Es ist so weit: Das Handy wird neu erfunden

3 Minuten
Kann es beim Handy noch weitergehen? Kann das Smartphone, das Apple 2007 auf den Markt brachte und das sich bis heute nicht wirklich verändert hat, noch einmal neu erfunden werden? Es gibt einen Hersteller, der eben das jetzt versucht.
Ist es das? Jetzt wird das Handy neu erfunden
Ist es das? Jetzt wird das Handy neu erfundenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Als aus dem Handy ein Smartphone wurde, hat sich vieles verändert. Das Gerät, das wir bis heute Handy nennen, steht im Mittelpunkt unseres Lebens und Handelns. Für viele ist es eine Schaltzentrale, eine Fernbedienung für alles. Doch kann sich das Smartphone noch einmal verändern? Das ist für die meisten Handynutzer unvorstellbar. Doch es gibt Hersteller, die der Zukunft des mobilen Computers, der in jede Hosentasche passt, auf der Spur sind. Auch Motorola.

Überlebt und das Handy ein zweites Mal neu erfunden?

Ja, Motorola. Der Hersteller, der das Handy praktisch in den 70er-Jahren erfunden hat, lebt. Es gab eine Zeit, da spielte Motorola nahezu keine Rolle mehr auf dem Handymarkt. Doch jetzt ist das amerikanischere Unternehmen aus Chicago endgültig zurück. Mit grandiosen Smartphones der Spitzenklasse für vergleichsweise wenig Geld, versuchen die Amerikaner Samsung, Apple oder Xiaomi die Stirn zu bieten. Und es gelingt. Motorola hat die schwere Phase überlebt und arbeitet an revolutionären Projekten wie eben der Neuerfindung des Handys. Man nennt es Rollable. Zu Deutsch also etwa so viel wie: Das Rollhandy. Doch was ist es?

Handy von Motorola mit ausfahrbarem Display
Handy von Motorola mit ausfahrbarem Display

Nun, es ist ein Smartphone, dessen Display sich auf Knopfdruck vergrößert. Wie von Zauberhand schaltet sich ein Motor ein und lässt den Bildschirm wachsen. Hat man zunächst ein kompaktes Handy in der Hand, ist das Gerät einen Knopfdruck später deutlich größer. Man kennt es von Fernsehern von LG und es funktioniert wie eine Jalousie. Braucht man mehr Displayfläche, um etwa zwei Anwendungen untereinander laufen zu lassen, drückt man einen Knopf, und ein Motor schiebt Teile des Displays, die sich im Inneren des Handys befinden, nach oben. So wird aus einem kompakten Smartphone, das man problemlos mit einer Hand bedienen kann, ein Gerät mit großem Display, auf dem man sich Filme ansehen oder mehrere Apps gleichzeitig neben- beziehugsweise untereinander geöffnet haben kann.

Zusammengefahren links und auseinandergefahren rechts
Zusammengefahren links und auseinandergefahren rechts

Wer macht das Rennen?

Ob der Handynutzer so etwas braucht und will? Das wird sich erst noch zeigen müssen. Denn zeitweilig galt auch das faltbare Smartphone als das Handy der Zukunft. Nun ist dieses bereits seit einigen Jahren im Handel erhältlich. Schaut man sich aber in der Straßenbahn oder der Fußgängerzone um, wird man nicht viele solcher Modelle zählen.

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Das, was Apple 2007 auf den Markt brachte, hat bis heute Bestand. Auch, wenn das Smartphone ein wenig größer geworden ist. Doch Handyhersteller wie Motorola arbeiten an der Zukunft des Handys. Ob es aber wirklich dieses Gerät, was bislang nur als Konzept existiert, schafft, muss sich noch zeigen. Vielleicht wird es doch wieder Apple sein, die das Handy ein weiteres Mal neu erfinden. Warum aber nicht Motorola, die es bereit in den 70ern geschafft haben.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Reinhard Schäfer

    Immer diese Falschinformationen in Artikeln. Das Smartphone gab es bereits vor Apple, nur nicht fingerbedienbar. Apple hat das Konzept der schon Jahre vor allem fürs Business produzierten Windows Smartphones umgebaut, indem es das Startmenü auf den Desktop brachte und die Fingerbedienbarket statt Stifteingabe einführte. In den Windows Smartphones war bereits alles integriert – Internetbrowser, Office, Musik- und Videoplayer, Spiele, Navigationsmöglichkeit, Kameras – die populären kamen zumeist von HTC. Microsoft setzte nur nicht auf den Massenmarkt, vernachlässigte die Weiterentwicklung. Das gab Apple die Chance, das bestehende Konzept (auch mit Hilfe des populären iPods, der quasi integriert wurde) für die Massen interessant zu machen. Ich besaß seit 2001 Windows Smartphones, diese sorgten zu dem Zeitpunkt im Bekanntenkreis meist nur für Stirnrunzeln, weil sie zu groß seien (waren deutlich kleiner als die heutigen Smartphones) und so ein riesiger Bildschirm doch unnötig sei (für heutige Verhältnisse winzig – 3 – 3,8″, das HTC HD2 mit 4,3″ – allerdings alle damals noch – auch das iPhone mit 3,7″ – im 4:3-Format.
    Was also Apple gemacht hat, war ein bestehendes Gerätesystem durch viel Werbung und vor allem die Fingerbedienbarkeit (auch das gab es schon vor Apple, allerdings für andere Geräte, z.B. Computertische) massentauglich zu machen.

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  2. Nutzerbild Thomas Deitmer

    ein ausrollbares Handy macht meiner Meinung nach wenig Sinn, weil die Displaygröße im Prinzip schon an den Alltag angepasst ist.

    Vielmehr würde ich einen Nutzen in Smartwatches sehen, bei denen man das Display vergrößern oder ausrollen kann. Sowas könnte das Smartphone ablösen und den Technikstand revolutionieren.

    Tipp für die Techikdesigner

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  3. Nutzerbild Ich

    Was Apple getan hat war das Handy an die Möglichkeiten anzupassen, es „Smartphone“ zu nennen und zu behalten sie hätten es erfunden.

    Das erste mir bekannte Smartphone war von Ericsson. Nur war es halt per Stift bedienbar. Später kam dann die P Reihe Welche einem modernen Smartphone schon ähnelte.

    Die Klappdinger sieht man ja nur deshalb nicht so oft weil sie sich kaum einer leisten kann, ich persönlich finde sie cool. Das Samsung fold zum Beispiel welches man in die Breite vergrößern kann. In die Länge sehe ich keinen Nutzen. Natürlich kann man es dann drehen aber dann ist es wiederum zu wenig hoch.. Generell finde ich die Smartphones momentan viel zu klein.

    Ob es per Motor ausfahrbar sein muss… Ich denk das wird die ersten paar male ein cooler Effekt sein aber auf Dauer eher nerven weil es zu lange dauert.

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  4. Nutzerbild Ben Grimm

    Die Handyhersteller stecken mit den Smartphones in der gleichen Sackgasse wie Ende der 90er mit den Featurephones: keine Ideen wie es weitergehen soll. Um das zu überspielen reduziert man die Zyklen und schwemmt den Markt mit immer dem gleichen Mist. Das einzige Feature, dass man jedes Mal anpreist wie sauer Bier sind noch mehr Pixel für noch eine weitere Linse. Bestes Beispiel: Google, die ihr Phone mit dem „Monsterfeature“ des Fotoradierers anpreist. Ein Softwaretool, dass bereits seit Generationen in Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop zu finden ist und jede halbwegs gute Foto-App standardmäßig bietet.

    Was Motorola da macht ist das gleiche wie damals z. B. die Xelibri-Serie: man schießt alle halbwegs machbaren Ideen per Schrotflinte auf den Kunden und schaut was hängen bleibt.

    Schlau wäre es Mal die Zyklen zu verlängern und nach 2 oder 3 Jahren Mal wieder mit einem wirklich ausgereiften Gerät an den Markt zu gehen. Aber solange es genug egomanische Kunden gibt, die jedes Jahr über € 1.000,- raushauen um mit dem neuesten Modell ihr Ansehen bei Freunden aufpolieren zu können, so lange werden die Handyhersteller jedes Quartal unausgegorenen Mist lancieren.

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  5. Nutzerbild sascha

    Ich würde es kaufen! Mir würde ein kleines Smartphone, wie das Apple 12/13 Mini genügen. Das gibt der Markt leider nicht her. Dann soll es von mir aus klappbar oder ausfahrbar sein. Hauptsache, man kann sein Handy wieder in Hose oder Jacket tragen ohne einen unordentlich Abdruck zu provozieren.

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  6. Nutzerbild flo

    rollable ist meiner meinung und unpraktisch. da machen foldable deutlich mehr sinn, die aktuell allerdings noch deutlich zu teuer und zu dick sind. das oppo find n2 geht, von der größe her, in die richtige richtung. connected mit smartwatch (mit HoloDisplay), mini-inEar, AR-Brille/Linse und chatGPT der nächsten generation kann ich mir so ungefähr die zukunft vorstellen.

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