Huawei droht das Aus: USA prüfen kompromisslosen Todesstoß

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Diese Nachricht dürfte bei Huawei die Alarmglocken schrillen lassen: die USA prüfen, das Unternehmen komplett vom Handel mit US-Technik auszuschließen. Das hätte weitreichende Folgen – wohl auch für das Europa-Geschäft von Huawei.
Huawei-Logo auf einem Smartphone.
Droht Huawei schon bald das Aus im Privatkundengeschäft?Bildquelle: Allmy / ShutterStock.com

Droht Huawei das endgültige Aus im Geschäft mit Endkundenprodukten? Geht es nach den USA, soll offenbar genau das passieren. Denn die Handelsbeschränkungen, unter denen Huawei schon seit vielen Monaten leiden muss und die unter anderem zur Folge hatten, dass das Smartphone-Geschäft des chinesischen Konzerns faktisch zum Erliegen gekommen ist, sollen massiv ausgeweitet werden. Das Ziel: Huawei komplett von wichtiger US-Technik abschneiden; mit fatalen Folgen.

Huawei verliert wichtigen Komponentennachschub

Beispiel Smartphones: Neue Mobiltelefone von Huawei kommen zwar nach wie vor auf den Markt, aber in der Regel ohne 5G-Komponenten. Selbst aktuelle Flaggschiffe, die der Konzern nicht nur am Heimatmarkt in China, sondern auch hierzulande anbietet, basieren auf Prozessoren, die maximal LTE (4G) unterstützen. Denn Auftragsfertiger TSMC hatte bereits im Jahr 2020 die Zusammenarbeit mit Huawei ersatzlos beendet, was das Aus von Smartphone-Prozessoren der Kirin-Familie zur Folge hatte. Qualcomm liefert mit einer Ausnahmegenehmigung maximal noch LTE-Prozessoren.

Ferner ist für Huawei bei neuen Smartphones auch weiterhin der Zugriff auf sämtliche Google-Dienste ausgeschlossen. Zwar bemüht sich der Elektronikkonzern immer wieder, zu betonen, dass die wichtigsten Apps zwar in einem eigenen App-Store mit dem Namen App Gallery zur Verfügung stehen. Zur Wahrheit gehört aber eben auch, dass viele Handyprogramme, die in Googles App Store zu finden sind, auf Smartphones von Huawei bis heute nicht zur Verfügung stehen. Das hat am Ende dazu geführt, dass der Marktanteil des Unternehmens auf dem Smartphone-Markt dramatisch eingebrochen ist.

Den USA reicht das aber dem Vernehmen nach nicht. Laut übereinstimmenden Medienberichten will die US-Regierung jetzt zum nächsten Schlag ausholen. US-Unternehmen sollen künftig gar keine Lizenzen mehr erhalten, um Exporte an Huawei tätigen zu dürfen. Produkte jeglicher Art dürften dann nicht mehr an den Elektronikkonzern geliefert werden. Anders als bisher wäre es Huawei dann auch nicht mehr möglich, LTE- und WLAN-Komponenten aus den USA zu beziehen. Es wäre die nächste und wohl bisher schlimmste Form der Eskalation im Technologiekrieg zwischen den USA und China.

Spionage- und Sabotage-Verdacht weiter existent

Die USA befürchten, dass chinesische Technologie als Einfallstor für Spionage und möglicherweise sogar Sabotage-Akte dienen könnte. Huawei hatte dies in der Vergangenheit immer wieder bestritten. Welche Auswirkungen die neuen US-Beschränkungen für das Geschäft in Europa haben könnte? Vollkommen offen. Bei Huawei selbst hüllt man sich ob der schweren Tragweite der neuen US-Sanktionen bisher in Schweigen. Auf Anfrage von inside digital wollte sich eine Konzernsprecherin nicht zu den weiteren Folgen äußern.

Durchaus möglich aber, dass Huawei jetzt vor kaum noch zu stemmenden Herausforderungen stehen könnte, zukünftig überhaupt noch Endkundenprodukte in ausreichender Stückzahl zu produzieren. Selbst ein vollständiger Rückzug aus dem Endkundengeschäft in Europa und anderen Teilen der Welt ist nicht mehr ausgeschlossen; bisher aber auch noch nicht bestätigt.

Wie geht es mit anderer Huawei-Hardware weiter?

Fakt ist aber: Auch für viele seiner anderen aktuell noch angebotenen Produkte ist Huawei auf Partner aus den USA angewiesen. Bei den Notebooks der MateBook-Serie zum Beispiel auf Chips von Intel und auf Software (Windows) von Microsoft. Ob auch in Kopfhörern und Smartwatches des chinesischen Herstellers US-Technik steckt, ist unklar. Allzu viel Geld dürfte man damit allein aber ohnehin nicht verdienen können.

Zudem gilt es abzuwarten, wie es mit dem Netzwerkgeschäft von Huawei weitergeht. Auch in diesem Segment hatten sich bereits zahlreiche Staaten dazu entschlossen, Technik der Chinesen aus ihren Mobilfunknetzen zu verbannen. Die Warnung von Huawei-Gründer Ren Zhengfei, das Unternehmen kämpfe nur noch ums Überleben, ist jedenfalls aktueller denn je.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Wing tun fish

    Scheiss Apple.

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    So sieht halt Wirtschaftskrieg und imperialistisches Handeln.
    Aber wie sagt Konfuzius: gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.
    Huawei hat bereits eigen Patente angemeldet, um eigene Chips herstellen zu können.
    Es ist noch zu früh, Trauerlied anzustimmen.

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  3. Nutzerbild Andrej u.

    Jaaa, dann Sollen die Amerikaner auf Ihren Insel bleiben und nicht in Andere geschäfte einmischen, Spionage und co, Leute wenn Menschen nicht mal in Frieden Leben können, und Waffen und Politik lobbyisten es immer versuchen die Menschen gegenseitig auf bringen, damit mehr Kriege und weniger Menschen leben, dann was Kann man noch machen. Normale Leben gegenseitig geht nicht mehr. Es müssen Waffen und Ganze Politiker weg sein, und Menschen auch beibringen, das man zusammen und Ohne gegenseitigen Hass leben Kann. dann wird es besser. Und Schade um Huawei, waren/sind echt sehr schöne und Tolle Handys, ich hoffe das die mit Eigenen Chips wieder in Europa kommen, und Scheiss auf die USA, sollen mit Iphones ersticken.

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  4. Nutzerbild W.Hoffmann

    In Kuba ( Giantanamo) hat es immer noch 35 unangeklagte, in Käfig haltung und das seit 34 Jahren, müsste man der Anelena mal ihns Ohr flüstern!!

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  5. Nutzerbild Merko Harmann

    Huawei Enterprise ist in Deutschland in 2022 mit Netzwerk und Storage um 40% gewachsen und beschäftigt 2700 MA in Deutschland.
    Dieses Jahr geht es weiter so.

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