KOMMENTAR

Harry Potter kehrt zurück – Darum könnte das Reboot tatsächlich funktionieren

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Der weltweit bekannteste Zauberlehrling beherrscht wieder die Schlagzeilen. Harry Potter kehrt zurück – diesmal im Rahmen einer neuen Serie. Nur trifft das Projekt bereits jetzt auf viel Gegenwehr seitens der Fans. Dabei könnte ein Reboot dieses eine Mal tatsächlich funktionieren. Ein Kommentar.
Hrry Potter Trailer Reboot
Harry Potter als SerieBildquelle: HBO Max

Kaum tauchten die ersten Gerüchte auf, schon ist es offiziell: Harry Potter kehrt zurück – diesmal als Serie. Produziert wird das Ganze vom Streaming-Dienst HBO Max, der seinerseits zu Warner Bros. Discovery gehört. Und auch die umstrittene Autorin der Bücher, J. K. Rowling, ist als ausführende Produzentin mit von der Partie. Eine tolle Nachricht also? Wenn es nach den Fans der britischen Zauberwelt geht, den sogenannten Potterheads, dann lautet die Antwort klar „nein“. Kein Wunder, schließlich läuft der Streaming-Markt geradezu über vor schlechten Neuinterpretationen bekannter und beliebter Werke. Doch diesmal könnte tatsächlich alles anders sein. Zumindest sind viele Voraussetzungen für eine gelungene Umsetzung erfüllt.

Es hagelt Kritik an der Harry Potter-Serie

Ein großer Kritikpunkt an der neuen Serie ist nicht von der Hand zu weisen: der Zeitpunkt. Denn der letzte Harry Potter-Film (Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2) kam erst 2011 in die Kinos. Die Streifen sind auch heute noch optisch durchaus ansprechend und die geliebten Charaktere liegen einem nach wie vor am Herzen. So ist etwa ein anderer Schauspieler als der 2016 verstorbene Alan Rickman für die Rolle des Severus Snape kaum vorstellbar. Und auch Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint werden mit ihren etwas über 30 Jahren selbstverständlich nicht wieder in die Rollen des elfjährigen Protagonisten-Trios schlüpfen.

Ferner wollen die Serienschöpfer Berichten zufolge auf einen diverseren Cast setzen. Eine Entscheidung, die bereits im jetzigen Stadium des Projekts polarisiert. Damit knüpft die Debatte rund um die Hautfarbe der Schauspieler nahtlos an die Kritik am Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ an. Darin verkörperten zwei dunkelhäutige Darstellerinnen die Rolle der Hermine. Zwar werden die genetischen Wurzeln der intelligenten Hexe im Buch nicht näher thematisiert, doch viele Fans wuchsen mit der hellhäutigen Emma Watson in dieser Rolle auf.

Harry Potter-Serie birgt viel Potenzial

So viel zu der Kritik an der Serie – sei sie nun berechtigt oder nicht. Eines ist gewiss: Unzählige filmische Neuinterpretationen der vergangenen Jahre konnten nicht überzeugen. Dennoch setzen Film- und Fernsehgesellschaften sowie Streaming-Dienste unbeirrt auf beliebte Franchises – denn diese garantieren finanziellen Erfolg. Neue Reboots und Fortsetzungen werden auf Teufel komm raus aus dem Boden gestampft, obwohl sie nicht mehr viel mit dem Geist und der Lore ihrer Vorbilder zu tun haben. Als Beispiele lassen sich hier die neuen Star-Wars-Filme, die Hobbit-Trilogie und die Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ benennen. Selbiges gilt für die abschließenden Staffeln von Game of Thrones. Sie alle stammen größtenteils oder gar komplett aus der Feder von Drehbuchautoren und haben wie bereits erwähnt nicht mehr viel mit den Hauptwerken gemein. Und genau das ist der große Unterschied zur kommenden Harry-Potter-Serie.

Das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt soll nämlich getreu der Buchvorlage umgesetzt werden – und zwar mit noch mehr Liebe zum Detail, als es bei den Filmen der Fall war. Hier wurden große Teile der Handlung nämlich gestrichen, denn zwei Stunden können zweifellos nicht ausreichen, um sämtliche Ereignisse eines ganzen Buches zu beleuchten. Anders als es bei einer Serie der Fall ist. Zumal die Schöpfer jedem, der sieben Bücher, eine eigene Staffel zu widmen gedenken. Dieser Umstand ist selbstverständlich keine Garantie für einen Erfolg. So basiert die von Netflix produzierte Serie „The Witcher“ etwa ebenfalls auf den Büchern. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen dazu, die Geschichte zu großen Teilen umzuschreiben, was bei den Fans für viel Unmut sorgte. Doch zumindest sind die Bedingungen für eine Serie, die unsere Kinder genauso lieben werden, wie wir einst die Harry Potter-Bücher und -Filme liebten, sind erfüllt.

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