Digitale Trends 2020: Streaming-Chaos, ein Wunder-Material und mehr von allem

7 Minuten
Das Jahr 2019 brachte im Bereich "Digital" so manche Innovationen hervor. Das faltbare Smartphone mit flexiblem Display gehört ganz sicher dazu. Doch welche Trends erwarten uns 2020? Wir wagen einen Ausblick und nehmen dich mit in die Zukunft.
Digitale Trends 2020Bildquelle: Photo by h heyerlein on Unsplash

Kramt man unseren Artikel zu den Smartphone-Trends 2019 noch einmal hervor, stellt man fest, dass das meiste davon eingetreten ist. Mit dem Start erster 5G-fähiger Smartphones und auch zu Vorhersagen hinsichtlich Display und Kamera lagen wir richtig. Vor allem aber hat sich eine Vermutung bestätigt: „Die Rückkehr des Klapphandys“. Sowohl Samsung als Huawei und Motorola haben gezeigt, wie die Zukunft des Smartphones aussehen kann. Doch wie geht es 2020 weiter? Wir wagen erneut einen Ausblick.

Mehr Kameras, mehr Megapixel, mehr Videoauflösung

Zu einer Smartphone-Kamera mit Weitwinkelobjektiv gesellten sich in den vergangenen Jahren Macro- und Teleobjektive sowie Ultraweitwinkelkameras. Diese Entwicklung wird auch 2020 weitergehen. Gerüchte rund um das Hauwei P40 Pro und das Samsung Galaxy S11 deuten es bereits an: Die Brennweiten werden länger, aus der Handykamera wird ein Fernrohr. Zudem werden die Lichtstrahlen, die das Objektiv bündelt, auf Sensoren treffen, die größer sind und noch mehr Megapxiel haben, als die bisherigen. Das hat den Vorteil, dass Fotos im Detail besser werden und man auch nachts immer bessere Ergebnisse bekommt.

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Hinzu kommt: Die Videoauflösung wird steigen – auf 8K-Niveau. Prozessoren und Software werden es Hobbyfilmer ermöglichen, mit dem Smartphone Videos aufzunehmen, deren Auflösung jene von Fernsehern und Smartphone-Displays sprengt. Zukunftsträchtig ist das Ganze, aber ob man es wirklich braucht? Schließlich wächst mit höherer Auflösung auch die Dateigröße.

5G – immer noch kein (großes) Thema

Dieses Jahr haben Telekom und Vodafone die ersten 5G-Masten in Betrieb genommen. Zwar ist der neue Mobilfunkstandard mit seinen kurzen Latenzzeiten eher für das Internet der Dinge (IoT) und Kommunikation von Maschinen untereinander (M2M) konzipiert wurde, als für das Surfen auf dem Handy. Dennoch haben viele Smartphone-Hersteller Geräte auf den Markt gebracht, die 5G unterstützen.

„Bis Ende 2020 wird 5G bei Telekom und Vodafone deutlich besser verfügbar sein, als es heute noch der Fall ist“, sagt unser Netz-Experte Thorsten Neuhetzki. Zudem wird O2 in den Netzausbau einsteigen. „Für Endkunden ist 5G aber weiterhin nur als schnellere Alternative zu LTE relevant. Echtes 5G mit all seinen Fähigkeiten werden wir wohl erst 2021 sehen“, erklärt Neuhetzki. Wir haben einen ersten Test in Köln gemacht und uns angeschaut, was 5G heute bereits kann:

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Mehr Falthandys, aber zu welchem Preis?

Wird 2020 noch mehr und noch öfter gefaltet? Einiges deutet darauf hin. So ist es durchaus vorstellbar, das Motorola das ikonische Razr – nun als Falt-Smartphone – auf den deutschen Markt bringt. Samsung indes strebt offenbar eine Kopie dessen an. Und Xiaomi hat bereits 2019 gezeigt, wie man sich die Falterei vorstellt.

Doch kann das faltbare Smartphone sich 2020 durchsetzen? Dafür müssten die Preise sinken. Denn Geräte für um die 2.000 Euro sind keineswegs für die Masse erschwinglich. Und dass es schon 2020 so weit sein wird, ist nicht zu erwarten. Auch Huawei-Chef Richard Yu sagte: „Ich denke, dass 2021 die Foldables auf dem Preisniveau eines aktuellen Flaggschiffes angekommen sind.“

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Kürzere Ladezeiten und der Aufstieg eines Wundermaterials

Das Material Graphen könnte zum Highlight werden und Dinge ermöglichen, die physikalisch so bislang noch nicht möglich sind. Huawei etwa will beim P40 Pro angeblich auf einen handelsüblichen Lithium-Ionen-Akku verzichten und stattdessen auf Graphen setzen. Das Material gilt als eines der zukunftsträchtigsten – und das in vielen Bereichen.

So könnte Graphen in Zukunft die Halbleitertechnik revolutionieren, das Smartphone und all seine Einzelteile transparent machen, die gesamte Kamera-Industrie umkrempeln und eben auch die Akkuleistung enorm steigern. Ein 5.500-mAh-Graphen-Akku könnte einst in nur 15 Minuten vollständig aufgeladen sein.

Das soll das Huawei P40 Pro zwar noch nicht schaffen. Jedoch verspricht eine 50-Watt-Schnellladefunktion trotzdem eine schnelle Auffüllung. In 45 Minuten soll der Akku komplett aufgeladen sein. Das noch schnellere Aufladen von Handyakkus wird also auch ein Trend in 2020 sein.

Huawei P40 Pro: So könnte es aussehen

Es wird mehr gestreamt: Das ist der einfache Grund dafür

Ob Hörbücher, Podcasts, Musik oder Video: 2020 wird noch mehr gestreamt – und zwar auch unterwegs. Schon heute ziehen immer weniger Nutzer Musik per Drag&Drop auf ihr Handy, sondern nutzt Spotify, Apple Music oder Amazon Music, um unterwegs etwas auf die Ohren zu bekommen. Das wird sich kommendes Jahr noch intensiver fortsetzen. Mobilfunk-Optionen wie Telekoms StreamOn sorgen dafür, dass Streaming von verschiedenen Diensten nicht auf das vertraglich enthaltene Datenvolumen angerechnet wird.

Darüber hinaus wird das Datenvolumen in vielen Tarifen immer höher. So sind heute schon 10 GB für gut 15 Euro im Monat mit bis zu 225 Mbit/s möglich. Die ersten echten Faltrates haben wir schon gesehen. Zwar sind diese noch recht teuer. Die Preise aber werden sinken.

Fragmentierung der Streaming-Anbieter

Ob Netflix, Amazon, Maxdome (Joyn), TV Now, oder Sky Ticket: Der Kampf um Streaming-Kunden wird 2020 noch einmal deutlich verschärft. Denn mit Apple TV+ und Disney+ kommen nächstes Jahr weitere große Player dazu. Vor allem der Streaming-Dienst von Disney wird dafür sorgen, dass unzählige Walt-Disney-Filme exklusiv nur noch bei Disney+ zu sehen sein werden.

Ein Streaming-Dienst, bei dem ich alle Filme und Serien sehen kann, die ich will? Eine Utopie. Künftig wird man immer mehr Dienste abonnieren müssen, um bestimmte Inhalte zu sehen. Eine kostspielige Angelegenheit. Und die Zukunft könnte noch teurer werden. Denn auch Streaming-Anbieter dürften wohl einsehen, dass kaum jemand 10 verschiedene Dienste abonniert. Stattdessen werden sie Filme und Serien einzeln zum Kauf anbieten – was bereits heute teilweise der Fall ist. Doch statt physischer DVD oder Blu-ray läuft der Film einmalig als Stream über den Fernseher. Ob der Kunde dafür dann aber genau so viel bezahlen wird wie für eine Blu-ray bei Saturn? Fraglich. Ob das lineare Fernsehen diese Preisexplosion für sich nutzen und Zuschauer zurückgewinnen kann? Womöglich.

Musik-Streaming: Disney als Vorbild?

Wer Spotify oder Deezer abonniert, findet hier nahezu alles, was das Musikherz begehrt. Doch wie sieht dieses Modell in Zukunft aus? Werden sich weitere Musik-Streaming-Dienste bilden um Spotify, Apple Music und Co. anzugreifen? Noch lizenzieren die Major-Labels Universal Music, Warner Music und Sony Music ihre Musikkataloge an Streamingdienstleister wie Spotify. Doch schon bald könnten sie selbst als Streaming-Anbieter in Erscheinung treten. Wenn sie dann auch noch ihre Lizenzen zurückziehen, wird es bei Spotify, Deezer und Co. ziemlich leer. Und für den Nutzer bleibt dann, wie bei Filmestreamern, nur noch, mehrere Dienste zu abonnieren, um seine Lieblingsplatten hören zu können. Doch noch ist das nichts weiter als Zukunftsmusik.

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