Schwerer Schlag für Google: Krise holt Tech-Riesen ein

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In der Corona-Krise waren jegliche Einnahmen größer denn je, doch nun trifft die sinkende Konjunktur auch die Tech-Riesen. Doch die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt, dass auch die riesigen Tech-Konzerne mit darunter leiden.
Schwerer Schlag für Google: Krise holt Tech-Riesen ein
Schwerer Schlag für Google: Krise holt Tech-Riesen einBildquelle: Alex Dudar / Unsplash

Viele Investoren hatten beispielsweise bei der Google-Mutter Alphabet gehofft, dass der Tech-Konzern dank seiner starken Marktstellung den Belastungen der schwächelnden Konjunktur standhalten wird. Und in der Tat legte der Umsatz im jüngsten Quartal auf 69,09 von 65,12 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum zu. Damit verfehlte Alphabet aber die Prognose von Analysten In Höhe von 70,58 Milliarden Dollar. Und: Die Werbeeinnahmen der Google Tochtergesellschaft YouTube sind von 7,2 Milliarden Dollar auf 7,07 Milliarden Dollar geschrumpft. Der Konzerngewinn schrumpfte im Jahresvergleich von 18,94 auf 13,91 Milliarden Dollar.

Alphabet-Aktienkurs fällt kräftig

„Dies zeigt, dass das Unternehmen gegen die Herausforderungen der Online-Werbebranche nicht immun ist“, so der Analyst Jesse Cohen vom Online-Booker Investing.com. Laut Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat hätten Finanzdienstleister weniger Werbung geschaltet. Die Wechselkurs-Effekte hätten das Ergebnis geschmälert. Im vierten Quartal soll die Belastungen zunehmen, fügte Porat noch hinzu. Keine rosigen Aussichten, die an der Börse hart abgestraft wurden. Mit dem Aktienkurs von Alphabet ging es steil bergab – auf unter 100 US-Dollar.

Auch Meta muss große Verluste einstecken

Ganz ähnlich präsentierte sich in der Nacht zu Donnerstag auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook. Schon zum zweiten Mal meldet der Social-Media-Konzern einen Umsatzrückgang. Für das dritte Quartal gab Meta einen um 4 Prozent auf 27,71 Milliarden Dollar gefallenen Umsatz bekannt. Der Nettogewinn brach sogar um 52 Prozent auf 4,40 Milliarden Dollar ein. Das schickte auch den Aktienkurs auf Talfahrt. Im nachbörslichen Handel fiel er um mehr als 18 Prozent.

Schon im regulären Handel erlitt das Unternehmen einen Absturz von 6 Prozent. Seit Jahresbeginn 2022 musste die Meta-Aktie einen Wertverlust von 60 Prozent einstecken. Falls sich der nachbörsliche Kursverlust am Donnerstag im regulären Handel fortsetzt, würde die Marktkapitalisierung von Meta unter 300 Milliarden Dollar fallen. Zum Vergleich: Das Unternehmen war im vergangenen Jahr zeitweise über eine Billion US-Dollar wert.

Spotify: Kräftiger Gewinnrückgang

Spotify, der weltweit nach Nutzerzahlen größte Musikstreaming-Anbieter, kämpft ebenfalls mit schwachen Werbeeinnahmen und rückwirkenden Tantiemen-Zahlungen an Künstler. Laut Firmenchef Daniel Ek erschwere die neue Datenschutz-Einstellung auf Apple-Geräten, dem Unternehmen die Verbreitung gezielter Werbung. Analysten hatten im Vorfeld der nun vorgelegten Zahlen mit Verlust von maximal 168 Millionen Dollar gerechnet, der operative Verlust lag aber bei 228 Millionen Dollar.

Dagegen kletterte der Konzernumsatz entgegen den Erwartungen um 21 Prozent auf gut drei Milliarden Dollar. Gleichzeitig war ein Anstieg der Nutzerzahl zu spüren: um 23 auf insgesamt 456 Millionen. Unter dem Strich blieb bei Spotify im abgeschlossenen Quartal ein Gewinn von 22 Millionen Dollar übrig – nach 160 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Starker Dollar macht sich auch bei Microsoft bemerkbar

Microsoft wiederum konnte seinen Umsatz in den letzten drei Monaten bis Ende September um 11 Prozent auf 50,12 Milliarden Dollar steigern, jedoch leidet das Unternehmen ebenfalls unter dem starken Dollar. Im Cloud-Geschäft mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen die Erlöse um 24 Prozent. Für die Azure-Plattform von Microsoft war ein Wachstum von 35 Prozent verbucht. Schon dort läutenden die Alarmglocken der Investoren. Gleichzeitig verfehlte Microsoft die Erwartung der Anleger, welche mit einem Umsatz von 56 Milliarden Dollar gerechnet haben. Das Nettoergebnis verschlechterte sich im Jahresvergleich von 20,51 auf 17,56 Milliarden Dollar.

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