Wer mit einem Flixbus reisen möchte, benötigt dafür ein Ticket. Eines, das zum Beispiel über die Homepage des Unternehmens oder per App gebucht werden kann. Geht es nach den Vorstellungen von Flixbus-Chef Schwämmlein, soll künftig aber auch das geplante 49-Euro-Ticket bei Flixbus gültig sein. Bisher ist genau das in den Planungen der Bundesregierung aber nicht vorgesehen. Für den Flixbus-Chef ein Unding. Er wittert einen Wettbewerbsnachteil. In der „Bild“ droht er jetzt mit einer Verkleinerung des Fernbus-Netzes, sollte sein Unternehmen beim Deutschlandticket unbeachtet bleiben.
Deutschlandticket: Flixbus droht mit Reduzierung des Angebots
„Wir müssten voraussichtlich bis zu 20 Prozent des Gesamtangebots in Deutschland streichen“, wird Schwämmlein von der „Bild“-Zeitung zitiert. Das Fernbus-Angebot würde sich dann in 150 deutschen Städten verschlechtern oder zum Teil sogar ganz wegfallen. Einzelnen Regionen könnte sogar drohen, dass sie ganz vom Fernbus-Netz „abgeschnitten werden“. Zwar habe es in Gesprächen mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schon positive Signale gegeben, bisher sei aber noch keine finale Entscheidung darüber gefallen, ob Fernbusse für das 49-Euro-Ticket tatsächlich freigegeben werden.
Schwämmlein strebt mit der Beteiligung nach eigenen Worten kein Zusatzgeschäft an. Er möchte aber eine neuerliche Wettbewerbsverzerrung verhindern. Der Flixbus-Manager strebt über sein Fernbus-Angebot vielmehr an, die Lücke zwischen Regional- und Fernverkehr zu schließen. Teil der Wahrheit dürfte aber auch sein, dass Flix mit der Einführung des 49-Euro-Tickets befürchtet, gerade auf kürzeren Strecken von Regionalbahnen abgehängt zu werden.
Fernbusse sind bisher beim 49-Euro-Ticket außen vor
Bisher ist vorgesehen, dass das 49-Euro-Ticket ab dem 1. Mai gültig ist. Und zwar bundesweit im Nah- und Regionalverkehr. Das heißt, wer sich für das Ticket entscheidet, kann es in ganz Deutschland in städtischen Bussen und Bahnen genauso wie in Regionalbahnen und auf Regionalexpress-Linien der Deutschen Bahn nutzen. Fernzüge und Fernbusse sind hingegen nicht Teil des Angebots. Darin sieht Flixbus eine Benachteiligung.
Schon beim im vergangenen Jahr erfolgreichen 9-Euro-Ticket war Flix mit einer Forderung gescheitert, Käufern des Discount-Tickets auch die Nutzung von Flixbussen zu ermöglichen. Jetzt startet man einen neuen Anlauf, um im Wettbewerb mit der Bahn nicht zurückzufallen. Sollte sich der Flix-Chef mit seiner Forderung durchsetzen, dürfte er sich wie die örtlichen Verkehrsverbünde über Subventionen aus dem Bundeshaushalt freuen.
Allerdings wäre die Bundesregierung, sollte sie Flix tatsächlich grünes Licht geben, wohl auch gezwungen, Flixbus-Wettbewerbern wie BlaBlaBus oder Eurolines entsprechende Möglichkeiten einzuräumen. Fraglich, ob es dazu wirklich kommen wird. Gleichwohl gilt: Laut einer Studie des Startup-Verbands sprachen sich jüngst 55 Prozent der Befragten dafür aus, dass auch Fernbusreisen mit dem Deutschlandticket nutzbar sein sollten.

Über unsere Links
Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!