E-Motorrad Bonfire ausprobiert: So fährt sich das Münchner Spaßmobil

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Richtig dicke E-Motorräder haben es schwer im Markt und nur wenige Biker wollen auf ihren gewohnten Verbrenner-Sound verzichten. Doch gerade bei kleineren Motorrädern gibt es schicke elektrische Spaß- und Pendelbikes, die eine echte Alternative sind.
Black Tea Motorbikes Bonfire
Black Tea Motorbikes BonfireBildquelle: Michael Stupp / inside digital

Das Münchner Unternehmen Black Tea Motorbikes hat mit der Bonfire ein klassisch designtes Motorrad im Angebot, das du mit dem Führerschein A1 oder B196 (EU) fahren kannst. Hast du lediglich einen Führerschein AM oder B, gibt es mit der Bonfire S auch eine 45 km/h Variante. Damit ist die Bonfire S auch für Autofahrer interessant. Wir konnten auf der IAA 2023 in München die ungedrosselte Bonfire ausprobieren und fanden heraus, worauf sich Kunden 2024 freuen dürfen.

Black Tea Motorbikes Bonfire ausprobiert

Setzt du dich auf die Bonfire, und dabei ist die Version egal, denn das Fahrwerk und die Maße sind immer die gleichen, fällt als Erstes die angenehme Sitzhöhe auf. Mit 78 cm passen auch Sitzriesen auf die Maschine, ohne, dass es beim Anhalten mit den Fußzehen kippelig wird. Die Hände fallen praktisch direkt auf die nicht zu breiten Lenkerenden. Das Gewicht der Bonfire von nur knapp über 100 Kilo mit zwei Batterien, lässt das Handling schon im Stand einfach erscheinen.

Doch auch beim ersten Anfahren wird direkt klar, dass sich die Bonfire sehr einfach, kontrolliert aber auch sehr agil fahren lässt. Sie ist wendig, zieht stark aus dem Speed-Keller bis zur Stadt-Geschwindigkeit. Drückst du sie in Kurven, zeigt sich die Agilität, an die sich Biker mit größeren Maschinen erst einmal gewöhnen müssen. Denn mit mehr Gewicht würde man das Fahrverhalten als nervös bezeichnen. Doch die Bonfire bleibt immer sehr leicht beherrschbar und macht im Stadtverkehr einfach Spaß.

Black Tea Motorbikes Bonfire
Black Tea Motorbikes Bonfire

Die Federung und die 18-Zoll-Bereifung bringen Komfort ins Bike. Kleinere Unebenheiten werden akzeptabel weggebügelt. Bei gröberen Schlaglöchern kann die Gabel aber auch schon einmal durchschlagen. 

Schnell genug für die Landstraße?

Doch nicht nur in kleinen Gassen ist sie mit der Wendigkeit Zuhause. Auch größere Stadtstraßen oder kurze Trips über Land lassen sich mit den großen Bonfire X und Y entspannt bewältigen. Sie besitzen eine Spitzengeschwindigkeit von 99 und 120 km/h. Damit kann man auch auf der Landstraße mitschwimmen. Die Bonfire E läuft jedoch nur 80 km/h in der Spitze und sorgt so bei Überlandfahrten für Überholmanöver von Autos. Mit der Bonfire S, die nur 45 km/h rennt, wird ein Landstraßentrip dann zum Abenteuer. 

Black Tea Motorbikes Bonfire
Black Tea Motorbikes Bonfire

Solltest du dennoch mal zu schnell unterwegs sein, trittst du zu Beginn mit dem rechten Fuß ins Leere. Denn eine dedizierte Hinterradbremse per Pedal gibt es nicht. Mit dem linken Bremshebel betätigst du stattdessen eine Kombibremse aus Vorder- und Hinterradbremse. Am rechten Bremshebel betätigst du mit viel Handkraft rein die Vorderradbremse. Das hätte sich Black Tea Motorbike auch sparen können, denn der Kombi-Anker am linken Lenkerende genügt im Stadtverkehr locker und bringt das leichte Bike in Sekunden zum Stehen. 

Die technischen Daten der Bonfire

Die Bonfire-Modelle unterscheiden sich vor allem beim Antriebsstrang voneinander. Alle vier Versionen kommen mit dem gleichen Rahmen und denselben Rad-Reifen-Kombinationen zu dir. Im Batteriekasten stecken bei den Modellen S und E eine Batterie mit 1,8 kWh. Bei den Modellen X und Y stecken davon einfach zwei im Bike. Damit kommst du je nach Modell 70 (S), 65 (E), 120 (X) und 110 (Y) km weit. Danach kannst du die Batterien entweder herausnehmen und an einer Haushaltssteckdose in der Wohnung oder am Arbeitsplatz aufladen. Oder du lässt die Batterien im Bike und schließt es an eine öffentliche Steckdose an. Eine Batterieladung von 0 auf 80 Prozent dauert dann 2,5 Stunden.

Black Tea Motorbikes Bonfire
Black Tea Motorbikes Bonfire: Die beiden Akkus in der Batteriebox

Die beiden kleinen Modelle leisten 3 PS, die Bonfire X bringt es auf 5 KW und die Y auf 8 KW. Sie reizt damit die maximale Leistung für die Fahrzeugklasse aus und bringt es auf 250 Nm Drehmoment. 

Long-Range-Modelle in Planung

Die aktuellen Bonfire-Modelle bekommen 2024 noch überarbeitete Brüder, die dann als Long-Range-Modelle verkauft werden. Sie bekommen größere Akkus, eine voluminösere Batteriebox, ein neues Tank-Design und eine längere Sitzbank. Die neuen Akkus blasen die Kapazität von aktuell maximal 3,6 kWh auf 5,6 kWh. Damit kannst du auf alle Reichweiten noch einmal 50 Prozent draufrechnen. So ergeben sich bei den neuen Modellen Reichweiten zwischen knapp 100 und 180 km. 

Black Tea Motorbikes Bonfire
Black Tea Motorbikes Bonfire: Klassische Linien und gefälliges Design

Die Preise der neuen Modelle liegen bei 4.890 (S), 5.090 (E), 6.590 (X) und 7.190 (Y) Euro. Die Vorbereitungen zum Modellwechsel laufen aber gerade mit einer Rabattaktion von 600 Euro pro Bike mit der aktuellen Reichweite. Sie reduziert die Bonfire S auf 4.090, die E auf 4.290 und die X auf 5.590 Euro. Das Spitzenmodell Y ist bei der Rabattaktion nicht berücksichtigt, da sie nur noch als Long-Range-Modell angeboten wird. 

Bildquellen

  • black-tea-motorbikes-bonfire: Michael Stupp / inside digital
  • black-tea-motorbikes-bonfire-cockpit: Michael Stupp / inside digital
  • black-tea-motorbikes-bonfire-batterien: Michael Stupp / inside digital
  • black-tea-motorbikes-bonfire-side: Michael Stupp / inside digital
  • black-tea-motorbikes-bonfire-front: Michael Stupp / inside digital

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