Google Pixel 7: Smartphone mit unschlagbar guter Kamera im Test

7 Minuten
Mit 649 Euro ist das Google Pixel 7 eines der preiswertesten Flaggschiff-Smartphones des Jahres. Dabei hat es mit Googles Kamera-Magie und Googles Tensor-Chip einiges zu bieten. Wir haben das Smartphone getestet.
Google Pixel 7 im Test
Tarif-Kracher mit Pixel 7 & Pixel Buds Pro bei O2Bildquelle: Timo Brauer / inside digital

Smarte Features und starke Kameras: Das macht die Smartphones von Google aus. Das Pixel 7 ist hier keine Ausnahme. Googles selbst-entwickelter Prozessor, der Tensor 2 ermöglicht Software-Features, die kein anderes Smartphone beherrscht. Doch auch sonst kann uns das kompakte Smartphone im Test begeistern.

Überarbeitetes Design im Pixel-Look

Optisch erinnert das Google Pixel 7 stark an das Pixel 6. Google bleibt hier seinem Signature-Design mit Wiedererkennungswert treu, bessert aber an entscheidenden Stellen nach. So ist die markante Kamera-Bar nun aus einem Guss mit dem Rahmen und deutlich besser verarbeitet. Spaltmaße und Verarbeitungsprobleme gehören der Vergangenheit an. Auch sind Kamera-Bar und Rahmen nun beide matt gehalten, sodass Fingerabdrücke hier nicht auffallen. Anders sieht es hingegen auf der glänzenden Glas-Rückseite aus.

Das Farb-Highlight beim Pixel 7 ist das pastellgrüne Modell mit goldenen Akzenten und sieht wirklich gut aus. Weniger auffällig, aber zeitlos sind die beiden anderen Farben Silber und Schwarz.

Weiterhin verzichtet Google auf ein Netzteil im Lieferumfang. Dafür liegt dem Smartphone ein USB-C auf USB-A Adapter bei, mit dem sich etwa USB-Sticks mit dem Smartphone verbinden lassen. Das kennen wir sonst von keinem Hersteller.

Display: Schlechter, aber dennoch die bessere Wahl?

Das Google Pixel 7 unterscheidet sich insbesondere in zwei Bereichen von dem größeren und teureren Pro-Modell: dem Bildschirm und einer zusätzlichen Kamera. So löst der Bildschirm beim kleineren Pixel 7 „nur“ mit Full HD auf, was bei einer Größe von 6,3 Zoll jedoch vollkommen ausreicht und einen positiven Effekt auf die Akkulaufzeit hat.

Während beide Smartphones auf OLED-Technik setzen, muss sich das kleinere Pixel 7 mit 90 Hertz Bildwiederholrate zufriedengeben. Im Alltag geht das in Ordnung, jedoch wären 120 Hertz schöner gewesen. Immerhin bieten auch deutlich günstigere Smartphones mittlerweile 120 Hertz.

Die Bildschirmränder sind minimal dicker als beim Pro-Modell. Zudem ist bei beiden Smartphones der untere Rand dicker als die anderen Seiten. Das hat Google bei früheren Pixel-Smartphones, etwa dem Pixel 5, besser hinbekommen. Einen großen Vorteil hat das Pixel 7 gegenüber der Pro-Version jedoch im täglichen Einsatz. So kommt hier ein flaches Display ohne gebogene Displayränder zum Einsatz. Das sorgt für bessere Blickwinkel und Reflexionen am Rand.

Fokus auf den Bildschirm des Pixel 7 im Test
Leicht breiteres Kinn, aber keine gebogenen Ränder

Blickwinkel und Farbwiedergabe sind bei beiden Smartphones einwandfrei. Bei der Helligkeit kommen beide über die 1.000 Nits und sind auch bei Sonne problemlos ablesbar. Das Pro-Modell kann kurzzeitig noch etwas mehr Helligkeit herausholen.

Auch wenn das Pixel 7 auf dem Papier das schlechtere Display bietet, dürften für manche Nutzer die flachen Displayränder und der geringere Akkuverbrauch im Alltag überwiegen. Zumindest, wenn einem der Bildschirm mit 6,3 Zoll nicht zu klein ist.

Pixel 7 und Pixel 7 Pro im Größenvergleich
Pixel 7 (links) und Pixel 7 Pro im Größenvergleich

Tensor 2: Googles eigener Prozessor

Im Pixel 7 steckt erneut ein von Google selbst entwickelter Prozessor. Dieser hört auf den Namen Tensor 2 und ist mit acht Kernen ausgestattet. Leistungstechnisch kann er nicht ganz mit dem aktuellen Snapdragon 8+ Gen 1 mithalten, sondern bewegt sich eher auf dem Niveau eines rund zwei Jahre alten Snapdragon 888. Im Alltag fallen diese Unterschiede jedoch nicht auf. So bietet auch das Google Pixel 7 eine ausgezeichnete Performance, wie man es in dieser Preisklasse erwarten darf.

Die Rückseite des Pixel 7 im Test
Im Inneren des Pixel 7 steckt der neue Tensor 2 Chip

Der interne Speicher misst je nach Version 128 oder 256 Gigabyte. Wobei das Speicher-Upgrade mit 100 Euro sehr teuer ist. Samsung und Co. verlangen hier nur rund die Hälfte. Das nachträgliche Aufrüsten mit einer microSD-Karte ist nicht möglich. Wenn du mehr als die 256 Gigabyte an Speicher benötigst, wirst du bei den Pixel-Smartphones nicht fündig. Denn auch die Pro-Version bietet nicht mehr.

Pures Android – smarte Features

Das Pixel 7 wird mit Android 13 inklusive Pixel-spezifischer Anpassungen ausgeliefert. Neue Android-Versionen gibt es direkt zum Release und auch die essenziellen Sicherheitsupdates erscheinen monatlich zuverlässig am Monatsanfang.

Enttäuschend ist jedoch der Update-Support. So erhält das Pixel 7 nur drei Jahre lang neue Android-Versionen. Für ein Smartphone, bei dem Hard- und Software vom selben Hersteller kommen, ein wirklich enttäuschender Wert. Andere Hersteller wie Samsung bieten immerhin vier Jahre und Apples iPhones werden gar sechs bis sieben Jahre unterstützt.

Früher kamen Googles Smartphones mit purem Android auf den Markt. Mittlerweile nimmt auch Google selbst Änderungen an der Software vor, um die Pixel-Smartphones mit exklusiven Funktionen zu versorgen. Diese sind auf den Tensor 2 Chip angepasst und machen von dessen KI-Fähigkeiten gebrauch. So macht die Pixel-Kamera-App einen exzellenten Job bei der Optimierung der aufgenommenen Fotos. Auch kann das Pixel 7 erstmals alte Fotos nachträglich schärfen. Das funktioniert auch mit Bildern, die nicht mit dem Pixel-Smartphone aufgenommen wurden.

Kamera: Das Highlight des Pixel 7

Die Kamera ist seit vielen Jahren das Argument für ein Pixel-Smartphone. Mit konstanter Hardware und intelligenter Software liefern Pixel-Smartphones seit vielen Jahren mit die besten Fotos auf dem Smartphone-Markt.

Das Pixel 7 ist hier keine Ausnahme. Nachdem Google im vergangenen Jahr die Bildsensoren gewechselt hat, gibt es in diesem Jahr bis auf die Frontkamera kein Hardware-Upgrade. Durch optimierte Software und die neue Foto-Einheit im Tensor 2 Chip sehen die Fotos dennoch einen Tick besser aus. So hat Google zwischen dem Pixel 2 und Pixel 5 die Hardware nicht verbessert und jedes Jahr bessere Ergebnisse erzielt.

Google Pixel 7 Kamera im Fokus
Kamera-Bar und Rahmen aus einem Guss

Folgende Kamera-Hardware steckt im Pixel 7

  • Standardkamera: 50 Megapixel; Blende ƒ/1.9; OIS
  • Ultraweitwinkelkamera: 12 Megapixel; Blende ƒ/2.2; 114 Grad Blickfeld
  • Frontkamera: 10.8 Megapixel; Blende ƒ/2.2

Mit der Hauptkamera des Pixel 7 gelingen erstklassige Fotos. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir im Test bei Sonnenschein, dunklen Wolken oder bei absoluter Dunkelheit fotografiert haben. Kein anderes Smartphone in diesem Preisbereich macht so gute Fotos.

Die Ultraweitwinkelkamera ist bei der Wahl der Beleuchtung hingegen etwas kritischer. Bei gutem Licht sind auch hier erstklassige Fotos möglich, die zudem auch am Rand noch eine gute Schärfe aufweisen. Steht hingegen weniger natürliches Licht zur Verfügung, beginnen die Bilder zu rauschen und werden etwas unscharf.

Deutlich verbesserte Laufzeit & langsames Laden

Beim Test des Vorgängers haben wir die relativ schwache Akkulaufzeit des Smartphones kritisiert. Das Pixel 7 ist nochmals etwas kompakter als das Pixel 6 und hat daher auch einen physisch noch kleineren Akku. Daher vermuteten wir nichts Gutes, wurden aber positiv überrascht.

So liegt die Laufzeit des Pixel 7 im Benchmark mit 13 Stunden sogar über dem Durchschnitt. So hatten wir, im Gegensatz zu dem Vorgänger, nie ein Problem, mit dem Smartphone durch den Tag zu kommen.

Weiterhin sehr langsam ist hingegen die Ladegeschwindigkeit von nur 20 Watt. Eine komplette Ladung nimmt daher mehr als anderthalb Stunden per Kabel in Anspruch. Kabellos dauert es sogar noch länger. Einen Vorteil hat das langsame Laden jedoch: Es beansprucht den Akku nicht so stark.

Kabelloses Laden ist ebenfalls an Bord. Das im Vergleich zu 100-Watt-Ladern (Oppo, Xiaomi) langsame Laden bei Herstellern wie Google, Apple und Samsung hat seinen Grund: Durch die reduzierte Power soll der Akku weniger schnell verschleißen. Dafür muss das Gerät ein wenig länger am Kabel hängen.

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Google Pixel 7 im Test: Unser Fazit

Google Pixel 7 Testsiegel mit 4 von 5 Sternen
  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
  • Kamera: 4,5 von 5 Sternen
  • Software: 5 von 5 Sternen
  • Akku: 3 von 5 Sternen

Das Google Pixel 7 konnte uns im Test wirklich überzeugen. Die 50-Megapixel-Kamera ist qualitativ auf einem unglaublich hohen Niveau und muss sich nur den doppelt so teuren Flaggschiff-Smartphones von Samsung und Apple geschlagen geben. In seiner Preisklasse kann kein anderes Smartphone mit der Kamera-Leistung des Pixel 7 mithalten.

Auch sonst hat Google beim Pixel 7 viele Kritikpunkte des Vorgängers behoben. Die Verarbeitung ist nun wieder auf einem guten Niveau und die Akkulaufzeit überdurchschnittlich gut. Der Tensor 2 Chip sorgt für eine sorgenfreie Performance im Alltag und bringt viele smarte Features mit, die sich nur auf dem Pixel finden.

Bei der Software hätten wir uns jedoch einen längeren Support-Zeitrahmen gewünscht. Drei Jahre Updates sind für ein Gerät, bei dem Hard- und Software direkt von Google kommen, doch etwas schwach.

Pros des Pixel 7

  • ausgezeichnete Kamera
  • einzigartiges Design
  • Software direkt von Google
  • Staub- und Wasserdicht
  • kabelloses Laden

Contras des Pixel 7

  • nur drei Jahre Updates
  • breite Ränder / relativ klobig

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