Nach 27 Jahren: Dieser TV-Sender steht im Dezember vor dem Aus

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Medienkonsum verändert sich stetig - und hat sich in den vergangenen zehn Jahren drastisch gewandelt. Junge Leute konsumieren Texte, Serien, Filme und Co. primär online. Und das zeigt sich nun auch in den Zukunftsplänen für lineare Fernsehsender. Ein weiterer steht nun nach 27 Jahren vor dem Aus.
Ein Erwachsener und ein Kind sitzen auf dem Sofa und gucken TV.
Dieser TV-Sender steht nach 27 Jahren vor dem Aus.Bildquelle: Kevin Woblick/Unsplash

Alles ist jederzeit abrufbar. So lange du willst, so oft du willst. Streaming-Dienste haben unser Verhalten verändert, was den Konsum von Medien angeht. Dabei ist es egal, ob es um Musik geht oder TV-Inhalte. Die Lieblingssendung im Fernsehen aufnehmen? Mitten im linearen TV-Programm auf Pause drücken? Die heutigen Generationen wissen damit nichts mehr anzufangen. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Fakt ist: Das hat Auswirkungen auf lang bestehende Fernsehkanäle, die auch die Kleinsten betreffen.

Kika: Lineares Kinderfernsehen vor dem Aus

Wer vor dem Boom der Streaming-Dienste aufgewachsen ist, wird sich an die Vorfreude erinnern: Schon als Kind wusste man, zu einer bestimmten Uhrzeit des Tages oder an einem bestimmten Tag werden die Serien im Fernsehen ausgestrahlt, die man gucken durfte. Waren diese vorbei, war auch schon wieder Schluss mit der Fernsehzeit. Das kennen heutige Kinder nicht, sind ihre Serien rund um Bluey, Peppa Pig und Co. jederzeit im Stream verfügbar. Und lineares Fernsehen könnte für Kinder, die Kika – kurz für Kinderkanal – schauen, nun auch nach 27 Jahren zu Ende gehen. Das liegt in dem neuen Reform-Staatsvertrag begründet.

Dieser besagt, dass sich lineares Fernsehen stetig ausschleicht und entsprechende Inhalte künftig nur noch im Internet abrufbar sein sollen. Der Empfang über Kabel, Satellit und Antenne würde dann wegfallen. Stattdessen stehen Eltern und Kindern die Formate dann etwa in Mediatheken, auf Streaming-Plattformen oder gar Apps zur Verfügung, wie unter anderem TV Spielfilm berichtet. Stichwort: Digitalisierung.

Reform-Staatsvertrag für öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Der neue Reform-Staatsvertrag, auch Rundfunkreform genannt, soll alsbald am 1. Dezember 2025 in prinzipiell allen deutschen Bundesländern greifen. Sofern denn auch alle Bundesländer zustimmen. Zwar haben sie gemeinsam den neuen Staatsvertrag von ARD und ZDF ausgearbeitet. Bis dato müssen jedoch noch Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen dem zustimmen.

Die neue Reform soll in Zukunft regeln, wie und wo die Öffentlich-Rechtlichen ihre Inhalte verbreiten. So soll es etwa weniger schriftliches Angebot von ARD, ZDF und Deutschlandfunk im Internet geben, um nicht mit anderen Online-Medien in Konkurrenz zu treten. Auch Spartensender sollen entweder zusammengelegt oder eingespart werden – wir berichteten. Kurz: Insgesamt soll alles moderne und effizienter gestaltet sein.

Kinderkanal: Abschaltung ab 1. Dezember?

Wie es heißt, sollen zum 1. Dezember dieses Jahres aber nicht schlagartig die Lichter ausgehen. Vielmehr startet dann eine Übergangsphase. Die Sender selbst sollen dann schauen, wie sie ihre Inhalte ins Netz bringen. Aber: Am 18. November endet die SD-Übertragung von Kika über Satellit.

Laut TV Spielfilm argumentieren ARD wie ZDF, dass ein festgesetzter Abschalttermin wenig sinnvoll ist. Vielmehr solle geprüft werden, wann der Großteil der Zuschauer tatsächlich Formate nur noch online abruft. Dann erst solle der Übergang gestartet werden.

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