Teure Smartphones zu kaufen, ist gegenwärtig alles andere als ein Problem. Nicht nur Apple hat Handys im Angebot, die mehr als 1.000 Euro kosten, Samsung ebenso. Und selbst Motorola bietet mit dem Razr 5G ein Smartphone an, das 1.499 Euro kostet. Wahnsinn! Da ist es fast schon eine Wohltat, ein Smartphone detaillierter vorstellen zu dürfen, das sehr viel weniger kostet, aber trotzdem in der Oberklasse-Liga mitmischt. Das Asus Zenfone 7 Pro kostet „nur“ 799 Euro, bietet aber so gut wie alles, was man sich von einem Premium-Smartphone wünscht. Und die Triple-Flip-Kamera, die verbaut ist, die ist ein echtes Highlight und fast so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal am Smartphone-Markt.
Wir hatten die Möglichkeit, das neue Flaggschiff von Asus über mehrere Wochen auf die Probe zu stellen. Und um es vorweg zu nehmen: Das Asus Zenfone 7 Pro kann mit kleineren Abstrichen durchweg überzeugen.
Hardware – Das steckt drin
Zunächst ein Blick auf die wichtigsten Hardware-Parameter, die das Asus Zenfone 7 Pro ausmachen: 6,67 Zoll großes AMOLED-Display im 20:9-Format bei einer Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixeln, Qualcomm Snapdragon 865+ Prozessor mit 5G-Unterstützung, 256 GB (per MicroSD-Karte erweiterbarer) Speicherplatz und 8 GB RAM. Highend, wohin man schaut, könnte man in wenigen Worten sagen. Hinzu kommt die Flip-Kamera, die mit ihrem innovativen Drehmechanismus – ausgelegt auf täglich 100 Flips über einen Zeitraum von fünf Jahren – sowohl als klassische Kamera auf der Rückseite als auch als Selfie- oder Videochat-Kamera nutzbar ist. Das Setup setzt sich aus folgenden Einzelkameras zusammen:
- 64 Megapixel Hauptkamera (Sony IMX686) mit f/1.8-Blende
- 12 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera (Sony IMX363) mit f/2.2-Blende
- 8 Megapixel Tele-Kamera mit 3 x optischem und 12 x digitalem Zoom
Anders als das „normale“ Asus Zenfone 7 ist das Zenfone 7 Pro übrigens mit dem Glück gesegnet, über OIS zu verfügen. Diese Technologie sorgt dafür, dass deine Aufnahmen weniger schnell verwackeln. Im Detail heißt das: Die Hauptkamera verfügt ebenso wie die Tele-Kamera über eine optische 4-Achsen-Bildstabilisierung.
–> Asus Zenfone 7 pro vorgestellt – Mehr Details zur Hardware
Software | Android 10 |
Prozessor | Qualcomm Snaodragon 865 Plus |
Display | 6,67 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel |
Arbeitsspeicher | 8 GB |
interner Speicher | 256 GB |
Hauptkamera | 9248x6936 (64,1 Megapixel) |
Akku | 5.000 mAh |
induktives Laden | |
USB-Port | 2.0 Typ C |
IP-Zertifizierung | (kein Schutz) |
Gewicht | 235 g |
Farbe | Schwarz, Weiß |
Einführungspreis | 799 € |
Marktstart | September 2020 |
Asus Zenfone 7 Pro im Test – So schlägt sich das Smartphone im Alltag
Wenn man das Asus Zenfone 7 Pro in den Händen halten darf, fällt als erstes eines auf: Es ist durch seine Glas-Rückseite nicht nur sehr rutschig, sondern auch ziemlich schwer. Satte 230 Gramm bringt das Smartphone auf die Waage. Die einen werden dieses Gewicht mögen, andere werden es als viel zu schwer empfinden. Vor allem für Menschen mit kleinen Händen gibt es sicherlich geeignetere Mobiltelefone. Praktisch für den Schutz des Alltagsbegleiters: Im Lieferumfang inklusive sind zwei Hard-Cases. Eines in Grau mit geriffelter Oberfläche, das andere glatt und durchsichtig.
Display
Zweiter Hingucker: Das durch Gorilla Glass 6 geschützte AMOLED-Display aus dem Hause Samsung. Es steht dir uneingeschränkt zur Verfügung – volle 6,67 Zoll sind in der diagonalen Abmessung nutzbar. Kein Punch Hole und auch keine Notch stört dein Bildschirm-Erlebnis, was vor allem bei Videos und Spielen ein Pluspunkt ist. Denn statt eine separate Frontkamera zu verbauten, nutzt Asus beim Zenfone 7 Pro einfach die Kamera auf der Rückseite auch als Selfie-Kamera. Sie rotiert bei Bedarf in wenigen Augenblicken von hinten nach vorne und positioniert sich dort über dem Display.
Und die Display-Farben? So wie man es sich von einem AMOLED-Panel wünscht: Es ist auch bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut ablesbar, bietet hohe Kontraste und tiefe Schwarzwerte. On top gibt es noch HDR10+. Etwas schade: Die Bildwiederholfrequenz liegt nur bei 90 Hertz und nicht bei 120 Hertz, die einige Top-Modelle schon bieten. Allerdings sind 120-Hertz-Inhalte abseits von einigen hochwertigen Games auch ziemlich selten.
Leistung
Dass im Asus Zenfone 7 Pro ein High-End-Prozessor steckt, wird an allen Ecken und Enden in der alltäglichen Nutzung deutlich. Als Nutzer darf man sich über eine absolut flüssige und ruckelfreie Performance freuen. Schon allein, dass im Inneren eine CPU von Qualcomm nebst Andreno-650-Grafikeinheit ihren Dienst verrichtet, ist hervorzuheben. Dass es mit dem Snapdragon 865+ aber sogar das aktuelle Top-Modell der amerikanischen CPU-Schmiede ist, ist ein echtes Ausrufezeichen. Abgesehen von theoretisch noch mehr RAM gilt: Mehr geht derzeit nicht! Das belegen übrigens auch diverse veröffentlichte Benchmark-Tests. Das Asus Zenfone 7 Pro fährt hier Top-Platzierungen ein.
Software
Mit Blick auf die Software ist übrigens Android 10 vorinstalliert; samt angepasster Nutzeroberfläche ZenUI 7.0. Gesichert ist, dass es für das Asus Zenfone 7 Pro sowohl ein Update auf Android 11 als auch eines auf Android 12 geben wird. Sollte Asus dem aktuellen Trend folgen und seinen Flaggschiffen ebenso wie zum Beispiel Samsung drei Jahre Software-Updates zur Verfügung stellen, ist auch ein Update auf Android 13 noch drin. Hier muss man aber erst einmal die Entwicklungen der kommenden Monate abwarten.
Überraschend: Auch zum Test-Zeitpunkt Mitte September basierte das Asus Zenfone 7 Pro noch auf dem Android-Patchlevel von Juli. Hier lässt sich der taiwanische Hersteller also offenbar mehr Zeit als andere Hersteller, um Sicherheitslücken in seinem aktuellen Top-Modell aus der Welt zu schaffen.
Akku
Auch in dieser Teil-Disziplin lässt sich Asus nicht lumpen. Das Zenfone 7 Pro ist mit einem 5.000 mAh Akku ausgestattet, der dich so schnell nicht im Stich lässt. Einzige Voraussetzung: du darfst nicht zu viel mit der Kamera spielen. Denn das lässt den Akkustand flott sinken. Bei normaler Nutzung kommst du aber mit einer Akkuladung locker durch den Tag.
Und damit du schnell wieder mit neuer Energie versorgt bist, ist eine Wiederaufladung mit bis zu 30 Watt möglich. Von 0 auf 100 Prozent braucht das Smartphone rund 90 Minuten. Von 20 auf 80 Prozent waren in unserem Test 42 Minuten notwendig. In den Einstellungen findest du zudem vier Akku-Modi (Ausgleich, Hohe Leistung, Energiesparen und Supersparmodus). Zudem kannst du zwei personalisierte Modi hinterlegen, bei denen du selbst festlegst, welche Smartphone-Funktionen bei einer entsprechenden Auswahl aktiviert bleiben sollen und auf welche du gut verzichten kannst.
Um die Langlebigkeit deines Handyakkus zu gewährleisten, kannst du zudem verschiedene Akkupflege-Funktionen nutzen. Zum Beispiel langsames, gleichmäßiges Laden mit 10 Watt oder auch ein geplantes, dynamisches Laden während du schläfst. Der Akku wird dann in einer verlangsamten Geschwindigkeit so geladen, dass er dir pünktlich wieder voll zur Verfügung steht, wenn du aufwachst – ohne dabei zu überladen. Selbst einen gestellten Wecker bezieht das Zenfone 7 Pro in die Planung einer optimalen Wiederaufladung auf Wunsch mit ein.
Zudem kannst du einstellen, dass der Akku maximal zu 80, 90 oder 100 Prozent geladen werden kann. Wenn du 80 statt 100 Prozent auswählst, verbessert das die mit der Zeit auftretenden Kapazitätseinbußen deines Smartphone-Akkus deutlich, verspricht Asus.
Gesprächsqualität
Nur eine geringfügige Kritik können wir an der Gesprächsqualität äußern. Bei einem Test-Anruf vom Vodafone- in das Telekom-Netz verstanden sich beide Gesprächsteilnehmer weitgehend klar und deutlich. Der Empfänger bemängelte nur bei zu lauter Stimmlage seines Gegenübers ein gewisses Übersteuern.
Kamera
Und dann wäre da ja noch die eingangs schon erwähnte Kamera. Die grundsätzlichen Parameter zur Ausstattung kennst du schon, wir möchten uns an dieser Stelle auf das beschränken, was die Kamera tatsächlich leistet – und entsprechend auch ein paar Bilder sprechen lassen.
Die wichtigste Botschaft lautet: Innerhalb von wenigen Augenblicken rotiert die Kamera aus ihrer Standardposition auf der Rückseite um 180 Grad nach vorn und steht dann als Selfie-Kamera zur Verfügung. Die Bildqualität der Selbstportraits fällt entsprechend gut aus.
Fotos in der freien Natur gelingen bei guten Lichtverhältnissen in ordentlicher Qualität. Auch wenn das Smartphone nicht über eine eigene Makro-Kamera verfügt, sind Nahaufnahmen möglich. Dann springt die Ultraweitwinkel-Kamera zur Seite und liefert – bei ruhiger Hand – gute Ergebnisse. Hier und da sind Unschärfen im Bild aber nicht wegzudiskutieren. Vor allem dann nicht, wenn man in das Bild hineinzoomt.
Spannende Extra-Modi
Beeindruckend auch: Die Panorama-Funktion. Während man bei anderen Smartphones das Handy selbst entlang des Horizonts schwenken muss, übernimmt beim Zenfone 7 Pro die Flip Kamera diesen Job. Einfach das Telefon ruhig in der Hand halten, den Auslöser drücken und die Kamera nimmt aus unterschiedlichen Winkeln insgesamt sechs Bilder auf. Die hinterlegte Software berechnet im Anschluss das Ergebnis in Form einer 180-Grad-Aufnahme. Das Ganze sieht dann folgendermaßen aus:
Ihre Stärken spielt die Kamera aber natürlich nicht nur bei Standard-Aufnahmen aus, sondern besonders dann, wenn man unterwegs Fotos aus besonderen Perspektiven aufnimmt. Denn die Neigung der Kamera kannst du in Windeseile über einen kleinen, virtuellen Button auf dem Display in drei voreingestellte Positionen rotieren lassen: 45, 90 und 135 Grad. Du kannst aber auch deinen ganz persönlichen Lieblings-Winkel einstellen. Einfach lange auf den Button für den Kamerawechsel drücken und nach oben oder unten wischen. Schon stellt sich die Flip Camera genau so ein, wie du es für dein perfektes Foto brauchst.
Videos
Achso, und Videos: Natürlich auch möglich – maximal sogar nicht nur in 4K-, sondern sogar in 8K-Qualität. Achte aber darauf, dass 8K-Videos schnell an deinem Speicherplatz knabbern. Voreingestellt sind Video-Aufnahmen in Full-HD-Qualität. Möglich sind Videos aber nicht nur im Standard-Modus, wo alle Einstellungen automatisch vorgenommen werden. Alternativ kannst du Videos auch in einem Pro-Modus aufnehmen und allerlei Einstellungen selbst vornehmen.
Und als wäre das noch nicht der Spielerei genug: Willst du dich (oder deine Freunde) zum Beispiel auf einem Skateboard in Aktion aufnehmen, kannst du den Modus „Bewegungsverfolgung“ aktivieren. Einfach ein Wunschmotiv im Bildausschnitt auf dem Display markieren und die Kamera hält den Fokus auf dem sich bewegenden Objekt. Und wenn es notwendig sein sollte, aktiviert sich sogar die Flip Camera, um das Objekt nicht „aus den Augen“ zu verlieren.
Du merkst: Die Kamera des Asus Zenfone 7 Pro bietet unglaublich viele Möglichkeiten. So viele, dass dir so schnell nicht langweilig werden sollte. Die Devise lautet: Einfach mal ausprobieren und gucken, was alles geht.
Smart Key
Eine Aussage, die man übrigens auch 1:1 auf den Power-Button übertragen kann. Denn dieser sogenannte „Smart Key“ an der rechten Seite – der gleichzeitig auch Fingerabdrucksensor ist – ist individuell programmierbar. Und zwar richtig umfangreich.
In den Standard-Einstellungen startet mit einem Doppelklick der Google Assistant. Du kannst aber auch festlegen, dass zum Beispiel die Kamera aktiviert wird. Oder du legst fest, dass deine persönliche Lieblings-App startet – etwa WhatsApp, Instagram oder ein E-Mail-Programm. Individuell anpassbar ist auch, was passiert, wenn du den Smart Key lange gedrückt hältst.
Fazit zum Asus Zenfone 7 Pro: Viel Smartphone zu einem durchaus fairen Preis
Ja, das Asus Zenfone 7 Pro kostet viel Geld. Knapp 800 Euro kann oder will sich nicht jeder leisten. Wer es aber doch tut, bekommt zwar ein vergleichsweise schweres und ziemlich wuchtiges Smartphone, dafür aber auch eines, das unter anderem mit Blick auf die Performance kaum Wünsche offen lässt. Und genau deswegen ist es seinen Preis auch wert.
Wenn man zum Beispiel davon absieht, dass drahtloses Laden des Akkus nicht möglich ist und ein separater Kopfhöreranschluss fehlt, kann man mit dem hochwertig verarbeiteten Smartphone viel Freude haben. Vor allem die innovative Flip-Kamera ist neben dem guten Display ein Highlight, das immer wieder neugierige Blicke auf sich zieht.
Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf Software-Version WW_29.12.18.14.
Das mit der Kamera finde ich super, aber 230g ist viel zu schwer. Meins ist mit 190g schon grenzwertig. Wenn man es beim Halten mit dem kleinen Finger stützt, ist das einfach zu viel. 175g oder weniger fand ich immer ideal.
Hallo und grüß Gott,…meiner Meinung nach…der Geheimtipp… für 2020..
Wollte im Frühjahr das Vorgänger Modell das Asus zenfone 6 kaufen…mhhh…
Nirgendwo lagernd bzw.lieferbar…okey..
… dann halt warten auf den Nachfolger…und es hat sich definitiv gelohnt, mit dem zenfone 7 pro.ist Asus ein ziemlich großer Wurf gelungen, wenn man sich daß Innenleben und die Zutaten Liste…anschaut…und preislich mit anderen Herstellern vergleicht…die oft noch weiter oben angesiedelt sind,…mhhh… naja wie auch immer… mein Fazit… vergleichen/stöbern/kaufen
…oder auch nicht…(wem es zu schwer ist…230gr..???)…
Warum es Smartphones jenseits von 1,3k Euro gibt? Weil sie gekauft werden! Weil die Konsumenten immer das neueste und beste Smartphone haben wollen und dafür selbst Kredite aufnehmen! Und das wiederholt sich Jahr für Jahr… 🤑
Wende- / Umdreh- / Klapp- Kameras hatten schon mehrere Handys.
Vorteil: man spart zweiter Kamera ein. Statt in zwei Kameras (die praktisch niemals gleichzeitig benutzt werden) kann in nur eine bessere Cam investiert werden. Bei 90° Position können auch mit einem liegenden Handy Fotos/Videos gemacht werden.
Nachteil: die Mechanik kann defekt gehen.