Unser neues Zuhause hat in den letzten Monaten einige Verbesserungen und Renovierungen erhalten. Einige Arbeiten laufen noch immer, aber die Umstellung des Heizsystems auf die Wärmepumpe sowie die Installation einer passenden PV-Anlage mit Stromspeicher sind mittlerweile bereits abgeschlossen. Ursprünglich hätte der Wechsel schon im vergangenen Jahr abgeschlossen sein sollen. Wie üblich, wenn man ein Projekt plant und dann mit der Umsetzung beginnt, blieb die eine oder andere Verzögerung jedoch nicht aus. Gern hätte ich im Zuge dieses Specials bereits ein Fazit für mehr Monate eines Jahres ziehen können. Statt eines halben Jahres folgt jetzt daher ein erster Einblick in mein neues Set-up und warum ich mich dafür entschieden habe.
Altes Haus mit neuer Heizung – der Weg war klar
Vorab sei gesagt, dass wir uns keinen Neubau als Hauskauf geleistet haben. Vielmehr habe ich die Vorteile genutzt, die mir meine eigene Flexibilität des Arbeitens von zu Hause aus liefert. Solange das Haus also an einem Ort mit ausreichender Internetverbindung stand und näher unseren Familien lag, war die Standortwahl recht flexibel. Unser Suchradius war somit riesig. Ich begann bereits ein Jahr, bevor alles final werden sollte, damit, nach Häusern zu suchen, die unseren Wunschkriterien entsprachen. Dadurch hatte ich ein recht gutes Gefühl dafür, wie ein einzelnes Objekt im Vergleich zu anderen abschnitt. Tatsächlich konnte ich sogar häufig einzelne Objekte mehrfach wiederfinden, da die Originalinserate häufig neu aufgesetzt worden.
Ich wusste also genau, wie lange ein Haus, das ich haben wollte, schon auf dem Markt war, wie häufig es dazwischen neu hineingesetzt wurde oder wie sich der Preis entwickelt hatte. Letztlich wurde es ein Zweifamilienhaus mit einem großen Grundstück, das in solidem Zustand war. Der größte Minuspunkt des Gebäudes war alte Ölheizung, die schon über 30 Jahre alt war. Da wir jedoch ohnehin beabsichtigten, genau an dem Punkt in Renovierungsmaßnahmen zu investieren, war das für mich kein Brennpunkt, sondern ein guter Verhandlungspunkt. Für mich war ebenso klar, dass ich nicht zögern wollte, von der bestehenden Förderung für den Heizungstausch zu profitieren, solange die aktuellen Konditionen galten. Da sich nun abzeichnet, da die Heizungsförderung schon bald gekürzt werden könnte, bin ich froh, dass unsere Maßnahmen bereits abgeschlossen sind.
Die Wärmepumpe unserer Wahl: Die Viessmann Vitocal 250-A
Die Frage nach der Wunschwärmepumpe hatte ich zuvor für mich bereits geklärt, da mich die Viessmann Vitocal 250-A für unser Bestandsgebäude am meisten überzeugte. Sie erhielt nicht nur die bisher beste Bewertung für eine Wärmepumpe im Test von Stiftung Warentest. Vielmehr war das Modell auch für unser Zweifamilienhaus gut geeignet, und die Wärmepumpen-Spezialisten, die wir in unserer Umgebung fanden, arbeiteten ebenfalls mit Viessmann zusammen. Ausschlaggebend war für mich ebenso die Viessmann App ViCare, die gleich mehrere Vorteile bietet. Zum einen konnte ich unseren Heizungsbauer mit Kontaktdaten direkt hinterlegen, sodass das Unternehmen automatisch Meldungen erhält, wenn es zu Störungen oder Problemen bei unserer Anlage kommt. Zum anderen kann ich selbst feine Einstellungen über die Steuerung der App vornehmen, sodass ich die Nutzung meiner Wärmepumpe für meine Wünsche gut anpassen konnte.

Kombiniert habe ich die Wärmepumpe dabei schon in der Planungsstufe mit einem 600-Liter-Pufferspeicher für das Heizwasser sowie einem 300-Liter-Wasserspeicher für unser Warmwasser. Dabei waren zwei Punkte für mich entscheidend: Erstens wollte ich die Möglichkeit, den Verbrauch der Wärmepumpe im Tagesgeschehen stärker flexibilisieren zu können. Zweitens ist in unserem Haus Platz für zwei Familien, die auch die Möglichkeit haben sollen, hintereinander zu duschen, ohne zu fürchten, dass das warme Wasser plötzlich ausgeht. In dem alten Haus, in dem wir vor unserem Umzug zu viert zur Miete wohnten, gab es lediglich einen sehr geringen Pufferspeicher und keinen Warmwasserspeicher. Hintereinander zu duschen war dort somit eigentlich nicht möglich, sofern nicht eine Person kalt duschen wollte. Bei der Freiheit, das bei unserem Haus selbst bestimmen zu können, wollte ich also diese Beschränkung nicht im nächsten Heim erleben.
Die Investition in das neue Heizsystem plus Energiesystem
Insgesamt habe ich bisher aufgerundet 80.000 Euro in die Renovierungsarbeiten ins Haus gesteckt. Dabei entfiel jedoch keineswegs die gesamte Summe auf die neue Wärmepumpe allein. Viele Arbeiten, die ich im Zusammenhang mit dem Umstieg auf die Wärmepumpe habe durchführen lassen, waren aus mehr als einem Grund notwendig. So entfallen rund 18.000 Euro etwa auf Elektroarbeiten, die das neue Haus auf einen vernünftigen Standard gebracht haben und die ich selbst dann hätte durchführen lassen, wenn ich weder die Wärmepumpe noch die PV-Anlage hätte einbauen lassen.
Für die Wärmepumpe allein und rein dazugehörige Arbeiten entfielen rund 38.000 Euro – inklusive Erneuerungen einiger Wasserleitungen sowie deren Dämmung im Haus, den Pufferspeichern und die Erneuerungen der Heizkörper im Haus. In einigen Räumen habe ich sogar zusätzliche und neue Heizkörper installieren lassen, da diese noch über keine verfügten. Darunter der unterste Hausflur, den ich als Kältebrücke im Haus eliminieren wollte sowie unser neues Esszimmer, das ich als neuen Raum von einem anderen Zimmer abgetrennt habe. Günstig war diese Anschaffung keineswegs gewesen und es hätte billigere Angebote gegeben. Ich habe mich jedoch bewusst entschieden, den Auftrag dem Unternehmen zu geben, das bereits langjährige Erfahrung mit Wärmepumpen besaß.

Rund 24.000 Euro entfielen auf die unsere PV-Anlage inklusive Stromspeicher und smartem Energiemanagementsystem von Ecoflow. Unsere PV-Anlage besitzt eine Leistung von 11.700 Kilowattpeak mit bifazialen Modulen aus der Plussortierung. Das bedeutet, jedes der 26 verwendeten Module besaß bei Leistungstest eine Einzelleistung von 450 Watt oder höher. Einen Toleranzbereich nach unten gibt es in einer Plussortierung nicht. Unterstützt wird die PV-Anlage von einem 10 Kilowattstunden (kWh) Stromspeicher, damit der Strom auch noch zur Verfügung steht, wenn die Sonne nicht mehr aktiv scheint. Auf alle Details zur PV-Anlage werde ich noch einmal für Interessierte in einem separaten Beitrag ausführlicher eingehen.
PV-Anlage und Wärmepumpe setzen Objektwert hoch
Betrachte ich die gesamten Kosten, die ich in unser Haus gesteckt habe, bereue ich bisher keinen Cent davon. Auch wenn 80.000 Euro keine Kleinigkeit sind, hat allein die Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe den Hauswert bereits deutlich angehoben. Insbesondere, da sich die Preise auf dem Markt mittlerweile wieder nach oben bewegen. Langfristig werde ich noch weitere Maßnahmen in Eigenregie durchführen, um unser Zuhause zu optimieren. Da unser Haus über zwei Wohneinheiten verfügt, lagen die gesamten förderfähigen Kosten für die Wärmepumpe bei 45.000 Euro, von denen wir uns für die 70-Prozent-Quote qualifizieren konnten. Da viele Arbeiten, die für mehr als eine Maßnahme notwendig waren, trotzdem auch für die Wärmepumpe anfielen, haben wir die förderfähigen Kosten mit dem Vorhaben auch erreicht. Insgesamt flossen somit 31.500 Euro als Zuschuss zurück, um sie in weitere Maßnahmen zu investieren.
Hätte ich die Maßnahmen auch ohne Wärmepumpen-Fördergelder durchgeführt? Sicherlich. Denn allein die Aufwertung unserer Immobilie sichert die Investition in meinen Augen bereits großzügig ab, auch wenn das durch lokale Preisgestaltung in jedem Einzelfall anders ausfallen kann. Aber dann hätte ich wohl auf weitere Anpassungsarbeiten im Haus verzichtet und diese auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die bisherige Energiebilanz des laufenden Jahres bestätigt mich jedoch zusätzlich in meiner Entscheidung. Ich wollte mit der Energieversorgung unseres Hauses so unabhängig vom Stromnetz werden, wie das nun einmal möglich ist, ohne in teure Optionen wie eine Wasserstoffversorgung zu investieren.
Ist-Zustand ist keine Garantie für dauerhafte günstige Energiepreise
Natürlich bin ich mir jedoch bewusst, dass eine vollständige Unabhängigkeit gar nicht erreicht werden kann. Ebenso weiß ich, dass ich in den Wintermonaten deutlich mehr Strom benötigen werde, als meine PV-Anlage dann täglich liefern kann. Sollten die Strompreise in den kommenden Jahren für Heizstrom stark ansteigen, könnte der Augenblick kommen, in dem ich die Entscheidung bereue und der Versuch der Rentabilität kippt.
Dennoch wäre ich selbst in einem solchen Szenario weit davon entfernt, was einige Haushalte zum Beispiel in der Fernwärmeversorgung bereits heute zahlen müssen. Ebenso sind für die nächsten Jahrzehnte alle notwendigen Energievorgaben erfüllt. Ich bereue somit also lieber, heute eine Entscheidung zu treffen, die sich in einigen Jahrzehnten rächen könnte als in einem Jahrzehnt mich zu fragen, warum ich es nicht getan habe. Da die aktuelle Entwicklung meine erste Erwartung jedoch übertroffen hat, bezweifele ich zurzeit, dass ich diese Investition bereuen werde. Zumindest, sofern nicht ein großer Totalschaden innerhalb der nächsten Jahre geschehen sollte.
Die 3-Monats-Bilanz unserer Wärmepumpe
Nach dem wir all die Hintergründe angeschnitten haben, um das Szenario besser zu bestehen, kommen wir einmal zu den konkreten Zahlen. Wie viel Strom habe ich denn innerhalb der ersten drei Monate verbraucht und wie viel Wärme benötigt? Da Januar und Februar zu den kältesten Monaten gehörten, die wir bisher in unserem Haus erlebt haben, fiel der Stromverbrauch in diesen Monaten auch größer aus. Die Wärmepumpe ging am 16. Januar ans Stromnetz, weshalb ich mir für die aktuelle Entwicklung den Zeitrahmen vom 16. Januar bis zum 16. April anschaue. Gesamt habe ich in diesem Zeitraum 3.148 kWh Strom für das Heizen verbraucht. Dabei entfielen 1.456,1 kWh allein auf die Zeitspanne vom 16. Januar zum 16. Februar.
Die Temperaturen waren kalt und sämtliche Pufferspeicher mussten auch bei den niedrigen Temperaturen hochgeheizt werden mit insgesamt 900 Litern Wasser. Vom 16. Februar zum 16. März sank der Stromverbrauch auf 1.064 kWh Strom. Vom 16. März bis 16. April wiederum wurden 627,9 kWh benötigt. An der Stelle sei betont, dass dies den gesamten Strombedarf der Wärmepumpe darstellt, noch ohne eine Berücksichtigung davon, wie viel davon von der PV-Anlage beigesteuert wird oder nicht. Mit diesen 3.148 kWh Strom hat die Wärmepumpe in diesem Zeitrahmen 10.625 kWh Wärme bereitgestellt.
Bisherige JAZ stimmt mich zuversichtlich
Die gesamte Bilanz für Strom und Wärme bis zum 05. Mai 2025 liegt bei 3,32 MWh Strom für 11,7 MWh Wärme. Damit liegt die aktuelle JAZ für Heizen und Warmwasser bei 3,4. Obwohl die wärmsten Monate des Jahres noch vor mir liegen. Die kommenden Monate werden die Effizienzwerte also wohl eher nach oben treiben, während die Wintermonate sie erneut dämpfen werden. Wenn die finalen Werte sich für das gesamte Jahr zwischen 3 und 4,5 einpendeln würden, wäre ich damit bereits zufrieden. 3 ist der niedrigste Wert, mit dem ich zuvor kalkuliert hatte, weil ich mir sicher war, dass wir diesen langfristig übersteigen würden. Um wie viel genau konnte ich aber ohne viele Vergleichsdaten zum Leben im neuen Haus noch nicht genau einschätzen. Daher werden die kommenden Monate dabei für mich spannend bleiben.

Kostenvergleich Wärmepumpe versus alte Ölheizung
Mit diesen Zahlen allein kann noch niemand vorhersagen, ob sich der Umstieg gelohnt hat oder nicht. Betrachten wir also, was mich das Heizen mit der Wärmepumpe gekostet hat und setzen das im Verhältnis dazu, was ich für die gleiche Menge an Öl hätte ausgeben müssen bei lokalen Preisen in meiner Umgebung. Ich runde dabei die Preise pro Kilowattstunde Strom bewusst auf statt ab und gehe von 28 Cent pro Kilowattstunde aus. Die realen Preise pendelten mit dynamischen Stromtarif im Schnitt um die 25 bis 28 Cent. Mit einem Wärmepumpen-Stromtarif könnte ich sogar nur bis zu 20 Cent pro kWh für meine Wärmepumpe zahlen, weshalb ich wohl zukünftig auch auf einen solchen umsteigen werde.
Allerdings war das nicht direkt möglich, da meine Wärmepumpe erst viele Monate nach dem Einzug installiert werden konnte und dazu auch ein passender Zählerwechsel stattfinden musste. Für die Einfachheit halber rechne ich jedoch hier bewusst mit einem höheren angesetzten Preis, da die Berechnung sonst unnötig unübersichtlich werden würde. Bei 30 Cent für 3.148 kWh Strom läge ich somit für diese drei Monate bei 881,44 Euro. Allerdings habe ich aus dieser Strommenge auch 10.625 kWh Wärme erzeugt.
So viel Wärme steckt in einem Liter Heizöl
Ein Liter Heizöl entspricht ungefähr einer Wärmegewinnung von 9,8 kWh. Ich hätte somit 1.085 Liter Öl benötigt, um die gleiche Menge an Wärme freizusetzen. Der Ölpreis lag zu dem Zeitpunkt, zu dem ich unseren Vorrat hätte auffüllen müssen, bei 105,40 Euro pro 100 Liter Heizöl. Damit wären somit 1.143,59 Euro für die Auffüllung zu dem Zeitpunkt nötig gewesen. Mittlerweile sind die Heizölpreise etwas gesunken, sodass ich für etwa 86,19 Euro an 100 Liter käme. Damit wären Auffüllungen in den Sommermonaten rund 935,17 Euro teuer gewesen. Allerdings hätte ich im ersten Jahr gar nicht so lange warten können, bis der Preis angenehm herab sinkt. Die Menge an Restöl, die beim Kauf noch in der Heizungsanlage war, war entsprechend begrenzt. Und für mich war klar: Ich wollte nicht noch einmal Öl kaufen für eine Anlage, die ich nicht im Haus behalten wollte.
Alte Ölheizungen sind weniger effizient als moderne Systeme
Tatsächlich wäre der reale Heizverbrauch mit der Ölheizung vermutlich noch höher gewesen. Denn das Modell, das bei uns installiert war, war ein 30 Jahre altes Exemplar mit einem Konstanttemperaturkessel – und somit einem Wirkungsgrad von lediglich 70 Prozent im Verhältnis zu heutigen Niedrigtemperaturkesseln. Noch dazu sind die aktuellen Verbrauchswerte bereits mit ersten Dämmmaßnahmen von uns einhergegangen – so haben wir in allen Räumen, in denen wir neuen Boden verlegt haben, eine Dämmschicht unter dem Laminat verlegt. Auch ein paar dünnere Dämmplatten an den Außenwänden von Räumen kommen als Innendämmung zum Einsatz. Da das jedoch Maßnahmen sind, die ich unabhängig von Wärmepumpe oder Ölheizung ohnehin durchgeführt hätte, berücksichtige ich sie hier nicht in der Zwischenbilanz.
Nun könnte man sagen, dass meine reale Ersparnis mit 881,40 Euro an Heizkosten bisher gegenüber den Sommeröl-Tarifen von 935,17 Euro kein großer Unterschied ist. Damit hätte ich schließlich „nur“ 53,73 auf drei Monate gespart. Das ist korrekt, muss jedoch differenzierter betrachtet werden. Zum eine hatte ich das Pech, dass ich wegen der Verzögerungen im Ablauf ausgerechnet mitten im Januar meine gesamten Wasserspeicher beim Erstbetrieb mit Minustemperaturen hochheizen musste. Das hat natürlich einen ordentlichen Mehrbedarf an Strom verursacht, den ich bereits hätte umgehen können, wenn die Anlage im Sommer getauscht worden wäre.
Ich gehe also davon aus, dass die Jahresbilanz insgesamt hübscher aussehen wird, insbesondere im zweiten Jahr. Ebenso sind zwei weitere Faktoren zu berücksichtigen. Nämlich, dass ich die Wärmepumpe demnächst auch mit einem Wärmepumpenstromtarif von 20 Cent betreiben werde. Dann hätten die Kosten für die gleiche Menge an Strom lediglich bei 629,6 Euro gelegen. Eine Ersparnis von 305,57 Euro im Vergleich zum günstigeren Ölpreis, der jetzt verfügbar wäre. Und vergessen wir nicht: Es kommt noch eine PV-Anlage ins Spiel in der Gesamtbetrachtung.
Wärmepumpe und PV-Anlage aufeinander abgestimmt
Die PV-Anlage ging leider erst zum 25. Februar 2025 ans Netz, weshalb ich noch nicht so viele Monate Bilanz dazu ziehen kann, wie ich es heute gern tun würde. Aber aus der Kombination beider Technologien ergibt sich eine Synergie mit großem Potenzial, die nicht zu vernachlässigen ist. Denn mithilfe der smarten Steuerung im Energiemanagementsystem konnte ich die Verbrauchsphasen meiner Wärmepumpe mit der PV-Anlage deutlich optimieren. So schaltet diese sich jetzt bevorzugt in den Mittagsstunden ein, wann immer die Einspeisung des zur Verfügung stehenden Stroms einen gewissen Wert überschreitet. Dank der Pufferspeicher leistet sie ihre Hauptarbeit somit, wenn ich den Strom dafür zur Verfügung stellen kann. Dadurch muss nur noch wenig Leistung in Augenblicken geliefert werden, in denen sie einen Netzbezug dafür verwenden muss. An manchen Tagen geht es sogar komplett auf, dass sie in diesen Phasen nicht mehr anspringen muss.
Autarkiegrad dürfte jährlich zwischen 40 und 60 Prozent liegen
Das hängt jedoch stark von den konkreten Temperaturen ab und natürlich ebenso davon, wie viel Sonne mir zur Verfügung steht. Aufs Jahr betrachtet rechne ich damit, dass ich mit der Wärmepumpe und der PV-Anlage einen Autarkiegrad zwischen 40 und 60 Prozent halten werde. Aktuell liegt dieser sogar höher, bei 64,68 Prozent, obwohl Heizungsanlage und Haushaltsstrom gleichzeitig von der Anlage bedient werden. Allein bis zum heutigen Tag habe ich 1.565,8 kWh Strom mit der Anlage selbst genutzt. Davon 921,04 kWh direkt von den Solarmodulen sowie 644,76 kWh direkt aus dem Stromspeicher.

Allein das summiert sich bereits auf eine Ersparnis von 438,42 Euro. Hinzu kommen Einnahmen über die Einspeisevergütung von 94,40 Euro bisher. Leider ist es in dem System nicht möglich, die exakte Menge an Strom abzulesen, die im Verbrauch auf die Wärmepumpe entfiel und wie viel auf den Hausstrom. Da ich beides nicht eindeutig voneinander trennen kann, kann ich sie für die zukünftige Rentabilität auch nur zusammen betrachten.
Prognose gut – doch noch lässt sich der Verlauf des Jahres nicht komplett vorhersagen
Für mich heißt das: PV-Anlage und Stromspeicher haben mich aufgerundet 24.000 gekostet. Der Eigenanteil der Wärmepumpe abzüglich Förderungen und unter Berücksichtigung von weiteren Arbeiten, die nötig waren: 31.500 Euro, zusammen betrachtet also 55.500 Euro. Die zusätzlichen weiteren Arbeiten am Haus, die ich unabhängig von allem ohnehin durchführen musste, klammere ich an dieser Stelle aus (24.500 Euro von den insgesamt 80.000 Euro bisher). Die PV-Anlage hat mir bisher 532,82 Euro eingebracht in den etwas über zwei Monaten, in denen sie bereits läuft. Die Quote wäre definitiv deutlich geringer, wenn ich nicht auch teilweise meinen Wärmepumpen-Strom damit abdecken würde. Darum berücksichtige ich für die Wärmepumpe an dieser Stelle nur die Ersparnis, die ich von den damaligen Heizölpreisen zu den aktuellen Strompreisen hatte. Und keine weiteren Einsparmaßnahmen, die ich zukünftig noch zusätzlich durchführe, wie den Wechsel auf den Wärmepumpen-Stromtarif für die Wärmepumpe. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Ersparnis von 263,95 Euro.
Amortisationszeit liegt bei über 17 Jahren
Gesamt habe ich also seit Inbetriebnahme beider Systeme bisher 796,77 Euro eingespart. Und das, obwohl weder die sonnenreichsten Monate im Jahr angebrochen sind noch besonders viele warme Monate in die Bilanz der Wärmepumpe eingeflossen sind. Auf drei Monate betrachtet sind das durchschnittlich 265,59 Euro, die ich eingespart habe. Auf 12 Monate hochgerechnet wären das 3.187,08 Euro. Dabei kann ich heute aber natürlich bisher nicht vorhersagen, ob sich diese Tendenz auf das gesamte Jahr fortsetzen wird. Dafür ist eine Prognose nach 3 Monaten Wärmepumpe und etwas über 2 Monaten PV-Anlage noch viel zu früh.
Spannend wird daher eher die Prognose nach einem Jahr für das Gesamtsystem sein. Würde sich die Tendenz so durchsetzen, hätte ich die Kosten inklusive der dafür nötigen Renovierungsmaßnahmen nach etwa 17,5 Jahren ausgeglichen. Die schnellste Amortisation ist das damit gewiss nicht. Dabei sei jedoch erwähnt, dass unsere Immobilie mit einer Energieeffizienzbewertung von G in die schlechteren Kategorien von Bestandsgebäuden fiel. Allein durch weitere Maßnahmen an der Gebäudehülle könnte ich die Quote somit zu meinen Gunsten schieben – und das werden wir wohl mit einem gewissen Maß an Eigenleistung auch innerhalb der nächsten Jahre umsetzen.
Ebenso berücksichtigt diese Prognose auch noch keinen weiteren Anstieg der Strompreise, der innerhalb dieser 17,5 Jahre sicherlich noch häufig erfolgen wird. Für jeden Anstieg würde zugleich auch die Ersparnis durch die PV-Anlage ansteigen. Ebenso bin ich noch nicht am Ende meiner Optimierungsprozesse angelangt. Noch sind nicht alle weiteren Renovierungsarbeiten abgeschlossen und auch die Wärmepumpe und ihre Einstellungen bieten sicherlich noch das eine oder andere Optimierungspotenzial. Um das beurteilen zu können, benötige ich jedoch vor allem eines: Längere Beobachtungszeiten und weitere Daten, die ich hier einfließen lassen kann.

Was mich noch interessiert: wie viele Takte bei welcher Laufzeit hat die Anlage bis jetzt, und hast du auch einen Wartungsvertrag abgeschlossen, falls ja, wie viel kostet die Wartung.
Wir haben das selbe Modell seit letzten August. JAZ dieses Jahr ist 4,2 und insgesamt 4,45. Die Anschaffungskosten waren hier ähnlich, die ersetzte Ölheizung sogar schon 52 Jahre alt.
Hallo markox,
einen Wartungsvertrag mit unserem Heizungsbauer haben wir bisher nicht geschlossen. Sie sind jedoch in der ViCare-App hinterlegt, um bei Störungen der Anlage direkt informiert zu werden.
Die bisherigen Takte liegen bei 828 Verdichterstarts auf 1374 Verdichterstunden für das Jahr. Damit bin ich vorerst zufrieden, da jeder Verdichterstart somit über 1 Stunde Laufzeit bedeutet. Vermutlich gibt es dazu jedoch weiteres Verbesserungspotenzial, das ich im Laufe der Anpassungen mit der Heizkurve erreichen kann. In den kältesten Monaten zu Beginn lag die Quote noch bei etwa einem Verdichterstart pro 3 Stunden Verdichterstunden, weshalb wohl auch das wärmere Wetter die aktuellen Zahlen beeinflussen dürfte.
LG
Guten Morgen,
Eine schöne Analyse zu einer Wärmepumpe im Altbau. Wenn sich deine JAZ über das Jahr bestätigt, bist du sicher auf der günstigeren Seite. In den wärmeren Monaten ist der COP besser als im Winter.
Einige Anmerkungen von mir:
Für das erste Aufheizen des Pufferspeichers ist es egal, ob es Sommer oder Winter ist.
Den Energieinhalt des Heizöl 1:1 auf die erzeugte Wärmemenge zu beziehen, ist viel zu gut gerechnet. Selbst bei einem neuen Gasbrennwertgerät bekommst du nur 90% raus, bei Öl weniger (die berühmten 110% sind anders bestimmt). du hättest also immer mehr Öl benötigt. Außerdem braucht eine Öl- oder Gasheizung auch Strom, und das nich zu wenig.
Wärmepumpentarife lohnen sich bei PV nicht. Die Strompreisdifferenz ist nicht mehr groß, es.wird ein weiterer Zähler benötigt und der Eigenverbrauch von PV-Strom ist dann nur mit einer aufwändigen Zählerkaskade möglich. Lass das besser bleiben.
Die Kosten einer neuen Ölheizung fehlen komplett? Zum Einen hätte auch die demnächst ersetzt werden müssen, zum Zweiten sind auch dann Investitionen in neuen Warmwasserspeicher, Pumpengruppe, Ausgleichsgefäß, Isolierung… nötig. Es ist also falsch, die Gesamtkosten der Investition in die Wärmepumpe mit den reinen Betriebskosten zu vergleichen, und daraus die Amortisation zu bestimmen, ohne eine neue Ölheizung dazuzurechnen.
Den sicher steigenden CO2-Preis ist natürlich schwer vorherzusagen, so wie der Strompreis auch, aber auch dadurch ist deine Rechnung zu negativ. Allerdings habe ich in diesem Winter auch keinen dynamischen Strompreis unter 30ct im Schnitt gesehen, die von dir angesetzten 28ct sind zu niedrig. Und seit April, wo du keine Strom mehr beziehen musst, ist der Preis zwar günstig, aber irrelevant.
Deien Entscheidung, im Altbau eine Wärmepumpe und Solaranlage einzubauen, war also sicher noch besser, als du es hier extrem konservativ vorrechnest.
Guten Morgen Thomas,
vielen Dank für deine Hinweise. Die Anschaffungskosten einer neuen Ölheizung zu berücksichtigen ist natürlich sinnvoll, das werde ich im kommenden Update nachholen.
Tatsächlich rechne ich auch damit, dass der reale Wert dank des alten Konstanttemperaturkessels eher bei 70-80 Prozent der Wärmeleistung gelandet wäre als bei 100 Prozent.
Ich habe mich für den ersten Zwischenstand jedoch bewusst dafür entschieden, mit den höheren Werten aufzurunden, um aufzuzeigen, dass es selbst bei den höchsten Annahmen noch immer ein Plus gibt.
So sind auch meine realen Stromkosten in diesen Monaten tatsächlich deutlich geringer gewesen, da ich Phasen in dynamischen Stromtarif ausgenutzt habe. Allerdings hat die Wärmepumpe in dem Zeitraum
Auch einmal den Zähler gewechselt und der normale Hausstrom floß zu Zeitpunkten über den gleichen Zähler, was eine exakte Trennung schwierig gestaltet hat. Daher die Aufrundung für den ersten Einblick.
LG