnung. Ihm wird vorenthalten, dass ihm ein Anbieter eine Glasfaserleitung bereitstellt, die deutlich leistungsfähiger ist als DSL oder ein HFC-Kabel.
Die Frage ist, wie der Ausbau dort stattfinden kann, wo er verhindert werden soll. Es braucht das Recht, ausbauen zu dürfen, auch wenn sich jemand in den Weg stellt. Natürlich kann auch der Eigentümer dafür sorgen, dass es einen nutzbaren Leitungsweg gibt, der seitens der Glasfaseranbieter genutzt werden kann.
Ändert eine DSL-Abschaltung die Strategie der Telekom?
inside digital: Deutschland diskutiert über das Thema Kupferabschaltung, sprich die Migration von DSL zu Glasfaser. Das zuständige Bundesdigitalministerium hat in einem Eckpunktepapier erste mögliche Regeln dazu vorgestellt. Demnach könnte auch einer ihrer Glasfaser-Mitbewerber dort, wo das neue Netz schon sehr gut ausgebaut ist, einen Antrag stellen, dass die Telekom Glasfaser abschalten müsste. Nehmen wir einmal an, diese Regeln würden am Ende tatsächlich so umgesetzt und zu einem Gesetz werden: Würde das irgendetwas an Ihrer Strategie in Sachen Wholebuy, Bitstream und Überbau ändern, wenn Sie noch keine Kooperation mit diesem Anbieter haben?
Thilo Höllen: Das ist eine fiktive Frage. Zuerst mal gehen wir davon aus, dass wir möglichst viel selbst und mit Partnern erschließen. Und wir wollen alles bauen, was wir in irgendeiner Form als wirtschaftlich machbar bewerten. Bevor wir über eine Migration von DSL zu Glasfaser nachdenken, muss ja zuerst etwas da sein, wohin migriert werden kann.
Da sind wir wieder bei der vorigen Frage: Wieso sollen Kabelnetze von einer möglichen Migration ausgenommen sein? Nur hier finden wir die harte Weigerung gegen Glasfaseranschlüsse. Eine einseitig geführte Diskussion führt zu einem Schutz von Kabelnetzen und dem Ausbremsen von Glasfaser in einigen Millionen Wohnungen, wo die neue Technologie niemals ankommen könnte. In einem ersten Schritt ist es sinnvoller, Ausbauhürden aus dem Weg zu räumen, die Technologie FTTH zuzulassen und sie zu ermöglichen. Wenn das geschafft ist und wir für jeden Anschluss eine Alternative in Glasfaser haben, ist eine Migrationsdebatte vernünftig führbar.
inside digital: Dann fasse ich das Gespräch mal mit meinen Worten zusammen: Sie sind durchaus gewillt, mit Ihren Mitbewerbern zu kooperieren, wenn es die entsprechenden Rahmenbedingungen hergeben. Aber nicht um jeden Preis.
Thilo Höllen: Das ist eine perfekte Zusammenfassung.
inside digital: Dann danke ich fürs Gespräch.
