Mehrwertsteuersenkung in Kraft: Hier sparst du und hier nicht

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Die Corona-Pandemie richtet nicht nur gesundheitlichen Schaden an. Der wochenlange Stillstand brachte auch die Wirtschaft ins straucheln und trieb viele Unternehmen in die Insolvenz. Die Mehrwertsteuersenkung soll es nun richten. Sie gilt ab dem heutigen 1. Juli. Doch was bringt sie wirklich?
Geld in Hosentasche
Bildquelle: Africa Studio/Shutterstock.com

Die Wirtschaft muss wieder angekurbelt werden. Die Politik verspricht sich das durch eine Mehrwertsteuersenkung, die ab sofort bis Ende des Jahres greift. Von nun an werden nicht mehr 19 beziehungsweise 7, sondern „nur“ noch 16 beziehungsweise 5 Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Dadurch sollen Unternehmen einerseits theoretisch Steuern sparen, Verbraucher andererseits zum Kauf angeregt werden. Doch ist das so?

Schon als man die Steuersenkung beschloss, hat sie für heiße Diskussionen gesorgt. Können Verbraucher tatsächlich davon profitieren? Oder gehen am Ende die Unternehmen als Gewinner aus der Aktion hervor? Die zentrale Frage lautet also nach wie vor: Geben Unternehmen die Mehrwertsteuersenkung an ihre Kunden weiter?

Genau dort liegt der Knackpunkt: Eine Pflicht gibt es nicht, weswegen jeder Einzelhändler letztlich individuell entscheidet. Viele kündigten jedoch schon jetzt an, aufgrund ihrer schlechten Wirtschaftssituation die Senkung nicht weitergeben zu wollen. Andere hängen eben das an die große Glocke.

Mehrwertsteuersenkung: Hier kannst du sparen

Du willst dennoch profitieren und sparen? Dann musst du in Geschäften vor Ort bei den Preisen genau hinsehen oder dich bei Abonnements – wie beispielsweise Handyverträgen – genau informieren. Dienste wie Spotify kündigten bereits eine Preisanpassung bis zum 31. Dezember 2020 an. Auch die Deutsche Bahn will die Mehrwertsteuersenkung an ihre Kunden 1:1 weitergeben. Das gilt sowohl für den Fern- als auch Nahverkehr. Darüber hinaus sollen auch Lebensmittel, Strom und E-Autos im Zuge dessen günstiger werden.

Die Steuersenkung wird sich je nach Anbieter auch bei deinem Handyvertrag oder DSL-Anschluss bemerkbar machen. Allerdings solltest du dir hier keine Hoffnungen auf große Ersparnisse machen: Bei einer Grundgebühr von rund 40 Euro sparst du monatlich gerade einmal knapp 1 Euro.

Das große Aber kommt bestimmt

Auch wenn sie als Hilfe angesetzt ist, so ist die Steuersenkung in vielen Fällen Augenwischerei. So wird die Mehrwertsteuersenkung vor allem Unternehmen wie Amazon in die Hände spielen. Zusätzlich kann die Aktion bei DSL und Handyverträgen sogar zum echten Problem werden.

Dir als Verbraucher wird die Mehrwertsteuersenkung im Alltag vermutlich nur wenig begegnen beziehungsweise keine großen Mengen Geld einsparen. Auch wenn sich die Senkung bei großen Produkten wie beispielsweise Möbeln oder Haushaltsgeräten mehr lohnt.

Übrigens: Entscheidend über eine Preissenkung ist nicht das Bestelldatum, sondern der Termin der Lieferung. Bestellst du beispielsweise ein Sofa, das im November geliefert wird, greifen 16 Prozent Mehrwertsteuer. Liefert die Firma das Sofa allerdings erst im Januar 2021, sind es wieder 19 Prozent – auch, wenn du das Sofa schon im November bestellt hast. Mehr Informationen dazu kannst du unter bundesregierung.de nachlesen.

Rabattaktionen lohnen mehr

Wenn du wirklich sparen willst, solltest du auf die klassischen Rabattaktionen setzen, die Händler wie MediaMarkt, Amazon und Co. regelmäßig anbieten. Hier wird Ware in der Regel oft um bis zu 30 Prozent oder mehr reduziert.

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