Handyvertrag zu teuer: Vodafone laufen die Kunden davon

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Schon das zweite Jahr in Folge verzeichnet ein großer Anbieter die meisten Kündigungen seiner Nutzer. Das zumindest ergibt eine Auswertung eines Kündigungsdienstleisters. Wir haben die Details für dich.
Zu teuer: Viele Kunden kündigen ihren Handyvertrag
Zu teuer: Viele Kunden kündigen ihren HandyvertragBildquelle: Robert Owen-Wahl /Pixabay

Nachdem schon 2020 und 2021 aufgrund der Pandemie schwierige Jahre waren, wurde es 2022 dank des Kriegs Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise finanziell für viele Deutsche nicht leichter. Um zu sparen, haben Millionen Deutsche ihre Verträge für Internet, Streaming oder Strom gekündigt. Bei welchen Unternehmen im vergangenen Jahr die meisten Vertragsverhältnisse beendet wurden, zeigt eine Statistik des Vertrags- und Kündigungsservices Volders. Auf Platz eins der am häufigsten gekündigten Unternehmen liegt einmal mehr Vodafone.

Vodafone bekommt die meisten Kündigungen

Schon bei der Auswertung für 2021 lag Vodafone an der Spitze der Tabelle. Und auch dieses Jahr in der Auswertung für 2022 führt Vodafone als einziger Anbieter mit über 30.000 Kündigungen das Ranking an. Die Telekom (26.289 Kündigungen) und O2 (22.489 Kündigungen) folgen auf Platz zwei und drei. Auffällig viele Telekommunikationsanbieter sind auf den vorderen Rängen vertreten. Denn auch 1&1 (Platz sechs: 16.727 Kündigungen) und Freenet (ehem. Mobilcom-Debitel, Platz sieben: 10.387 Kündigungen) schaffen es auf die Top-15-Liste der am meisten gekündigten Firmen im Jahr 2022.

Damit vereint die Telekommunikationsbranche fast 17 Prozent aller über Volders abgewickelten Kündigungen auf sich. Als häufigsten Kündigungsgrund bei den Anbietern geben die Kunden „zu hohe Kosten“ und „finanzielle Gründe“ an. Interessant dabei: Diese Begründung haben bei O2 36 Prozent, bei Vodafone aber nur 31 Prozent an. Bei den Telekom-Kündigungen hingegen haben mehr als 51 Prozent finanzielle Gründe an, weswegen sie den Vertrag beenden wollen. Hier wäre es wohl an der Zeit, über die hohen Preise nachzudenken. Demgegenüber fällt bei Vodafone (16 Prozent) und O2 (12 Prozent) das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ stärker ins Gewicht (Telekom: 7 Prozent). Außerdem spielen „schlechter Kundenservice“ (Vodafone 13 Prozent, O2: 10 Prozent, Telekom: 8 Prozent) und „Umzüge“ (Vodafone: 16 Prozent, O2: 9 Prozent, Telekom: 6 Prozent) eine Rolle bei den Kündigungen.

Sky nicht mehr in den Top Ten

Der Pay-TV-Anbieter Sky landet auf Platz elf der Jahresauswertung (6.348 Kündigungen weniger als im Vorjahr). Obwohl die Streaming-Konkurrenten Dazn und Amazon Prime (Platz fünf: 16.848 Kündigungen) sich immer mehr Übertragungsrechte für die Champions League und die Bundesliga sichern, kündigte Sky eine Preiserhöhung an. Die Folge: Sky ist der Anbieter im Ranking, der am häufigsten wegen eines schlechten „Preis-Leistungs-Verhältnisses“ gekündigt wird (38 Prozent).

Kaspersky steigt erstmals in die Rangliste auf dem 15. Platz ein (4.883 Kündigungen). Nach einer Warnung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im März vergangenen Jahres schnellten die Abo-Kündigungen der russischen Virenschutz-Software in die Höhe, vor allem wegen „Sicherheitsbedenken“ (39 Prozent).

Diese Unternehmen haben die meisten Kündigungen 2022 bekommen
Diese Unternehmen haben die meisten Kündigungen 2022 bekommen

„Es überrascht mich nicht, dass die Telekommunikationsunternehmen in diesem Jahr wieder ganz vorne stehen“, sagt Jan Hendrik Ansink, Gründer und CEO von Volders. „Handyverträge sind in Deutschland stark verbreitet und die Kosten steigen oft nach einer vergünstigten Vertragslaufzeit.“ Mit einer Kündigung vor der Vertragsverlängerung vermeiden die Kunden diese Mehrkosten und können sich durch einen Neuabschluss bessere Konditionen sichern

Für Handy-Verträge bieten wir dir mit dem inside digital Kündigungskonfigurator kostenlos entsprechende Vorlagen. Für viele andere Anbieter haben wir dir Ratgeber erstellt. Hier erfährst du, wie du dort jeweils kündigen kannst:

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Henrik

    Komischer Umgang mit Zahlen…

    1. Dass Telkos vorn steht, überrascht nicht. Denn sie haben die meisten Kunden bei befristeten Vertragslaufzeiten.
    2. Wenn bei Telekom der Preis das Thema ist, bei anderen aber das Preis-Leistungs-Verhältnis: Wer muss umdenken?
    3. Die absoluten Zahlen bei den Kündigungen sagen wenig. Was ist die Basis dafür? Also die Anzahl der Kunden insgesamt im Verhältnis dazu. Und selbst dann gibt es zig Faktoren, die das beeinflussen können. Weisen die Telkos nicht ihre Wechsler aus? Dann hat man ja die ganz faktischen Zahlen und muss sich nicht auf die PR-Meldung eines Online-Dienstes berufen.

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