Wenn es um High-End-Smartphones geht, denken die meisten Nutzer sofort an Apple, Samsung, Huawei und vielleicht auch an Xiaomi. Die Mobiltelefone anderer Hersteller werden oftmals als weniger qualitativ angesehen, dabei ist das heutzutage nur noch ein Vorurteil. Den entsprechenden Beweis tritt das neue ZTE Axon 30 Ultra an, das nagelneue Flaggschiff des chinesischen Unternehmens.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, doch zumindest an der Verarbeitung des Axon 30 Ultra dürfte niemand etwas auszusetzen haben. Einen qualitativen Unterschied zu beispielsweise Samsungs Oberklasse-Geräten merkt man hier überhaupt nicht. Allerdings sollten potenzielle Käufer dennoch auf zwei Merkmale des Smartphones achten: Zunächst einmal sind die Ränder des 6,67-Zoll großen AMOLED-Displays (1.080 x 2.400 Pixel) an den Seiten gebogen. Ob es ein Vor- oder ein Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Was dagegen zweifelsfrei ein Nachteil ist, ist das stark aus dem Gehäuse herausragende Kamera-Modul. Optisch sieht es zwar durchaus beachtlich aus, doch gleichzeitig sorgt es auch dafür, dass man das Axon 30 Ultra nicht ohne Schutzhülle tragen kann. Glücklicherweise scheint der Hersteller diese Tatsache in die Gleichung mitaufgenommen zu haben, und so ist eine entsprechende Hülle bereits im Lieferumfang enthalten.
Software | Android 11 |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 888 |
Display | 6,67 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel |
Arbeitsspeicher | 12 GB, 8 GB |
interner Speicher | 256 GB, 128 GB |
Hauptkamera | 9248×6936 (64,1 Megapixel) |
Akku | 4.600 mAh |
induktives Laden | |
USB-Port | |
IP-Zertifizierung | |
Gewicht | 188 g |
Farbe | Grau |
Einführungspreis | Axon 30 Ultra (12/256 GB): 849 €, Axon 30 Ultra (8/128 GB): 750 € |
Marktstart | 4. Juni 2021 |
Ansonsten liegt das ZTE-Smartphone dank eines guten Display-Gehäuse-Verhältnisses recht gut in der Hand – und das gilt auch für Nutzer mit eher kleineren Griffapparaten.
Hardware-Wertungen im Detail:
- Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
- Display: 4,5 von 5 Sternen
- Ausstattung: 4 von 5 Sternen
- Kamera: 4,5 von 5 Sternen
- Software: 5 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
ZTE Axon 30 Ultra im Test: 50 Prozent Handy, 50 Prozent Kamera
Das Axon 30 Ultra wurde mit dem Flaggschiff-Prozessor Qualcomm Snapdragon 888 ausgestattet und gehört somit zur Leistungs-Elite des Jahres 2021. Im Benchmark-Test – durchgeführt mit Geekbench 5 – erreichte das Gerät mit einem Kern eine Wertung von 1.127 Zählern und mit mehreren Kernen 3.674 Zähler. Damit ist es nahezu exakt auf dem Niveau des Gaming-Monsters Asus ROG Phone 5. Und das, obwohl das Testgerät „lediglich“ über 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Hauptspeicher verfügte. Anspruchsvollere Zeitgenossen können auch eine Variante mit 12 und 256 GB erwerben. Kostenpunkt: 749 und 849 Euro.
Auch in puncto Konnektivität müssen Nutzer keinerlei Einschränkungen in Kauf nehmen. So unterstützt das ZTE Axon 30 Ultra nicht nur den neuen Übertragungsstandard 5G, sondern auch den aktuellsten WLAN-Standard Wi-Fi 6 – auch bekannt als 802.11 ax. Zudem bietet das chinesische Smartphone Bluetooth 5.2 und USB-Typ-C 3.1. Und Googles Android 11 (Betriebssystem) sowie die hauseigene Nutzeroberfläche MyOS11 sind ebenfalls mit von der Partie.
Kameratest
Kamera-Freunde dürfen sich beim ZTE Axon 30 Ultra über vier Objektive auf der Rückseite freuen. Neben einem Standard-Sensor mit einer Blendenöffnung von f/1.6 und OIS bietet das Gerät einen Weitwinkel-Sensor (120°, f/2.2), einen Portrait-Sensor (f/1.9) und ein Teleobjektiv (f/1,9, OIS). Die Auflösung der Kameras beträgt dabei stets 64 Megapixel. Lediglich die Zoom-Kamera löst mit 8 Megapixeln auf.
Vorweg: die Kamera des ZTE Axon 30 Ultra hat in unserem Test überzeugen können. Die Schärfe ist gut, die Farben wirken insgesamt recht natürlich und die automatische HDR-Funktion sorgt für ausreichend helle Bilder ohne tote Pixel. Das integrierte Zoom-Objektiv mit einem 5x optischen Zoom erwies sich derweil als besser als erwartet (siehe Bilder 2 bis 5). Lediglich bei dem ebenfalls beworbenen 60x Hybrid-Zoom stieß der Sensor und die Software offenkundig an ihre Grenzen (siehe Bild 17). Dafür wirken die freihändig geschossenen Makro-Aufnahmen (siehe Bilder 5 bis 7) einfach nur ausgezeichnet – und das, obwohl das Handy über keinen gesonderten Makro-Sensor verfügt.
Unterm Strich konnte die Hauptkamera – wie bereits erwähnt – größtenteils überzeugen. Doch einige, kleinere Schwächen fielen im Test ebenfalls auf. So hatte das Smartphone gelegentlich Probleme damit, den Weißabgleich und die Belichtungszeit sinnvoll auszuwählen (siehe Bild 14). Zudem wirken die Farben aufgrund der KI-Unterstützten Szenenwahl gelegentlich zu satt und somit unnatürlich (Siehe Bilder 15 und 16). Doch das ist bereits Meckern auf einem hohen Niveau. Dafür bietet die Kamera-App zahlreiche interessante und nützliche Features. Beispielsweise kann ein Foto gleichzeitig mit drei Objektiven und folglich auch mit drei verschiedenen Brennweiten aufgenommen werden. Anschließend kann der Nutzer seinen Favoriten in Ruhe auswählen.
Die Frontkamera des Axon 30 ist derweil vergleichsweise schlicht. Frontseitig setzt ZTE lediglich auf einen einzigen Sensor, der eine Auflösung von 16 Megapixeln und eine f/2.4-Blende bietet. Selbst trotz vergleichsweise guten Lichtverhältnissen wies das aufgenommene Selfie ein deutliches Rauschen auf (siehe Bild 18). Zudem sollte man lieber die Finger vom Bokeh-Effekt lassen. Denn natürlich sieht dieser auf keinen Fall aus (siehe Bild 19).
Akkulaufzeit des ZTE Axon 30 Ultra
So gut die Hard- und Software eines Smartphones auch sein mag, sobald die Akku-Anzeige auf 0 ist, wird das Mobiltelefon zu einem besseren Briefbeschwerer. Umso wichtiger ist es, dass das Handy über eine möglichst hohe Akkukapazität verfügt. Beim Axon 30 Ultra setzt der Hersteller auf 4.600 mAh. Damit trifft das ZTE-Gerät nahezu exakt den Durchschnitt. Zumindest ist das auf dem Papier so. In der Realität hängt die Akkulaufzeit jedoch maßgeblich auch vom Energiehunger des Smartphones ab. Darum haben wir das Gerät zusätzlich mithilfe des Akkutests von PCMark getestet, der eine pausenlose Nutzung simuliert. Das Ergebnis waren 11 Stunden und 50 Minuten. Damit bricht das ZTE Axon 30 Ultra zwar keine Rekorde, dennoch ist dessen Leistung passabel.
Sollte der Energiespeicher dennoch mal auf 0 sinken, sorgt die Schnellladefunktion mit einer Ladeleistung von 65 Watt dafür, dass dieser in nur 42 Minuten wieder komplett „aufgefüllt“ wird. Die Ladegeschwindigkeit in unserem Test übertraf sogar die vom Hersteller angegebenen 45 Minuten. Unterm Strich lässt der Akku des ZTE-Handys nahezu keine Wünsche offen. Ein Highlight des Smartphones ist dieser allerdings ebenfalls nicht.
Highlights des ZTE Axon 30 Ultra
Abseits der Kamera ist das Axon 30 Ultra ein vergleichsweise bescheidenes Handy. Zu den Highlights des Geräts zählen neben den bereits erwähnten Konnektivitätsstandards 5G und Wi-Fi 6 höchstens eine Dual-SIM-Funktion sowie ein in das Display integrierter Fingerabdrucksensor. Wahre Extravaganz sucht man dagegen vergebens – zumindest nahezu. Das Display des Smartphones bietet nämlich eine Bildwiederholrate von satten 144 Hz. Das ist derzeit der goldene Gaming-Standard. Ansonsten bietet das Axon 30 Ultra – entsprechend seiner Preiskategorie – „lediglich“ ein vollumfängliches Gesamtpaket an Hard- und Software. Einige, kleinere Nachteile müssen Anwender dennoch in Kauf nehmen.
Schwächen des ZTE Axon 30 Ultra
Nun zu den Nachteilen des ZTE-Smartphones: Zunächst einmal verfügt das Gerät über keinen Klinkenanschluss. Wer also kabelgebundene Kopfhörer an sein Handy anschließen möchte, wäre mit einem anderen Gerät besser beraten. Dasselbe gilt auch für Anwender, die viel Speicher benötigen. Denn dieser lässt sich beim ZTE Axon 30 Ultra nicht per Micro-SD-Karte erweitern. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass der Hersteller auf eine kabellose Ladefunktion verzichtet hat. Induktives Laden ist somit ebenfalls nicht möglich. Doch den größten Kritikpunkt stellt die fehlende IP-Zertifizierung dar. Das bedeutet, dass das Axon 30 Ultra weder gegen Staub noch gegen Wasser in ausreichendem Maße geschützt ist.
Fazit
Das ZTE Axon 30 Ultra ist ein leistungsstarkes und gut ausgestattetes High-End-Smartphone. Insbesondere Kamera-Enthusiasten und ambitionierte Hobbyfotografen kommen mit dem chinesischen Handy auf ihre Kosten. Doch auch bei der Rechengeschwindigkeit, der Konnektivität und dem Akku muss sich das Axon 30 Ultra nicht vor der Oberklasse-Konkurrenz verstecken. Lediglich die fehlende IP-Zertifizierung sorgt für einen bitteren Beigeschmack. Ansonsten ist das Gerät absolut empfehlenswert – zumal der Kaufpreis vergleichsweise gering ausfällt.
Pros des ZTE Axon 30 Ultra:
- gute Kamera
- 144-Hz-Display
- moderne Konnektivitätsstandards
Contras des ZTE Axon 30 Ultra:
- kein Klinkenanschluss
- keine IP-Zertifizierung
- Speichererweiterung nicht möglich
Der Kaufpreis von 749 Euro fällt gering aus. Vergleichsweise. Vergleichsweise wozu? Zu einem Flugzeugträger? Wenn 749 Euro ein geringer Kaufpreis sind (vergleichsweise), dann möchte ich gerne wissen, was inside digital für ein Zeilenhonorar zahlt (oder haben wir vielleicht noch einen Nebenjob, Aktienbroker beispielsweise ? ). Irgendwas habe ich wohl falsch gemacht…