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Nokia 5.3 im Test: Komplettes Gesamtpaket für wenig Geld

8 Minuten
"Gebaut für Geschwindigkeit", "verliere dich im großen Display", „eine Kamera, um alles festzuhalten“. Mit diesen Ansagen bewirbt HMD Global sein gehobenes Einsteiger-Smartphone Nokia 5.3. Doch entsprechen die Aussagen auch wirklich der Realität? Wir haben den Test gemacht.
Smartphone: Nokia 5.3
Einsteiger-Smartphone Nokia 5.3Bildquelle: Artem Sandler / inside digital

Mit dem Nokia 5.3 hat HMD Global im Mai 2020 ein Smartphone der oberen Einsteiger-Klasse auf den Markt gebracht. Das Handy wird für einen Einführungspreis von 219 Euro angeboten. Im freien Handel ist es mittlerweile für unter 200 Euro zu haben. Ein Smartphone für Jedermann also. Doch kann ein vergleichsweise so günstiges Mobiltelefon auch wirklich die Erwartungen der Käufer erfüllen?

Nokia 5.3: Hands-On

Ein großes Handy für kleines Geld. Das Nokia 5.3 ist aufgrund seines 6,55 Zoll (16,64 cm) großen Display kein besonders kleines Smartphone. Auch die das Display umschließenden Rahmen und Balken unterstreichen den Eindruck. Insbesondere am unteren Display-Ende ist der Streifen so dick, dass sogar der Schriftzug „Nokia“ dort problemlos hinpasst. Gleichzeitig ist das Handy aber angenehm leicht. Außerdem sieht das Smartphone von vorne betrachtet vergleichsweise hochwertig aus. Auf der Rückseite kommt ein kratzfester Verbundstoff zum Einsatz. Dieser sieht nicht billig aus, kann mit einer Metall- oder Glas-Rückseite jedoch nicht konkurrieren. Praxistauglichkeit geht hier vor Optik, es wirkt nämlich robuster als so manche Glasrückseite.

So viel Technik steckt im Nokia 5.3

Abseits der Optik kann das Nokia 5.3 zunächst, wie bereits erwähnt, mit einem 6,55 Zoll großen Display punkten. Die Auflösung beträgt 720 x 1.600 Pixel, HD-Qualität, sodass die Pixeldichte lediglich 268 ppi beträgt. Damit kann das Nokia-Smartphone in seiner Preisklasse nicht mit den besten mithalten.

Unter der Haube befindet sich derweil Qualcomms Mittelklasse-Chip Snapdragon 665 aus dem Jahr 2019, der von 3, 4 oder 6 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Dieser Test wurde mit der 4-GB-Variante durchgeführt. Damit läuft das Smartphone im Alltag schon ziemlich flüssig, obwohl leistungsstarke Spiele den Hardware-Rahmen im Test dann doch gesprengt haben.

Nun zur Konnektivität: Hier erwartet Nutzer zwar nur das Standard-Paket, dafür ist dieses lückenlos und deckt somit alles an notwendiger Übertragungstechnologie ab. Es gibt einen USB-Typ-C Eingang, Bluetooth 4.2, NFC und GPS. Hinzu kommt LTE der Kategorie 4. Das bedeutet, dass das Nokia 5.3 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 Mbit/s im Downstream und 50 Mbit/s im Upstream übertragen kann. Beim WLAN setzt HMD Global indes auf die Standards 802.11 b/g/n/ac. Den neuesten Standard 802.11 ax (Wi-Fi 6) sucht man hier hingegen genauso wie 5G vergebens. Allerdings sind dies derzeit noch absolute High-End-Features – diesen Anspruch verfolgt das Nokia 5.3 und muss es für den Preis auch nicht.

Nokia 5.3 samt seiner Verpackung
Das Nokia 5.3.

Im Einzelnen erhält das Nokia 5.3 folgende Wertungen nach standardisierter Bewertungsgrundlage:

  • Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 2,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3 von 5 Sternen
  • Kamera: 3 von 5 Sternen
  • Software: 5 von 5 Sternen
  • Akku: 2 von 5 Sternen

Gesamtwertung: 3 von 5 Sternen

Alle Spezifikationen im Detail findest du im Datenblatt des Nokia 5.3.

Kamera für zwischendurch

Die Kamera beim Nokia 5.3 ist für den schnellen Schnappschuss gut geeignet. Darauf deuten bereits die technischen Daten hin. So befinden sich auf der Rückseite insgesamt vier Kamera-Module. Das Standard-Objektiv bietet eine Auflösung von 13 Megapixeln und eine Blendenzahl von f/1.8. Hinzu kommt ein 5-Megapixel-Ultraweitwinkelsensor (f/2,4), ein 2-Megapixel-Makrosensor (f/2.4) und ein 2-Megapixel-Tiefensensor. Die Frontkamera löst währenddessen mit 8 Megapixeln (f/2.0) aus, Rekorde werden damit in Zeiten von 108-Megapixel-Handykameras nicht gebrochen. Dasselbe gilt auch für die schlichte Kamera-Software, die sich zwar sehr leicht bedienen lässt, bei der aber beispielsweise ein verstellbarer Pro-Modus fehlt.

Und dennoch zeigte der Praxistest, dass sich mit dem Smartphone ganz passable Fotos schießen lassen. Insbesondere die HDR-Funktion, bei der sowohl dunkle als auch helle Bereiche innerhalb eines einzigen Fotos gut abgebildet werden, kann überzeugen. Wirklich gut ist auch die Makro-Funktion – allerdings nur, wenn man dazu das Standard-Objektiv und nicht das Makro-Objektiv nutzt. Andernfalls lässt sich das Motiv nur schwer fokussieren und auch der Farbraum wirkt dann alles andere als natürlich.

Akku mit Vor- und Nachteilen

Bei der Akkukapazität tut HMD Global den Kunden einen Gefallen und setzt auf satte 4.000 mAh Nennladung. Das ist angesichts des großen Displays zwar nicht sonderlich viel, aber vor allem auch nicht zu wenig. Im Test mit dem Tool GFXBench positionierte sich das Gerät mit einer geschätzten Zeit von 334 Minuten Displaytime unter hoher Belastung. Ein ordentlicher Wert für das Gerät, wenngleich die Angaben keinen selbsternannten Power-User vom Hocker reißen.

Nun muss der Akku allerdings auch immer wieder mit Energie in Form von elektrischem Strom befüllt werden. Und hier bemerken wir einen Nachteil des Nokia 5.3: Denn das Smartphone verfügt über keine Schnelladetechnologie. Darum muss es mit einer Leistung von lediglich 10 Watt geladen werden, was einen Zeitraum von über 2,5 Stunden in Anspruch nimmt. Zudem fehlt auch eine kabellose Ladefunktion per Induktion (Qi), das ist in der Preisklasse des Nokia 5.3 aber kein Muss.

Software des Nokia 5.3

Das Nokia 5.3 nutzt als Software Android 10 in der Android-One-Version. Das bedeutet, dass Nokia keine eigene Nutzeroberfläche installiert hat. Stattdessen erhalten Käufer pures Android mit allen Anwendungen und Features von Google, allerdings ohne weitere Extras seitens des Herstellers. Auf der Haben-Seite befindet sich indes das Versprechen, dass das Betriebssystem mindestens zwei Jahre lang mit Sicherheits- und Software-Updates versorgt werden wird. Das klingt zwar nicht nach sonderlich viel, bei Einsteiger-Smartphones ist dies jedoch keine Selbstverständlichkeit und ein absolutes Kaufargument.

Screenshot des Nokia 5.3
Nokia 5.3: Menü

Nokia 5.3: Highlights

Das Nokia 5.3 bietet eine Reihe an kleineren, alltagstauglichen Highlights. Dazu zählt zunächst ein Dual-SIM-Fach (Nano-SIM), das abseits des ebenfalls vorhandenen Micro-SD-Karten-Slot (512 GB) genutzt werden kann. Das ist auch empfehlenswert, da das Handy ansonsten nur über 64 GB Hauptspeicher verfügt. Wer das Smartphone lange nutzen will, stößt so weniger schnell an Speicher-Grenzen.

Ein weiteres Highlight ist ein 3,5-Millimeter Klinkenanschluss, mit dessen Hilfe du auch kabelgebundene Kopfhörer an das Handy anschließen kannst. Im Lieferumfang ist sogar ein solches Headset enthalten, wobei der Klang nicht gerade überzeugend ist.

Denen die gerne Sprachassistenten verwenden, bietet das Nokia 5.3 ein weiteres Highlight: Einen Button, dessen Betätigung ein Aufwach-Kommando an den Google Assistant verschickt. So muss die Aktivierungsphrase nicht erst ausgesprochen werden, um den Assistenten zu nutzen. Mit anderen Sprachassistenten, wie Amazons Alexa, funktioniert der Button allerdings nicht.

Zu guter Letzt verbaut HMD Global auch einen Fingerabdrucksensor in sein Nokia 5.3. Dieser befindet sich jedoch nicht unter dem Display oder seitlich am Smartphone, sondern auf der Rückseite. Eine Platzierung, die sich über Jahre etabliert hat und erst nach und nach durch die In-Display-Lösung abgelöst wird.

Nachteile des Nokia 5.3

Aber das Nokia 5.3 zeigt auch einige Schwächen. Den Anfang macht dabei die verbaute Benachrichtigungs-LED. Diese befindet sich im Power-Button, und somit seitlich am Handy. Eher eine unglückliche Platzierung für jene, die das Feature schätzen. Sie fällt nur mit etwas Glück ins Auge und verfehlt insbesondere tagsüber ihren Zweck. Das ändert sich jedoch, sobald es dunkel wird.

Ein weiterer Nachteil stellt der verbaute Lautsprecher dar. Der Sound ist laut – allerdings sind sowohl die Höhen als auch die Tiefen eher mäßig ausgeprägt.

Was jedoch wichtiger sein dürfte als die beiden vorangegangenen Faktoren zusammen, ist die fehlende IP-Zertifizierung. Ohne Schutzgrad ist das Nokia 5.3 offiziell weder gegen Staub noch gegen Wasser geschützt. Somit müssen Nutzer stets gut auf das Handy Acht geben, wenn dieses über einen längeren Zeitraum funktionsfähig bleiben soll. Keine Angst: Einen kleinen Regenschauer wird das Handy auch dank der guten Verarbeitung immer aushalten, garantiert ist dies jedoch nicht. Früher war die IP-Zertifizierung ein echtes Flaggschiff-Feature, mittlerweile taucht die gesicherte Schutzklasse aber auch im Niedrigpreis-Segment immer wieder auf.

Nokia 5.3 im Test – Fazit

Jeder Nutzer hat seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse. Wieso solltest du auch 1.000 Euro für ein Handy ausgeben, wenn du damit nur telefonierst, WhatsApp-Nachrichten verschickst und gelegentlich einige Fotos aufnimmst? Genau in diesem Fall stellt das Nokia eine gute Option dar. Das Nokia 5.3 kann bereits für unter 200 Euro erworben werden und ist in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis somit auf einem guten Niveau. Zudem bietet das Gerät so ziemlich alles, was ein modernes Mobiltelefon vorweisen müsste – von einem schnellen Prozessor über ein großes Display bis hin zu einem passablen Akku, sind die wichtigsten Funktionen ordentlich. Auch die Kamera ist zweckdienlich.Nokia 5.3 Testsiegel

Mit teureren Geräten sollte man das Nokia 5.3 allerdings nicht vergleichen, denn hier wird das Einsteiger-Handy meist den Kürzeren ziehen. Egal ob Display, Kamera, Sound oder IP-Zertifizierung: Schon viele Mittelklasse-Smartphones sind dem Nokia 5.3 überlegen, von der Flaggschiff-Klasse ganz zu schweigen.

Kurzum: Die eingangs erwähnten Versprechen bezüglich Speed, Kamera und Display löst das Nokia 5.3 ein – im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Pro des Nokia 5.3:

  • guter Mittelklasse-Prozessor
  • großes Display
  • Dual-SIM ohne Hybridfach
  • zweckdienliche Kamera

Contras des Nokia 5.3:

  • keine Schnellladefunktion
  • schlechter Sound
  • keine IP-Zertifizierung

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