Mitte 2020 ließ Hyundai eine kleine Bombe platzen. Der südkoreanische Automobilkonzern verkündete damals, neue Elektroautos auch unter einer komplett neuen Submarke herstellen zu wollen: IONIQ. Jetzt, ein gutes halbes Jahr später, steht das erste Modell kurz vor der Einführung. Der neu vorgestellte IONIQ 5 steht mit zwei Batteriegrößen in insgesamt vier Versionen zur Verfügung. Dazu kommt ein Sondermodell für Schnellentschlossene. Zwei der neuen Serienmodelle sind ebenso wie das Sondermodell mit einem Allradantrieb ausgestattet. Der IONIQ 5 ist das erste Fahrzeug, das auf der neuen „Electric Global Modular Platform“ (E-GMP) basiert.
Hyundai IONIQ 5: Kompaktwagen mit bis zu 305 PS
Grundsätzlich hat man als Käufer die Wahl zwischen einer Ausführung mit 58-kWh-Batterie und einer Version mit 72,6-kWh-Batterie. Das kleinere Modell mit Allradantrieb entwickelt eine Leistung von 173 kW (235 PS) bei 605 Nm Drehmoment und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 6,1 Sekunden. Mit Heckantrieb stehen nur 125 kW (170 PS) bei 350 Nm Drehmoment zur Verfügung. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist bei diesem Modell nach Herstellerangaben in 8,5 Sekunden möglich.
Entscheidest du dich für das Fahrzeug mit 72,6 kWh großer Batterie, kannst du zwischen 160 kW (217 PS) und 225 kW (305 PS) wählen. Das Drehmoment liegt dann bei 350 beziehungsweise 605 Nm, wobei auch hier nur das stärker motorisierte Fahrzeug mit einem Allradantrieb ausgestattet ist. Aus dem Stand ist ein Spurt auf 100 km/h in 7,4 beziehungsweise 5,2 Sekunden möglich. In der Spitze erreichen alle vier Modelle eine Geschwindigkeit von 185 km/h. Die Reichweite liegt unter optimalen Bedingungen im besten Fall bei 480 Kilometern. Realistischer dürfte aber ein Wert zwischen 400 und 450 Kilometern sein.
Schnelles Aufladen möglich
Eines der versteckten Highlights des neuen E-Autos von Hyundai ist aber die verbaute Ladetechnologie. Denn die Batteriespannung ist auf 800 Volt ausgelegt, was doppelt so viel ist, wie heutzutage normalerweise üblich. Dadurch ist es möglich, beim Laden auf eine Leistung von 220 kW zuzugreifen. Das macht es nach Angaben von Hyundai möglich, die Batterie des IONIQ 5 an einer 350-kW-Schnellladesäule in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufzuladen. Eine Ladedauer von fünf Minuten genügt für eine zusätzliche Reichweite von 100 Kilometern nach WLTP-Norm.
Rein optisch hat sich Hyundai beim IONIQ 5 für ein bewusst kantiges Design entschieden. Es erinnert stark an das Hyundai 45 Concept, das schon 2019 für Aufsehen sorgte. In den V-förmigen vorderen Stoßfänger sind markante Tagfahrleuchten, die sogenannten „Parametric Pixels“, integriert. Sie verleihen dem neuen Elektroauto eine unverwechselbare Lichtsignatur, die sich auch in den Heckleuchten wiederfindet. Interessierte Kunden können bei der Lackierung zwischen neun Farben wählen.
Im Auto wie zu Hause fühlen
Im Innenraum war es den Designern nach Angaben des Herstellers wichtig, eine loungeartige Wohnraum-Atmosphäre zu schaffen. Herzstück stellt eine innovative Mittelkonsole dar, die im IONIQ 5 als eine Multifunktions-Insel fungiert. Sie lässt sich um bis zu 140 Millimeter zurückschieben. Die Vordersitze sind flexibel einstellbar, beheizbar und mit einer ausklappbaren Beinauflage und Relax-Funktion ausgestattet. Fahrer und Beifahrer können sich in einem ergonomisch optimalen Winkel zurücklehnen, beispielsweise um sich während eines Ladevorgangs auszuruhen.
Alle wichtigen Informationen kann der Fahrer von einem 12,25 Zoll großen Display ablesen, das frei nach den persönlichen Vorlieben anpassbar ist. Ergänzt wird es ab Werk durch ein ebenfalls 12,25 Zoll großes Touchscreen-Display für das Infotainment-System inklusive Unterstützung von Apple CarPlay und Android Auto. Beide Bildschirme sind direkt nebeneinander angeordnet.
Optional erhältlich: Ein um Augmented-Reality-Funktionen erweitertes Head-up-Display. Es verwandelt die Windschutzscheibe auf Wunsch in einen überdimensionalen Bildschirm mit einer Diagonalen von 44 Zoll. Auf dem virtuellen Display sind die wichtigsten Fahr- und Fahrzeuginformationen direkt im Sichtfeld des Fahrers ablesbar.
Ebenfalls gegen Aufpreis ist der Hyundai IONIQ 5 mit einem Panoramadach verfügbar. Und das lässt sich wiederum um ein Solardach erweitern. Es nimmt über die Solarzellen Energie auf, überträgt sie auf die Batterie und ermöglicht auf diese Weise unter optimalen Bedingungen eine zusätzliche Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern im Jahr, verspricht Hyundai.
Was kostet der Hyundai IONIQ 5?
Auch wenn noch nicht klar ist, ab wann genau der neue IONIQ 5 in Deutschland in den Handel kommen wird, hat Hyundai schon verraten, was er mindestens kosten wird. Los geht es für das kleinere der beiden Modelle mit Heckantrieb bei 41.900 Euro. Dadurch kannst du dir den vollen Umweltbonus sichern. Stand heute ist auf diese Weise ein Rabatt von knapp 10.000 Euro drin.
Die Preise für die drei anderen Versionen sind noch nicht bekannt. Sie werden voraussichtlich erst kurz vor dem Marktstart des neuen E-Autos verraten. Da die Produktion noch im Laufe des ersten Quartals anlaufen soll, ist damit zu rechnen, dass der IONIQ 5 spätestens zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auch hierzulande erhältlich ist. Bis Sommer 2024 sollen noch zwei weitere IONIQ-Modelle das Licht der Welt erblicken.
Ein Sondermodell, das schon im Frühsommer in den Handel kommen soll, ist auf 3.000 Stück begrenzt und kostet 59.550 Euro. Teil der Ausstattung sind hier unter anderem die größere 72,7-kWh-Batterie, Allradantrieb, Vordersitze mit Relax-Funktion, eine elektrisch verschiebbare Rücksitzbank, das Solardach und 20-Zoll-Leichtmetallfelgen. Mit Umweltbonus ist dieses Auto für knapp 50.000 Euro zu haben. Bonus für Schnellentschlossene: Sie müssen bei einem Kauf des Sondermodells zwei Jahre lang keine Grundgebühr zahlen, um auf das Schnellladenetzwerk von Ionity zugreifen zu können.