Es scheint undenkbar, dass der Gebrauch einer mobilen Klimaanlage zum Tod eines Menschen führen kann. Doch genau dieses Szenario ereignete sich im nordrhein-westfälischen Iserlohn, als ein 37 Jahre alter Mann ums Leben kam. Er starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung, da das mobile Klimagerät die Abgase aus einer Gastherme angesagt und in der Wohnung verteilt hatte. Ein weiterer Mann musste ins Krankenhaus geliefert werden, konnte dieses jedoch nach zwei Tagen verlassen. Insgesamt wurden acht weitere Personen leicht verletzt.
Kohlenstoffmonoxidvergiftung wird häufig zu spät realisiert
Eine Kohlenmonoxidvergiftung ist dabei für Menschen besonders tückisch. Durch das farblose, geschmackslose und geruchslose Gas bemerken Betroffene häufig nicht, dass sie sich überhaupt in Gefahr befinden. Gerade im Sommer können viele der Symptome als Auswirkungen der Hitzewelle fehlinterpretiert werden. Denn Betroffene leiden unter anderem unter Müdigkeit, Schwindelgefühl und Kopfschmerzen sowie Konzentrationsstörungen. Schließlich kann eine Vergiftung zur Bewusstlosigkeit, dem Atemstillstand sowie dem Tod der Betroffenen führen.
Experten mahnen zur Vorsicht bei Verwendung mobiler Klimaanlagen und Gasthermen
Wie ein Sachverständiger und Ermittler mitteilten, war die Gastherme im Wohngebäude in Iserlohn voll funktionsfähig. Das Problem in diesem Fall stellte die gleichzeitige Verwendung der Gastherme und der mobilen Klimaanlage dar. Der Deutsche Feuerwehrverband und die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxidvergiftungen warnen vor dieser Kombination – gerade jetzt während der heißen Sommertage. „Wenn die warme Raumluft ins Freie gezogen wird, entsteht ein Unterdruck, der bei gleichzeitiger Nutzung zum Beispiel einer Gastherme das Kohlenmonoxid aus dem Abgasrohr zurück in die Wohnung zieht“, so heißt es in einer Mitteilung. Wer eine mobile Klimaanlage verwendet, sollte sicherstellen, dass die Gastherme währenddessen ausgeschaltet ist. Eine hohe CO-Konzentration kann schnell zum Tod führen. Doch auch kleinere Mengen sollten in ihrer Gefahr nicht unterschätzt werden. Sie kann die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Demenz begünstigen.
