Test des Nokia 5800 XpressMusic

33 Minuten

Nokia 5800 XpressMusic

 

2007 – Das Jahr an dem das iPhone offiziell das Licht der Welt erblickte. Ein regelrechter Ansturm auf das Mobiltelefon fand statt. Zwar hatten auch die Finnen seit 2004 Handys mit Touchscreens im Portfolio, der Erfolg blieb aufgrund der holpriegen Bedienung jedoch aus – bis heute. Mit dem Nokia 5800 XpressMusic wollen die Finnen alles besser machen. Intuitive Touchscreen Bedienung, wie man es von anderen Herstellern kennt, sowie GPS und WLAN, sind nur einige Highlights des Handys. Nokia spendierte dem 5800XM die neue S60 5th Edition, welche Eigens für Touchscreen-Geräte entwickelt wurde. Was das erste S60 Touch-Handy sonst noch zu bieten hat, finden Sie auf den folgenden Seiten von inside-digital.de.

Nokia 5800 XpressMusicDas 5800 XpressMusic Handy steckt in einer schwarzen Verpackung. Die Front ziert ein Bild des Handys inkl. Hersteller-Logo und der Handybezeichnung. Zudem überfliegen das Handy diverse Kreise und Ellipsen in verschiedenen Farben. Die Kreise und Ellipsen sind auch auf der Ober- und Unterseite weitergeführt. Auf der linken Seite befindet sich nochmals der Handyname und auf der rechten Seite noch einmal das Hersteller-Logo. Die Rückseite dagegen ist weiß und beinhaltet drei Abbildungen des Handys inkl. einer Beschreibung der Funktionen in mehreren Sprachen. Nachdem die Front nach oben aufgeklappt ist, sieht man weiterhin nur  einen schwarzen Pappkarton inkl. ein paar Parallelogramme in verschiedenen Farben. Ein erneutes Aufklappen jener zeigt erstmalig das 5800 XpressMusic. Zuvor muss es jedoch aus einer kleinen Tüte befreit werden. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich darunter. Zuallererst fällt einem ein großes Cover bzw. Tasche auf, um das Handy zu schützen. Zwei Plastikkappen inkl. einer Gummibeschichtung und zwei Stretchbänder sollen das Handy vor äußeren Einflüssen schützen.  Akkudeckel sowie Akku gehören genauso zum Lieferumfang wie das obligatorische Ladegerät. Im Akkudeckel ist zusätzlich noch ein Stift für die Bedienung des Displays integriert. Wer lieber ein anderes Eingabemedium benutzt, kann auch zum mitgelieferten Plektrum inkl. Hersteller-Logo greifen, welches am Handy befestigt werden kann. Auch ein Ersatzstift ist im Lieferumfang enthalten.

Um die Verbindung mit einem PC herstellen zu können, wurde ein USB Datenkabel mitgeliefert. Der Anschluss auf der Handyseite ist ein micro-USB Stecker, wie es der Hersteller nun auch in anderen Geräten verwendet. Ein richtiges Musikhandy braucht ebenfalls Kopfhörer. Diese werden mitgeliefert und besitzen einen 3,5mm Klinkenstecker. Somit ist man nicht an die mitgelieferten Ohrstöpsel gebunden, sondern kann wahlweise auch andere verwenden. Um bei einem Anruf nicht jedesmal zum Mobiltelefon greifen zu müssen, wird ein Zwischenadapter mitgeliefert. Dieser dient zum Einen als Steuerung für den Musikplayer inkl. Abhebetaste für Gespräche, sowie auch als Mikrofon. Somit kann auch hier durch den 3,5mm Klinkenstecker jeder beliebige Kopfhörer angeschlossen werden und die Steuerung sowie Headsetfunktion bleibt erhalten. Auch an einen Tragriemen wurde gedacht. Ist dieser am Handy befestigt kann die Schlaufe um das Handgelenk gelegt werden um einen eventuellen Fall aufzuhalten.

Nokia 5800 XpressMusic

 

Alternativ kann man an die gleiche Stelle einen Plastikhaken befestigen. Im ersten Moment kann man diesen jedoch keiner Funktion zuweisen.  Ist der Haken ausgeklappt, kann das Handy horizontal in die dafür vorgesehenen Halterung eingelegt werden. Somit kann man den Finnen auf den Tisch in 45° Neigung stellen um sich Beispielsweise Videos anzuschauen.  Etwas komfortabler geschieht dies über das mitgelieferte AV-Kabel. Hiermit kann das Handy an den Fernseher angeschlossen werden um den Inhalt auf diesem darzustellen. Um eine große Menge an Daten aufnehmen zu können ist ebenfalls eine 8GB Speicherkarte beigelegt. Zu guter letzt befinden sich auch noch die Bedienungsanleitung, zwei Kurzanleitungen sowie eine kleine DVD (8 cm) mit Software in der Verpackung.

 

Nokia 5800 XpressMusic
Nokia 5800 XpressMusic
 

Nachdem alles ausgepackt ist, macht man sich dran das Handy zusammenzubauen. Eine Zeichnung auf der Geräte Platine zeigt, dass der Steckplatz der SIM-Karte sich an der Seite befindet. Ist die Schutzkappe ab, schiebt man seine SIM-Karte ein und schließt die Kappe wieder. Genau da drunter befindet sich der Steckplatz für die Speicherkarte. Auch hier öffnet man die Schutzkappe, schiebt die Speicherkarte ein und schließt den Deckel wieder. Aufgrund der minimalistischen Größe der Speicherkarte ist dies eine etwas fummelige Arbeit, die jedoch i.d.R. nur einmal gemacht werden muss, da man seine Speicherkarte ja nicht täglich wechselt.

Nokia 5800 XpressMusicIst dies erledigt, kann man den Akku einsetzen und den Akkudeckel einhängen und schließen. Auch das Auseinanderbauen ist genauso einfach einfach. Der Akkudeckel wird unten mit dem Fingernagel angehoben und mittels etwas Druck vom Handy gelöst. Um die Speicherkarte zu entnehmen, wird diese kurz eingedrückt, woraufhin sie durch einen Federmechanismus leicht heraus springt. Um die SIM-Karte zu entfernen, muss der Stift an der Rückseite unter dem Akku angesetzt werden. Ein Schlitz lässt einen Teil der SIM-Karte erblicken. Mithilfe des Stiftes kann somit die SIM-Karte rausgeschoben werden. Erst wenn der Akku rausgenommen wird, und somit das Handy aus ist, ist eine Entnahme der SIM-Karte möglich. Das Display, und somit das ganze Handy, ist von einem dickeren dunkelroten Plastikrand umgeben. Gleiches gilt für die Seiten. Der Akkudeckel besteht aus Plastik mit einem leichten Gummiüberzug. Dadurch ist er griffig und das Handy liegt rutschfester in der Hand.

Trotz der robusten Verarbeitung, hätte man sich für ein Gerät dieser Preisklasse ein optisch etwas hochwertigeres Material gewünscht. Nichts desto trotz liegt der mobile Begleiter, aufgrund des gut gewählten Schwerpunktes, gut in der Hand. Er lässt sich mit beiden Händen gut bedienen und vermittelt trotz des etwas billig wirkenden Plastiks einen robusten Eindruck. Kleine Stöße und Kratzer machen dem Gehäuse nichts aus. Wer etwas rabiater mit dem Handy umgeht muss entweder das schützende mitgelieferte Cover verwenden oder mit der ein oder anderen Blessur rechnen.

 

Nokia 5800 XpressMusicDort wo Schutzblenden angebracht sind, ist ein Eindringen von Staub nicht möglich. Dies trifft auf den SIM-Karten Steckplatz, die Speicherkarte sowie die USB-Schnittstelle zu. Die restlichen seitlichen Knöpfe sowie Anschlüsse haben ein Spaltmaß von 0,5mm bis hin zu 1,5mm. Besser sieht es bei dem Zubehör aus. Das Ladegerät, das Headset bzw. die Kopfhörer oder das AV-Kabel lassen sich einfach in die 3,5mm Buchse einstecken, sitzen aber fest.  Alle Stecker befinden sich auf der Stirnseite des Handys. Links die USB-Anschlußbuchse inkl. Schutzkappe. Direkt daneben und somit fast Zentral ist die 3,5mm Klinkenbuchse. Etwas weiter rechts befindet sich die Buchse fürs Ladegerät. Ganz rechts ist der Ein/Aus Schalter zu finden, welcher auch für das wechseln der Profile zuständig ist. Auf der rechten Seite oben befindet sich ein Kippschalter, welcher für die Lautstärkenregelung sowie den Kamerazoom zuständig ist. In der Mitte wurde ein Schiebeschalter verbaut. Dieser dient dazu, das Handy zu sperren oder zu entsperren. Nokia 5800 XpressMusicUnten findet man noch den Auslöseknopf für die Kamera. Auf der Unterseite befindet sich das Mikrofon. Die linke Seite ist mit zwei Schutzklappen versehen, welche die SIM-Karte sowie die Speicherkarte schützen. Knöpfe oder Anschlüsse gibt es hier keine. Eine Tastatur fehlt ebenfalls, somit wird alles über den Touchscreen durchgeführt. Über den Vibrationsmotor gibt das Handy eine Rückmeldung an den Nutzer, sobald auf dem Touchscreen etwas ausgewählt wurde. Der Vibrationsalarm kann wahlweise ein oder ausgeschaltet werden. Dieser ist angenehm, könnte jedoch minimal stärker sein. Direkt am Körper getragen spürt man diesen. In einer dickeren Jacke oder Jeans geht schon mal der Vibrationsalarm unter.

Nokia 5800 XpressMusicDer eingebaute Lautsprecher lässt den Gesprächspartner deutlich und klar rüberkommen, so wie man es von einem hochwertigen Handy erwartet. Zusätzlich lässt sich über die seitlichen Tasten die Lautstärke des Lautsprechers regeln. Somit ist auch ein Gespräch in lauter Umgebung möglich. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass bei voller Lautstärke der Gesprächspartner minimal verzerrt rüberkommt. Schaltet man auf die Freisprechfunktion um, sorgen die zwei Stereo-Lautsprecher für einen sehr schönen Klang. Hier hat Nokia gute Arbeit geleistet. Auch das Mikrofon leistet gute Dienste. Unabhängig von der Umgebungslautstärke kann der Gesprächspartner den Nutzer und umgekehrt sehr gut verstehen.

Das 5800 XpressMusic beherrscht Quad-Band GSM (850 MHz, 900 MHz, 1800 MHz und 1900 MHz) und Dual-Band UMTS (900Mhz, 2100Mhz). Die Netztechnologiewahl hat einen entscheidenden Einfluss auf die Laufzeit des Akkus. Der Hersteller gibt eine Gesprächszeit von 8,8 Std. im GSM Netz und 5 Std. im UMTS Netz an. Im Stand-by ist der Unterschied nicht so gravierend: 406,2 Std. im GSM-Netz und 400 Std. im UMTS Netz. Dies entspricht kapp 17 Tagen unter Laborbedingungen. Wer also von vornherein weiß, dass er Videotelefonie sowie schnelle Datenverbindungen nicht zwingend benötigt, sollte auf reinen GSM Modus schalten und somit von der längeren Akku Zeit profitieren. Im Test hielt der Proband sieben Tage durch. Hierbei wurde das Handy im normalen täglichen Gebrauch getestet. Dazu zählen kurze Telefonate, Navigation sowie kurze Internetbesuche über WLAN. Nokia gibt zudem eine Zeit von 3,4 Std. bei Paketdatenverbindungen an. Ähnliche Angaben finden sich für Spiele (5,6 Std.) bzw. Videoaufnahme (3,6 Std.) oder Videowiedergabe (5,2 Std.). Diese Daten sind nahe der Realität und konnten auch so von uns bestätigt werden.

Der SAR-Wert des Gerätes liegt bei 0,99 W/kg.

Nokia 5800 XpressMusicDas eigentliche Highlight des Handys ist der Touchscreen. Nokia hat ein resistives Display verbaut. Dieses reagiert nicht direkt auf Berührungen sondern vielmehr auf Druck. Hält man das Handy in der Hand und legt seinen Finger auf den gewünschten Button, welcher ausgeführt werden soll, passiert nichts. Auch ein Wischen des Fingers über das Display zeigt zuerst einmal keine Reaktion. Erst wenn der Nutzer etwas Druck ausübt, wird dies als Eingabe registriert und ausgeführt. Der Unterschied zu anderen Touchscreens, wie zum Beispiel dem vom iPhone, besteht darin, dass bei dem Handy von Apple eine leichte Berührung des Fingers ausreicht und das Gerät reagiert. Das Nokia kann entweder mit den Fingern oder über den Stylus bzw. das Plektrum bedient werden. Beides hat im Test einwandfrei funktioniert. Die Empfindlichkeit lässt sich nicht einstellen. Dies ist auch nicht nötig, da das Touchscreen schon sehr gut auf die Eingabe eingestellt ist. Ein minimaler Druck reicht aus, um die gewünschte Aktion durchzuführen und die Eingabe als solche zu registrieren. Der Touchscreen beherrscht keine Multitouch-Eingabe, also eine Bedienung mit zwei Fingern gleichzeitig.

Unter dem Display befinden sich 3 Tasten, die Abhebetaste, die Menütaste sowie die Auflegetaste, welche einen sehr guten Druckpunkt aufweisen. Aufgrund der Touchscreen-Tastatur ist es nicht möglich, eine SMS blind zu schreiben. Bei jeder Touchscreen Berührung bzw. bei jeder Aktion vibriert das Handy kurz und gibt somit eine Rückmeldung an den Nutzer. Zusätzlich wurde ein Lagesensor verbaut, welcher automatisch das Display ins Hoch- bzw. Querformat schaltet. Ob beim Betrachten von Bildern oder dem Abspielen von Musik, überall lässt sich das Display ins Breitbildformat drehen. Einzig der Startbildschirm will hier nicht mitspielen. Dieser bleibt, egal in welcher Position sich das Handy befindet, immer im Hochformat. Die Größe ist genauso beeindruckend wie die Auflösung die hier untergebracht wurde. 8,1 cm Diagonale wurden verbaut, was einer Breite von 4,00 cm und einer Höhe von 7,00 cm entspricht. Das Display im 16:9 Format, löst mit 640 x 360 Pixel auf und stellt 16,7 Mio. Farben dar. Dies macht sich besonders beim surfen im Internet bzw. Videos und Fotos bemerkbar. Der Kontrast, Schärfe sowie Farbbrillianz sind ausgezeichnet. Das Display ist jedoch spiegelnd, was besonders bei starker Sonneneinstrahlung zur Beeinträchtigung führt. Hier gilt es, den optimalen Winkel zu treffen, um das Display noch gut ablesen zu können. Auch wird so der Nachteil des Touchscreens ersichtlich. Viele Fingerabdrücke zieren schon nach kurzem Gebrauch das Display, was einen ständigen Putzdrang hervorruft. Bei Dunkelheit dagegen strahlt das Display in voller Pracht. Alles ist sehr gut erkennbar. Die unteren drei Tasten auf der Vorderseite sind beleuchtet. Die seitlichen Tasten wie die Lautstärkenregelung bzw. Zoomfunktion, Tastensperre sowie der Kameraauslöseknopf sind dagegen nicht beleuchtet. Die Lichtintensität und die Beleuchtungsdauer  (5 bis 60 Sekunden) können individuell angepasst werden. Gleiches gilt auch für den Begrüßungstext oder das Startbild. Erfreulich ist der recht flotte Start des Handys. Andere Symbiangeräte brauchen deutlich länger bis diese Einsatzbereit sind. Die Abschaltanimation bleibt weiterhin nicht änderbar.

Innerhalb zwei Sekunden ist die Kamera betriebsbereit und das anvisierte Motiv erscheint auf dem großen Display. Auf eine Schutzkappe für die Linse wurde verzichtet. Zwar ist dadurch die Linse immer bereit für Aufnahmen aber somit auch nicht vor Kratzen geschützt.  Im Kameramodus werden auf dem Display einige Symbole zusätzlich eingeblendet. Oben links wird der aktuelle Modus angezeigt, sprich Kamera- oder Videomodus. In der Mitte der linken Seite wird der aktuelle Zoomstatus eingeblendet. Dieser kann entweder mittels Touchscreen oder über die Zoomtasten verändert werden. Unten links wird der Batteriestatus, die aktuelle Kameraauflösung, Anzahl der Bilder die noch auf den freien Speicherplatz passen sowie das aktuelle Speichermedium angezeigt. In der Mitte wird der zu fokussierende Teil durch vier rechte Winkel angezeigt. Das Symbol für weitere Optionen beherbergt den Szenemodus. Dazu gehört das Motivprogramm Automatisch, Benutzerdefiniert, Nahaufnahme, Porträt, Landschaft, Sport, Nacht und Porträt bei Nacht. Für den Selbstauslöser kann man eine Zeit zwischen zwei, zehn und 20 Sekunden einstellen. Die Bildeinstellungen stehen einer herkömmlichen Digitalkamera in nichts nach. Der Farbton kann bei Bedarf auf Sepia, Schwarzweiß, Kräftig, Negativ oder Normal verändert werden. Gleiches gilt für den Weißabgleich, welcher neben der Automatik bei Bedarf auch auf Sonnig, Wolkig, Weißlicht oder Neonlicht umgestellt werden.

Das Belichtungsmenü bietet einen Schieberegler, welcher Werte von -2.0 bis +2.0 anzeigt, und sich in 0.5 Schritten ändern lässt. Auch die Lichtempfindlichkeit kann von automatisch auf die Werte Niedrig, Mittel und Hoch verändert werden. Welchen ISO-Werten dies jeweils entspricht, steht nicht dabei. Der Kontrast kann man ebenfalls mittels eines Schiebereglers nachjustieren. Neu ist die Bildschärfe, welche Werte von Niedrig, Normal und Hoch annehmen kann. Bei Änderungen sieht man sofort den Unterschied und kann schnell die gewünschte Änderung tätigen. Der letzte Menüpunkt beinhaltet die Galerie. Hier wird direkt auf den ausgewählten Speicher zugegriffen und die vorhandenen Bilder werden angezeigt. Im Optionsmenü kann man zudem die Bildqualität einstellen. Drei Auswahlmöglichkeiten hat der Nutzer. Groß, Mittel oder Klein. Die Werte stehen jeweils für 3,2 Megapixel, 2,0 Megapixel und 0.3 Megapixel. Das geschossene Bild kann nach der Aufnahme eingeblendet werden. Dies dient der Abfrage ob das Bild gespeichert werden soll oder doch lieber mittels Papierkorbtaste gelöscht wird. Der Name des Bildes kann Wahlweise das Datum sein oder ein frei wählbarer Text. Der Auslöseton kann zwar geändert werden, ein komplettes Ausschalten ist jedoch nicht möglich. Zu guter Letzt ist der Speicherort frei definierbar. Eine Serienbildfunktion sucht man jedoch vergeblich. Ist das Bild geschossen dauert es ca. zwei Sekunden bis es abgespeichert ist. Durch die 3,2 Megapixel Kamera mit CarlZeiss Optik, dem Autofokus und dem integrierten Fotolicht, welches aus 2 LEDs besteht, ist die Qualität der Bilder sehr gut. Sollte man seine Digitalkamera im Urlaub mal vergessen haben, kann ohne Bedenken das 5800 XpressMusic hervorgeholt werden. Trotz des integrierten GPS-Empfängers ist Geo-Tagging nicht möglich. Eventuell wird diese Funktion mit einem späteren Firmware update nachgerüstet. (A.d.R: Mittlerweile ist durch ein Firmwareupdate die Geotagging-Funktion freigeschalten)

Nokia 5800 XpressMusicIm Videomodus gibt es identische Elemente auf dem Display. Unten links befinden sich weiterhin der Ladestatus der Batterie, die Kameraauflösung, das Dateiformat sowie die verbleibende Zeit der Aufnahme. Diese ist auf 90 Minuten Daueraufnahme begrenzt. Rechts findet man das Kurzwahlmenü. In den Optionen kann man die Videoqualität verändern. Hier kann zwischen verschiedenen Modi (MMS, E-Mail, normal) gewählt werden. Videos werden in der höchsten Auslösung mit 640×480 Pixeln und 30 Bilder pro Sekunde aufgenommen. Die Aufnahme kann entweder mit oder ohne Ton erfolgen. Ob das Video nach der Aufnahme angezeigt wird und welcher Speicher verwendet werden soll, kann ebenfalls eingestellte werden. Beim  schnellen und hektischen Situationen liefert es stets ein gutes Bild ohne Ruckler oder Klötzchenbildung. Einzig der deaktivierte Autofokus während des Filmes ist negativ aufgefallen. Somit kommt es durchaus vor, dass sich nähernde Objekte verschwommener wirken. Abgespeichert wird das Video im Platzsparenden MP4 Format. Eine Bearbeitung auf dem Handy ist nicht möglich. Wer in der Galerie die erstellten Fotos anschauen möchte, muss mit dem Finger über das Bild wischen. Nachdem man nach links oder rechts gewischt hat, erscheint das nächste Bild.

 
Nokia 5800 XpressMusic
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Das Symbian Betriebssystem war stets auf die Bedienung mit Tasten und Navigationskreis ausgelegt. Die fünfte Generation des S60 Betriebssystems ermöglichst nun die Bedienung per Touchscreen. Das Hauptmenü wird mittels der Menütaste unterhalb des Displays aufgerufen. Das Menü präsentiert sich wie gewohnt in der Rasteransicht. Wem dies nicht gefällt kann zur Listenansicht wechseln. In dieser sind jedoch die Menüpunkte kleiner und somit nicht so komfortabel anwähl bar wie in der Rasternansicht.

Es gibt vier Reihen mit jeweils drei Symbole. Die oberste Reihe besteht aus den Punkten Kalender, Kontakte und Protokoll. Eine Reihe untendrunter befindet sich das Symbol Internet, Mitteilungen sowie Galerie. Die Dritte Reihe ist mit den Punkten Download, Musik sowie Karten belegt. In der untersten Reihe finden sich die Einstellungen, Hilfe sowie Programme. Alle Punkte sind sinnvoll angelegt, genauso wie die dazu ausgewählten Symbole. Man kommt schnell mit der Menüstruktur zurecht und findet auf Anhieb das was man sucht. Eine andere Anordnung der Icons ist deshalb war nicht nötig und aber kann bei Bedarf  auch verändert werden.

Hinter jedem Symbol verbergen sich weitere Unterpunkte. Wie tief die Ebenen sind, hängt vom gewählten Oberpunkt ab. Der Kalender hat beispielsweise keine direkten Unterpunkte, die Einstellungen hingegen haben mehrere. Um eine Nachricht zu schreiben muss man drei Schritte tun. Mittels Menüknopf wird das Menü aufgerufen. Danach wählt man Mitteilungen und Neue Mitteilung aus. Kürzer geht es nur über die Schnellzugriffsfunktion auf dem Startbildschirm. Hier kann mit einem Druck auf das Mitteilungssymbol die Kurznachricht verfasst werden.

Zusätzlich existiert eine Medientaste rechts oberhalb des Displays. Wird diese Betätigt kann direkt der Musik-Player, die Galerie, Online-Freigabe, Videozentrale oder der Internetbrowser gestartet werden. All diese Funktionen stehen ebenfalls während eines Telefonats zur Verfügung. Mittels großer Symbole kann während des Gespräches die Freisprechfunktion aktiviert, das Gespräch auf Stumm geschaltet,  Gehalten oder Beendet werden. Zusätzlich kann man das Gespräch in den Hintergrund legen, um beispielsweise Funktionen des Handys zu nutzen oder eine Telefonkonferenz starten.

Vorbildlich ist auch die systemweite Änderung der Schriftgröße. Hierzu kann man in den Einstellungen zwischen klein, normal und groß wählen. Somit dürften es für Sehschwächere Mitmenschen einfacher sein, das Display abzulesen. Auch sehr gut gelöst ist die Einstellung der Rufnummernübermittlung. Ob diese mit gesendet wird oder nicht, kann man in den Tiefen des Einstellungsmenüs einstellen. Um gezielt bei einzelnen Gesprächen die Rufnummer beispielsweise zu unterdrücken, musste man bis dato über das Menü in den Einstellungen die entsprechende Option suchen. Beim 5800 XpressMusic ist unterhalb des Wahlfeldes ein Optionsmenü. Somit bedarf es drei "Klicks" und die Rufnummer ist ein- oder ausgeschaltet. Gleiches gilt für die automatische Wahlwiederholung. Diese lässt sich im selben Menü aktivieren oder deaktivieren. Auch die bekannten Anruflisten sind weiterhin verfügbar. Hierzu wurde ein Oberpunkt entfernt und somit hat der Nutzer drei Oberpunkte, nämlich Anrufe in Abwesenheit, Angenommene Anrufe sowie gewählte Nummern.

Vom Aufbau her unterscheidet sich die Darstellung der Kurzmitteilung in keinster Weise von S60 Geräten. Oben wird der Empfänger mittels Telefonbuch oder manueller Eingabe der Nummer eingetragen. Beim Drücken auf die freie Schreibfläche erscheint eine neue Benutzeroberfläche. Der Nutzer kann hier 3 Eingabemethode wählen: eine herkömmliche Tastatur, (mit oder ohne erweiterbarem T9-Wörterbuch) oder die Einblendung einer virtuellen QWERTZ-Tastatur (wahlweise mit kleinen oder größeren Feldern), oder man wählt die Möglichkeit der Handschrifterkennung um die Nachricht zu verfassen. Hierbei wird ein Feld eingeblendet, auf welchem man mittels des Fingernagels oder dem Stylus Buchstabe für Buchstabe schreiben kann. Die Erkennungsrate ist dabei sehr hoch.

Zusätzlich zum Text kann der mobile Begleiter auch Bilder, Videoclips, Soundclips, Notizen, Vorlagen, Präsentationen, Visitenkarten sowie Sonstiges einfügen. Nach dem Einfügen eines Objektes wandelt es die Nachricht automatisch in eine MMS um.

Fast genau so einfach ist das versenden von E-Mails. Nach der Einrichtung des Benutzerkontos kann die E-Mail direkt verfasst werden. Dies geschieht auf die gleiche Weise wie das versenden einer SMS. Einfügen kann man Bilder, Videoclips, Soundclips, Vorlagen, Notizen, Präsentationen sowie Sonstiges wie Beispielsweise Notizen oder Vorlagen. Eine Beschränkung von E-Mail Konten konnte im Test nicht festgestellt werden. Einen Push-E-Mail Dienst gibt es nicht.

Für die Benachrichtigung eingehender E-Mails, Kurznachrichten oder Anrufer kann jede Musikdatei verwendet werden. Folgende Formate werden unterstützt: MP3, AAC, AAC+, eAAC, MIDI, WMA, MP4, M4A, AMR, RealAudio sowie WAV. Zusätzlich lassen sich auch Videos als Klingelton auswählen. Bei der Tastatursperre setzen die Finnen nicht wie üblich auf ein Tastenkürzel sondern auf eine separate Schiebetaste. Diese befindet sich auf der rechten Seite des Handys. Somit kann mittels der Taste oder besser gesagt der Schiebetaste die Tastensperre aktiviert oder deaktiviert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nokia 5800 XpressMusicDas 5800 XpressMusic verfügt über eine Vielzahl von verschiedene Verbindungsmöglichkeiten zur Datenübertragungen:

  • Bluetooth 2.0
  • Micro-USB
  • TV-Out
  • GPRS/EDGE (Klasse 32)
  • UMTS (900, 2100Mhz)
  • HSDPA (bis 3.6 Mbit)
  • Wlan (802.11 b/g)
  • PC-Sync
  • Outlook-Sync
  • GPS mit A-GPS Unterstützung
  • PictBridge

Wird das Gerät per USB-Datenkabel am PC angeschlossen werden alle notwendigen Treiber installiert. Ist dies geschehen kann mittels der PC-Suite das Handy mit dem PC synchronisiert, Daten kopiert oder Karten für Nokia Maps runtergeladen werden.

Das Handy  kann als Massenspeicher verwendet werden, um es beispielsweise an PCs anzuschließen ohne die Software vom Hersteller installieren zu müssen. Hierzu wird bei der Verbindung mit dem PC ein Auswahlmenü auf dem Display des Handys angezeigt ob man das Gerät als Massenspeicher verwenden will oder ob es über die Nokia Suite bedient werden soll. Zusätzlich verfügt das Gerät über eine PictBridge-Schnittstelle zum direkten Senden an einen Drucker. Der Medientransfer erlaubt den Zugriff auf den Nokia Music Store sowie den Windows Media Player. Möchte man es lieber Drahtlos haben, kann mittels Bluetooth die Kommunikation zwischen PC oder anderem Zubehör stattfinden. Auch hier gibt es die Möglichkeit die mitgelieferte Software zu verwenden oder lieber die Daten von einem Gerät zum anderen Gerät auf herkömmliche Weise zu kopieren. Hier kann jede Mediendatei, Telefonbucheinträge, Kalendereinträge, usw. versendet werden. Zu den unterstützten Bluetooth-Profilen gehören:

  •  Phone Book Access Profile (PBAP)
  • Dial-up Networking Profile (DUN)
  • File Transfer Profile (FTP)
  • Human Interface Devices (Bluetooth HID)
  • Handsfree Profile (HFP)
  • Headset Profile (HSP)
  • Basic Imaging Profile (BIP)
  • Object Push Profile (OPP)
  • SIM Access Profile (SAP)
  • Audio/Video Remote Control Profile (AVRCP)
  • Service Discovery Protocol (SDP)
  • Generic Access Profile (GAP)
  • Generic Object Exchange Profile (GOEP)
  • Advanced Audio Distribution Profile (A2DP)

Über die WLAN Schnittstelle lassen sich leider keine Daten tauschen. Somit dient diese für die integrierten Funktionen, wie das Surfen im Web oder den Empfang und das Senden bzw Empfangen von E-Mails. Die Synchronisation zwischen Handy und PC verläuft einfach und problemlos. Es werden alle Kontakte, Termine, Notizen, Lesezeichen, Multimedia Nachrichten, MMS oder Kurzmitteilungen auf einmal synchronisiert.

Wie von Symbian gewohnt, ist eine Sprachsteuerung integriert. Nach einem längeren drücken der Abhebetaste können Kontaktnamen oder Befehle dem Handy mitgeteilt werden. Eine Anlernung ist nicht nötig. Trotzdessen ist die Erkennungsrate ist sehr hoch. Sollte das Handy etwas nicht hundertprozentig verstehen, erscheint ein Auswahlmenü aus welchem man den gewünschten Kontakt oder Befehl bestätigen kann. Auch das Aufnehmen von Gesprächen ist möglich. Hierzu werden während des Gespräches einfach das Menü und danach der Recorder ausgewählt. Schon beginnt die Aufnahme. Gleiches gilt für das Abspielen von Soundstücken. Wer jedes Gespräch automatisch mitschneiden möchte ist auf Software von Drittanbietern angewiesen.

Sechs vordefinierte Profile sind im Handy schon abgespeichert. Diese sind Allgemein, Lautlos, Besprechung, Draußen, Pager und Offline und können nach eigenem Belieben personalisiert werden. Wem die Auswahl zu gering ist, kann sich zusätzlich eigene Profile anlegen. Ein nettes Gimmick: Durch ein einfaches umdrehen des Handys auf die Displayseite wird der aktuelle Klingelton vom Anrufer auf Stumm geschaltet. Gleiches gilt für den morgendlichen Wecker. Hier wäre ein Optionsmenü sehr sinnvoll. Leider fehlt diese Funktion und man ist auf die voreingestellte Funktion angewiesen. Das Telefonbuch ist sehr ausgereift. Zu jedem Kontakt lassen sich sehr viele Informationen hinterlegen.

Die obligatorischen Daten wie Name, Vorname und Telefon gehören hierzu genauso wie die Firma, Position, Mobiltelefon, Videoanruf, Fax, Pager, Internet-Telefon sowie E-Mail Adresse. Benötigt man weitere Felder, kann aus über 30 weiteren Punkten, wie z.B. das Einfügen eines Mini-Fotos, eine Auswahl getroffen werden. Diese Daten kann man auch im Nachhinein noch ändern oder zu einem bestehenden Kontakt hinzufügen. Auch einzelne Felder wie Beispielsweise Position lassen sich umbenennen und somit ein individuelles Profil erstellen. Das Anlegen, Ändern oder Löschen eines Kontaktes kann auch während eines Gespräches erledigt werden. Zudem lassen sich sehr einfach Gruppen erstellen und dann die dazugehörigen Kontakte eingefügt werden. Die Darstellung im Telefonbuch kann man wahlweise nach dem Muster Vorname, Nachname oder Nachname, Vorname umstellen. Dies ändert nichts an der Tatsache dass im Telefonbuch nach Vor- oder Nachname gleichzeitig gesucht wird. Sobald der erste Buchstabe eingegeben wird erscheinen nur noch nachfolgende Buchstabenkombinationen, welche auch tatsächlich im Telefonbuch vorkommen. Ähnlich der Eingabe von Straßennamen bei einem guten Navigationssystem.

Dem Telefonbuch steht auch ein ausgezeichneter Organizer zur Seite. Über den Kalender werden somit alle wichtigen Termine, Notizen, Aufgaben sowie sich wiederholende Termine eingetragen. Nach dem Auswählen des Datums kann man über die Optionstaste das jeweilige Ereignis eintragen. Zur Auswahl stehen Besprechung, Notiz, Geburtstag/Jahrestag und Aufgabe. Über eine Erinnerungsfunktion kann man sich an das eingetragene Ereignis erinnern lassen. Trifft der vorher definierte Zeitpunkt ein, wird in Intervallen an das Ereignis erinnert. Bis zu fünfmal schaltet sich das Intervall alle fünf Minuten ein. Die Intervallzeit kann auf Wunsch auch verändert werden. Hierzu hat der Nutzer die Auswahl zwischen einer und 60 Minuten. Neu sind drei am unteren Bildschirmrand angebrachten Softbuttons welche das Anlegen und anschauen von Terminen nochmals vereinfachen. Eigenständige Notizen kann man auch über das Menü einfügen. Aufgrund der nicht beschränkten Zeichen eignet sich diese Methode für längere Notizen besser als der Kalender.

Um auch pünktlich aus den Federn zu kommen, besitzt das 5800 XpressMusic einen integrierten Wecker. Um nicht täglich den Wecker stellen zu müssen, kann eine Wiederholung innerhalb 24 Std. eingestellt werden, die tägliche oder wöchentliche Wiederholung und das Einschalten an Werktagen. Was der Besitzer als Werktag versteht, kann selbstverständlich auch festgelegt werden. Die aktuelle Uhrzeit wird permanent in der oberen linken Ecke angezeigt. Ob nun als Analoguhr oder doch lieber Digital, ist dem Geschmack des Nutzers überlassen. In der Mitte wird unterhalb des Betreiber-Logos das aktuelle Datum inkl. Wochentag angezeigt. Zusätzlich gibt es eine Weltzeituhr. Hier kann man verschiedene Orte der Welt in einer Liste einfügen und die entsprechende Uhrzeit wird für jeden Ort angezeigt. Allerdings sucht man eine Stopp-Uhr sowie einen Countdown Zähler vergeblich. Diese können aber zusätzlich über diverse Software installiert werden.

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Für etwas Unterhaltung zwischendurch ist ebenfalls gesorgt. Zwar gibt es nicht wie bei früheren Symbian Versionen einen separaten Ordner für Spiele, ganz ohne kommt es jedoch auch nicht aus. Hier wurden zwei Spiele ins Programme Menü gepackt. Bei "Bounce" erscheint ein Ball auf dem Display, welcher durch einen Parkourähnlichen Level bewegt werden muss. Dies geschieht mittels des Touchscreens – ziehen, wischen und tippen. Die Handhabung ist gewöhnungsbedürftig, aber nach zwei Minuten hat man den Dreh raus. Das zweite ist das Autorennspiel "RT GR".  Dieses Spiel setzt auf die Möglichkeit der Steuerung mittels Bewegungssensor. Im Querformat dient das Handy somit als Lenkrad. Wird dieses nach links oder rechts geneigt, lenkt auch das Spieleauto in diese Richtung. Für das mobile Internet ist der Symbian Internet Browser installiert. Je nach Einstellungen wird die Verbindung sofort aufgebaut, oder es wird zuvor gefragt welche Verbindung genutzt werden soll. Alle im Test besuchten Seiten wurden ohne Fehler und sehr flott dargestellt. YouTube erkennt , dass wir ein mobiles Gerät benutzt und passt den Inhalt automatisch auf das Display an. Ein Video wird automatisch im Vollbildmodus abgespielt.

Um innerhalb von Webseiten zu Navigieren, wird die Seite einfach per Finger verschoben. Dies ist sehr komfortabel und erspart den Scrollbalken, welcher alternativ auch eingeblendet wird. Mittels doppeltem Drücken auf die Webseite, wird der Inhalt gezoomt. Nochmaliges doppeltes Tippen zoomt die Seite wieder auf die normale Größe raus. Alternativ kann man auch über das Menü den gewünschten Zoomfaktor einstellen. Wird eine längere Seite gescrollt erscheint eine kleine halbtransparente Seite in der Ecke, die sogenannte Mini-Map. Hier kann man sich orientieren, wo man sich innerhalb der Seite befindet. Der Seitenaufbau hängt naturgemäß stark von der Verbindung ab. Trotz der WLAN Verbindung kam es vereinzelt vor, das Seiten etwas länger zum Laden gebraucht haben. Der Großteil der besuchten Seiten wurde jedoch sehr flott aufgebaut. Auch mit anderen Dateiformaten kommt das Handy sehr gut zurecht. Wird Beispielsweise eine PDF-Datei angeklickt, wird diese automatisch in den Downloadordner auf der Speicherkarte abgelegt. Ebenso können andere Dateien auf diese Weise abgespeichert werden. Durch die einfache Bedienung mittels Touchscreen macht das mobile Surfen sehr viel Spaß und lädt zum probieren ein.

Der integrierte GPS-Empfänger verrichte gute Arbeit. Beim ersten Einschalten sollte man etwas Geduld mitbringen. Hier wird nämlich ein sogenannter Satfix durchgeführt. Dies kann mehrere Minuten dauern. Ist dies einmal erledigt, findet das Handy beim nächsten Start nach einigen Sekunden die Satelliten und ist Startbereit. Über den Nokia Maps Loader, welcher sich auf der Software-DVD befindet, können alle benötigten Karten und Routen auf das Handy übertragen werden. Diese wiederrum werden direkt aus dem Internet geladen. Damit ist sichergestellt, dass man immer das aktuellste Kartenmaterial besitzt. Eine Verbindung über das Mobilfunknetz ist nur nötig, wenn man sich außerhalb der geladenen Route befindet. Hierbei wählt sich das Handy ins Internet ein (insofern man dies Aktiviert hat), um das neue Kartenmaterial herunter zuladen. Dies kann je nach gewähltem Mobilfunktarif eine kostspielige Angelegenheit werden. Besitzer einer Datenflatrate sind hier im Vorteil. Nach der Eingabe der gewünschten Straße wird die Karte auf mögliche Treffer durchsucht. Dies dauert ca. fünf bis zehn Sekunden und zeigt anschließend eine Liste mit Übereinstimmungen an. Hier wählt man das gewünschte Ziel aus und die Route wird berechnet. Je nach Länge der zu berechnenden Route kann dies zwischen zwei und zehn Sekunden dauern. Ist die Route berechnet und der Fahrer startbereit, kann es losgehen. Die Sprachausgabe der Richtungsanweisungen sind laut und verständlich. Die Ausgabe geschieht solange, bis die Testlizenz abgelaufen ist. Danach wird die Sprachausgabe deaktiviert, bis man sich entschließt eine Lizenz zu erwerben. Hier heißt es also die Testlizenz ausnutzen und das Navi selbst auf Herz und Nieren testen. Sollte man von der vorgegebenen Route abweichen wird eine Alternativroute berechnet. Das sogenannte Re-Routing geschieht innerhalb weniger Sekunden.

Das 5800 XpressMusic beherrscht nahezu alle Soundformate. Die Lieblingslieder werden vom heimischen PC auf das Handy übertragen oder können online in diversen MusicStores gekauft und heruntergeladen werden. Der Upload vom PC  geschieht entweder per Datenkabel oder Per Bluetooth. Beides erlaubt das bequeme Durchstöbern der eigenen Musiksammlung und bei Bedarf das Kopieren auf das Handy. Zusätzlich kann über die Nokia Suite auch auf den Nokia Music Store zugegriffen und hierüber Musik erworben werden. Wer lieber ohne Software arbeiten möchte, kann die Massenspeicherfunktion des Gerätes nutzen und wie bei einem USB-Stick die Lieder per Explorer kopieren. Es lassen sich individuelle Playlisten erstellen, in denen alle gewünschten Lieder zugeordnet werden können. Eine Begrenzung der Playlisten gibt es nicht. Wer seine Lieder lieber in Ordner sortiert muss dies allerdings im Dateimanager erledigen. Im Musikplayer gibt es hierzu kein Optionsmenü. Bei Bedarf lässt sich der Player in den Hintergrund legen um andere Funktionen des Handys zu nutzen. Wer den Player schließt und später wieder öffnet fängt am Anfang des zuvor abgespielten Liedes wieder an. Um etwas Feintuning zu betreiben kann aus sechs verschiedenen voreingestellten Klangspektren gewählt werden. Wem dies nicht ausreicht kann sich zusätzliche Klangspektren erstellen.

Während des Abspielens wird der Interpret und Titel angezeigt, sowie mittig das eingebettete Cover des jeweiligen Albums eingeblendet. Ist keines vorhanden wird stattdessen ein XpressMusic Logo angezeigt. Unterhalb des Logos befindet sich der Fortschrittbalken welcher nach Belieben an jede Stelle über den Touchscreen verschoben werden kann und somit innerhalb des Liedes gespult werden. Hat man eine Playlist geladen wird oben der aktuelle Platz des Liedes in der Playlist sowie die Gesamtzahl der Lieder angezeigt. Laut Nokia hält der Proband 35 Std. im Musikmodus durch. Im Test wurden mehrere Stunden am Tag die Lieblingslieder gehört.  Nach drei Tagen bat der Akku um eine Wiederaufladung, somit ist die Herstellerangabe sehr realistisch. Auch über die Klangqualität gibt es nichts Negatives zu sagen. Die integrierten Stereo-Lautsprecher klingen sehr gut. Gleiches gilt für die Kopfhörer. Alles wird bestens wiedergegeben. Im Vergleich zu einem Sony Ericsson Walkmanhandy fehlt es jedoch den Kopfhörern etwas an Bass. Durch den 3.5mm Klinkenanschluss, lassen sich aber bessere Kopfhörer anschließen. Über das mitgelieferte Musik-Headset lässt sich zugleich auch der Musikplayer steuern. Somit können Lieder pausiert, vor- oder zurückgespult sowie das nächste oder zuvor abgespielte Lied ausgewählt werden. Natürlich kann das gleiche auch über das Touchscreen sehr einfach und komfortabel erledigt werden.

Zu den unterstützten Tonformaten gehören MP3, AAC, AAC+, eAAC, MIDI, WMA, MP4, M4A, AMR, RealAudio sowie WAV.  Zudem wurde dem 5800 XpressMusic ein Videoausgang spendiert. Am Handy wird das Kabel per Klinkenstecker befestigt, der Fernseher muss Chinch Anschlüsse besitzen. Alternativ kann auch ein SCART auf Chinch / S-Video Adapter verwendet werden. Ist das Handy am Fernseher angeschlossen, wird die aktuelle Displayanzeige auch auf dem Fernseher dargestellt. Die Auflösung auf dem Fernseher ist die gleiche, die auch auf dem Display verwendet wird.

Nokia 5800 XpressMusic

 

Den Finnen ist mit dem Nokia 5800 XpressMusic ein gelungener Einstieg in den Touchscreen-Handymarkt geglückt. Die überarbeitete Symbian Oberfläche ist hervorragend an die Bedienung mit dem Finger angepasst worden. Verarbeitung, Sprachqualität sowie die intuitive Bedienoberfläche runden den guten Gesamteindruck ab. Zwar hätten wir uns das ein oder andere Feature, wie das Löschen von Nokia-Lesezeichen sowie einer erweiterten Konfiguration der Umdrehfunktion gewünscht, doch evtl. wird dies mit einem Firmware-Update erledigt. Auch andere kleinere Kinderkrankheiten, wie das Chat-Programm, werden sicherlich mit dem nächsten Update behoben. Ein integrierter FM-Transmitter würde dem Musik-Handy noch das Sahnehäubchen aufsetzen. Dies lässt sich zwar nicht per Firmware-Update nachrüsten, jedoch kann man dank des A2DP Bluetooth-Profils einen externen Bluetooth-FM-Transmitter nutzen. Wer mit ein paar Kinderkrankheiten, bis zum nächsten Firmware-Update leben kann, bekommt für 395 Euro (Stand Januar 2009 – Nokia Seite) ein gutes Touchscreen Handy mit vielen Funktionen.

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