Das Wichtigste zuerst: Das LG X power2 wird von einem mächtigen 4.500 mAh fassenden Akku befeuert. Nun gibt es in manchen Nischen, insbesondere bei asiatischen Herstellern, auch Smartphones, die darüber hinausgehen. Zu nennen ist hier beispielsweise das Ulefone Power 2, dessen Akku es auf eine Kapazität von 6.050 mAh bringt. Nun ist die Angabe im Datenblatt aber noch längst nicht alles. Denn eine nicht aufeinander abgestimmte Hard- und Software kann auch einen großen Akku ganz schnell in die Knie zwingen. Es kommt also auch beim LG X power2 nicht nur auf das Was, sondern auch auf das Wie an. Der Test von inside-digital.de, soll das herausstellen: In einer achtstündigen, intensiven Belastungsphase wird unter anderem ein 3D-Spiel („Asphalt 8: Airborne“) angespielt, ein Video und Musik gestreamt, telefoniert, fotografiert und viel mit dem Handy gearbeitet. Nach einer darauffolgenden 16-stündigen Standby-Phase wird sich zeigen, ob das Smartphone in die Knie zu zwingen ist.
Die wichtigsten Daten des LG X power2:
- 4.500 mAh Akku
- Android 7.0 Nougat
- HD-Display (5,5 Zoll)
- MediaTek MT6750 Octa-Core-Prozessor
- 13-Megapixel-Hauptkamera
- 2 GB RAM
Design und Verarbeitung: Hands-On des LG X power2
Bei der Materialwahl hat LG sich an der moderaten Preisklasse orientiert und wartet beim Gehäuse mit Kunststoff auf. Nun wäre es ein Leichtes, das LG X power2 als Plastikbomber zu verschreien und die Wertung abzustrafen. Aber der Hersteller aus Südkorea macht es geschickt, verpasst der Rückseite eine Maserung in feiner Nadelstreifenoptik, die zumindest beim Anschauen gefällt. Die Verarbeitung ist insgesamt gut gelungen. In den Rahmen sind Elemente aus Metall eingebracht und eine feine Kante, bildet den Übergang zur Vorderseite, indem sie sich wie eine Reling um die Displayränder schwingt. Falzen und Ungenauigkeiten sind nicht auszumachen. Unter physischer Belastung neigt die Kunststoffverkleidung erwartungsgemäß zum Knacken und Ächzen, das aber auf einem akzeptablen Niveau.
Mit 5,5 Zoll Displaydiagonale, vergleichsweise üppigen Rändern und natürlich dem Platz, den der Akku zweifellos in der Dicke benötigt, ist das LG X power2 wahrlich kein zierliches Smartphone. Menschen mit kleinen Händen könnten hier Unwohlsein empfinden, klobig ist das Handy jedoch auch nicht.
Die großen Flächen des Smartphones sind reliefarm, die recht glatte Rückseite wird lediglich von der Kamera oben und den Lautsprechern unterbrochen. Die Kamera hebt sich durch den Metallrahmen um die Linse kaum von der Plastik-Schale ab, die Lautsprecher in der unteren Ecke sind da schon ein wenig markanter. Mittig und etwas nach oben gerückt prangt das LG-Logo; im Vergleich zum Vorgänger hat LG das X-power-Label darunter diesmal weggelassen.
Der Rand ist gespickt mit den üblichen Verdächtigen: Umgebungs-Filter-Mikrofon oben, Micro-USB-Slot, Klinken-Stecker und Telefon-Mikro unten; an den Seiten Power-Button, Lautstärke-Wippe und SIM-SD-Karten-Slot. Gemerkt? Einen Fingerabdrucksensor gibt es beim LG X power2 nicht.
Unboxing: Das steckt in der Verpackung des LG X power2
Der Packungsinhalt des LG X power2 kann als Standardware abgetan werden. Dank vorhandenem Klinkenstecker sind keine Adapter zwingend nötig, somit darf der folgende Lieferumfang der silbergrauen Verpackung als vollständig angesehen werden:
- LG X power2
- SIM-Karten-Tool
- Handbuch und Garantiekarte
- Netzteil und USB-Kabel (Micro-UBS Typ B)
- Headset
Aus ökologischer Sicht schwachsinnig und kritikwürdig ist die Tatsache, dass LG sämtliche Einzelteile des Lieferumfangs in gesonderten Plastikbeutelchen verpackt. Dazu besteht auch das Inlay der Verpackung aus recht billigem Plastik. Aus technischer oder funktionaler Sicht eine Randnotiz, schön ist aber anders.
Das LG X power2 ist groß – ein üppiger Akku braucht ja auch Platz. Nichtsdestotrotz weiß die Verarbeitung insgesamt zu überzeugen. Das Design ist bis auf wenige Finessen aber eher langweilig-gewöhnlich.
Einzelwertung: 3,5 von 5
Display des LG X power2
Beim Display zeigt sich ein erster Fingerzeig auf den Auftrag, den das LG X power2 von LG mit auf den Weg bekommen hat: Effizienz. Einerseits sprechen hier die Daten eine klare Sprache: Auf dem mit 5,5 Zoll stattlichen Display wird „nur“ in HD-Qualität, also mit 720 x 1.280 Bildpunkten, aufgelöst. Auf jedem Zoll entspricht das einer Dichte von unterdurchschnittlichen 267 Pixeln (ppi). Technologisch setzt LG dabei auf ein IPS LCD-Panel und nicht auf ein hauseigenes und hochwertiges OLED-Panel.
Andererseits macht sich die gewollte Energiesparsamkeit auch bei der Benutzung des Handys bemerkbar. Zum Beispiel ist das Display selbst auf höchster Helligkeitsstufe noch eine Spur zu dunkel. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist an eine Bedienung des Handys nicht zu denken. Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet mit diesen Möglichkeiten präzise, was durch das geringe Intervall zwischen 0 und 100 Prozent aber auch nicht schwierig erscheint. In der meisten Zeit wird das Display zwischen 60 und 100 Prozent gesteuert. Wirklich hell ist es trotzdem nicht.
LG X power2 im Test: Display
Bei den Einstellungen, mit denen sich das Display anpassen lässt, gibt LG dem Nutzer nicht allzu viel Macht. Farbsättigung und –Temperatur sind nicht anpassbar. Neben der Helligkeit kann nur das Hintergrund-Theme und die Darstellungsgröße von Text, Symbolen und Übersichten eingestellt werden und auch hier ist die Leine kurz. So gibt es zur Darstellungsgröße beispielsweise nur die Regler-Positionen „Klein“, „Mittel“ und „Groß“ auch wenn die Optik der Einstellungen eine Stufenlosigkeit vortäuscht.
Dass das Display nicht das Gelbe vom Ei ist, offenbart sich dann spätestens bei der Blickwinkelstabilität. Hier tut natürlich auch die geringe maximale Helligkeit ihr Übriges, Bilder lassen sich wesentlich schlechter erkennen, wenn das Display nicht frontal angeschaut wird.
Ein wenig zu dunkel, ein wenig zu pixelig. LG stellt den Touchscreen komplett unter die Devise: Energieeffizienz.
Einzelwertung: 3 von 5
Ausstattung und Leistung des LG X power2
Ein Blick auf das Datenblatt des LG X power2 offenbart die Einsteiger-Klasse des Geräts, wenn es um den reinen Leistungsaspekt geht. Im Benchmark-Test AnTuTu Benchmark v6.2.7 erreichte das LG X power2 im Vergleich mit den Marktbegleitern recht magere 38.740 Punkte. Verantwortlich dafür zeichnet ein MediaTek-Prozessor, der MT6750 (Octa-Core mit 1,5 GHz), mitsamt der Grafikeinheit ARM Mali-T860 MP2.
Zu diesem Prozessoren-Paket gesellen sich beim LG X power2 noch 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB interner Massenspeicher. Beim ersten Start des Gerätes sind dank Android- und LG-Oberfläche sowie vorinstallierten Apps nur noch etwas weniger als 9 GB verfügbar. Somit ist der Micro-SD-Slot zur Speichererweiterung fast schon Pflicht.
Stückwerk im Benchmark-Test, Performance im Spiel
Der Benchmark-Test von AnTuTu ist traditionell eher grafiklastig. Verschiedene Sequenzen mit schnell wechselnden Geschehnissen und aufwendigen Texturen werden abgespielt. Selbst bei Oberklasse-Geräten laufen die Filmchen nicht selten etwas hakelig ab. Beim X power2 sieht es allerdings eher nach einer Abfolge von Standbildern aus. Ein ruckelfreies Erlebnis dieser Bilder muss ein Gerät mit einem Einsteiger-Prozessor aber auch nicht leisten. Zudem gibt es einen weiteren Fingerzeig darauf, dass vor allem die Energieeffizienz bei der Entwicklung des LG X power2 im Mittelpunkt des Interesses gestanden hat.
Umfeld | Modell | Benchmark-Wert |
direkte Konkurrenten | Samsung Galaxy A3 (2016) | 35.720 |
Honor 5X | 37.030 | |
Sony Xperia L1 | 37.712 | |
Mittelklasse-Modelle | Samsung Galaxy A5 (2017) | 61.515 |
ZTE Axon 7 Mini | 47.837 | |
Lenovo Moto G5 | 44.638 | |
aktuelle Referenzen | Samsung Galaxy S8 | 174.550 |
Sony Xperia XZ Premium | 170.532 | |
HTC U11 | 174.417 |
Beim Spielen des 3D-Spiels „Asphalt 8: Airborne“ wird allerdings weniger Stückwerk offenbart. Das Spiel läuft wie gewohnt flüssig und zeigt, dass das Prozessor-Paket auch Leistung bringen kann. Hier wird dann auch ein gewisser gestiegener Akku-Verbrauch festgestellt, dieser bewegt sich jedoch im Rahmen, was im Falle des LG X power2 „überdurchschnittlich gut“ heißt.
Verbindungsmöglichkeiten des LG X power2
Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s |
USB-OTG | ▲ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▲ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC | ▲ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | IEEE 802.11 b/g/n (2,4 GHz / 5 GHz) |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Wie die Verbindungstabelle dokumentiert, kann das LG X power2 einiges, wenngleich auch längst nicht alles. LTE-Verbindungen lassen gemäß Cat.6 theoretisch bis zu 300 Mbit/s an Datenverkehr im Download zu. Auch kabellose Verbindungsstandards via DLNA oder Miracast werden unterstützt. Beim WLAN fehlt der High-End-Standard ac und Spezialitäten wie ein Infrarot-Sender oder Qi-Lademöglichkeit bleiben auf der Strecke. Insbesondere die Unterstützung kabellosen Ladens hätte einem Handy, das sich eine besondere Akku-Umgebung auf die Fahnen schreibt, noch einmal ordentlich Flair verliehen.
Telefonieren kann man mit dem LG X power2 natürlich auch. Die Schublade bietet Platz für eine SIM-Karte, mit der, wie erwähnt, auch im LTE-Netz gefunkt werden kann. Ein Testtelefonat zwischen Vodafone- und Festnetz offenbarte am Ohr wenige Schwächen. Der Ohrmuschel-Lautsprecher klingt höchstens etwas dumpf. Umso schlechter steht es um die Gesprächsqualität durch den Außenlautsprecher. Hier erreichen weder Mikro noch Audio-Ausgang eine annehmbare Qualität. Die integrierte Freisprecheinrichtung ist nur in ruhigem Umfeld und in der Not wirklich nutzbar.
Auch bei der Ausstattung gilt: Energy first. Prozessor aus der Einsteigerklasse und „nur“ 2 GB Arbeitsspeicher sollten keine Wunderdinge erwarten lassen. Diese treten auch nicht ein.
Einzelwertung: 3,5 von 5
Kamera des LG X power2
Auf Kamera-Qualität beim Smartphone legen immer mehr Kunden der mobilen Begleiter immer größeren Wert. Nun hat LG in seiner X-Serie mit dem X cam einen Vertreter, der sich unter anderem mit einer Dual-Kamera voll und ganz dem integrierten Foto-Studio widmet. Der Kamera im X power2 sollte also nicht zu viel zugemutet werden? Diese Sorge ist grundsätzlich nicht unbegründet: Die nackten Daten, ein 13-Megapixel-Sensor, vierfach digitaler Zoom und eine f/2.2-Blende, sind nicht unbedingt als das zu werten, was in der Smartphone-Foto-Branche aktuell angesagt ist.
Wie die Kamera des LG X power2 in der Praxis tatsächlich abschneidet, wird in der folgenden Galerie anhand von Testfotos erläutert:
LG X power2 im Test: Kamera-Testfotos
Die Frontkamera ist ebenfalls nicht zu Höchstem befähigt. 5 Megapixel und f/2.2-Blende geben Aufschluss darüber, dass LG mit dem Handy keine Selfie-Fans anspricht. Immerhin: Die Frontkamera ist mit einem dedizierten LED-Blitz ausgestattet. Qualitativ sind die Bilder – insbesondere in dunklen Ecken ziemlich rauschig, auch der Blitz kann hier kaum etwas retten.
Die Kamera-Software dahinter ist flach und einfach strukturiert. Wirkliche Finessen gibt es nicht und so wundert es auch kaum, dass ein Profi-Modus schlichtweg nicht vorhanden ist. Das höchste der Gefühle ist der optionale HDR-Modus und eine zu- und wegschaltbare Raster-Ansicht des Sucherbildes.
Für die geschossenen Bilder sind App-Shortcuts in die Kamera-App integriert, sodass die Bilder beispielsweise direkt aus der Kamera in die sozialen Netzwerke oder sonstige Apps transportiert werden können. Auch einige vorgefertigte Filteroptionen sind in die Kamera-App integriert. Diese werden – etwas nostalgisch – als „Film“ gekennzeichnet – mit dem Videobereich sind die Filter aber nicht anzuwenden.
LG X power2 im Test: Die Kamera-App
Im Videobereich wird es ähnlich dünn wie im Fotobereich, was die Einstellungsvielfalt angeht: An einen optischen Bildstabilisator ist hier beispielsweise nicht zu denken. Qualitativ besteht Auswahl zwischen HD und Full HD, letzteres bei 30 Bildern pro Sekunde. Auch eine Serienbildaufnahme ist mit an Bord: Hierfür muss der Auslöser gedrückt gehalten werden, eine Angabe in der unteren Ecke gibt an, wie viele Bilder aufgenommen wurden.
Die Kamera des LG X power2 bietet vor allem Stückwerk: Der 13-Megapixel-Sensor von der Stange reicht so gerade für Schnappschüsse, anspruchsvolle Motive in prekären Lichtverhältnissen, sollten mit dem X power2 nicht ins Visier genommen werden. Immerhin: Für die Weitwinkel-Seflie-Kamera gibt es einen eigenen LED-Blitz.
Einzelwertung: 3 von 5
Software und Multimedia
LG verpasst dem X power2 seine eigene Benutzeroberfläche LG Ui 5.0, die hier auf Android 7.0 basiert. Die Oberfläche ist anders strukturiert als die Reinform von Google. Unter anderem verzichtet LG auf einen gesonderten App-Launcher. Alle Anwendungen befinden sich auf den verschiedenen Seiten neben dem Startbildschirm. Widgets können erstellt werden, indem lange auf eine freie Fläche des Screens gedrückt wird.
Die Einstellungen in der LG-Oberfläche sind in vier große Bereiche unterteilt: „Netzwerke“, „Töne & Benachrichtigungen“, „Anzeige“ und „Allgemein“. Andere Hersteller haben hier nur eine Ebene und stellen alle Menüpunkte untereinander – das ist bei der LG UI optional möglich. Es ist Geschmackssache, ob die jeweiligen Punkte lieber mit einem Klick weniger und dafür gegebenenfalls mehr Suchen und Scrollen erreichbar sind, oder ob die Übersicht von LG den Zweck mehr erfüllt.
Für erfahrene LG-Nutzer ändert sich an der grundlegenden Struktur der Oberfläche nichts, hier wird sich einfach zurechtzufinden sein. Neulinge brauchen vielleicht ein paar Anläufe, um vollends durch die Benutzeroberfläche durchzublicken.
LG X power2 im Test: Menü und Einstellungen
Die Apps, die LG vorab auf dem Handy installiert hat, sind in den allermeisten Fällen sinnvoll. Facebook, Instagram oder Evernote sind zwar nicht direkt systemrelevant, zählen aber auch nicht zur klassischen Bloatware und können zudem bei Bedarf deinstalliert werden. Apps, deren Nutzung in der Regel Geld kostet, sind nicht vorinstalliert.
Das LG X power2 hat natürlich auch die ganze Kapelle an Google-Apps mit an Bord. Leider kommt es dadurch zu App-Dopplungen. Unter anderem sind zwei E-Mail-Programme und zwei Musikplayer mit dabei. A Propos, der LG-Player ist einfach gestrickt und tut, was man ihm sagt. Für mehr ist allerdings auch hier kein Platz mehr im LG X power2, so fehlt zum Beispiel ein Equalizer. Optisch ist der LG-Musikplayer an den Google-Play-Musik-Player angelehnt. Für den weiteren Musikgenuss steht beim LG X power2 ein UKW-Radio bereit.
Wenn dann einmal Sound abgespielt wird, sollte im besten Fall ein ordentlicher Kopfhörer genutzt werden. Der auf der Rückseite angebrachte Außenlautsprecher des LG X power2 vermag nämlich nur mindere Audioqualität zu erzeugen und das nicht nur bei lauter Einstellung. Durch die Bank ist die Soundqualität unterdurchschnittlich.
Ein aktuelles Betriebssystem macht noch keinen Software-Profi. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, bietet aber kaum Möglichkeiten zur Entfaltung. Ein UKW-Radio tröstet nur ein wenig über die kleinlichen Multimedia-Optionen weg.
Einzelwertung: 3,5 von 5
Akku des LG X power2
Die große Stärke des Einzelkämpfers LG X power2. Wie schon der Vorgänger erreicht das Handy beim Akku Referenz-Werte. 4.500 mAh sind erst einmal eine Hausnummer, aber wie eingangs erwähnt nicht der technisch mögliche Gipfel.
Im Praxis-Test zeigt sich dann, dass die zahlreichen Einsätze des LG-Rotstiftes bei Soft- und Hardware einem Zweck dienen: der Energieeffizienz. Im Test wurde das Handy acht Stunden lang auf höchstem Niveau penetriert. Es wurden zahlreiche Anwendungen ausgeführt, dazu wurde ein Benchmark-Test durchgeführt und jeweils eine halbe Stunde gespielt, gestreamt und telefoniert. Auch die Kamera wurde ausgiebig getestet. Während manche Handys bei diesem Marathon fast in die Knie gezwungen werden, erreicht das LG X power2 nach diesem Parcours noch einen Wert von 83 Prozent Akkuladung – bisheriger Bestwert.
Danach verharrte das Handy in einer 16 Stunden andauernden Standby-Phase, bei der jedoch sämtliche Push-Dienste sowie GPS, Bluetooth und WLAN aktiviert blieben. In dieser Phase verlor das Handy weitere knapp 10 Prozentpunkte und landete so bei 73 Prozent der Akkuladung. Zum Vergleich, das LG X power erreichte 82 und 78 Prozent, zeigte sich also im Standby-Test ein wenig energiesparender.
Der Akku des LG X power2 hat das Zeug zur Referenz. Im Vergleich zum Vorgänger wurden Kapazität und Anspruch angepasst, sodass ein vergleichbares – und somit ein sehr gutes – Ergebnis zustande kommt.
Einzelwertung: 5 von 5
Das Fazit zum LG X power2
Das LG X power2 will offenbar einzig und alleine mit dem Akku punkten: Das Handy stellt in dieser Disziplin die diesjährige Referenz dar, ist aber auch ein absoluter Spezialist. In Sachen Software, Display und Kamera kann das Handy leider nicht mit der Konkurrenz mithalten.
Das LG X power2 ist auf der einen Seite wahrlich kaum in die Knie zu zwingen. An allen Ecken und Enden erkennt aber auch der Laie, dass das Smartphone eine Effizienz-Konzentration besitzt, die teils über das gesunde Maß hinausgeht.
Somit lohnt sich das LG X power2 vor allem für jene, die Wert auf eine lange Kondition ihres Smartphones legen. Womöglich tut es das X power2 auch als Zweithandy, wenn man beispielsweise auf mehrtägigen Trips wie Festivals nicht auf ein Smartphone verzichten mag. Drei bis vier Tage bei moderater Nutzung sollte das Smartphone locker ohne Ladestation aushalten. Am Ende touchiert das Handy die Messlatte der 4-Sterne-Grenze, die Latte wackelt, bleibt aber liegen – dem Akku sei’s gedankt.
Gesamtwertung: 4 von 5 (~75 Prozent)
Tops des LG X power2
- Riesen-Akku
- Effizienz-Meister
- UKW-Radio
Flops des LG X power2
- Hoher Preis für niedrige Leistung
- Müder Prozessor
- Langweiliges Design
Preis-Leistung
300 Euro verlangt LG für das Akku-Handy. Der Preis ist für die Stärken des X power2 wohl angemessen. Zieht man allerdings das komplette Technik-Paket zurate, wird schnell klar, dass vergleichbar starke Handys auch locker weniger als 200 Euro kosten. Der riesige Akku und die aktuelle Software alleine reichen nicht aus, um das Handy explizit als Preis-Leistung-Tipp auszuzeichnen. Es ist und bleibt ein Spezialisten-Handy.
Alternativen zum LG X power2
Das LG X power2 kann mit verschiedenen Aspekten kompensiert werden. Auf der einen Seite steht der Preis. Um zu sehen, welche Handys neben dem LG X power2 noch für ein Budget von 300 Euro erstanden werden können, pflegt die Redaktion regelmäßig einen Artikel der besten Handys für unter 300 Euro.
Um im technischen Umfeld des LG X power2 herumzustöbern, ist eher ein Blick in die Schublade darunter angebracht. Auch die Liste der besten Handys für unter 200 Euro wird regelmäßig aktualisiert und neu gefüttert.
Die Symbiose aus Technik, Preis und Akkuleistung bietet aktuell wohl am ehesten das BQ Aquaris X. Das Handy kostet wie das X power2 ebenfalls 299 Euro (UVP), ist dem LG-Smartphone in fast allen technischen Belangen aber deutlich überlegen. Der Akku des BQ-Smartphones ist natürlich nicht derart ausgereift, konnte im Test von inside-digital.de aber dennoch eine beachtliche Leistung abliefern.
Soll es tatsächlich vor allem der Akku sein, der hervorsticht, kann neben dem X power2 von LG möglicherweise auch ein Neuzugang auf dem Smartphone-Markt ins Licht gerückt werden. Das Asus ZenFone 4 Max wird, wenn es in Deutschland erschienen ist, mit einem 5.000 mAh starken Energiepack kommen.
Eine gute Akkuleistung mitsamt High-End-Spezifikationen bietet hingegen Huawei in seinem Mate 9. Die 4.000 mAh werden hier trotz brüllender Technik und Performance effizient eingesetzt.