E-Autos aus China sollen verboten werden: Politik schaltet sich ein

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Auf dem Markt für E-Autos ist durch Stromer aus China ordentlich Bewegung reingekommen. Deutsche Autobauer wie VW und BMW lassen Federn, da die Konkurrenz aus Fernost genauso gut, aber günstiger ist. Doch nun bahnt sich ein Ende der chinesischen E-Autos an.
E-Autos aus China sollen verboten werden: Politik schaltet sich ein
E-Autos aus China sollen verboten werden: Politik schaltet sich einBildquelle: Eric Weber / Unsplash

E-Autos aus China bereiten deutschen Autobauern Kopfschmerzen. Doch nicht nur VW, Audi oder BMW bringen die Chinesen in Bedrängnis. Auch andere Hersteller aus Europa, Japan oder den USA sehen in den China-Stromern von BYD, Nio und Co. inzwischen ernst zu nehmende Konkurrenz. Und die EU hat im Oktober des vergangenen Jahres eine offizielle Untersuchung von Elektroautos chinesischer Herkunft begonnen. Man will prüfen, ob die E-Autos aus der Volksrepublik mit unfairen Subventionen produziert und vermarktet werden. Zudem werden nun weitere Vorwürfe laut, die an den chinesischen Handy-Hersteller Huawei erinnern.

Folgen nach Smartphones jetzt auch E-Autos?

Es ist noch gar nicht so lange her, als die USA Huawei auf die schwarze Liste gesetzt haben. Ex-Präsident Donald Trump warf dem Handy-Hersteller Spionage vor. Kurzerhand verbot man Google, Microsoft und anderen amerikanischen Firmen, mit Huawei Geschäfte zu machen. Handys der chinesischen Marke durften nicht mehr verkauft werden. Letzteres war in Deutschland zwar anders und Smartphones von Huawei sind bis heute erhältlich. Doch ohne Google-Dienste wie Maps, YouTube und Co. wurden die Handys uninteressant. Das war das Ende des Herausforderers Nummer 1 für Samsung und Apple. Das Gleiche blüht jetzt chinesischen Herstellern von E-Autos.

Huawei spioniert? Davor haben die USA wirklich Angst

Die treibende Kraft ist einmal mehr die USA. Nicht mehr Trump, sondern der aktuelle US-Präsident Joe Biden lässt jetzt offiziell prüfen, ob und inwieweit chinesische E-Autos auf Amerikas Straßen ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen. Die Sorge der US-Regierung: Mit Kameras, Sensoren und ihrer Software könnten moderne Autos für Spionage und andere üble Zwecke missbraucht werden.

Importe können gestoppt werden

Und dann zieht der US-Präsident den Vergleich zu Handys: Moderne E-Autos seien heute wie Smartphones, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sie seien mit Navigationssystemen verknüpft, mit kritischer Infrastruktur, mit Handys und mit den Unternehmen, die sie hergestellt haben, so Biden. Derartig verknüpfte Fahrzeuge aus China könnten sensible Daten über US-Bürger und wichtige Einrichtungen sammeln und nach China schicken, warnt der Präsident. Doch das sei noch nicht alles.

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Die E-Autos könnten aus der Ferne stillgelegt werden. Man könne also in die Systeme von außen eindringen. E-Autos mit Technologie aus Ländern, die zu Besorgnis veranlassen, sollen in den Vereinigten Staaten einer gesonderten Prüfung unterzogen werden. Man wolle Maßnahmen ergreifen, das Sicherheitsrisiko zu minimieren, heißt es. Droht damit ein Import-Stopp von E-Autos aus China? Unmittelbare Einfuhrbeschränkungen stünden zwar nicht bevor. Jedoch habe das betraute Ministerium die rechtlichen Mittel, Importe zu stoppen, wenn die nationale Sicherheit auf dem Spiel stehe, heißt es aus Regierungskreisen.

Schutz der eigenen Autoindustrie

Ein anderer Teil der Wahrheit ist aber auch: Die USA fürchten sich nicht nur vor Spionage aus China, sondern bangen auch um die eigene Wirtschaft. China sei entschlossen, den globalen Automarkt zu dominieren und dabei auch auf unfaire Praktiken zurückzugreifen, ist sich der US-Präsident sicher. Seine Regierung gewährleiste, dass die Zukunft der Autoindustrie in Amerika in Fahrzeugen liege, die von amerikanischen Arbeitern produziert würden. Interessant dürfte zu beobachten sein, wie die deutsche Autoindustrie und Politik auf chinesische E-Autos reagiert, sollten die USA ein generelles Importverbot bestimmter Marken aus China durchsetzen.

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