Congstar verärgert Kunden: Diese App wird zur Pflicht

2 Minuten
Congstar ist die Discount-Marke der Telekom und setzte bisher auf Fairness und Transparenz bei guten Preisen. Doch jetzt verärgert der Festnetz- und Mobilfunkanbieter seine Kunden mit einer neuen App-Pflicht.
Congstar-App wird zur Pflicht
Congstar-App wird zur PflichtBildquelle: Hayo Lücke / inside digital

Das Kundencenter eines Festnetz- und Mobilfunkanbieters ist wichtig: Tarife können umgestellt und Optionen gebucht werden. Aber auch die Rechnungen stehen hier zum Download bereit und mitunter können Adressdaten geändert werden. Allgemein üblich ist, dass diese Kundencenter bei vielen Anbietern per App aber auch über den Webbrowser genutzt werden können. Doch damit scheint zumindest bei Congstar nun Schluss zu sein – sehr zum Ärger vieler Kunden. Denn wer mit einem Internetbrowser auf der Congstar-Webseite surft, der kann nicht mehr ohne Weiteres seine Kundendaten einsehen und ändern. Die Webseite verweist auf die App.

Congstar-Kundenkonto (fast) nur noch per App erreichbar

„Mein Congstar ist nun in der App erreichbar“ heißt es kurz und knapp auf der bisherigen Login-Seite. Congstar verweist auf die Apps im Google Play Store und im Apple Store. Wer kein Smartphone nutzt oder ein anderes Betriebssystem im Einsatz hat, ist faktisch aus seinem Kundenbereich ausgesperrt. Das betrifft beispielsweise Kunden, die ein aktuelles Huawei-Handy verwenden oder aber nach wie vor auf Feature Phones setzen, weil sie eigentlich nur telefonieren wollen. Auch Festnetzkunden, die kein Smartphone (eines anderen Anbieters) nutzen, sperrt Congstar so unerwartet von den eigenen Kundendaten aus.

Congstar: Kundenkonto nur noch per App
Congstar: Kundenkonto nur noch per App

Eine Information an die Kunden, dass das Web-Kundencenter eingestellt wird, gab es nicht. Gegenüber golem.de teilte das Unternehmen mit, man wolle sich „zukünftig stärker auf die Congstar-App fokussieren“. Allerdings sei der Zugriff auf das Kundenkonto auch per Webbrowser weiter möglich. Dazu muss man allerdings die Adresse kennen, die Congstar nur auf Nachfrage rausgibt, nicht aber auf der Webseite nennt. Nur wer https://www.congstar.de/meincongstar in der Adresszeile des Browsers eingibt, hat weiterhin die Möglichkeit, seine Kundendaten auch per Webbrowser anzusehen, zu ändern und Rechnungen herunterzuladen. Wie lange dieser Quasi-Geheimzugang noch funktioniert, ist angesichts der Konzentration auf die App ungewiss.

Möglich, dass Congstar diese Maßnahme auch einige Kunden kostet. In einschlägigen Foren ist bereits zu lesen, dass viele Kunden es ablehnen, sich für jeden Dienst und Anbieter eine eigene App auf dem Smartphone zu installieren, die Speicher verbraucht. Vor einigen Wochen hatte erst eine Aufforderung zur Kündigung für viele polemische Kommentare vor allem vom rechten Rand der Bevölkerung gesorgt. Congstar hatte rassistisch denkende Kunden dazu aufgefordert, den Vertrag aktiv zu kündigen. Gleichzeitig bestand der Anbieter aber auf die Erfüllung von Mindestvertragslaufzeiten.

Deine Technik. Deine Meinung.

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Dieser immer stärker werdene App-Zwang ist nervig. Jedes Unternehmen, Portal und jede Bank setzen darauf. Bin vor kurzem zur ING Bank gewechselt, eine große Onlinebank, würde man meinen. Nun war ohne die App kein Login auf deren Webseite möglich; man muss sich jeden Login am Computer per App freigeben. War für mich ein Grund zu kündigen. Auch Facebook, Insta&Co funktionieren wunderbar ohne Apps, direkt im Browser.

    Antwort
  2. Nutzerbild Jan

    der App Scheiss für jeden Kram geht mir so langsam auf den Keks.

    congstar .. da überlegt man zu kündigen

    auch weiss ich nicht warum bei Lidl die Apfelsinen per App billiger sind oder eben nur teurer ohne App etc etc

    Antwort
  3. Nutzerbild Lorenzo

    Es ist wichtig, JETZT stur zu bleiben. Wenn die Pioniere damit durchkommen, werden viele Weitere Anbieter bzw. Dienste nachziehen, dann braucht man für jeden Mist eine eigene App auf dem Fon. Habe vorhin mit dem congstar-Kundenservice telefoniert und der hat angedeutet, dass das ein Versuchsballon ist und es durchaus möglich ist, dass das Management noch zurückrudert.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein