ROG Xbox Ally X im Test: Eine tolle Konsole, aber leider zu teuer

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Die ROG Xbox Ally X ist aktuell die leistungsstärkste Handheld-Konsole auf dem Markt. Doch was steckt wirklich hinter der Konsole? Kann sie ihre Versprechen halten und ist sie den hohen Preis tatsächlich wert?
Die ROG Xbox Ally X im Test
Die ROG Xbox Ally X im TestBildquelle: Corinna Oettinger

PC-Gaming hatte schon immer ein Problem: große Geräte, wenig Mobilität. Doch mit Handheld-Konsolen wie dem Steam Deck ändert sich das gerade, und nun steht mit der ROG Xbox Ally X das neueste Modell bereit. Wie gut schlägt sich die portable Konsole in Sachen Leistung, Design und Akkulaufzeit?

Was ist die ROG Xbox Ally X?

Die ROG Xbox Ally X ist eine Kooperation zwischen Asus ROG und Microsoft Xbox. Anders als erwartet handelt es sich nicht nur um eine umbenannte Version der ROG Ally X, sondern um eine eigenständige, überarbeitete Konsole.

Im Inneren arbeitet ein neuer AMD Ryzen AI Z2 Extreme Prozessor, kombiniert mit 24 GB RAM. Das sind 8 GB mehr als bei der ursprünglichen Ally. Das sorgt für spürbar bessere Performance und flüssigere Bedienung.

ROG Xbox Ally X in der Hand auf dem Sofa.
Die Xbox Ally X ist mehr als nur ein neues Design.

Die ROG Xbox Ally X im Test

Design und Handhabung

Die Konsole ist mit rund 715 Gramm etwas schwerer als vergleichbare Konsolen und wirkt dadurch massiver. Beim ersten Auspacken fällt auf, dass sie kaum in größere Rucksäcke passt, und eine Tragetasche ist nicht im Lieferumfang enthalten. Das kann zum Problem werden, da die Konsole im Rucksack versehentlich eingeschaltet oder gar beschädigt werden kann.

Davon abgesehen überzeugt die Verarbeitungsqualität allerdings. Nur die Tasten X, Y, A und B sind recht laut. Das neue Design mit verbesserten Griffen liegt angenehm in der Hand, sodass auch längere Spielsessions kein Problem sind. Die Konsole macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck, alle Komponenten machen einen stabilen Eindruck und sind gut zu bedienen.

ROG Xbox Ally X von vorne
Das Design der Konsole hat es mir angetan.

Anschlüsse und Speicher

Die Konsole bietet zwei USB-C-Anschlüsse, einen 3,5-mm-Klinkenanschluss und Bluetooth. Der interne 1-TB-NVMe-SSD-Speicher ist per microSD erweiterbar. Alle Anschlüsse befinden sich an der Oberseite. An sich praktisch, aber beim Laden am Schreibtisch etwas unhandlich. Ich hätte mir einen USB‑C‑Anschluss an der Unterseite der Konsole gewünscht, der flexibleres Laden ermöglicht.

Display und Touchscreen

Das 7-Zoll-FHD-Display mit 120 Hz und AMD FreeSync Premium liefert ein gestochen scharfes, flüssiges Bild. Touch-Eingaben reagieren schnell, Farben und Helligkeit sind überzeugend. Allerdings merkt man einen Unterschied, wenn man das LCD-Panel der Xbox Ally X beispielsweise mit der Switch OLED vergleicht. Mir persönlich reicht jedoch bei so einer kleinen Konsole ein LCD-Panel.

Leistung und Kühlung

Die Performance liegt auf hohem Niveau. Auf dem Papier ist die ROG Xbox Ally X die leistungsstärkste Handheld-Konsole auf dem Markt, und so fühlt sie sich auch an. Nahezu jedes Spiel läuft flüssig, sofern man die Grafik etwas anpasst. Auch Multitasking funktioniert reibungslos. Das Kühlsystem arbeitet effizient und angenehm leise, selbst bei längeren Sessions und im Turbo-Modus.

ROG Xbox Ally X Lüfter von hinten.
Die Kühler der Konsole befinden sich oben und hinten.

Leider ist es nach wie vor so, dass die Konsole am besten funktioniert, wenn sie am Stromkabel hängt. Für ein Handheld natürlich durchaus frustrierend. Allerdings ist der Performance-Abfall ohne Ladekabel nicht so drastisch, dass ich hier viele Punkte abziehen würde.

Ein Nachteil: Im Gegensatz zu klassischen Handhelds wie dem Nintendo DS lässt sich die Konsole nicht einfach „zuklappen“. Wenn du sie im laufenden Spiel wegpackst, läuft sie weiter, kann heiß werden und Akku verlieren. Deshalb solltest du Spiele immer schließen und das Gerät vollständig ausschalten.

Spieleauswahl

Da die Konsole mit Windows 11 läuft, kannst du Games von Steam, Epic Games Store, Xbox Store und Game Pass spielen, inklusive Mods. Allerdings eignen sich nur Titel, die mit einem Controller spielbar sind, da Tastatur- und Mausspiele kaum funktionieren.

Die Konsole in der Hand beim Spielen.
Dank Windows 11 kannst du auf der Konsole (fast) alles spielen.

Akkulaufzeit

Bei anspruchsvollen Spielen im Turbo-Modus hält der Akku rund zwei Stunden, bei kleineren Titeln oder herabgesetzter Grafik deutlich länger. Wer unterwegs anspruchsvolle Spiele spielt, sollte also Zugang zu einer Steckdose haben. Das passende Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten. Ein Pluspunkt in Zeiten, in denen viele Hersteller darauf verzichten.

Die Konsole von oben.
Beide USB-C-Anschlüsse sind an der Oberseite angebracht.

Fazit: Lohnt sich die ROG Xbox Ally X?

Die ROG Xbox Ally X ist eine rundum gelungene Handheld-Konsole mit starker Leistung und durchdachtem Design. Für 900 Euro ist sie allerdings kein Schnäppchen, und eine Tragetasche kostet zusätzlich rund 70 Euro. In dieser Preisklasse bekommt man bereits einen guten Gaming-Laptop mit moderner Grafikkarte.

Wer jedoch Wert auf Mobilität legt und das nötige Budget hat, trifft mit dem ROG Xbox Ally X eine sehr gute Wahl. Sie ist das stärkste Modell der Ally-Reihe, bietet clevere Xbox-Features und überzeugt im Alltag. Gerade das überarbeitete Design hat mich angesprochen und bewegt mich dazu, genau diese Konsole zu empfehlen.

Trotz des hohen Preises bleibt festzuhalten: Der ROG Xbox Ally X zeigt eindrucksvoll, dass Handheld-Gaming längst nicht mehr nur eine Spielerei ist, sondern eine echte Alternative zum klassischen PC. Dennoch rate ich jedem dazu, sich den Kauf angesichts des hohen Preises gut zu überlegen.

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