Spotify: So viel verdienen Musiker und Bands wirklich mit Streaming

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Über Spotify ranken sich viele Mythen und Gerüchte. Verdienen Künstler wirklich so wenig mit den Streams? Wir haben nachgerechnet und zeigen dir, wie du das auch für deine Lieblingsbands ausrechnen kannst.
Spotify: So viel verdienen Musiker und Bands wirklich mit Streaming
Spotify: So viel verdienen Musiker und Bands wirklich – von ABBA über Metallica bis U2Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Über Spotify gibt es zahlreiche Reportagen. Mal wird aufgedeckt, mit welchen Tricks Künstler, die eigentlich keine sind, beim Streaming-Dienst Kasse machen. Mal wird gezeigt, wie wenig Geld Musiker und Bands mit Spotify wirklich verdienen und kaum jemand von diesen Einnahmen leben kann. Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen sich Plattenfirmen und Bands mit dem Verkauf von CDs die Taschen vollmachen. Doch mit Spotify lässt sich auch Geld verdienen – und für so manchen Beteiligten in der Kette weitaus mehr als mit CDs. Doch wie viel Geld verdienen Musiker und Künstler wirklich bei Spotify?

Wie viel verdienen deine Lieblingskünstler bei Spotify?

Das Tantiemen-System, also der Algorithmus, der berechnet, wie viel Geld Musiker und Bands für Streams bekommen, ist nach Angaben des Musikvertriebdienstes Ditto Music ziemlich komplex. Vereinfacht aber kann das den Experten zufolge so darstellen: Spotify zahlt Künstlern im Durchschnitt zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar pro Stream. Nimmt man den Mittelwert, also 0,004 US-Dollar, rechnet diesen in Euro um (0,0041 Euro) und multipliziert ihn mit den Streams, bekommt man eine Summe. Um auszurechnen, wie viel ein Künstler oder eine Band mit einem Stream bei Spotify verdient, musst du nach Angaben von Ditto Music jetzt nur noch die Streams in die Rechnung einbauen. Die zeigt dir der Streaming-Dienst neben den Titeln des jeweiligen Künstlers an. Also: 0,0041 Euro x 66.952.106 (Streams von Tom Waits‘ „I Hope That I Don’t Fall In Love With You“) = 275.000 Euro. Somit hat der Musiker, seitdem der Song bei Spotify verfügbar ist, dieses Summe damit eingenommen.

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Einer anderen Studie zufolge lässt sich das nicht nur für einzelne Songs berechnen, sondern auch für die monatlichen Einnahmen von Bands und Künstlern. Statt den jeweiligen Streams müssen demnach die monatlichen Hörer in die Rechnung eingesetzt werden, die du bei Spotify unterhalb des Künstlernamen findest. Um beim Beispiel Tom Waits zu bleiben, ergibt die Rechnung 0,0041 Euro x 1.551.604 monatliche Hörer Einnahmen von 6.361 Euro pro Monat.

Spotify widerspricht

inside digital gegenüber bezeichnet Spotify diese Rechnung als falsch. Ein Sprecher teilt uns mit, dass die Ausschüttungen nicht nach der Anzahl der monatlichen Hörer erfolgen, sondern folgendermaßen:

„Spotify zahlt, wie die anderen großen Streamingdienste, Lizenzzahlungen an Rechteinhaber auf der Grundlage des Anteils eines*einer Künstler*in an den gesamten Streams auf der Plattform. Dies wird als „Streamshare“ bezeichnet. Es ist also wichtig zu wissen, wie sich die Streamingzahlen auf Spotify im Jahr 2022 zusammensetzen, um die Auszahlungen zu verstehen.“

Und weiter heißt es: „Was vor fünf Jahren noch als viele Streams gezählt hat, ist heute vielleicht nicht mal erwähnenswert. Allein im Jahr 2022 wurden mehr als 281.000 Songs über eine Million Mal gestreamt.“ Wie viel Geld Künstler bekommen, sagt aber Spotify nicht. Doch selbst bekannte Musiker können von den Einnahmen nicht leben, wie der Bayerische Rundfunk herausgefunden hat.

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9 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Uwe

    Den Künstlern sei jeder Cent gegönnt den sie über diverse Plattformen verdienen. Nicht einen Cent gönne ich aber diesen Virus Influencern. Dieses Arbeitsscheue Pack verdanken es ihren ebenfalls völlig verblödeten Followern das sie stinkreich werden.

    Aber meine Meinung ist auch nur eine von vielen.

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  2. Nutzerbild Protonstar

    Wieviel hat ein Künstler denn früher pro CD verdient? Und an der wurde eben nur einmal verdient, auch wenn ich sie 1000 Mal gehört habe.

    Und es gibt ja nicht nur Spotify, die meistens Künstler sind ja auch zusätzlich noch bei Apple Music, Deezer, Tidal und wie sie alle heißen. Wenn man das dann zusammenrechnet, dürfte da wesentlich mehr rauskommen, auch wenn die anderen Anbieter kleiner sind.

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  3. Nutzerbild Jan

    Künstler verdienen pro Stream, nicht pro monatlichen Hörer. Die ganzen Zahlen sind falsch.

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  4. Nutzerbild Mac

    CD’s verkaufen sich irgendwann aber kaum noch, während einzelne Titel immer wieder mal gehört werden. Ebenso wird hier immer nur von einem Song ausgegangen, viele Künstler haben dutzende Songs und verdienen somit sehr gut ohne nochmal einen Handschlag zu machen. Also für mich kein Grund die Musiker zu bemittleiden!

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  5. Nutzerbild David

    Die monatlichen Hörer entsprechen doch nicht den monatlichen Streams.
    Den Artikel solltet ihr mal korrigieren.

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  6. Nutzerbild audiophil

    Was soll man mit Zahl wie 0.005$ anfangen?
    Schreibt doch einfach, um 1$ zu verdienen, muss ein Lied zweihundert mal gestreamt werden!
    Und was ist eigentlich, wenn ich ganz viele Songs einer Playlist jeweils a) nur kurz oder b) so etwa 30 Seinen reinhöre?
    und wie sieht die Bezahlung bei YouTube Music aus?
    Google hatte ja zu Zeiten von Google play music noch eigene Initiativen. um Künstler zu fördern und auch zu vergüten.

    ftragen über Fragen, jede Menge Potenzial für weitere umfassende und gründlich recherchierte Artikel über die Geschäfte der Rechteinhaber und Medienkonzerne, ihre Deals mit den letztendlich auf diese angewiesenen Streaminganbietern, Vertragsbedingungen, Einflussnahme auf die Gestaltung von Uhrheberrechten und schließlich die Situation der am Ende der Nahrungskette sitzenden Künstler.

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  7. Nutzerbild fuchskind

    Also die Rechnung mit den monatlichen Hörern ist ja mal absoluter Bockmist. Bezahlt wird per gehörtem Song, ABER auch nur dann… wenn entsprechender Track MINDESTENS 31 Sekunden lang gelaufen ist. Ansonsten gibt es nichts von Spotify dafür. Heißt im Umkehrschluss – Skippen is mies für die Künstler, auch wenn man es nicht böse meint und auf Lied XY einfach nur mal keine Lust hat.

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  8. Nutzerbild Luc K.

    Für mich müsste der Künstler wenigstens die Hälfte zugesprochen kommen.Z.B falls ich 5 Künsler gleich lang höre bekommt jeder der 5
    einen Euro und per Stream ein Bonus wenn in der Hitliste ist eben viel kleiner.So würde meine Künstler so gut unterstützt wie die Sterne bei facebook die Hälfte.

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  9. Nutzerbild Jan

    Die Rechnung ist einfach falsch, der ganze Artikel könnte gelöscht werden. Es wird hier mit der Zahl der monatlichen Hörer gerechnet, die Anzahl der monatlichen Streams, nach denen bezahlt wird, ist aber natürlich um ein vielfaches höher.
    Beispiel Helene Fischer: Sie erzielt ca. 500.000 tägliche Streams, das ergibt rund 15.000.000 Streams im Monat und das ergibt 61.500€ nach eurer Rechnung, mehr als das sechsfache als im Artikel steht (10.000€).

    Für Nirvana kommt man nachder Rechnung nach Streams auf 663.000€, für Eminem auf 2,47 Mio.€. Hier ist die Zahl im Artikel sogar um das zehnfache zu niedrig.

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