Wie der alles überstrahlende Konzern Samsung, ist auch LG ein Mischkonzern mit Sitz in Südkorea. Das Unternehmen wurde 1958 gegründet, vor einer Umbenennung im Jahre 1995 in LG Electronics, firmierte das Unternehmen als Goldstar - in Anlehnung an das namensgebende Ur-Unternehmen
Lucky
Goldstar. Neben der starken Smartphone-Sparte liegt der Fokus des Gesamtkonzerns auch auf Informationstechnik, Unterhaltungselektronik, Photovoltaik und Haushaltsgeräten.
LG-Smartphones: Diese Modellreihen gibt es
LG staffelt seine Smartphones wie andere Hersteller zielgruppenorientiert in verschiedenen Preisklassen. Auch bei LG-Smartphones gilt: Je günstiger der Preis, umso stiefmütterlicher fällt der Support des Herstellers aus. Auch technisch sind günstigere Geräte weniger ausgereift.
LG G und LG V – die Flaggschiffe
Die aktuelle Flaggschiff-Serie wird von dem im Frühjahr 2017 vorgestellten LG G6 angeführt. Im vergangenen Jahr erschien der Vorgänger LG G5 zur selben Zeit. Im Herbst schiebt LG seit wenigen Jahren ein Zwischen-Flaggschiff ein, das mit einem insgesamt größeren und einem zusätzlichen Display eine andere Zielgruppe anspricht. Ein aktuelles Exemplar ist das LG V20, im Gegensatz zum Vorgänger LG V10 ist das V20 aber nicht in Deutschland erhältlich.
Die Mittel- und Einsteigerklasse von LG
Im unteren Preissegment stolpert man bei LG über die Bezeichnungen X und K. In der X-Serie bietet LG Mittel- und Einsteiger-Handys an, die immer in einer speziellen Disziplin herausragend sein sollen: Im LG X power (X power2) ist beispielsweise ein vergleichsweise besonders großer Akku verbaut, der für eine lange Ausdauer sorgen soll. Das LG X cam soll über eine überdurchschnittlich gute Kamera verfügen.
Reine Einstiegs- bis Mittelklasse erhält man hingegen in der K-Serie. Gestaffelt nach Ziffer-Bezeichnungen sollen LG K3, K4, K6, K8 und K10 stets eine genügende Gesamtleistung zum niedrigen Preis bieten. Das "Einsteiger-Flaggschiff" ist derzeit das LG K10 (2017).
LG Smartphones: Zwischen Experimenten und Exoten
In der Gesamtbetrachtung wirkt insbesondere die Flaggschiff-Serie von LG oftmals als Experimentier-Serie: LG erweckte stets Aufmerksamkeit, sei es beim LG G4 mit der ledernen Rückseite und dem geschwungenen Bildschirm oder beim G5 der Möglichkeit der modularen Erweiterung. Immerhin: beim G5 wurde das Unternehmen durch ausbleibende Verkäufe abgestraft. Lange Zeit ein Merkmal bei LG-Flaggschiffen: Der Akku konnte bis zum G5 einfach ausgetauscht werden, ein baubedingter Service, den in der Oberklasse fast kein Hersteller mehr bietet. Ebenfalls ein kleiner, aber feiner Unterschied von LG- zu anderen Oberklasse-Smartphones: Ein UKW-Radio ist stets mit an Bord.
Nichtsdestotrotz spielt LG auf dem Weltmarkt eine mittlerweile untergeordnete Rolle. Insbesondere chinesische Hersteller, die im Preiskampf die Messlatten herunterlegen, machen Herstellern wie LG zu schaffen. In den Tests von inside-handy.de wissen LG-Smartphones in der Regel zu überzeugen. Insbesondere die Flaggschiffe gehören Jahr für Jahr zu den am besten bewerteten Smartphones, die die Redaktion im Testcenter näher begutachtet.
Smartwatches und Tablets von LG
Auch in den weiteren Mobilfunksparten ist LG als Hersteller aktiv: Die Smartwatches der Serien Urbane Watch oder Watch R sowie der ursprünglichen LG Watch finden sich im Portfolio des Herstellers wieder. Auch im Tablet-Bereich ist LG ein Name in der Branche: Aktuell firmieren die Geräte unter dem Namen G Pad oder G Pad II, gespickt mit der Angabe der Bildschirmdiagonalen.
Betriebssystem: LG und Google – Ein Geben und Nehmen rund um Android und Nexus
LG vertraut wie die meisten Hersteller auf das Google-Betriebssystem Android. In der Regel modifiziert der Hersteller die Benutzeroberfläche und passt sie an die eigenen Geräte an. In der Optimus-Serie aus früheren Zeiten hieß die Oberfläche Optimus UI, in der aktuellen G-Serie hört die Benutzeroberfläche auf den Namen LG UX. Im LG G6 kommt LG UX 6.0 zum Einsatz.
Aber es gibt auch Handys mit purem Android-System, die aus den Smartphone-Werken von LG stammen: Grund dafür ist eine jahrelang gepflegte Partnerschaft von Google und LG, aus der einige der von Google vertriebenen Nexus-Smartphones entstanden sind.
LG – Name, Struktur, Trivia
Der aktuelle Werbeslogan suggeriert ein gutes Leben (LG – Life's Good). Tatsächlich steht LG für die Initialen Lucky Goldstar, einer Chemiefirma (Lucky Chemical Goldstar), aus der LG Electronics 1958 als Tochterfirma entstanden ist. Das Ur-Unternehmen firmiert mittlerweile untergeordnet als LG Chem. LG Electronics ist heute eine Tochtergesellschaft des über allem stehenden Mutterkonzerns LG Group. Dieser sitzt in Seoul und wird von einem Präsidenten, Juno Cho, und einem CEO, Koo Bon-moo, geleitet. Letzterer hat gleichzeitig den Vorsitz von LG Electronics inne. 2014 zählte LG Electronics weltweit insgesamt 83.000 Mitarbeiter, der Gesamtkonzern hat mehr als 200.000 Mitarbeiter. In Deutschland und mittlerweile auch Europa ist LG im hessischen Eschborn, unweit von Frankfurt am Main, zu Hause.
Erst im Jahre 2009 sicherte sich LG in einer Aufmerksamkeit erregenden und millionenschweren Auktion die Internet-Domain www.lg.com. Zu dieser Zeit wurde LG dadurch in die
VB.com Internet Hall of Fame aufgenommen – als eine von nur wenigen Unternehmen, die über eine Domain verfügten, die aus nur zwei Buchstaben bestand.
In Südkorea besitzt LG – abgespaltet in der Firma LG Sports – den Baseballclub LG Twins und den Basketballverein LG Sakers.