Handy-Verbot in der Schule tritt in Kraft: Wann, wo und warum?

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Sitzen geblieben wegen zu viel Zeit am Handy während des Unterrichts? Das ist keine Seltenheit. In Zeiten der Digitalisierung sollte das Smartphone in der Schule eigentlich helfen, doch das Gegenteil ist der Fall. Jetzt tritt das Handy-Verbot in Kraft.
Handy-Verbot in der Schule tritt in Kraft: Wann, wo und warum?
Handy-Verbot in der Schule tritt in Kraft: Wann, wo und warum?Bildquelle: National Cancer Institute / Unsplash

Studien zeigen: Schüler, die häufig ihr Handy im Unterricht nutzen, können in einen Lernrückstand von bis zu einem Jahr geraten. Die Quittung folgt am Ende des Schuljahres: Sitzen geblieben. Mehr noch. Wer das Smartphone intensiv nutzt, kann auch an unter Schlafstörungen und Cybermobbing leiden, zwei weiteren Faktoren, die den Lernerfolg hemmen, so Wissenschaftler. Deshalb folgt jetzt das Handy-Verbot in Schulen.

Im Unterricht: Handy-Verbot

Die Konzentration und Aufmerksamkeit leiden, die zwischenmenschliche Kommunikation fehlt und die Denkarbeit des Schülers übernimmt das Smartphone. Schon seit vielen Jahren steht das Handy in der Schule, insbesondere im Klassenraum, in der Kritik. Zwar gibt es auch Bildungsexperten, die digitale Medien sowie das Smartphone im Unterricht befürworten. Doch, statt an die Tafel starren Schüler heute oft aufs Display ihres Handys. Ein Handy-Verbot war deshalb nur eine Frage der Zeit.

Keine TikTok-Videos mehr während des Unterrichts, kein Chatten per WhatsApp mit den Klassenkameraden. Handy, Tablets und sogar Smartwatches sind ab dem 1. Januar 2024 im Unterricht nicht mehr erlaubt, da sie ablenken und zu schlechteren Leistungen der Schüler führen. Das gab jetzt die niederländische Regierung bekannt.

Cybermobbing: Wie schütze ich mein Kind?

„Obwohl Mobiltelefone fast mit unserem Leben verbunden sind, gehören sie nicht ins Klassenzimmer“, sagt Minister Robbert Dijkgraaf. „Die Schüler müssen sich dort konzentrieren können und alle Möglichkeiten erhalten, gut zu lernen. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass Mobiltelefone dies mit all seinen Konsequenzen stören.“ Und davor wolle man die Schüler jetzt mit einem Handy-Verbot schützen.

In Bayern werden Handys einkassiert

Ab Januar 2024 dürfen Smartphones in den Niederlanden nur noch dann genutzt werden, wenn sie für die Unterrichtsinhalte notwendig sind, etwa in einer Unterrichtsstunde zu digitalen Kompetenzen. Doch es ist immer noch die Sache der Schulen selbst, die genauen Regeln mit Lehrern, Eltern und Schülern abzustimmen. So können Schulen das Handy-Verbot komplett durchdrücken und Smartphones vollständig aus der Schule verbannen.

Hierzulande gibt es noch kein allgemeines Handy-Verbot in Schulen. Denn: Ein solches greift in die freie Persönlichkeitsentfaltung und das Eigentumsrecht ein. Nur in Bayern dürfen Schüler ihr Handy weder in Klassenräumen noch auf dem Schulhof einschalten. Wer sich nicht daran hält, muss sein Handy abgeben. Doch dürfen Lehrer das so ohne Weiteres? In unserem Special zum Thema „Handy-Verbot an Schulen: Alles, was Lehrer und Schüler wissen müssen“ zeigen wir dir, was außerhalb von Bayern gilt.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Andrea

    Wie sieht es denn bei uns, in anderen Ländern aus-gibt es Studien, wieviel weniger Haupt-, Realschul-,Abitur- Abschlüsse es gibt gegenüber den vor heute 30- Jährigen Geborenen?
    Erst dann sollte man sich sorgen, „zu- faul- zum-Lernen“ gab es schon immer (und sie hatten immer einen Grund)..

    Antwort

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