TÜV schlägt Alarm: Deshalb werden bald fast 6 Millionen Autos bei der Prüfung durchfallen

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Millionen Autofahrer könnten bald beim TÜV scheitern. Nicht wegen Rost oder Reifen, sondern wegen eines unsichtbaren Problems. Der TÜV warnt vor einem ernsten Problem und mahnt, dass fast 6 Millionen Autos bald keine Plakette mehr bekommen.
Fehlende TÜV-Plakette auf Kennzeichen
TÜV schlägt Alarm: Deshalb werden bald fast 6 Millionen Autos bei der Prüfung durchfallenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Viele Autofahrer könnten bald ein Problem bekommen. Laut TÜV steht für Millionen Fahrzeuge in Deutschland Ärger an, wenn es zur nächsten Hauptuntersuchung geht. Der Grund: Ein zentrales Sicherheitssystem fällt aus. Eines, das gesetzlich vorgeschrieben ist. Das heißt: TÜV, Dekra und andere Prüfstellen werden Millionen Autos durchfallen lassen müssen.

TÜV: Keine Plaketten für Millionen Autofahrer

Noch ist es nicht so weit, aber 2028 wird es ernst. Dann soll in Deutschland das 2G-Mobilfunknetz abgeschaltet werden. Das Netz, auf dem einst SMS und die ersten Handys liefen. Was für den Alltag kaum mehr eine Rolle spielt, betrifft plötzlich Millionen Autos. Denn: Viele Fahrzeuge, vor allem Klein- und Mittelklassewagen, funken ihren automatischen Notruf – den sogenannten eCall – immer noch über 2G. Dieses System ist seit 2018 in Neuwagen vorgeschrieben. Fällt das Netz weg, kann das Auto im Ernstfall keinen Notruf mehr absetzen. Und das wiederum kann beim TÜV als „erheblicher Mangel“ gelten. Das bedeutet: keine Plakette.

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Laut dem TÜV-Verband sind etwa 5,5 Millionen Autos betroffen. „Das eCall-System ist gesetzlich vorgeschrieben und ohne Netz nutzlos“, sagt TÜV-Experte Richard Goebelt. Auch der Deutsche Feuerwehrverband warnt: Der Ausfall sei „ein erheblicher Verlust an Sicherheit„. Die drei großen Netzbetreiber – Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) – planen, das 2G-Netz bis spätestens 2028 abzuschalten. Telekom will im Juni Schluss machen, Vodafone im September. Telefónica hält sich noch bedeckt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert eine Verlängerung – am liebsten um 15 Jahre.

Und jetzt?

Die Zukunft liegt in moderneren eCall-Versionen, die über LTE oder 5G laufen und sogar Bilder vom Unfallort senden können. Nachrüsten ist allerdings kaum möglich. Zu teuer, zu kompliziert, technisch oft gar nicht machbar. Damit bleibt die Frage: Wer trägt die Verantwortung? Politik, Autohersteller oder Netzbetreiber? Klar ist: Millionen Fahrzeuge könnten bald ohne funktionierenden Notruf unterwegs sein und beim TÜV durchfallen. Ob bis 2028 eine Lösung kommt, ist offen.

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