Die große E-Auto-Rechnung: Diesel und Benziner nehmen Stromer auseinander

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Immer wieder behaupten E-Auto-Enthusiasten, Stromer seien nicht nur umweltfreundlicher als Verbrenner, sondern auf Dauer auch günstiger. Autoexperten haben jetzt nachgerechnet. Ist das Elektroauto wirklich günstiger als Diesel und Benziner?
Die große E-Auto-Rechnung: Diesel und Benziner nehmen Stromer auseinander
Die große E-Auto-Rechnung: Diesel und Benziner nehmen Stromer auseinanderBildquelle: R.AYDIN / Pexels

Das Verbrenner-Aus ist beschlossen. Die Politik war sich sicher, dass Autofahrer ihre Benziner und Diesel entsorgen und ins E-Auto umsteigen. Doch: Pustekuchen. Die Deutschen haben keinen Bock auf Stromer. Fast 80 Prozent wollen kein Elektroauto und ihren Verbrenner so lange fahren, wie es geht. Und sogar diejenigen, die aufs Elektroauto umgestiegen sind, hassen es oftmals. Und nun rechnen Autoexperten vor, wie teuer ein E-Auto im Vergleich zum Verbrenner wirklich ist – mit allem Drum und Dran.

E-Auto kann mit Verbrenner nicht mithalten

Viele Autofahrer schreckt das Elektroauto nicht nur aufgrund zu hoher Strompreise ab. So ergab eine Analyse vor Kurzem: Wer einen Verbrenner hat, ist nicht nur hinsichtlich der Zeit beim Tanken gegenüber dem E-Auto im Vorteil. Es ist, trotz hoher Spritpreise, sogar günstiger. Das E-Auto unterwegs zu laden, wird in Deutschland immer teurer, so das erschreckende Fazit. Doch nicht nur alle, die auf Ladesäulen angewiesen sind, schrecken vor den Preisen zurück. Das E-Auto ist auch in der Anschaffung sehr teuer. Teurer, als ein neuer Benziner oder Diesel. Doch auf lange Sicht ist der Stromer doch sicher günstiger, oder? Die Experten vom ADAC haben jetzt nachgerechnet, ob sich der Umstieg wirtschaftlich lohnt.

Mit E-Auto gescheitert: Deutscher Autobauer ist Pleite

„Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell manchmal Elektroautos vorn, meist aber das vergleichbare Modell als Benziner oder Diesel“, lautet das Fazit der Auto-Experten. Wir können an dieser Stelle nicht alle Modelle aller Hersteller aufzeigen. Dafür hat der ADAC eine 23 Seiten lange Liste angefertigt. Aber einige beliebte Modelle zeigen: Verbrenner lohnen sich heute immer noch mehr, als ein E-Auto.

Diesel und Benziner oft immer noch besser

Vergleicht man etwa den VW ID.3 mit dem Golf 1.5 TSI und geht von einer Laufleistung pro Jahr von 15.000 Kilometern aus, kostet der ID.3 gut 62 Cent pro Kilometer. Der Golf mit Benzinmotor kommt auf rund 49 Cent. Beim Skoda Enyaq hat nur die günstigste Stromer-Version mit der kleinsten Batterie die Nase vor dem Verbrenner-Pendant Kodiaq. Bei allen anderen fünf Varianten ist der Benziner günstiger. Auch der Mercedes EQA, eines der beliebtesten Elektroautos in Deutschland, verliert gegen Diesel und Benziner und ist bei jeder Kilometerlaufleistung zwischen 10.000 und 30.000 Kilometern pro Jahr teurer.

Das E-Auto macht alles nur noch schlimmer: Deshalb ist das Verbrenner-Verbot sinnlos

Grundsätzlich lässt sich sagen: Bietet ein Autobauer ein Modell als Verbrenner und in einer Elektroversion an, ist der Verbrenner mit allen Kosten auf den Kilometer umgerechnet meist günstiger. Ob Kia Niro, Fiat 500 oder Citroën C4: Benziner und Diesel schlagen die Strom-Varianten. Lediglich bei Audi sind fast alle E-Auto-Modelle günstiger als ihre spritfressenden Kollegen.

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8 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Görner

    Ich fahre eine Hyundai Ioniq6 und behaupte das es kein Benziner oder Diesel Preiswerter schafft. 20000 km im Jahr. Meine Strecken betragen meistens 300 km bis 800 km. Bei den kurzen Strecken ist keine Zeit für das Laden notwendig. Geladen wird in der Garage zu 50 Prozent Solarstrom. Das ist weniger Zeit als für das Tanken von Benzin. Bei den 800 km brauche ich einen Stopp mit etwa 40 Minuten. Das Auto hat auf die 20000 km einen Durchschnittsverbrauch von 15 kWh das sind 4.50 Euro auf 100km (Ohne PV der nix kostet) beim Hausstrom. Beim Schnelladen 7,80 Euro. Durchsicht alle 2 Jahre 200 Euro. Steuern 0 Euro. Ich würde bei der Fahrleistung einen Diesel zum Vergleich nehmen.Hyundai TUCSON N Line 1.6 CRDi 4WD DCT 48V 136PS,
    43.990 €. 6 Liter mal 1,80 Euro 10.80 auf 100km. Macht bei 300000 km 18900 Euro mehr an Kraftstoff. Den Diesel gibt es auf der Autobahn auch nicht für 1,80 Euro.Der Hyundai kostet 60000 Euro ohne Rabatte. Da bin ich schon ohne PV Steuern, Öl wechseln usw günstiger.

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  2. Nutzerbild Tom

    Vollausgestattetes Tesla Model Y hat mich 37K gekostet. Vergleichbarer Verbrenner kostet mindestens genauso viel oder mehr. Verbrauch liegt bei rund 15 kWh auf 100 km. Ich lade mit dynamischen Strompreis am Wochenende, meist zu 20 Cent pro kWh oder weniger. 15*20=3 Euro auf 100 km. 10 Jahre zähle ich keine Kfz-Steuer. Ich habe so viel mehr Geld jeden Monat übrig seitdem ich auf ein E-Auto umgestiegen bin. Und dann muss ich mir ständig solche Murks-Artikel der Verbrenner-Lobby antun, das ist wirklich krass.

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  3. Nutzerbild Martin

    E-Autohasser Blasius haut wieder Stammtisch-Weisheiten raus. Dabei hat er selbst keine Ahnung. Fragt einfach Leute, die schon länger E fahren, und ihr habt Infos aus dem echten Leben. Ich spare mir hier, derart voreingenommenen Leuten etwas vorzurechenen, oder mit ihnen zu diskutieren. Der Ganze Artikel ist wieder mal einfach realitätsfremder Blödsinn. So ist das, wenn im Internet jeder irgendwas schreiben darf. Besonders wenn es sich um derartige „Fachleute“ handelt.

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Das sind keine Stammtisch-Weisheiten, Martin. Der ADAC hat es nachgerechnet. Die Quelle ist im Artikel verlinkt. Schau dir einmal die 23 Seiten lange Liste des ADAC an. Diskutieren möchtest du nicht und bezeichnest das Ergebnis von Experten lieber einfach als „Blödsinn“. Ja, kann man so machen. Und nein, ein E-Autohasser bin ich nicht. Im Gegenteil. Der Elektromotor ist eine geniale Erfindung und hätte sich schon vor mindestens 50 Jahren in Autos durchsetzen sollen. Aber so ist das, wenn im Internet jeder irgendwas schreiben darf, da hast du recht.

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  4. Nutzerbild Helmut68

    Also wenn jemand schon vorrechnet, dass Laden zu Hause an der PV „kostenlos“ sei, dann hat er entweder die Solaranlage großzügig gesponsert (von wem auch immer, Zwingersmiley)und geschenkt bekommen …..
    Oder er hat mal eben einen groben Rechenfehler begangen. Denn bis das zu gepflasterte Hausdach amortisiert ist, möchte ich mal sehen, was die China Module dann noch liefern und wie lange sie überhaupt halten. Da gibt es nämlich so gut wie keine verwertbaren Praxiserfahrungen.
    Und zu den restlichen Rechen Bestandteilen muss man dann nicht mehr im Detail recherchieren.
    Das nur mal dazu.

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  5. Nutzerbild Florian Bayer

    die mir bekannten Studienergebnisse gehen von völlig falschen Zahlen aus. Ich habe noch an keiner Schnellladesäule 70cent gezahlt weder in Deutschland noch sonst wo in Europa. Ich zahle für die Kilowattstunde am Schnelllader maximal 50cent. Im Jahresmittel verbraucht mein Polestar 2 ca. 16kw/h und nicht wie Inden Studien immer gerechnet 20-22kw/h. Auch lädt mein Auto im Sommer wie im Winter mit gleicher Geschwindigkeit dank Vorkonditionierung. Die Angaben von 4-5l Kraftstoff sind aus eigener langjähriger Erfahrung viel zu optimistisch. In der Regel fährt man durchschnittlich mit 6-8l.
    Bezüglich Wartung musste ich mit meinem alten Diesel alle 15000 km in die Werkstatt. Jedesmal habe ich 400 Euro gebleicht. Da die 1. Inspektion Polestar übernimmt, zahle ich die die 1. 60.000km gar keine Wartungskosten. Zudem zahle ich 10 Jahre keine KFZ Steuer. Mein Auto war auch nicht teurer als ein 3er Diesel, ist aber höher motorisiert und besser ausgestattet. Alles in allem bin ich noch nie so günstig von A nach B gekommen.
    Würde auch sagen hier handelt es sich um Meinungsmache im Sinne der Verbrenner Lobby…

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  6. Nutzerbild JoeDoe

    Wenn man die Liste vom ADAC ansieht und dann den Text liest fragt man sich ob sich der Autor wirklich darauf bezieht Ober einfach nur seine vorgefasste Meinung von sich gibt. Wirklich einfach nur schlecht. Schade.

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  7. Nutzerbild Lasse

    Der Autor hat (bestimmt nur aus Versehen und nicht um irgendeine politische Agenda voranzubringen) ganz vergessen zu erwähnen, dass die ADAC Liste sich AUF DIE ERSTEN 5 JAHRE eines Autos bezieht.

    Das Ergebnis: Wer einen Neuwagen kauft, und nach 5 Jahren mit 15.000km pro Jahr Fahrleistung wieder verkauft, der fährt günstiger mit dem Fossil betriebenen Modell.

    Was im Artikel suggeriert wird aber falsch ist: Elektroautos rechnen sich nicht auf Lebenszeit des Autos.

    War das mangelnde Lesekompetenz oder Bosheit, Herr Kawalkowski?

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