Pünktlich zur weltweit größten Besucher-Messe für Computer- und Videospiele, der
Gamescom in Köln, kündigte
Honor sein Play-Modell an. Das
Gaming-Smartphone soll „revolutionär schnelle Gaming- und Unterhaltungserfahrung“ anbieten und „die Hoffnungen junger Gamer auf eine 'blitzschnelle' Grafikverarbeitung und eine längere Akkustandzeit erfüllen“, so der Hersteller – eine typische, vollmundige Erklärung der
Huawei-Tochter. Jedoch zeigt sich schnell: Ganz so revolutionär gibt sich das Honor Play im Test von inside handy nicht.
Die technischen Daten des Honor Play sind im Jahr 2018 nur Mittelmaß. Der 6,3 Zoll große Full-HD+-Bildschirm mit Notch kann sich sehen lassen. Der
Kirin-970-Prozessor aus Huaweis eigener Produktion sowie 4 GB Arbeits- und 64 GB interner Speicher sind hingegen wenig revolutionär. Auch die duale Kamera mit einer
Auflösung von 16 + 2 Megapixeln lässt eher den Schluss zu, dass es sich um ein Preis-Leistungs-Gerät handelt. Der Akku ist mit 3.750 mAh durchaus gut bestückt. Das Honor Play kostet je nach Farbvariante 329 oder 349 Euro unverbindliche Preisempfehlung. Der
Preisvergleich von inside handy und günstiger.de zeigt jedoch: Mittlerweile kostet das Handy nur noch rund 270 Euro.
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Display | 6,3 Zoll, 1.080 x 2.340 Pixel |
Betriebssystem-Version | Android 8.1 Oreo |
Prozessor | Hisilicon Kirin 970
4 x 2,4 GHz, 4 x 1,8 GHz |
RAM | 4/6 GB |
interner Speicher | 64 GB |
MicroSD | ja ( 256GB) |
Kamera vorne/hinten | 16 Megapixel /
16 + 2 Megapixel (Dual Kamera) |
Fingerabdruckscanner | ja |
Akku | 3.750 mAh |
USB-Port | USB Typ-C |
IP-Zertifizierung | nein |
Abmessungen (in mm) | 157,91 x 74,27 x 7,84
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Farben | Schwarz, Blau, Violett |
Einführungspreis | 329 € |
Aktueller Marktpreis | 299 € |
Design und Verarbeitung
Beim Design des Honor Play erfindet der Hersteller nicht das Rad neu, sondern setzt auf Altbewährtes. So finden sich zum Beispiel die Lautstärkewippe und der Powerbutton klassisch am rechten Gehäuserand. Links liegt der
SIM-Karten- und MicroSD-Karten-Slot. Der 3,5-Millimeter-Eingang für Kopfhörer, der
USB-Typ-C-Anschluss zum Laden und zur Datenübertragung sowie der Lautsprecher sind wie immer bei Honor am unteren Gehäuserand zu finden. Der Fingerabdrucksensor schmückt im Gegensatz zum Flaggschiff Honor 10 die Rückseite im oberen Drittel. Apropos Honor 10: Die Design-Ähnlichkeiten zwischen dem Flaggschiff und dem Gaming-Smartphone fallen ins Auge.
Neben dem Fingerabdrucksensor befindet sich die Dual-Kamera auf der Rückseite. Sie ist vertikal angeordnet und wird von einem darunterliegenden Blitzlicht ergänzt. Oberhalb des Scanners prangt ein vertikaler Schriftzug, der die Kameras des Honor Play als „AI Camera“ auszeichnet. Der Hersteller will damit auf die künstliche Intelligenz der Software aufmerksam machen. Ein Schachzug, der beim Honor 10 ebenfalls zum Einsatz kam. Eine Besonderheit beim Design des
Gaming-Smartphones sind die Farbvariationen. So stehen neben einer blauen und violetten Variation auch eine schwarze und rote Ausgabe mit eingravierter Rückseite zur Auswahl.
Das Honor Play fällt besonders wegen seiner auf Rückseite
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Die spezielle Gravur auf dem Rücken ist aber nur Teil der etwas teureren Player Edition
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Auf der Front gibt es derweil weniger Besonderheiten
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Das Honor Play besitzt ein 6,3 Zoll großes Display sowie den obligatorischen Steg
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Auf der Unterseite ist ein kleiner Rand sichtbar, auf dem der Honor-Schriftzug angebracht ist
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Die Verarbeitung des Honor Play ist ein zweischneidiges Schwert: ...
Quelle: David Gillengerten / inside handy
... Einerseits ragt die Dual-Kamera viel zu weit heraus, andererseits ist die EInkerbung des Fingerabdruck-Sensors vorbidlich gelungen.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
An der rechten Seite befinden sich Power-Button und Lautstärkewippe
Quelle: David Gillengerten / inside handy
In der Hand liegt das Handy so lala
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Vor allem die rutschige Rückseite sorgt für einige Probleme beim Handling.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Die Verarbeitung des Honor Play ist größtenteils vorbildlich. Der Unibody aus Metall lässt keinen Raum für unschöne Spaltmaße. Die Einlassung für den Fingerabdruck-Sensor ist mit ihrer Positionierung und ihrer Verarbeitung ein kleines Meisterstück in sich. Der krasse Kontrast liegt ein paar Zentimeter daneben: Die Dual-Kamera das Honor Play wirkt wie aufgeklebt auf dem dünnen Gehäuse des Smartphones. Der LED-Blitz ist außerdem etwas zu tief in den Unibody eingelassen.
In der Hand fühlt sich das Honor Play teilweise etwas zu rutschig an. Aufgrund seines großen Bildschirms ist es für kleine Hände auch noch ein Stück weit zu breit. Die abgerundeten Ecken des Gaming-Smartphones sorgen jedoch für eine gewisse Beherrschbarkeit. Übrigens: Eine
IP-Zertifizierung kommt beim Honor Play nicht zum Einsatz. Schmutz und
Wasser können dem Gerät also durchaus etwas anhaben.
Honor Play – Unboxing
Keine Überraschung: Der chinesische Hersteller bleibt sich auch beim Honor Play treu und verpackt das übliche Zubehör-Quartett aus
USB-Kabel, Netzadapter, Kopfhörer sowie
Schutzhülle. Hinzu kommen noch die Bedienungsanleitung und ein SIM-Karten-Werkzeug. Die weiße Papphülle unterscheidet sich bis auf den Schriftzug nicht von anderen Honor-Verpackungen.
Das steckt im Karton:
- Honor Play
- USB-Kabel 2.0 Typ-C
- Netzadapter
- Kopfhörer
- Bedienungsanleitung
- SIM-Karten-Werkzeug
- Schutzhülle
Das Honor Play setzt auf bekanntes Design und besticht durch gute Verarbeitung sowie eine hohe Material-Qualität. Die Haptik des Gaming-Smartphones lässt Raum für Kritik, ohne jedoch den guten Eindruck zu stark zu trüben.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Display
Die Front des Honor Play wird von einem LCD-Panel dominiert. Ganze 6,3 Zoll Bildschirmdiagonale präsentieren sich bei der frontalen Ansicht mit minimalen Seitenrändern, die rechts und links leicht abgerundet in das Gehäuse übergehen. Unterhalb des Displays ist derweil etwas mehr Rand sichtbar, der beim schon erwähnten Honor 10 mit einem Fingerabdruck-Sensor versehen wurde. Beim Honor Play befindet sich dort nur der Schriftzug des Herstellers. Das verbaute Display löst in Full-HD+ mit 1.080 x 2.340 Pixeln auf – ein etablierter Standard im Huawei-Honor-Imperium, der erst jüngst durch die QHD-Auflösung des Huawei Mate 20 Pro geändert wurde.
In der Benutzung weiß die Anzeige zu gefallen. Farben und Kontraste sehen auf dem Display gut aus. Eine so hohe Darstellungsqualität wie bei einem OLED-Panel darf man aber nicht erwarten. Besonders wenn es um Schwarzwerte geht, erkennt man, dass der Bildschirm des Honor Play nicht ganz oben mitspielt. Möchte man beispielsweise den Steg des Smartphones verbergen, sind die schwarzen Display-Balken links und rechts neben der Notch noch etwas zu hell. Der Einschnitt ist nach wie vor erkennbar.
Keinen Raum für Kritik gibt es hingegen bei der Helligkeit des Bildschirms. Die automatische Regelung sowie die maximale und minimale
Lichtstärke können sich sehen lassen. Gleiches gilt auch für die Blickwinkelstabilität. So kann auch der Sitznachbar noch mit neidischem Blick auf den neuen Highscore blicken. Die Einstellungsmöglichkeiten des Bildschirms sind für ein Gaming-Smartphone begrenzt. Wie schon erwähnt, lässt sich die Notch mittels Einstellung verbergen. Die Displayauflösung ist ebenfalls einstellbar – hier steht neben dem Standard FHD+ auch noch HD+ zur Wahl. Gaming-Besonderheiten, wie eine einstellbare Bildwiederholungsfrequenz oder schnellere Reaktionszeiten, sucht man jedoch vergebens.
Das Honor Play ist mit einem guten Display ausgestattet. Für ein Gaming-Smartphones gibt es jedoch zu wenige Besonderheiten. Hier wird das Handy seinem Namen nicht gerecht.
Einzelwertung: 4 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Die technischen Daten des Honor Play spiegeln den Preis-Leistungs-Anspruch deutlich wider. Der Prozessor, ein Kirin 970 von Huawei, stammt aus dem Jahr 2017, sorgt aber immer noch für gute Performance. 4 GB Arbeitsspeicher sowie 64 GB interner Speicherplatz sind ebenfalls auf gehobenem, aber eben nicht auf Flaggschiff-Niveau. Per
MicroSD-Karte lässt sich letzterer Speicher übrigens um bis zu 256 GB erweitern. Ob die Hardware des Honor Play mit den Flaggschiffen und teuren Gaming-Smartphones mithalten kann, zeigt der Benchmark-Test.
Das Honor Play im Benchmark-Test
Getestet wurde das Handy mit dem Benchmark AnTuTu in der Version 7.1.0. Am Ende stand eine Wertung von 206.394 Punkten auf dem Zähler. Das ist ein guter Durchschnittswert, der sich auf dem Niveau von Flaggschiffen aus dem Jahr 2017 befindet. Mit aktuellen High-End-Modellen kann das Honor Play jedoch nicht mithalten. Zum Vergleich: Die Gaming-Konkurrenz von
Razer und
Asus ist mit rund 90.000 Punkten besser. Man merkt, dass der Kirin 970 von Huawei nicht mehr mit den aktuellen Prozessoren wie dem
Qualcomm Snapdragon 845 mithalten kann.
Im Alltag macht sich die abgeschlagene Leistung des Honor Play nur selten bemerkbar. Wirkliche Verzögerungen oder Wartezeiten gibt es keine. Bei Spielen kommt es nur ganz selten zu Rucklern. Die Mobile Games sehen jedoch eine Spur schlechter aus als auf den aktuellen Gaming-Flaggschiffen. Hitzeentwicklung ist beim Honor Play ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schaffte es das Smartphone anfänglich, die aufkommende Wärme abzuleiten und das Handy zu kühlen. Im Vergleich zu anderen Handys ist die Hitze andererseits jedoch nach längerer Zeit deutlich spürbar. Die stärkste Wärmeentwicklung zeigt das Honor Play jedoch beim Ladevorgang. Wer also Zocken und dabei das Handy aufladen möchte, bekommt ziemlich schnell heiße Finger.
Telefonieren und Konnektivität
Auch wenn sich das Honor Play Gaming auf die Fahne geschrieben hat, kann man damit immer noch gut telefonieren. Sowohl am Ohr wie auch in der Freisprecheinrichtung erledigt das Handy seinen Job vorbildlich. Die Stimme wird ohne viel Verzerrung oder Verzögerung übertragen. Einziger Kritikpunkt ist der Lautsprecher des Smartphones, der den Gesprächspartner mitunter etwas blechern klingen lässt.
Im Bereich Konnektivität zeigt sich das Honor Play von seiner Mittelklasse-Seite: Die verbaute Technik ist auf Preis-Leistungs-Niveau, Flaggschiff-Qualitäten wie
Bluetooth 5.0 oder USB 3.0 sucht man vergebens.
| Huawei Honor Play |
HSPA | ▲ |
HSPA+ | ▲ |
LTE (Down-max Mbit/s) | ▲ (1000 MBit/s) |
USB-OTG | ▲ |
DLNA | ▼ |
NFC | ▲ |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ |
MHL | ▼ |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ |
Bluetooth-Version | 4.2 |
WLAN-Standards | a/b/g/n/ac |
QI | ▼ |
Dual-SIM | ▲ |
Für Gamer: GPU Turbo und Smart Shock
Honor verbaut in seinem Gaming-Smartphone zwei besondere Funktionen, die für Zocker gedacht sind. Eine davon nennt sich GPU Turbo und soll laut Hersteller für 60 Prozent mehr Performance bei 30 Prozent weniger Energieverbrauch sorgen. Das Problem mit dem GPU Turbo ist, dass er sich automatisch einschaltet, wenn Spiele gestartet werden. Nutzer haben keine Kontrolle über die Funktion. Auch ist nicht eindeutig klar, bei welchen Titeln der Turbo zündet und bei welchen nicht. Da mittlerweile auch schon andere Huawei- und Honor-Modelle die
Software per Update erhalten haben, handelt es sich beim GPU Turbo also um keine exklusive Funktion.
Um dann doch nicht ganz ohne besonderes Gaming-Feature bei einem Zocker-Handy auszukommen, hat der chinesische Hersteller auch Smart Shock verbaut. Dabei handelt es sich um eine Vibrationsfunktion, wie man sie von Konsolencontrollern kennt. In „Player Unknown’s Battleground“ (PUBG) zum Beispiel springt der Vibrationsmotor für jeden abgegeben oder kassierten Schuss an. Eigentlich ist Smart Shock ein sinnvolles und cooles Feature, das Mobile Gaming mehr zum klassischen Konsolen-Gaming werden lässt.
Die komplette Gaming-Software des Honor Play befindet sich in diesem Ordner.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Die Game Suite ist das einzige Gaming-Programm auf dem Honor Play
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Neben dem Punkt "Spielbeschleunigung" und "Ungestörmtes Gaming" versteckt sich auch unter den Einstellungen ...
Quelle: David Gillengerten / inside handy
... die Smart-Shock-Funktion des Honor Play. Sie wird aktuell aber nur von einem Spiel genutzt.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Die Betonung liegt aber auf „eigentlich“. Denn das Feature wird bisher nur in zwei Spielen genutzt: im schon erwähnten “PUBG” sowie im Rennspiel „Asphalt 9“. Auf dem Testgerät funktionierte es aber nur mit ersterem Titel. Dass mehrere Monate nach dem Erscheinen des Honor Play immer noch nur zwei Titel unterstützt werden, ist ein Armutszeugnis. Hinzu kommt, dass der Hersteller sich wenig Mühe gegeben hat, die Funktion auffindbar zu machen. Wer Smart Shock standardmäßig aktivieren möchte (!), muss dafür unter „Werkzeuge“ nach der Game Suite suchen und dann unter Einstellungen „4D Smart Shock“ aktivieren. Über die Suche findet sich das Feature derweil gar nicht.
Auch bei der Ausstattung zeigt sich: Das Honor Play ist ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Smartphone. Es trägt seinen Namen aber zu Unrecht. Denn auf Games ist das Handy nicht ausgerichtet. Besondere Funktionen wie Smart Shock wurden mit wenig Liebe in das Smartphone gestopft. Die gute Performance rettet das Handy vor einer schlechteren Wertung.
Einzelwertung: 4 von 5 Sternen
Kamera
Preis-Leistung dominiert auch das Kamera-Setup des Honor Play: Sowohl auf der Front wie auch auf der Rückseite verbaut der chinesische Hersteller einen 16-Megapixel-Sensor. Letzterer wird noch mit einem 2-Megapixel-Objektiv zur Tiefenerkennung ergänzt. Die Lichtempfindlichkeit der Hauptkamera ist mit einer
Blende von 1:2,2 nicht besonders hoch. Wie bei Honor und Huawei aktuell typisch wird das Kamera-Setup von künstlicher Intelligenz, auch AI genannt, unterstützt.
„AI Camera“ nennt Honor seine Dual-Kamera auf der Rückseite und das durchaus zurecht. Denn die künstliche Intelligenz macht sich bei den Fotos stark bemerkbar. So dreht der AI-Modus regelmäßig an den Farben von Bildern. Das muss man mögen. Schaltet man die künstliche Unterstützung aus, wird die Farbpalette kühler und damit lebensechter. Qualitativ zeigt das Honor Play bekannte Stärken und Schwächen: So gelingen Bilder unter freiem Himmel ganz gut. In geschlossenen Räumen muss das Licht optimal sein, um eine ähnliche Bildqualität zu erreichen. Sobald die Helligkeit jedoch schwindet, geht es auch mit den Fotos bergab.
Die "AI Camera" hält was sie verspricht: Die künstliche Intelligenz greift stark beim Schießen von Fotos ein.
Wenn die AI nicht mitwirkt, sieht die ganze Szene schon wesentlich saturierter, aber auch lebensnäher aus.
Unscharf und rauschig: Das Honor Play hat bei schlechtem Licht einige Probleme
Besonders bei weißen Flächen wird es ziemlich schnell körnig, wie die Oberseite der Uhr zeigt
Bei gutem Licht gelingt dem Honor Play auch Schnappschüsse. In diesem Bild besonders beachtenswert: Die poppigen Farben.
Bei schlechtem Licht sind schnelle Fotos hingegen kaum zu gebrauchen
Sobald es dunkel wird, geht die Kamera auch draußen in die Knie
Noch einmal zum Unterschied zwischen "normalen" Fotos...
... und Bilder mit AI-Unterstützung. Die Farbe sind sehr viel wärmer.
Teilweise übertreibt es die künstliche Intelligenz aber auch: So zum Beispiel hier, wo der Himmel ausgebrannt ist und das Gras im sommerlichen Grün erstrahlt - und das im Winter.
Die gleiche Szene noch einmal, aber ohne AI-Unterstützung
Selfies gelingen bei gutem Licht, teilweise glättet der Beauty-Filter aber ein wenig zu viel Haut.
Bei schlechtem Licht sind die Bilder weniger gut zu gebrauchen
Und auch mit Helligkeitsunterschiede tut sich die Frontkamera schwer
Der Porträt-Modus des Honor Play macht derweil einen akzeptablen, aber nicht herausragenden Job
Das Honor Play fällt besonders wegen seiner auf Rückseite
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Das Honor Play darf Makro-Fotografie ebenfalls zu seinen Stärken zählen. Hier gelingen viele Aufnahmen, selbst in zwielichtigen Situationen. Von Porträts darf man sich nicht zu viel erwarten: Der 2-Megapixel-Sensor ist zu schwach auf der Brust, um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen. Ähnliches gilt auch für die Video-Funktion: Die Kamera sorgt manchmal für brauchbare Clips. Oft hat sie aber mit Schwächen wie zum Beispiel der Bildstabilität oder Rauschen zu kämpfen. Die Front-Kamera ist gut für Selfies. Sie übertreibt es jedoch ebenfalls mit der Software-Unterstützung – vor allem beim Beauty-Filter.
Honor Play – Die Kamera-App
Hersteller Huawei hat eine Kamera-App, die bei jedem Smartphone und den Modellen seiner Tochter-Marke Honor verbaut wird. Das gilt auch für das Honor Play. Dementsprechend gibt es hier wenig Überraschungen: So ist die Anwendung vollgestopft mit Funktionen. Dies sorgt mitunter für eine gewisse Unübersichtlichkeit. Wer sich von den überquellenden Menüs nicht irritieren lässt, wird feststellen, dass die App aber schnell und direkt auf die Eingaben des Nutzers reagiert. Ebenfalls positiv: Einstellungen können direkt in der Kamera-Anwendung verändert werden.
Acht unterschiedliche Symbole leuchtem dem Nutzer bei der Kamera-App des Honor Play entgegen
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Viele Funktionen und Einstellungen sind dabei selbsterklärend - wie zum Beispiel der Porträt-Modus
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Teilweise wirken die Funktionen jedoch mit Unter- beziehungsweise Obermenüs überladen
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Hält, was es verspricht: Der Punkt "Mehr"
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Positiv: Die Kamera-Einstellung befindet sich direkt in der Kamera-App
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Negativ: Die Einstellungen müssen in jedem Modus händisch umgetragen werden.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Auch bei der Kamera gilt: Das Honor Play ist ein Mittelklasse-Handy durch und durch. Die Bildqualität schwankt regelmäßig zwischen toll und oll. Wer zu einem ausgewiesenen Gaming-Smartphone greift, wird jedoch nicht mehr erwarten.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Huawei- und Honor-Modelle sind standardmäßig mit einer eigenen Benutzeroberfläche ausgestattet, auch EMUI genannt. Dies ist beim Honor Play ebenso der Fall. EMUI muss man mögen. Für Freunde von purem Android wird die Benutzeroberfläche zu viele Einschläge von iOS haben. Dennoch bietet das User Interface weitreichende Möglichkeiten in Sachen Personalisierung und Anpassung. Das größte Manko von Honor, die Verwendung von kommerziellen Bloatware, findet sich auch beim Gaming-Smartphone wieder. Die Apps lassen sich auch nur teilweise deinstallieren – das gibt Punktabzug.
Nicht ganz up to date: Das Honor Play ist aktuell noch mit EMUI 8.1 basierend auf
Android 8.1 Oreo ausgestattet. In China wurde das Gaming-Smartphone aber schon mit
der neuesten Version des Betriebssystems ausgestattet. Dementsprechend dürfte ein Update auf EMUI 9 beziehungsweise Android 9 Pie hierzulande nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
EMUI ist eine Mischung aus Android sowie iOS und wird nicht jedem gefallen
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Bitte installieren sie Bloatware: Nutzer müssen eine der angezeigten Apps installieren. Extra Bloatware ist aber darüber hinaus ebenfalls mit an Bord.
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Zum Testzeitpunkt gab es Android 9 Pie noch nicht für das Honor Play. Das sollte sich in Zukunft aber ändern.
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Der Speicher des Honor Plays zeigt wenige Sekunden nach der Installation knapp 52 GB freien Speicherplatz an
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Der Akku des Honor Play ist ein echter Langstreckenläufer - die Ladegeschwindigkeit schleicht dafür ein wenig
Quelle: David Gillengerten / inside handy
Musik ertönt beim Honor Play entweder per Klinken-Kopfhörer oder aus dem Lautsprecher des Handys, der auf der Unterseite angebracht ist. Bei beiden mitgelieferten Optionen steht Hörgenuss nicht an der obersten Stelle. Der Lautsprecher des Honor Play ist Durchschnittsware und bietet Power bei Höhen, aber fast keine Tiefen. Die Kopfhörer wirken derweil billig verarbeitet. Sie klingen jedoch besser als sie aussehen. Zwei Musikplayer sind mit an Bord des Geräts: Die hauseigene EMUI-App und Google Play Musik stehen zur Auswahl. Ein UKW-Radio fehlt. Soundeinstellungen sind derweil nur mit eingesteckten Kopfhörern möglich.
Honor wirbt außerdem mit einer besonderen Sound-Technologie, die für „erstaunliche 3D-Sound-Effekte“ sorgen soll. Hinter dem Marketing-Sprech verbirgt sich der 7.1-Surround-Sound von Huawei Histen, der nur bei Kopfhörern zum Einsatz kommt. Wie gut und „erstaunlich“ das Ergebnis am Ende klingt, hängt jedoch vor allem vom verwendeten Ausgabegerät ab. Im Test konnte das Feature überzeugen, auch wenn es keine Offenbarung war.
Aktualität hui, Bloatware pfui: Das Honor Play zeigt die typischen Schwächen des chinesischen Herstellers. Auch der Sound schafft es nicht, das Ergebnis nach oben zu korrigieren.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Honor stattet sein Play-Modell mit einem 3.750-mAh-Akku aus. Da beim Gaming besonders viel Energie verloren geht, muss die Batterie auch einiges leisten – besonders bei einem 6,3 Zoll großen Display. Wie sich das Gaming-Smartphone im Alltag schlägt, zeigt wie immer der Akku-Test von inside handy. Dieser sieht wie folgt aus: In den ersten acht Stunden wird eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten Spielen, Video streamen, Radio hören und Telefonieren simuliert. Dazu werden in dieser Zeit
Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im es wird im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der eine Standby-Zeit von 16 Stunden ansteht.
Beim Akku hat Honor nicht zu viel versprochen: Das Gaming-Smartphone ist ein Langstreckenläufer. Mit 66 Prozent nach acht Stunden kann das Honor Play auf einige Reserven für die Nacht zurückgreifen. Und auch nach 16 Stunden bleibt das Handy merklich über der magischen Grenze von 50 Prozent Akkuleistung. Zwei Tage Nutzung am Stück sollten damit problemlos möglich sein. Dabei gilt es jedoch zu erwähnen, dass der Test keine Spiele-Sessions von mehreren Stunden abbildet. Wer also viel zockt, muss mit schlechteren Ergebnissen rechnen.
Um Energie zu
tanken, setzt das Honor Play auf die altbekannte Schnelllade-Technologie von Huawei. Die ist beim Gaming-Smartphone jedoch nicht so effizient wie gewohnt. Einerseits braucht das Handy im Vergleich zu anderen Modellen mit Schnelllade-Technologie recht lange, um von 30 Prozent auf 80 Prozent Akkustand zu kommen. Knapp 45 Minuten sind keine Bestzeit. Andererseits wird das Smartphone wie schon erwähnt ungewöhnlich heiß. Eine ganze Nacht am Netzteil sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Kabelloses Laden per
Qi-Standard ist nicht möglich.
Das Honor Play hat einen vorbildlichen Akku. Trotz Energiefressern wie einem 6,3 Zoll großem Display zeigt sich das Gaming-Smartphone von seiner ausdauernden Seite. Die nicht ganz optimale Schnelllade-Technik verhagelt aber eine Höchstwertung.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Fazit
„Crazy Fast, Crazy Smart“ soll das Honor Play laut Hersteller sein. Der Test von inside handy zeigt: Das ist es nicht. Gut, „Crazy Laufzeit, crazy durchschnittlich“ klingt nun auch nicht so toll. Es würde aber stimmen. Denn das Gaming-Smartphone aus dem Hause Huawei / Honor überzeugt vor allem mit einer vorbildlichen Akku-Laufzeit sowie einem guten Gesamtpaket für ein Preis-Leistungs-Modell. Wer jedoch hervorragende Performance oder besondere KI-Features erwartet hat, wird enttäuscht.
Wirklich viel Gaming steckt in dem Handy übrigens auch nicht. Denn unter der Haube des Zocker-Modells versteckt sich ein typisches Honor-Gerät, das gute Hardware zum angemessenen Preis bietet – nicht mehr und nicht weniger. Wer hier jedoch eine ernsthafte Konkurrenz zu den Gaming-Smartphones von Razer oder Asus erwartet hat, muss erneut enttäuscht werden. Etwas mehr Ehrlichkeit
wäre wünschenswert gewesen. Was bleibt, ist ein gutes Mittelklasse-Handy, das seinem Namen jedoch nicht gerecht wird.
Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen
Pro des Honor Play
- Schlankes Design
- Gutes Display
- Hervorragende Akkulaufzeit
Contra des Honor Play
- Hitzeentwicklung beim Laden und Spielen
- Bloatware
- Lächerliche Gaming-Funktionen
Preis-Leistung
Das Honor Play ist im August 2018 auf dem deutschen Markt erschienen. Je nach Gehäuse-Farbe verlangte der chinesische Hersteller 329 oder 349 Euro unverbindliche Preisempfehlung für das „Gaming-Smartphone“. Dieser Preis ist mittlerweile jedoch nicht mehr aktuell. Ende 2018 war das Handy schon für rund 280 Euro erhältlich. Damit hat das Honor Play die wichtige Grenze von 300 Euro unterschritten. Der Preis ist im hart umkämpften Preis-Leistungs-Segment kein direkter Kaufgrund. Die angebotene Leistung stimmt aber für das verlangte Geld.
Alternativen
Trotz mangelhafter Gaming-Qualitäten: Es gibt nur wenige Smartphones in der Mittelklasse, die sich das Thema Zocken auf die Fahne geschrieben haben. Dementsprechend stand das Honor Play erst einmal allein auf weiter Flur. Mittlerweile ist jedoch ein direkter Konkurrent auf dem deutschen Markt erschienen. Das
Nokia 5.1 Plus wurde ebenfalls als Gamer-Gerät in der Mittelklasse vorgestellt und kostet derweil nur 250 Euro. Der geringere Preis kommt jedoch auf Kosten der Ausstattung zustande. Und im ersten Hands-On von inside handy zeigte das Gerät klare Schwächen bei der Performance.
Wer auf jeden Fall ein Zocker-Handy sein Eigen nennen will, sollte bei der Konkurrenz von Asus und Razer vorbeischauen. Sowohl das Asus ROG Phone wie auch das
Razer Phone 2 konnten in ihren jeweiligen Tests überzeugen. Bei der Performance und den besonderen Spiele-Funktionen sind sich beide Modelle sehr ähnlich. Unterschiede gibt es derweil vor allem beim Design. Mit rund 850 Euro für das Razer-Modell und 899 Euro für das Asus-Handy lassen sich beide Gaming-Smartphones ihre Besonderheiten aber auch fürstlich bezahlen.
Wenn es nicht mehr das neueste Handy sein muss, kann auch das erste Razer Phone eine gute Alternative sein. Obwohl es einige Verbesserungen seines Nachfolgers wie zum Beispiel das beleuchtete RGB-Logo oder die neue Dual-Kamera nicht besitzt, konnte das Smartphone im Test dennoch überzeugen. Neben einer guten Performance und vielen Gaming-Funktionen spricht auch der Preis für das ältere Modell. Während es aktuell noch für 680 Euro verkauft wird, gibt es regelmäßig Angebote, in denen das Handy günstiger zu haben ist.
Das Razer Phone richtet sich vor allem an Gamer
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Das Design erinnert dabei an das Nextbit Robin aus dem Jahr 2015
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Eine Besonderheit des Smartphones ist sein 120-Hertz-Display
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Auf der Rückseite kommt eine - gelinde gesagt durchschnittliche - Dual-Kamera zum Einsatz
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Ober- und unterhalb des Displays befinden sich Lautsprecher
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Das Razer-Logo sieht wie aufgeklebt aus, ist jedoch in das Gehäuse eingelassen
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Die Dual-Kamera wird von einem zweifarbigen LED-Blitz unterstützt
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Mobile Games und Entertainment stehen beim Razer Phone im Fokus
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Die Selfie-Kamera ist in den oberen Lautsprecher eingelassen
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich im Power-Button auf der Seite
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Das Razer Phone kommt mit USB-3.1-Typ-C-Anschluss, aber ohne Klinken-Verbindung
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Für Gamer besonders interessant: Die Leistungsfähigkeit des Flaggschiff-Handys
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Auch die Software des Smartphone ist auf Zocker ausgerichtet
Quelle: inside-digital.de / David Gillengerten
Wenn es kein Gaming-Smartphone sein muss, der Preis aber nicht höher sein sollte, dann lohnt sich ein Blick auf die Liste der besten Handys für unter 300 Euro. Sie wird regelmäßig von der Redaktion gepflegt und mit neuen Modellen versehen. Wer etwas mehr Geld übrig hat, kann sich auch den Artikel zu den besten Smartphones für unter 400 Euro anschauen. Dort gibt es für knapp 100 Euro mehr eine große Auswahl an Preis-Leistungs-Krachern oder ehemaligen Flaggschiffen.