Das Spektakel beginnt: So machst du das perfekte Foto vom Sternschnuppen-Regen

5 Minuten
Es zeichnet sich eine Sensation am Himmel ab: Ein Meteorstrom sorgt für unzählige Sternschnuppen – die Perseiden. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sind zu sehen. Ein Foto als Erinnerung mit dem Smartphone? Geht das überhaupt? Wir zeigen dir, wie.
Das Spektakel beginnt: So machst du das perfekte Foto vom Sternschnuppen-Regen
Das Spektakel beginnt: So machst du das perfekte Foto vom Sternschnuppen-RegenBildquelle: Unsplash

Wer schon immer mal eine Sternschnuppe sehen wollte, der sollte im August die Augen offenhalten. In keinem anderen Monat des Jahres ist die Sternschnuppendichte so hoch wie jetzt. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht das Spektakel seinen Höhepunkt. Wenn du dann zum Himmel blickst, wirst du mit hoher Sicherheit, die eine oder andere Sternschnuppe sehen. Der Meteorstrom dauert einen Monat an und die Chance, vermehrt Sternschnuppen zu erblicken, besteht bereits seit dem 17. Juli. Bis zu 100 Sternschnuppen – mehr und weniger sichtbar – werden aber erst in der Nacht von 12. auf den 13. August am Himmel erwartet. Der beste Zeitpunkt dafür ist unmittelbar vor der Morgendämmerung.

Sternschnuppen: Das passiert in der Nacht von 12. auf den 13. August

Um das Spektakel sehen zu können, muss aber auch das Wetter mitspielen. Wie es bei dir vor Ort aussieht, verrät der Deutsche Wetterdienst. Sollte der Himmel wolkenlos sein, eine ideale Gelegenheit sich auf die Lauer zu legen, um eine Sternschnuppe zu sichten. Doch was genau passiert am Himmel eigentlich?

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Die Perseiden bestehen aus kleinen Teilen des Kometen „109P/Swift-Tuttle“. Wenn die Erde auf ihrer Bahn die Staubspur des Kometen kreuzt, treffen die Staubteilchen mit hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre und bringen Luftmoleküle zum Leuchten. Auf der Erde sind die verglühenden Staubkörner samt ionisierter Luft als Sternschnuppen wahrzunehmen. Da die Perseiden aus dem Sternbild des Perseus kommen, tragen sie deshalb ihren Namen.

Ort ohne Lichtverschmutzung

Für ein perfektes Foto muss nicht nur das Wetter passen. Du solltest dich auch möglichst weit von der Stadt entfernen. Durch die Beleuchtung von Straßen, Häusern und Büros entsteht Lichtverschmutzung. Insbesondere in Großstädten ist es so hell, dass man oft keinen einzigen Stern am Himmel sehen kann. Wer schon einmal auf einer Kreuzfahrt mitten auf dem Ozean oder einer abgelegenen Gegend in den Bergen war, weiß, wie der Himmel aussieht, wenn man unendlich viele Sterne sehen kann. Die Seite „Light Pollution Map“ etwa zeigt, wie hell es in der Dunkelheit wirklich ist. Übrigens: Der brandenburgische Ort Gülpe gilt als der dunkelste Ort Deutschlands.

Karte zeigt Lichtverschmutzung in Europa
Karte zeigt Lichtverschmutzung in Europa

Sternschnuppen mit dem Smartphone fotografieren – Tipps und Tricks

Da beim Fotografieren im Dunkeln lange Belichtungszeiten erreicht werden, solltest du dein Handy zwingend fixieren respektive auf einem Stativ befestigen. Wer mit seinem Smartphone in dunkler Umgebung aus der Hand fotografiert, wird unscharfe und verschwommene Bilder machen. Erklärung: Bei Dunkelheit bleibt der Verschluss der Kamera länger offen, damit mehr Licht auf den Sensor gelangt. Ansonsten wäre das Foto komplett schwarz. Bei Tageslicht genügt beispielsweise nur 1/100 einer Sekunde, damit der Sensor genügend Informationen gesammelt hat, um ein Bild darzustellen. Bei Nacht kann die Zeit auf 1/4 Sekunde oder gar eine bis zwei Sekunden ansteigen. Kein Fotograf der Welt kann eine Kamera eine ganze Sekunde so still halten, dass sie sich nicht bewegt – auch wenn es nur minimal ist. Bewegt sich die Kamera, wird das Motiv unscharf.

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Fernauslöser benutzen

Ist das Smartphone auf dem Stativ befestigt, solltest du beim Auslösen möglichst nicht auf das Display tippen. Das versetzt die Kamera, genauer gesagt das Smartphone, in Schwingung, wodurch abermals Unschärfe ins Bild gelangt. Als Fernauslöser kannst du etwa das Headset benutzen.

Wer weder Kopfhörer noch Fernauslöser zur Hand hat, kann in den Einstellungen der Smartphone-Kamera nachsehen, ob es einen Selbstauslöser gibt. Hier lässt sich die Zeit auf etwa zwei, fünf oder zehn Sekunden einstellen. Nach dem Auslösen per Display-Befehl vergeht ebendiese Zeit, bevor der Verschluss sich öffnet. Der Kamera, dem Smartphone und dem Stativ bleibt damit genügend Zeit, um sich auszuschwingen.

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Manuellen Modus benutzen

Was für eine digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) oder auch eine spiegellose Systemkamera (DSLM) gilt, gilt auch für das Smartphone. Kein Profi-Fotograf wird einen Nachthimmel, geschweige denn Sternschnuppen, im Automatik-Modus ablichten. Der Grund: Die Kamera weiß im Auto-Mode nicht, was sie tun soll. In den meisten Fällen wird die Kamera versuchen, die Verschlusszeit so gering wie möglich zu halten, da sie nicht davon ausgeht, dass sie auf einem Stativ steht. Dafür wird der ISO-Wert hochgerechnet und die Blende geöffnet. Letztlich werden die meisten Kameras noch den Blitz ausklappen – schließlich ist es dunkel.

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Der Blitz bringt in dieser Situation aber gar nichts. Er beleuchtet Objekte in der direkten Umgebung. Beim Smartphone leuchtet der LED-Blitz nur wenige Meter weit. Wer glaubt damit Sterne, die Millionen Kilometer entfernt sind, beleuchten zu können, irrt. Im Gegenteil. Der Blitz beleuchtet umherschwirrende Partikel in unmittelbarer Nähe, die anschließend als Punkte auf dem Bild zu sehen sind. Demnach gilt also auch: Blitzlicht ausschalten. Hat deine Smartphone-Kamera keinen manuellen Modus, kannst du hier aufhören zu lesen.

Sternenhimmel über Tazo auf La Gomera
Sternenhimmel über Tazo auf La Gomera

Im manuellen Modus musst du ein wenig experimentieren, ehe du die richtige Einstellung gefunden hast. In der Regel gilt beim Fotografieren von Sternschnuppen jedoch: Eine längere Belichtungszeit (ab circa einer Sekunde) wählen, da man die Perseiden ansonsten nur als Punkt und somit als weiteren Stern auf dem Bild sehen wird. Den ISO-Wert so hoch wie nötig wählen, da das Bild bei hohen Werten zu rauschen beginnt. Zudem solltest du viele Aufnahmen hintereinander machen, da man nicht wissen kann, wann und wo die nächste Sternschnuppe auftaucht.

Sternschnuppen mit dem Handy fotografieren: das Fazit

Hast du bis hierher gelesen, wirst du nachvollziehen können, dass ein gutes Foto einer Sternschnuppe mit dem Smartphone nahezu nicht machbar ist. Man muss an einem dunklen Ort sein, die Wetterbedingungen müssen stimmen, du benötigst ein Stativ und das Smartphone muss einen manuellen Modus haben. Und selbst dann ist ein gutes Handyfoto eine Seltenheit. Aber: Probieren geht über Studieren. Und wenn das Foto nichts geworden ist, dann einfach zurücklehnen und das Schauspiel bewundern.

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Bildquellen

  • Karte zeigt Lichtverschmutzung in Europa: Lightpollutionmap
  • Sternenhimmel über Tazo auf La Gomera: Blasius Kawalkowski / inside handy
  • Das Spektakel beginnt: So machst du das perfekte Foto vom Sternschnuppen-Regen: Unsplash

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild KnipsKnopf

    Wer ein Huawei besitzt, hat uU die Einstellung „Lichtmalerei“. Darunter gibt es vier Möglichkeiten. Auch „Sternenspuren“. Hier kann ich empfehlen, das Handy mit einem Zeitauslöser „Timer“ einzustellen und anschließend an einem trockenen Platz hinzulegen/stellen. Der „Verschluss“ ist nun solange geöffnet, bis man mögliche Auslöserknöpfe wieder betätigt. Hierbei sollte man vorher, vielleicht mit der Hand, die Linse abdecken um keine weiteren Lichtspuren aufzunehmen. Die Ergebnisse sind verblüffend. Viel Spaß beim Ausprobieren.

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  2. Nutzerbild Lumicron

    viele handys haben mittlerweile einen speziellen modus dafür, zb Astrophotographie oder bei meinem realme x3 superzoom sternenmodus. dabei macht das handy mehrere photos mit 30 sec belichtung und rechnet diese dann zusammen. beim x3 dauert das 4 min 30 sec. da reicht es das handy einfach auf den boden oder zb eine bank zu legen. die ergebnisse sind erstaunlich. wenn man das photo dann noch mit zb lightroom bearbeitet, sieht es fast schon aus, als ob es mit einer professionellen kamera gemacht wurde. die chanche gerade jetzt eine sternschnuppe abzulichten sind da garnichtmal so klein

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