CES 2020: Größer, dünner und mit 8K – Die TVs und Beamer der Zukunft

6 Minuten
Größer. Dünner. Schärfer. Der Trend zu immer größeren und höher auflösenden Fernsehern geht weiter. Auf der CES in Las Vegas stellen TV Riesen wie Samsung, LG und Sony ihre neuen TVs mit und ohne 8K-Auflösung vor. Panasonic verspricht ein TV-Flaggschiff auf Hollywood-Niveau. Doch auch im Beamer-Bereich werfen Hersteller wie Acer und Anker großes Kino an die Wand. Wir zeigen dir die neuesten Fernseher- und Beamer-Highlights und verraten, was sie alles draufhaben.
Bildquelle: Samsung

Während Fernseher mit 4K mittlerweile in zahlreichen Wohnzimmern zu finden sind, arbeitet die Industrie bereits kräftig an der nächsten Generation mit 8K-Technologie. Neben einer höheren Auflösung scheint jedoch auf der CES 2020 das Ziel zu sein, TV-Geräte dünner und größer zu machen. So weist ein Gerät aus dem Hause Samsung sogar einen Bildschirm auf, der 99 Prozent der sichtbaren Fläche ausmacht. Im portablen Beamer-Bereich geht es unterschiedlich zu. Wo Unternehmen wie Acer weiterhin auf Full HD 1080p setzen, bietet Anker auch Geräte mit 4K an.

Samsung: randlos, dünn und in 8K

Bei Samsung sticht vor allem der neue 8K-TV hervor – der Q950TS. Dieser soll als erstes Fernsehgerät der Branche Surround-Sound und eine lebensechte 8K-Auflösung in einem dünnen Formfaktor bieten. Mit einem Bildschirm, der 99 Prozent der Frontseite einnimmt, ist der Q950TS mit QLED-Bildschirm der erste Fernseher mit „Infinity Screen“. Aus der normalen Fernseh-Entfernung ist der Rand demnach kaum zu sehen. Die Größe des TV-Geräts soll bei 88 oder 150 Zoll liegen und die Gesamtdicke lediglich 15 Millimetern betragen. Die Lautsprecher befinden sich in den Seiten des Fernsehers. Auf der Rückseite sind eine Reihe von Woofern angebracht, die einen virtuellen 5.1-Klang erzeugen sollen.

Für das Display verbaut Samsung einen AI Quantrum Processor 8K, der Filme und Videos in 8K-Qualität wiedergeben kann. Mittels intelligenter Fähigkeiten wie der „8K AU Upscaling- und Deep Learning-Fähigkeit“ soll er niedrig aufgelöste Inhalte automatisch auf scharfe 8K-Auflösung hochskalieren können. Die Lichtverteilung innerhalb der jeweiligen Szenen passt er mit der Funktion „Adaptiv Picture“ an. Diese soll in hellen sowie dunklen Räumen ein klares Bild und gleichbleibenden Kontrast erzeugen. Auch Funktionen für den Sound sollen an Bord sein, die TV-Stimmen bei Umgebungsgeräuschen automatisch verstärken und hervorheben. Dazu soll der Sound entsprechend den Bewegungen im Film im Raum platziert werden (3D-Sound).

Samsungs neuer Q950TS mit 8K.

LG: 8K-Zertifizierte OLED-Hochauflöser

Im Hause LG Electronics werden gleich 14 neue OLED-Modelle vorgestellt. Doch besonders stechen die Modelle der GX Gallery-Serie mit 8K und 88, 77 und 48 Zoll hervor. Die Dicke der 65-Zoll-Modelle soll 20 Millimeter betragen. Die LG Serie Nano bietet hingegen die NanoCell-Technologie mit LCD – LGs Pandant zu Samsungs OLED. Mit den LG OLED ZX Real 8K-Modellen sollen mit der 8K-Auflösung viermal mehr Details als 4K-TVs und 16-mal mehr Details als HD-TVs geliefert werden. Die LG OLED TV-Modelle mit 88 und 77 Zoll sollen sogar die Messkriterien gemäß den Empfehlungen des ICDM (International Committee for Display Metrology) übertreffen und zu den ersten Modellen gehören, die das neue CTA 8K Ultra HD Logo tragen dürfen.

Bei der Smart-TV-Plattform setzt LG weiterhin auf WebOS mit Zugriff auf die standardisierten Apps. In den neuen 8K und 4K LG OLED und 8K LG NanoCell TV-Geräten arbeitet LG mit den α (Alpha) 9 Gen 3 KI-Prozessoren. Diese bieten laut Unternehmensangaben eine höhere Verarbeitungsleistung und KI-gestützte Deep-Learning-Algorithmen zur Verbesserung der Bildqualität und zur Realisierung von diversen Spezialfunktionen.

Der neue LG OLED ZX Real 8K.

Panasonic: Fernseher auf Hollywood-Niveau

Der japanische Hersteller Panasonic hat das neue OLED-Flaggschiff „HZW2004“ vorgestellt. Das Besondere soll eine um bis zu 20 Prozent erhöhte Spitzenhelligkeit sein. Um dies zu verwirklichen, wurde das neue „Master HDR OLED Professional Edition“-Panel in Zusammenarbeit mit Hollywood-Koloristen entwickelt. Die HZW2004-Serie soll dabei als erster Fernseher sowohl den Filmmaker-Mode und Dolby Vision IQ, als auch die Formate Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und HLG Photo unterstützen.

Mittels nach oben gerichteter Lautsprecher, die von der High-End-Audio-Marke Technics getunt wurden und die JENO Engine Technologie besitzen, soll der Fernseher Dolby Atmos ermöglichen. Die Größe der Bildschirme soll 55 und 65 Zoll betragen. Das durch Panasonic entwickelte „Intelligent Sensing“ soll das Bild dynamisch an das Umgebungslicht anpassen. Diese soll eine Übereinstimmung der Farb- und Bildwahrnehmung mit den kreativen Absichten der Filmemacher gewährleisten. So sollen Zuschauer eine HDR-Bildqualität auf Hollywood-Niveau genießen können, egal ob in dunklen oder gut beleuchteten Räumen.

Der neue Panasonic TV HZW2004

Sony: drei Typen, unterschiedliche Funktionen

Sony präsentiert auf der CES 2020 drei Typen von Fernseher: LCDs mit 8K-Auflösung, OLED-TVs mit 4K und HDR sowie LCDs mit 4K. Im Gegensatz zu Samsung setzt Sony bei seinem 8K-TV nicht auf OLED, sondern auf eine vollflächige LED-Beleuchtung. Beim 8K-Modell verzichtet Sony jedoch auf Local Dimming. Für bestmögliche Bilder soll der „X1 Ultimate“- sowie der „8K X-Reality Pro“-Prozessor sorgen. Auch Bilder, die in 4K und 2K aufgenommen wurden, soll der TV mithilfe einer 8K-Datenbank in die Nähe von 8K skalieren.

Die Größe der Fernseher beträgt 75 und 85 Zoll. Der 48-Zoll große Sony Bravia A9 ist neu im Line-up. Er soll den Bedarf nach kleinen, qualitativ hochwertigen OLED-TVs decken. Auf einen Subwoofer musst du in dem kleinsten Modell aber verzichten. Bei den LCDs mit 4K mit 43 und 65 Zoll musst du auf HDR und AirPlay 2 verzichten. Der Sony Bravia XH95 hingegen bringt mit einer Größe von 49 und 85 Zoll eine Full Array LED-Hintergrundbeleuchtung mit local dimming und HDR-Unterstützung mit. Preise zu den Modellen sind noch nicht verfügbar.

Der neue Sony BRAVIA ZH8 8K HDR Full Array LED TV.

Anker: Beamen unterwegs oder zu Hause mit 4K

Aus dem Hause Anker wurden zwei neue Beamer-Modelle vorgestellt. Zum einen der Nebula Cosmos Max, zum anderen der Nebula Apollo. Das letztere der beiden Modelle ist Ankers neuester Mini-Projektor. Mit einer Vollladung soll er rund vier Stunden Videospielzeit und ein 100-Zoll großes Bild bieten. Die Auflösung soll dabei 480p betragen. Mittels Android sollen Inhalte von Apps wie YouTube und Netflix heruntergeladen und direkt zum Beamer gestreamt werden können – ohne das Anschließen zusätzlicher Geräte. Erhältlich ist der Mini-Beamer bereits ab April für circa 400 Euro. Der größere Bruder hingegen bietet ein Bild in 4K-Auflösung und HDR. Die Helligkeit gibt Anker mit 1.500 ANSI Lumen an. Für einen Surround-Sound sorgt die Unterstützung für 3D-Audio und Dolby Digital Plus.

Links der neue Nebula Cosmos Max und rechts der Nebula Apollo.

Acer: Tragbarer LED-Projektor mit Studio-Sound

Speziell für die mobile Nutzung stellte Acer auf der CES 2020 in Las Vegas den portablen LED-Projektor B250i vor. Dieser vereint Full-HD-Projektionen mit 1080p mit Autofokus und hat einen 5-Watt-Lautsprecher mit an Bord, der laut Hersteller eine „exzellente Audioqualität“ bietet. Die Größe beträgt gerade einmal 200 x 200 x 88 Millimeter. Das Gewicht 1.450 Kilogramm. Die Helligkeit gibt Acer mit 1.000 ANSI Lumen an. Die Lebensdauer des LED-Moduls wird vom Hersteller mit bis zu 30.000 Stunden angegeben. Kabelloses Screen Mirroring ist sowohl für Android- als auch iOS-Anwender per WiFi möglich. Erhältlich ist der Beamer voraussichtlich ab April für 699 Euro.

Der neue mobile LED-Projektor B250i von Acer.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Nuhbiwan

    Ihr verwechselt da sehr häufig QLED mit OLED

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    • Nutzerbild Jan Bloemeke

      Vielen Dank für den Hinweis. Beim Samsung-Gerät handelt es sich natürlich um einen QLED-TV.

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