Unterwegs in Deutschland: So drastisch verändert Corona das Straßenbild

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Die Corona-Pandemie hat vieles auf den Kopf gestellt. Nicht nur den Umgang mit anderen Menschen, sondern auch den Verkehr. Doch wie genau hat das Virus den Verkehrsalltag beeinflusst? Und welche Angebote gehen als Gewinner beziehungsweise als Verlierer aus der Krise hervor?
Verkehr in Hamburg
Wie hat sich die Mobilität in Coronazeiten verändert?Bildquelle: Pixabay

Die Pandemie wirkt sich auf sämtliche Lebensbereiche aus, auch auf den Verkehr. Die Menschen sind seit einem Jahr dazu angehalten, möglichst viel zu Hause zu bleiben und beispielsweise im Homeoffice zu arbeiten. Die Konsequenz: Leere Busse und Bahnen sowie Straßen, wo sich sonst Menschen tummeln und Autos Stoßstange an Stoßstange stehen. Es sind generell spürbar weniger Menschen unterwegs, vor allem zu den sonst üblichen Zeiten im Berufsverkehr.

Eine Umfrage des Bundesverbandes Bitkom hat ergeben, dass nur 25 Prozent der Befragten sich weiterhin wie gewohnt auf den Straßen bewegen. Über 30 Prozent haben ihre Wege drastisch verringert. Das Virus konfrontiert die Menschen mit neuen Fragen und Perspektiven, die den gewohnten Umgang und Alltag neu definieren. Was Anfang 2020 noch normal war, ist aktuell undenkbar. Die große Frage: Wie wirkt sich die Pandemie generell auf den Verkehr und die Nutzung von ÖPNV-Angeboten aus?

Verkehr in Zeiten von Corona: Ein Virus verändert die Gewohnheiten

Interessant wird es, wenn man sich die Nachfrage nach den einzelnen Verkehrsangeboten ansieht. Aus Sorge vor Ansteckung meiden die meisten Menschen öffentliche Verkehrsmittel und suchen sich Alternativen. Eindeutiger Verlierer ist wenig überraschend die Flugbranche, die – schon allein durch die Reiseverbote und -beschränkungen – im Coronajahr 92 Prozent weniger genutzt wurde. In die gleiche Kerbe schlagen auch Sharing-Angebote, wie Car-Sharing, Ride Sharing oder Ride Hailing. Nur 1 Prozent gab in der Umfrage an, Busse, Bahnen oder Straßenbahnen zu nutzen – sowohl lokal als auch im Fernverkehr. Das ÖPNV-Angebot nutzen seit dem Ausbruch des Virus 58 Prozent weniger Menschen.

Im Zuge dessen erleben das Privatauto und auch das Fahrrad einen neuen Aufschwung. Trotz der grünen Wende und dem Wettlauf gegen den Klimawandel greifen 31 Prozent der Befragten erneut häufiger zum eigenen Auto. Das Risiko sich hier anzustecken läuft gegen Null. Zusätzliche Frischluft bietet das eigene Fahrrad, auf das 38 Prozent der Umfrageteilnehmer zurückgreifen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man sich bewegt, sondern auch nicht im Autoverkehr stecken bleibt. Passend dazu ist die Nachfrage nach E-Bikes enorm – auch im Hinblick auf den nahenden Frühling.

Große Chancen für E-Scooter und Co.

Der Trend, Menschenmassen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, zeichnet sich auch im Detail ab. Generell gaben die Teilnehmer mit einer deutlichen Mehrheit von 86 Prozent an, Bus und Bahn möglichst zu vermeiden. 70 Prozent wollen sogar seltener zu Stoßzeiten unterwegs sein. Die Coronakrise wirkt sich auch im Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel aus: Die Deutsche Bahn beispielsweise fuhr viele Reiseziele vorerst nicht an. Dabei bleibt die Zufriedenheit mit ÖPNV-Angeboten in deutschen Städten der Bitkom-Umfrage zufolge trotzdem groß. Auf dem Land besteht indes Nachholbedarf.

Dabei bekommen neuere Angebote, wie etwa Bike-Sharing oder E-Scooter, eine neue Bedeutung zugemessen. Menschen erkennen die vor allem spontanen Möglichkeiten, die solche Dienste bieten und gehen durch die Pandemie offener auf das Angebot zu. Vor allem junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren probierten Bike-Sharing oder E-Sooter erstmals aus. 4 Prozent trauten sich außerdem erstmalig an Car-Sharing heran, um von A nach B zu gelangen.

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