Mercedes-Benz: Tschüss Diesel, E-Autos übernehmen das Kommando

3 Minuten
Ende des laufenden Jahrzehnts soll bei Mercedes-Benz Schluss sein mit Autos mit integriertem Ottomotor. E-Autos sind die Zukunft. Und im Jahr 2022 soll ein neuer Prototyp das Licht der Welt erblicken, der schon jetzt Lust auf mehr macht.
Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC im Werk
E-Autos wie der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic spielen in der Zukunftsstrategie von Daimler eine immer wichtigere Rolle.Bildquelle: Mercedes-Benz

Mercedes-Benz will schneller als bisher geplant die nahezu vollständige Elektrifizierung seiner Flotte vollziehen. Schon im Jahr 2024 soll es zum letzten Mal neue Fahrzeuge geben, die noch mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind. Ab 2025 werden alle neuen Fahrzeug-Architekturen rein elektrisch sein, teilte die Daimler-Marke jetzt in Stuttgart mit. Alle Kundinnen und Kunden sollen dann für jedes Modell mindestens eine vollelektrische Alternative zur Auswahl haben.

Das E-Auto wird zur treibenden Kraft

Ziel sei es, bis zum Ende des Jahrzehnts vollelektrisch zu werden. Und zwar überall dort, wo es die Marktbedingungen bereits zulassen. Heißt: Neben dem Kundeninteresse ist das tatsächliche Verbrenner-Aus bis zum Jahr 2030 wohl auch von staatlichen Förderungen abhängig. Daimler wird sich aber nicht hinter den ehrgeizigen Zielen der Konkurrenz verstecken können. Schon deutlich vorher – bis 2022 – will Mercedes-Benz auch deswegen in allen Segmenten, in denen die Marke vertreten ist, batterieelektrische Fahrzeuge anbieten. Daimler-Chef Ola Källenius sagt: „Der Wendepunkt rückt näher und wir werden bereit sein, wenn die Märkte bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig auf Elektroautos umstellen.“

Für Mercedes-Benz ist der bereits angelaufene Wandel auf das Elektro-Zeitalter aber auch mit höheren Kosten verbunden. Insgesamt sind zwischen 2022 und 2030 mehr als 40 Milliarden Euro für Investitionen in batterieelektrische Fahrzeuge vorgesehen. Auch das Personal muss natürlich in Form von Schulungen fit gemacht werden für die Zukunft der E-Mobilität. Denn schon im Jahr 2025 ist die Einführung von drei neuen E-Auto-Architekturen geplant.

  • MB.EA für mittelgroße und große PKW als Basis für künftigte Elektroautos von Mercedes-Benz
  • AMG.EA für E-Autos mit besonders viel Leistung nach dem Vorbild von Mercedes-AMG
  • Van.EA für elektrische Vans und leichte Nutzfahrzeuge für den emissionsfreien Transport

Mercedes-Benz plant weitere Gigafabriken

Gleichzeitig will sich Daimler unabhängiger von Zulieferern machen und plant den Aufbau von zusätzlichen Batterie-Fertigungsstätten – sogenannte Gigafabriken. Gemeinsam mit namentlich nicht genannten Partnern sollen weltweit acht Standorte zur Zellproduktion entstehen. Diese Kapazitäten ergänzen das bereits geplante Netzwerk von neuen Werken zur Produktion von Batteriesystemen.

In der Forschung ist unter anderem das Ziel, die Energiedichte der Batterien für Elektroautos zu steigern. Zum Beispiel durch eine deutliche Erhöhung des Silizium-Anteils an der Anode. Das hätte nach Herstellerangaben höhere Reichweiten und kürzere Ladezeiten zur Folge.

Neues Konzept: Mercedes-Benz EQXX

Aktuell arbeitet Mercedes-Benz nach eigenen Angaben an einem Konzeptfahrzeug, dass genau diese Eigenschaften schon mitbringt. Der geplante Vision EQXX soll eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern bieten. Und: Auf 100 Kilometern soll dieses E-Auto bei normaler Geschwindigkeit auf der Autobahn einen einstelligen Verbrauchswert an Kilowattstunden erzielen. Aktuell sind es häufig 20 bis 30 kWh pro 100 Kilometer und mehr. Eine Vorstellung des Mercedes-Benz EQXX ist für 2022 geplant.

Bis 2025 soll der Absatz an elektrifizierten Autos bei Mercedes-Benz übrigens nach den neuen Planungen auf 50 Prozent steigen. Das ist auch wichtig, denn bis 2035 will die EU-Kommission ein Regelwerk umsetzen, das die Neuzulassung von Autos mit CO2-Emissionen verbietet.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Davio

    Daimler steckt bis zum Hals im Erdöl und wird weder Tesla noch VW noch die neuen wie z.B. Sono Motos jemals einholen und wird deswegen wohl zu Grunde gehen.
    Die Firma hat durch indirekt unterstützter massenhafter Bodenversiegelung, Abgas und Feinstaubproduktion, Klassendenken und ideologischem Abhängigmachen Jahrzehnte lang Mensch und Umwelt gequält, jetzt isses endlich bald aus damit.

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  2. Nutzerbild Ralph Lang

    Das ist ja eine aneinander Reihung ideologisch verbrämter pauschaler Anschuldigungen gekrönt von einer unbelegten Prognose. Das Gegenteil wird der Fall sein. Wie immer unterschätzen die Ideologen die Wandlungsfähigkeit und -geschwindigkeit der Industrie. Sorgen muss sich jetzt Tesla. Wer hätte vor wenigen Jahren gedacht, dass Daimler voll elektrisch bis 2025 aufgestellt sein werde? Jetzt wird die Industrie noch das Speicherproblem beim Ökostrom lösen müssen, da die Kobolde dabei wohl eher versagen werden.

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  3. Nutzerbild Tangusta

    „E-Autos übernehmen das Kommando“ Was für ein Unsinn.

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