Handelsstreit zwischen USA und China: Huawei nimmt Stellung

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Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert ein Jahr nach dem in Kraft getretenen Handelsembargo neu. Während US-Präsident Trump mit weiteren Einschränkungen droht, äußert sich nun auch offiziell der Hauptleidtragende - Huawei.
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Huawei LogoBildquelle: Hayo Lücke

Im Januar unterschrieben die USA und China nach zwei Jahren Streitigkeiten ein erstes Teilabkommen. Darin enthalten: vor allem inhaltliche Themen, die Hoffnung auf ein umfassendes Handelsabkommen machten. Daraufhin folgte von Huawei der Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung, die darauf abzielte, dass Huawei und Google wieder zusammenarbeiten dürfen. Waren alle Bemühungen also umsonst?

Die Corona-Pandemie spielt nun wohl auch eine gewichtige Rolle in der Beziehung zwischen Amerika und China. Nicht nur einmal nennt US-Präsident Donald Trump das Virus nicht beim Namen, sondern wird nicht müde Sars-CoV-2 als „China-Virus“ oder auch „Wuhan-Virus“ zu betiteln. Die Folge: Die Kerbe zwischen den USA und China wird immer tiefer. Nun äußert sich Huawei offiziell zu dem verlängerten US-Bann und den Folgen.

Huawei nimmt Stellung: „Diese Entscheidung war willkürlich“

Wenige Tage, nachdem US-Präsident Trump die Exportbeschränkungen um ein weiteres Jahr verlängert hat, äußert sich nun Huawei in einer offiziellen Stellungnahme zur Situation. Wie es seitens des Herstellers heißt, habe man trotz des Handelsstreits auch weiterhin die Regelungen und Vorschriften der US-Regierung eingehalten.

Das verlängerte Handelsembargo betitelt Huawei als willkürlich: „Diese Entscheidung war willkürlich und droht der gesamten Branche global Schaden zuzufügen. (…) Dies wird sich auch auf die Kommunikationsdienste für die mehr als drei Milliarden Menschen auswirken, die Huawei-Produkte und -Dienste weltweit nutzen. Um ein führendes Unternehmen aus einem anderen Land anzugreifen, hat die US-Regierung den Interessen der Kunden und Nutzer von Huawei-Technologie absichtlich den Rücken zugekehrt. Dies widerspricht der Behauptung der US-Regierung, dass sie an der Sicherheit von Netzen interessiert ist.“

Prüfungen angekündigt

Weiter betont der Hersteller, dass von den Exportbeschränkungen nicht nur Huawei selbst, sondern auch andere Unternehmen betroffen sein werden. Die Folge: „Auf lange Sicht wird dies das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb der globalen Halbleiterindustrie (…) schädigen und Konflikte und Verluste in diesen Branchen verstärken.“

Huawei will die neuen Exportbeschränkungen einer umfassenden Prüfung unterziehen. Lösung und Dauer des Verfahrens: unbekannt.

USA und China: Streit verschärft sich

Nun droht der Streit zu eskalieren. Wie das Handelsblatt berichtet, untersagt das US-Handelsministerium amerikanischen Chip-Herstellern, Huawei Halbleiter für die eigene Produktion zu liefern. Das gilt aber nur jene, die auf Technik und Software aus den USA beruhen. Die US-Regierung wirft Huawei nun vor, die Exportkontrollen zu umgehen, weswegen nun eine neue Vorschrift ergänzt werden soll.

Donald Trump kündigte bereits an, die Geschäfte mit Huawei und auch ZTE für ein weiteres Jahr zu untersagen. Das entsprechende Dekret und dessen Verlängerung unterzeichnete Trump bereits in dieser Woche.

China ergreift Maßnahmen gegen Apple

China tritt mit gleichen Maßnahmen nach und verkündet, man wolle im Gegenzug Maßnahmen gegen US-Unternehmen ergreifen. Dazu zählen etwa Apple, Cisco, Qualcomm und auch Boeing. Diese Unternehmen will China auf eine Liste setzen, die Firmen und Organisationen als unzuverlässig einstuft. Die Folge: Nicht nur Einschränkungen, sondern auch Ermittlungen.

Den US-Bann betrifft im Detail nicht nur Huawei als Smartphone-Hersteller, sondern auch TSMC. Das taiwanische Unternehmen stellt Prozessoren und Chip-Bauteile her, die sowohl bei Apple als auch Qualcomm zum Einsatz kommen.

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13 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Jörg Meier

    Stimmt so nicht. TSMC steht für Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, ein taiwanisches Unternehmen das derzeit massiv in den USA investiert.

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    • Nutzerbild Simone Warnke inside digital Team

      Und hier auch: vielen Dank! Ich war im China-Wahn, da habe ich TSMC kurzerhand auch dorthin verortet. Ich habe es korrigiert!

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  2. Nutzerbild Silber hut

    Klar. China will nichts mehr, als wieder die alte Eurasische Wo mit China in der Mitte. Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um das zu verstehen. Die hassen die USA und die UK für das, was man ihnen angetan hat.

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  3. Nutzerbild Som Ting Wong

    TSMC ist taiwanesisch, nicht chinesisch.

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    • Nutzerbild Simone Warnke inside digital Team

      Danke auch dir für den Hinweis, das ist nun im Artikel berichtigt!

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  4. Nutzerbild Foo Bar

    TSMC ist ein taiwanesischer Hersteller

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    • Nutzerbild Simone Warnke inside digital Team

      Danke für den Hinweis, das korrigiere ich nachträglich im Text!

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  5. Nutzerbild Stephan König

    Simone genau so sieht seriöser Journalismus aus, erstmal munter drauf los schreiben und dann später korrigieren. Wie wäre es mal wieder mit echten Journalismus von richtigen Journalisten?

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    • Nutzerbild Simone Warnke inside digital Team

      Hallo Stephan,

      da stellen sich doch die Fragen: Was ist echter Journalismus? Und was sind richtige Journalisten? Mit diesen Fragen könnte man
      Tage des Redens füllen. Aber ich kann dir nach objektiven Maßstäben versichern:
      In beiden Fällen, also im Hinblick auf das Medium und auf den Autor, werden die durchaus seriösen Voraussetzungen erfüllt.
      Falls du unter „seriösem Journalismus“ allerdings Artikel verstehst, die niemals und unter gar keinen Umständen auch nur einen
      einzigen Fehler aufweisen, dann wirst du niemals „echten Journalismus“ finden. Denn hinter jedem Artikel steckt ein echter Mensch –
      und du wirst das Sprichwort kennen: Fehler sind menschlich.
      Um dir einen kleinen Einblick in meine Arbeit zu geben: Für jeden Artikel den ich schreibe, recherchiere ich ausführlich und nach bestem
      Gewissen. Und wenn mir ein Fehler unterläuft, wird er nach erneuter Prüfung nach eben diesem besten Gewissen korrigiert.
      „Munter drauf los schreiben“ ist also nicht.
      Deswegen möchte ich gern zurückgeben:
      Wie wäre es mal wieder mit konstruktiven Kommentaren anstatt Angriff auf persönlicher Ebene?

      In diesem Sinne: Schönen Tag noch!

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  6. Nutzerbild Marcus Scharff

    Liebe Simone, als Journalistin kann und darf man nichts voraussetzen, egal wo du warst. Eine genaue Recherche ist die Basis fuer eure Berichterstattung!!! Vielen Dank an die Leser, die das korrigiert haben, das war dein Job. Ich habe wirklich keine Lust, die Berichte, die ich lesen möchte in Frage zu stellen. Mach bitte deine Recherche in Zukunft gewissenhaft , ich möchte mich wirklich nicht zu solchen Artikeln äußern müssen, vielen Dank.

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  7. Nutzerbild Kingsmann

    Immer dieser Kritiker, davon haben wir genug.

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  8. Nutzerbild Kingsmann

    Immer dieser Kritiker,davon haben wir genug.

    Antwort
  9. Nutzerbild JD

    Simone,

    Trump nennt den Virus nach der Quelle:
    Wuhan, China.

    Daher China-Virus. So wie eben der Marburg Virus.

    China hat den WHO Boss breitgeschlagen den Virus umzubenennen.

    Also ist der Name eigentlich nicht die abstrakte Abkürzung covid-19 sondern
    Wuhan Virus, nach dem Ursprung. Nämlich entweder ein Gürteltier/Fledermaus Fleischer oder eventuell das Biowaffenlabor in Wuhan.

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