Next-Level-Übersetzer: So schlägt sich der X1 Interpreter Hub im Test

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Praktisch jeder fand sich schon einmal in der Situation wieder, in der Sprachbarrieren eine Kommunikation mit dem Gegenüber unmöglich machten. Mit der neuesten Technik ist dieses Hindernis nun nicht mehr unüberwindbar. Wir haben den Übersetzer X1 Interpreter Hub auf Herz und Nieren getestet.
Timekettle X1 Interpreter Hub im Hands-On
Timekettle X1 Interpreter Hub im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Sprachbarrieren können nach wie vor sowohl im Berufs- als auch im Privatleben eine nicht unwesentliche Hürde darstellen. Beispielsweise, wenn man ein Meeting mit Kollegen aus dem Ausland abhält oder im Urlaub mit Einheimischen kommunizieren möchte. In beiden Fällen kann der Übersetzer Timekettle X1 Interpreter Hub Abhilfe schaffen. Zumindest in der Theorie. Doch wie schaut es mit der Praxis aus? Bietet das Gerät tatsächlich Mehrwert gegenüber dem Google Übersetzer oder handelt es sich dabei lediglich um eine teure Spielerei? Wir haben den X1 Interpreter Hub getestet und können vorab verraten: Eine reine Spielerei ist der Übersetzer nun wirklich nicht. Das Adjektiv „teuer“ passt dagegen wie maßgeschneidert.

X1 Interpreter Hub im Test: Wohl durchdachter Übersetzer

Der X1 Interpreter Hub aus dem Hause Timekettle ist deutlich kürzer und dünner als moderne Smartphones, dafür jedoch tiefer. Dadurch liegt das Gerät hervorragend in der Hand, passt aber auch genauso gut in die (Hosen-)Tasche. Auch die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau und bietet trotz Plastik-Gehäuse kaum Angriffsfläche für Kritik. Drückt man auf die Unterseite, öffnet sich ein Fach mit zwei In-Ear-Kopfhörern. Diese sind ebenfalls gut verarbeitet. Ob die einheitliche Form gut passt, hängt jedoch von der Ohrmuschel ab und kann sich folglich von Person zu Person unterscheiden. In unserem Fall würden wir die Passform als „akzeptabel“ betiteln. Glücklicherweise finden sich im Lieferumfang Aufsätze, die sich um das Ohr legen und ein Herausfallen verhindern.

Beim Display und dem Betriebssystem gibt es hingegen kaum etwas zu beanstanden. Ersteres misst kleine 3,4 Zoll und löst in HD auf, was unter Anbetracht der Diagonale vollkommen ausreichend ist. Das Betriebssystem X OS ist derweil sehr minimalistisch und dadurch überaus intuitiv. Selbst weniger technikaffine Menschen sollten sich innerhalb von nur wenigen Sekunden zurechtfinden können. Negativ fiel uns lediglich auf, dass der Text in einem einzelnen Untermenü auf einmal von Deutsch zu Spanisch wechselte. Und auch andere Menüs wurden nicht ganz korrekt übersetzt. Aus dem Feature „Eins-zu-Eins“ machte die Software etwa „Ein-zu-Eins“.

Zahlreiche praktische Funktionen

Das Fundament des X1 Interpreter Hub besteht aus 40 Sprachen und 93 Akzenten. Doch obwohl der Speicher mit 32 GB vergleichsweise umfangreich ausfällt, lassen sich nicht alle Sprachen auch offline ohne WLAN-Verbindung verwenden. So sind in Kombination mit der deutschen Sprache lediglich Übersetzungen zu Englisch oder Chinesisch möglich. Dafür bietet das Gerät zahlreiche praktische Modi. Dazu gehört zunächst eine Lautsprecher-Funktion, wie sie bereits von der Google-Übersetzer-App bekannt ist. Interessanter wird es indes mit dem Feature „Hören & Abspielen“. Dieses ist grundsätzlich darauf ausgerichtet, über einen Lautsprecher übertragene Inhalte zu übersetzen. Rückfragen oder Einwände sind derweil nur mittels Klick auf einen Touch-Button möglich. Dazu kommt die im Alltag wohl nützlichste Funktion: „Eins-zu-Eins“. Hierbei bekommen beide Gesprächspartner jeweils einen Ohrhörer und können sich so frei unterhalten.

Weniger praktisch, dafür umso spannender sind die beiden Funktionen „Sprachanruf“ und „Multi-Persona“. Erstere ermöglicht es, andere X1 Interpreter Hubs über WLAN anzuwählen, während letztere Konferenzen mit bis zu 20 Teilnehmern auf die Beine stellt. Dabei werden bis zu fünf Sprachen unterstützt.

Die Akkukapazität des Geräts liegt derweil bei 3.200 mAh und soll laut Herstellerangaben für 12 Stunden reichen. Anschließend muss der X1 Interpreter Hub jedoch für satte 120 Minuten an die Steckdose, denn die Ladeleistung liegt bei nur 10 Watt.

X1 Interpreter Hub im Praxistest

Sämtliche zuvor aufgeführten Eigenschaften stellen zwar eine nette Dreingabe dar, doch was viel wichtiger ist, ist die eigentliche Kernfunktion: die Übersetzung. In diesem Zusammenhang verspricht Hersteller Timekettle eine Genauigkeit von 95 Prozent. Im Rahmen unseres Tests überzeugte das Gerät mit einer schnellen Trans­la­ti­on und einer angenehmen Sprachsynthese. Doch von 95 Prozent Genauigkeit waren die Ergebnisse weit entfernt. So wurde beispielsweise aus „sicher, dass es so funktioniert“ plötzlich „natürlich, es funktioniert genau so“. Und solche Verwechslungen waren an der Tagesordnung – ähnlich wie es beim Google Übersetzer und Co. auch der Fall ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass Gespräche über den X1 Interpreter Hub nicht möglich seien. Ganz im Gegenteil. Zwar werden sich Übersetzungsfehler nicht vermeiden lassen, doch die grundsätzliche Verständigung wird auf jeden Fall gewährt. Zumal die Übersetzung auch in Textform auf dem Display des Geräts erscheint und bei Bedarf ein weiteres Mal überflogen werden kann.

Fazit

Der Timekettle X1 Interpreter Hub ist ein praktischer und überaus intuitiver Übersetzer, der seinen Besitzer dabei unterstützen kann, Kommunikationsbarrieren sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld zu überwinden. „Professionelles“ Dolmetschen ist mit dem Gerät allerdings nicht möglich. Zudem ist der X1 Interpreter Hub mit einem Kaufpreis von knapp 700 Euro nicht gerade ein Schnäppchen. Wer das nötige Kleingeld jedoch aufweist und nicht auf eine absolut korrekte Übersetzung angewiesen ist, wird die zahlreichen Features des Geräts zu schätzen wissen.

Pros des X1 Interpreter Hub:

  • viele praktische Funktionen
  • gut verarbeitet
  • sehr intuitives Menü

Cons des X1 Interpreter Hub:

  • sehr teuer
  • Übersetzungsfehler im Betriebssystem
  • Übersetzung gut, jedoch nicht ideal

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