Natürlich nutzte Oetjen die Möglichkeit, den weit mehr als hundert anwesenden Medienvertretern am Vorabend der Eröffnung der IFA 2025 die eigene Produktpalette zu präsentieren. Überraschungen: keine. Denn die Berliner hatten schon die Ruhe vor dem Sturm genutzt und ihre Messeneuheiten in der vergangenen Woche vorgestellt. Darunter auch eine neue Fritz!Box für das Kabelnetz. Doch das hinderte Oetjen nicht daran, die vorgesehenen 45 Minuten für die Veranstaltung locker auszufüllen – auch mit der Hilfe von Fragen der anwesenden Journalisten aus der ganzen Welt. Jan Oetjen vor etwa einem Jahr von GMX und web.de zur damaligen AVM gekommen, nachdem die bisherigen Gründer und Geschäftsführer ihre Anteile verkauft hatten.
Verliert die Fritz!Box ihr Gesicht? Neue Bauform im Gespräch
Dabei ließ Oetjen unerwartet eine Bombe platzen, was die Zukunft der Fritz!Box betrifft. Denn die Berliner arbeiten derzeit an einer neuen Bauform des Routers, die die Bedürfnisse der Kunden besser bedienen soll. Dabei schielt man bei Fritz! vor allem auf Geschäftskunden. Denn immer öfter nutzen auch kleine Gewerbebetriebe und die Gastronomie die Fritz!Box für ihre Zwecke, da ihnen echte Business-Router zu teuer sind.

Aktuell gibt es die Fritz!Box in drei verschiedenen Bauformen, die zum Einsatz kommen. Dabei hast du als Kunde jedoch keine Auswahl, da es jedes Modell nur in einer bestimmten Bauform gibt. Das hat mit den genutzten Platinen, der Anordnung der Antennen sowie der Hitzeentwicklung zu tun. Die drei Varianten sind die klassische liegende Bauform und zwei stehende. Die beiden unterscheiden sich durch die Art, wie sie stehen: Eine Bauform ist ein stehender Quader, die andere eher wie ein Bilderrahmen auf Füßen.
Die Fritz!-Bauformen im Überblick
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Fritz! | Fritz! | Fritz! | |
---|---|---|---|
FritzBox 7690 | FritzBox 5690 Pro | FritzBox 6820 LTE |
Marktdaten
UVP | 329,00 € | 359,00 € | 128,90 € |
Anschluss-Art | DSL |
| LTE |
Besonderheiten | Unterstützt Zigbee, DECT ULE und zukünftig auch Matter. | Unterstützt Zigbee, DECT ULE und Matter. |
Daten
LAN-Anschlüsse (10 Gigabit/s) | nein | nein | nein |
LAN-Anschlüsse (2,5 Gigabit/s) | 2 | 1 | nein |
LAN-Anschlüsse (Gigabit/s) | 2 | 4 | 1 |
Frequenz |
|
| 2,4 GHz |
WLAN-Standard | IEEE 802.11be (WiFi 7) |
|
|
WLAN-Datenrate (brutto) | 7.200 Mbit | 18.500 Mbit | 450 Mbit |
Telefon-Anlage eingebaut | ✓ | ✓ | ✗ |
Für 2026 kündigte Fritz!-Chef Oetjen nun eine Innovation an. Man führe derzeit Marktforschungen durch, wie und wo Kunden ihre Router am häufigsten hinstellen. Einem Großteil der Kunden sei beispielsweise wichtig, den Router aufhängen zu können. Wichtig sei, dass die Nutzer nicht in die Versuchung kämen, den Router zu verstecken. Dabei geht es dem Router-Chef nicht um Eitelkeiten, in jeder Wohnung gesehen zu werden, sondern um einen technischen Aspekt: Das WLAN-Signal ist bedeutend schlechter, wenn der Router in einem Schrank oder hinter einem Regal versteckt wird.
An diesen Produkten arbeitet Fritz!
Auch zu weiteren Plänen zeigte sich der Fritz!-Chef ungewohnt offen. Normalerweise lässt sich das Unternehmen kaum in die Karten blicken, was Zukunftspläne betrifft. Oetjen gab zu Protokoll, dass man sich aktuell mit dem Thema Switch beschäftigt, um dem Kunden möglicherweise mehr LAN-Ports in der Heimvernetzung aus eigener Hand anbieten zu können. Eine Fritz!Box mit mehr LAN-Schnittstellen scheint aber unwahrscheinlich. Zudem denkt man über einen WLAN-Indoor-Repeater mit PoE nach. Ein vergleichbares Produkt für die Außennutzung hatte Fritz! bereits angekündigt, aber bisher nicht auf den Markt gebracht.
