Silvestergrüße per Handy schicken: Das musst du 2025 wissen

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Wenn heute kurz nach Mitternacht alle gleichzeitig schreiben, posten und anrufen, wird’s für Mobilfunknetze zur Belastungsprobe. Auch Silvester 2025 dürfte wieder eine Herausforderung für die Netze werden. Wir sagen dir, was du wissen musst, damit deine Wünsche ankommen.
Silvester-Feuerwerk
Silvester 2025: So kommen deine Grüße gut anBildquelle: Nick / Pixabay

Ob per Anruf, SMS, WhatsApp-Nachricht oder Instagram-Post – fast jeder wünscht seinen Freunden und Bekannten in der Neujahrsnacht alles Gute. Anders als beispielsweise an Weihnachten konzentrieren sich diese Grüße aber auf die Stunden rund um Mitternacht – vor allem auf die erste Stunde des neuen Jahres. Genau dann gehen Neujahrswünsche raus. Anders als vor zehn bis fünfzehn Jahren sind es aber heute nicht mehr die SMS, die die Netze belasten, sondern Fotos, Videos, Sprachnachrichten oder Videocalls. Das Problem dabei: Upload-lastige Inhalte belasten Funkzellen stärker als reines Lesen oder klassisches Telefonieren.

So viel Datenverkehr meldeten Telekom, Vodafone und O2 an Silvester 2024

Die Netzbetreiber veröffentlichen jedes Jahr nach dem Jahreswechsel eine Bilanz. Für den Jahreswechsel 2024/25 (also Silvester 2024) zeigen Telekom, Vodafone und O2: Datenverkehr und Anrufe kurz nach dem Jahreswechsel bleiben ein Massenphänomen – nur die Mischung verschiebt sich weiter in Richtung Daten.

Im Netz der Deutschen Telekom flossen in der Silvesternacht zwischen 20 Uhr und 3 Uhr mehr als 2.900 Terabyte durchs Netz – rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Telekom betont, dass das Netz dabei stabil lief. Auffällig sei vor allem der höhere Upload-Anteil rund um den Jahreswechsel gewesen.

Vodafone spricht ebenfalls von einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorjahr: Zwischen 20 Uhr und 3 Uhr liefen rund 3 Millionen Gigabyte durch das Mobilfunknetz, in der ersten Stunde des neuen Jahres allein 500.000 Gigabyte. Gegenüber dem Vorjahr sei das ein Anstieg um rund 20 Prozent.

Bei O2 fällt die Bilanz am datenintensivsten aus: In der ersten Stunde des neuen Jahres transportierte das O2-Netz rund 870.000 Gigabyte, insgesamt zwischen 20 Uhr und 3 Uhr mehr als 5,5 Millionen Gigabyte. O2 beschreibt außerdem einen sprunghaften Effekt direkt nach Mitternacht: In der Viertelstunde nach 0 Uhr hätten sich die Upload-Werte im Netz verdreifacht. Zum Vergleich: Im Jahr 2025 war der datenreichste Tag im O2-Netz der achte Spieltag der Fußball-Bundesliga im Herbst. Hier flossen 20 Millionen Gigabyte an einem Tag durchs Netz. Beim Wacken Open Air und Rock am Ring waren es jeweils etwa 100.000 Gigabyte.

Telefonieren bleibt beliebt – aber nicht überall gleich

Auch klassische Anrufe sind an Silvester weiterhin ein Thema. Die Telekom meldet für die Silvesternacht 12 Millionen Telefonate – rund 1 Million mehr als zum letzten Jahreswechsel. Vodafone sieht dagegen einen leichten Rückgang bei „klassischen Handy-Telefonaten“: Zwischen 20 Uhr und 3 Uhr waren es 13,5 Millionen (Vorjahr: 14 Millionen). In der ersten Stunde des neuen Jahres zählt Vodafone 5,3 Millionen klassische Telefonate. Vodafone führt das unter anderem auf den Trend zur Datentelefonie (inklusive Videotelefonie) zurück.

O2 nennt deutlich höhere Anrufzahlen, weil hier der Blick breiter ausfällt: Zwischen 20 Uhr und 3 Uhr vermittelte das O2-Netz mehr als 31 Millionen Anrufe (Vorjahr: 35 Millionen), davon über 11 Millionen in der Stunde nach Mitternacht. Im Schnitt dauerte ein Anruf laut O2 73 Sekunden.

Was heißt das für Silvester 2025: So kommen deine Grüße eher durch

Die wichtigste Erkenntnis aus den Zahlen und den Erfahrungen der vergangenen Jahre: Wenn es Probleme gibt, dann meist lokal – in einzelnen Funkzellen, dort, wo viele Menschen dicht beieinander sind. Komplett „tot“ ist das Netz heute deutlich seltener, aber kurze Verzögerungen oder hängende Uploads sind realistisch, wenn alle gleichzeitig Videos verschicken. Dann reicht es aber in der Regel, es einfach noch einmal zu probieren.

Wenn du deine Chancen erhöhen willst, helfen ein paar einfache Tricks:

  • Schick wichtige Grüße 5 bis 10 Minuten vor Mitternacht oder kurz nach 0:10 Uhr, statt genau um 0:00 Uhr.
  • Nutze 5G statt LTE – hier sind oft deutlich mehr Kapazitäten vorhanden.
  • Wenn möglich: Ins WLAN wechseln (zuhause oder bei Freunden), bevor du Fotos/Videos verschickst.
  • Bei stockenden Messengern: einmal auf eine einfache SMS ausweichen – und große Videos später nachreichen.

Eng werden könnte es auch, wenn du noch mit einem Uralt-Handy unterwegs bist, das nur GSM unterstützt und du telefonieren möchtest. Die Mobilfunkanbieter haben die GSM-Kapazitäten auf ein Minimum zurückgefahren. Wenn nun zu Mitternacht ein erhöhtes Aufkommen erwartet wird, kann es unter Umständen zu überlasteten Leitungen kommen, bei denen ein GSM-Handy nicht auf LTE ausweichen kann. Die Telekom hat bereits 2024 angekündigt, GSM ganz abzuschalten. Und auch Vodafone will dem GSM-Netz bald den Stecker ziehen. Egal, ob LTE oder GSM: Wenn du doch vom Netz abgewiesen wirst, dann versuche es noch einmal. Denn das durchschnittliche Telefonat, das kurz nach Mitternacht geführt wird, dauert – wie die Netzbetreiber immer wieder berichten – selten mehr als eine Minute. Nur für den Fall der Fälle: Den Notruf 112 kannst du immer wählen – hier fliegt dann im Zweifel ein anderer Nutzer aus der Leitung. Für die 110 gilt das nicht.

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