Opel Rocks-e im Test: Ein wahrer Stadtflitzer

7 Minuten
Mini Cooper, Volkswagen Up oder Fiat 500: Unter den Stadtflitzern gehören sie zu den bekanntesten Modellen. Inzwischen ist das Angebot größer geworden. Denn mit dem Opel Rocks-e bietet der deutsche Hersteller ein vollelektrisches Mikroauto für sogar unter 18-Jährige an. Wir haben ihn getestet.
Opel Rocks-e im Test: Ein wahrer Stadtflitzer
Opel Rocks-e im Test: Ein wahrer Stadtflitzer Bildquelle: Ron Sitzer / inside digital

Der Opel Rocks-e fällt in das Segment der Mikroautos. Zu dieser Klasse gehören die kleinsten Autos. Zu haben ist der kleine Opel Rocks-e in drei Ausführungen. Die Basisversion nennt sich Opel Rocks-e, dazu gibt es den Klub und den TeKno. In der Serienausstattung bringt der Opel Rocks-e eine Leistung von acht PS auf den Asphalt und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Die Batterie besitzt eine Kapazität von 5,5 kWh. Doch ist der Opel Rocks-e mit diesen Leistungen ein guter Stadtflitzer?

Opel Rocks-e ein wahrer Stadtflitzer 

Maximal 45 km/h schnell kann das elektrifizierte Leichtfahrzeug Opel Rocks-e fahren. Seine Höchstgeschwindigkeit könnte man als Manko betrachten, jedoch reichen in der Stadt die 45 km/h völlig aus. Auch für 70er-Zonen genügt die Höchstgeschwindigkeit, um nicht als Verkehrshindernis zu gelten. Hier solltest du dir nur bewusst sein, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass du überholt wirst. Schon von außen betrachtet zeigt der Opel Rocks-e seine größte Stärke.

Mit einer Länge von 2,41 Meter und einer Breite von 1,39 Meter passt er in jede noch so kleine Parklücke. Der Opel Rocks-e ist an der Front fast quadratisch geformt und etwas verrückt designt. Das Mikroauto hat viele verschiedene kleine Akzente. Egal, ob von außen an der Karosserie oder im Innenraum, der Opel trägt drei Farben: Grau, Schwarz und Gelb. Bei Sonnenschein kommen sie besonders durch das Panoramaglasdach zur Geltung. 

Die Türen des Opel Rocks-e lassen sich in verschiedene Richtungen öffnen.
Der Opel Rocks-e sieht vorne und hinten identisch aus.

Eine richtige Zentralverriegelung hat der Opel Rocks-e nicht, deswegen wird er auch mit zwei Schlüsseln übergeben. Der eine ist für das Öffnen und Schließen der Türen gedacht und der andere für die Zündung. Die Fahrertür öffnet sich in die entgegengesetzte Richtung, so wie die Hintertüren eines Rolls Royce. Auf der Beifahrerseite öffnet sie sich wie bei allen anderen Autos nach vorne. Um die Türen von innen zu öffnen, wirst du keinen üblichen Türgriff finden. Hier musst du ganz einfach an einer gelben Schlaufe ziehen und schon kannst du aussteigen. 

Um die Tür zu öffnen, musst du ganz einfach an der gelben Schlaufe ziehen.
Um die Tür zu öffnen, musst du ganz einfach an der gelben Schlaufe ziehen.

Schaut man sich den Innenraum des Opel Rocks-e an, fallen die gelben Akzente sofort ins Auge. Die Ausstattung des Rocks-e wurde minimalistisch gehalten, verbaut ist nur das Nötigste. Der Fahrer erhält ein Lenkrad ohne Airbag, welches jedoch mit Lederoptik versehen ist, einen digitalen Tacho, der die Geschwindigkeit, den jeweiligen Gang und den Akkustand anzeigt. An der Lenksäule befindet sich der Hebel für den Blinker und Scheibenwischer. 

Der Innenraum des Opel Rocks-e wirkt aufgeräumt.
Der Innenraum des Opel Rocks-e wirkt aufgeräumt.

Doch wo verbirgt sich der Gangwahlhebel? Einen herkömmlichen Gangwahlhebel hat der Opel Rocks-e nicht. Der deutsche Automobilhersteller aus Rüsselsheim hat hierfür eine einfache Lösung gefunden, die zudem noch platzsparend ist. Um loszufahren, musst du einen Blick nach links werfen, denn dort verstecken sich die Wahlknöpfe. Sobald du deinen Fuß auf der Bremse platzierst, auf „D“ drückst und die Handbremse löst, kannst du mit dem kleinen E-Flitzer losfahren. 

Der Fahrersitz des Opel Rocks-e ist verstellbar, der des Beifahrers ist festmontiert.
Der Fahrersitz des Opel Rocks-e ist verstellbar, der des Beifahrers ist fest montiert.

Auch wenn in dem kleinen Mikroauto zwei Sitze verbaut sind, ist nur der Fahrersitz verstellbar. Der Beifahrer kann diesen nicht verstellen. Das hat jedoch seine Gründe, denn vor den Füßen des Beifahrers kann zum Beispiel ein kleiner Koffer platziert werden. Über diesem Stauraum befindet sich ein kleiner runder und gelber Haken, an dem du deinen Rucksack oder deine Tasche aufhängen kannst. Weiteren Stauraum findest du hinter den Sitzen, in den Türen und im Armaturenbrett. Für die große Reise ist aber nicht genug Platz. 

Im Opel Rocks-e ist innen wie außen größtenteils Plastik verbaut und das beeinflusst den Komfort. Obwohl Sitzpolster vorhanden sind, werden sie bereits bei kurzen Fahrtwegen unbequem. Das Lenkrad fühlt sich wiederum dank seiner Lederoptik etwas hochwertiger an, jedoch kann es nicht verstellt werden und eine Servolenkung gibt es ebenfalls nicht. Solltest du die Türen mit zu wenig Schwung zuziehen, kann es durchaus passieren, dass sie knackende Geräusche von sich geben oder sich sogar während der Fahrt öffnen. In der Fahrerkabine ist es recht laut und sollte die Heizung oder Klimaanlage eingeschaltet sein, steigert sich der Lärm noch etwas. Zudem tritt an den Schlaufen, um die Türen zu schließen, Fahrtwind ein. Insgesamt fühlt sich die Innenausstattung eher günstig an, jedoch ist der Opel Rocks-e in der Serienausstattung bereits für unter 8.000 Euro zu erhalten. Das relativiert die Materialwahl selbstverständlich.

Einen Monat lang mit dem Mikroauto durch den Alltag

In der Spitze leistet der Opel Rocks-e 12 PS (9 kW), jedoch liegt seine Dauerleistung bei 8 PS (6 kW). Bei 45 km/h ist Schluss. Da die Zielgruppe aber 15-Jährige sind, darf der Mikro-Stadtflitzer nicht schneller fahren. Um hinter dem Steuer des Opels zu sitzen, benötigst du zumindest einen Rollerführerschein der Klasse AM. Doch reichen die 45 km/h im Stadtverkehr aus? – In unserer Test-Stadt Köln wechseln die Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen 30er- und 50er-Zonen, da reichen die 45 km/h, die mit durchgedrücktem Gas erreicht werden, während der Testphase völlig aus. 

Das Ladekabel des Opel Rocks-e ist in der Karosserie untergebracht.
Das Ladekabel des Opel Rocks-e ist in der Karosserie untergebracht.
Dank eines Ladeadapters Typ 2 kann der Rocks-e auch an einer öffentlichen Ladesäule aufgeladen werden.
Dank eines Ladeadapters Typ 2 kann der Rocks-e auch an einer öffentlichen Ladesäule aufgeladen werden.

Von außen scheint der Opel, mit 2,41 Meter Länge und 1,39 Meter Breite, recht klein und knuffig zu sein. Sitz man erstmal drin, schaut es wieder ganz anders aus. Denn der Opel Rocks-e fühlt sich plötzlich größer an, als man vorher erwartet hat. Im Alltag kann man mit ihm nicht nur zur Arbeit, sondern auch zum Einkaufen fahren. Denn Stauraum für einen Single- oder Pärchen-Haushalt gibt es genügend.

Opel gibt die Reichweite mit  75 Kilometern an. Realistisch gesehen sind es eher 70 Kilometer und sollte die Heizung oder die Klimaanlage eingeschaltet sein, sind es nur noch 50 bis 60 Kilometer. Den Opel Rocks-e kannst du aber an einer üblichen Steckdose oder mithilfe eines Ladeadapters an einer öffentlichen Ladesäule aufladen. Nach ungefähr vier Stunden ist die 5,5 kWh große Batterie aufgeladen. Wir haben für das volle Aufladen des Opel Rocks-e an einer öffentlichen Ladesäule etwa 4 Std. und 31 Minuten gebraucht. Dies hat rund sieben Euro gekostet. 

Wie viel kostet der Opel Rocks-e?

Opel Rocks-e, Opel Rocks-e Klub und Opel Rocks-e TeKno nennen sich die drei verschiedenen Ausstattungslinien, in denen das Mikroauto erhältlich ist. In der Basisausstattung kostet der Opel 7.990 Euro. Der Klub und TeKno kosten jeweils 8.790 Euro, hier unterscheiden sich die Extras voneinander. Das Panoramaglasdach, die Heizung und die Klimaanlage gehören bei allen dreien zur Serienausstattung. Du kannst dir den Opel aber auch bereits für unter 50 Euro im Monat finanzieren. 

Fazit zum Opel Rocks-e

Die Fenster müssen wie bei Citroëns Ente hochgeklappt, die Seitenspiegel per Hand eingestellt werden, die Türen öffnen sich in verschiedene Richtungen, einen Rückspiegel gibt es nicht und der Gangwahlhebel befindet sich links neben dem Fahrersitz. – Der Opel Rocks-e ist alles andere als ein “normales” Auto oder gar eine Luxuskarosse. Und dennoch ist er ein toller Stadtflitzer. 

An kühlen Tagen hilft die Heizung nicht so richtig, denn der einzige Lüftungsschlitz befindet sich an der Windschutzscheibe. Im Winter heißt es also Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe anbehalten. Bei Regen können schonmal die Scheiben beschlagen, also muss die Lüftung angeschmissen werden, wodurch die Reichweite sinkt. Viele Sicherheitsfeatures, wie beispielsweise ein Airbag, sind nicht vorhanden. Dafür ist der Opel Rocks-e klein, wendig und agil, schließlich ist er nur 2,41 Meter lang und 1,39 Meter breit. Zudem hat er einen Wendekreis von 7,20 Meter. Mehr Reichweite würde dem Stadtflitzer nicht schaden, trotzdem ist er ein ideales Mikroauto für die Stadt – vor allem, wenn du noch unter 18 bist.

Für den Opel Rocks-e werden mindestens 7.990 Euro fällig.
Für den Opel Rocks-e werden mindestens 7.990 Euro fällig.

Vorteile des Opel Rocks-e

  • Klein, wendig und agil im Stadtverkehr 
  • Leichtere Parkplatzsuche 
  • Mobilität für 15-Jährige
  • Vergleichsweise niedrige monatliche Kosten  

Nachteile des Opel Rocks-e

  • Reduzierte Sicherheitsfeatures 
  • Lange Ladedauer – kurze Reichweite
  • Ohne Ladeadapter nur zu Hause aufladbar
  • Kein Rückspiegel 

Hinweis: Der Testwagen des Opel Rocks-e wurde unserer Redaktion für einen Monat kostenlos von der Opel Automobile GmbH zur Verfügung gestellt.

Bildquellen

  • opel-rocks-e-vorne: Ron Sitzer / inside digital
  • opel-rocks-e-lan-der-adesaeule: Ron Sitzer / inside digital
  • autofahren-welche-autos-kannst-du-unter-18-jahren-fahen: astudio / Shutterstock.com
  • opel-rocks-e-im-test-ein-wahrer-stadtflitzer: Ron Sitzer / inside digital

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Der Wehrwolf

    Mit 45 km/h in der Tat ein Flitzer. Vom Radstand her auch gut als Schlaglochsuchgerät geeignet -weniger für Leute, die zur Seekrankheit neigen.
    Die Optik wurde vom FIAT Multipla im Maßstab 1:4 abgekupfert

    Antwort
  2. Nutzerbild Der Wehrwolf

    Dazu kein Airbäck, aber ein mit Narben bereits vorgeformtes Lenkrad.
    Spiegel gibt es gegen Aufpreis nicht.
    Giept äs den auch mit Seitenblinkern oder nur mit gar keinen Blinkern?
    Insgesamt ne geile Fuhre für die „letzte“ Fahrt.

    Antwort

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