O2 verteilt Giftpfeile an Telekom, Vodafone & 1&1 – aus diesem Grund

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Der Wettbewerb zwischen den Mobilfunkanbietern in Deutschland ist groß. Manchmal gibt es wirklich harte Bandagen, manchmal nur kleine Sticheleien. Jetzt hat O2 einige kleine Giftpfeile aus dem Köcher gezogen und schießt sie ab. Der Grund ist der Erfolg, den O2 nachweisen kann.
O2-Logo an einer Ladenfront
O2-Logo an einem Shop.Bildquelle: SSKH-Pictures/Shutterstock.com

Die Rechnung und Argumentation von O2 ist einfach: Die verbesserte Netzqualität sowie die Einführung neuer Tarife zahle sich aus. Fast 1,5 Millionen Kunden habe O2 im Jahr 2019 hinzugewonnen – und zwar allein im Mobilfunk-Vertragsbusiness. Damit hätten so viele Kunden den Wechsel zu O2 vollzogen wie noch nie seit der Übernahme von E-Plus.

In einer Grafik in der Mitteilung von Telefónica Deutschland zu den Bilanzzahlen schießt das Unternehmen dann auch direkt seine Giftpfeile ab. Dort heißt es: „1,5 Millionen neue Mobilfunk-Vertragskunden hinzugewonnen. Das sind deutlich mehr als die Düsseldorfer, Bonner und Montabaurer zusammen.“

Starkes viertes Quartal

Das vierte Quartal – entgegen zunächst von uns gemachten Angaben – das stärkste Quartal des Jahres  Rechnerisch hat Telefónica im Jahr 2019 täglich 3.972 neue Verträge abgeschlossen – im wichtigen Weihnachtsquartal waren es 5.010 Verträge. Bleibt nun abzuwarten, wie die Kunden auf die neuen Flatrate-Verträge reagieren. Insgesamt zählt O2 knapp über 46 Millionen aktive Mobilfunk-Anschlüsse (inklusive Prepaid-Karten, die bis zu sechs Monate nicht genutzt wurden).

O2 verteilt Giftpfeile an die Konkurrenz
O2 verteilt Giftpfeile an die Konkurrenz

In diesem und im kommenden Jahr wird das Unternehmen noch stärker ins Netz investieren, um seine Position sowohl in den Städten als auch auf dem Land weiter zu stärken. „Wir haben unser Versprechen gehalten und unseren Wachstumskurs bestätigt“, sagte Markus Haas, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland. „Zu Beginn des Jahrzehnts des Mobilfunks zeigen alle wichtigen Kennzahlen in die richtige Richtung. Nun wollen wir mit unserer Investitionsoffensive im Netz noch mehr Kunden für uns begeistern.“ Zu tun hat O2 noch eine Menge. Die Ausbau-Auflagen hat das Unternehmen krachend verfehlt.

Enormes Wachstum bei Nutzung im Datennetz der Telefonie

Der Datenverbrauch im mobilen O2-Netz stieg weiter an. O2 spricht von einem Wachstum im vierten Quartal um 58 Prozent – nennt aber nicht den Referenzwert. Über das Gesamtjahr hinweg transportierte das O2 Netz rund 1 Milliarde Gigabyte an Mobilfunkdaten. Zugleich wurde 2019 mit 107 Milliarden Minuten mehr über das O2-Mobilfunknetz telefoniert als je zuvor – der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 9,9 Prozent.

Auch im Festnetz ist O2 aktiv: Die Zahl der Breitbandanschlüsse stieg 2019 um 6,1 Prozent auf 2,21 Millionen. Hier geht es primär um VDSL-Anschlüsse, die das Unternehmen bei der Telekom einkauft und weiter vermarktet. In diesem Jahr sollen dann aber noch Kabel-Anschlüsse von Vodafone dazu kommen, die O2 anbieten kann.

Ausblick auf 2020

Nicht nur die Nutzung des Kabelnetzes kommt für O2 in diesem Jahr dazu. Das Unternehmen hatte bereits komplett neue Handy-Tarife in Deutschland eingeführt, die sich erstmals nicht nach dem verbrauchten Datenvolumen, sondern der Datenrate richten.  Für 2020 erwartet Telefónica Deutschland aber insgesamt „ein stabiles Preisumfeld für den Mobilfunkmarkt“.

Die Münchner setzen dabei insbesondere auf das Vertragskundengeschäft. Es soll der wesentliche Umsatztreiber für das Unternehmen sein. Darüber hinaus ist nach o2-Einschätzung unverändert eine Wanderung von Kunden aus dem Prepaid- ins Vertragskundengeschäft zu erwarten.

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