Microsoft Surface Laptop Go 3 im Test: Ist wirklich nur der Prozessor neu?

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Kompakt wie kaum ein anderes Windows-Notebook, schick und sehr gut verarbeitet: Das Surface Laptop Go 3 gefällt, und kann dennoch nicht verhehlen, dass es nur den Einstieg in die Surface-Welt markiert. Wir zeigen im Test warum!
Microsoft Surface Laptop Go3

Auf den ersten Blick hat sich am neuen Surface Laptop Go 3 im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert. Das Gehäuse ist identisch. Und das ist gut so. Optisch sorgen die schicken Eloxalfarben – im Falle dieses Testgeräts ein Grünton – für einen gewissen Charme, den die klassische Formensprache weiterträgt. Auch die Verarbeitung hat daran ihren Anteil. Ähnlich wie bei Apples Macbook ist diese bei dem mit 27,8 x 20,6 x 1,6 cm kompakt geschnittenen und nur 1,1 kg leichten Microsoft-Notebook derart gut, dass sie selbst zu einem Alleinstellungsmerkmal wird.

Microsoft Surface Laptop Go 3: Kleines Display, begrenzte Auflösung

Und das, obwohl der Hersteller auf einen Materialmix aus Kunststoff und Aluminium setzt, der in anderen Fällen selten zu Lobeshymnen führt. Doch auch hier überzeugt die Machart. Die Oberfläche des Unterbaus präsentiert sich mit einer vergleichsweise weichen Gummihaut, die sich nicht nur in der Hand angenehm anfühlt. Sie zeigt sich auch weniger anfällig gegenüber den alltäglichen Gebrauchsspuren.

Beim Display setzt Microsoft schon seit Längerem auf ein Seitenverhältnis von 3:2, das mit viel Höhe beim Arbeiten punktet und gerade kleinere Bildschirme, wie diesen, mit seiner Diagonale von 12,5 Zoll, größer wirken lässt. Die Auflösung ist mit 1.536 x 1.024 Pixeln nicht sonderlich hoch. Die damit verbundenen Abstriche bei der Detailschärfe fallen aber aufgrund des kleinen Panels nicht so sehr ins Gewicht, denn im Vergleich zu größeren Modellen ist der Betrachtungsabstand im Verhältnis größer. Die glänzende Oberfläche ist nicht ideal, wenn viele Eingaben direkt am Bildschirm erledigt werden, dafür unterstreicht sie die kräftigen Kontraste und knackigen Farben.

Microsoft Surface Laptop Go3
Begrenzte Auflösung, doch der Bildeindruck ist insgesamt gut

Nicht mehr ganz taufrischer Prozessor leistet gute Dienste

Die größte Änderung im Vergleich zum Vorgänger steckt im Inneren des Gehäuses. Microsoft setzt nun auf Intels Core i5-1235U, der sich vor allem hinsichtlich der CPU-Kerne deutlich verbessert zeigt: Während beim zuvor genutzten Intel Core i5-1135G7 nur vier Kerne zur Verfügung standen, arbeiten im i5-1235U zwei leistungsstarke P- und acht sparsame E-Kernen, die zusammen zwölf Threads bewältigen. Auch dieser Chip wurde bereits von einem Nachfolger, dem i5-1335U abgelöst, allerdings sind die Leistungsunterschiede weit geringer, weil sich die grundlegende Architektur gleicht und lediglich die Taktfrequenzen um ein paar Megahertz gesteigert wurden.

Microsoft Surface Laptop Go3
Display:12,4 Zoll, IPS, 1.536 x 1.024 Pixel
Prozessor: Intel Core i5-1235U
Grafik: Intel Iris Xe
Arbeitsspeicher: 16 GB, LPDDR5
DatenspeicherSSD, 256 GB, PCIe 4.0
Kamera720p Webcam
Anschlüsse: 1x USB Typ-C (3.2), 1x USB Typ-A (3.11), Klinke,
Drahtlos: WiFi 6, Bluetooth 5.1
Akku: 40 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen: 27,8 x 20,6 x 1,6 cm
Gewicht:1,1 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:949 Euro

Ähnlich verhält sich’s bei der Grafikeinheit. Die Intel Iris Xe, die mit dem Core i5-1135G7 eingeführt wurde, verfügt über 80 freigeschaltete Execution-Units und wurde im Prinzip seither nicht wesentlich überarbeitet. Lediglich die Taktfrequenzen wurden von Chip-Generation zu Chip-Generation geändert. Damit ist die Grafikeinheit auch der größte Schwachpunkt. Sowohl AMD als auch Apple zeigen, dass integrierten GPUs deutlich höhere Leistung entlockt werden können, als Intel dies vermag. Gaming-Ambitionen sind also Grenzen gesetzt, aber dafür gibt es insgesamt geeignetere Notebooks.

Die SSD ist weder groß noch schnell

Mit einer 256 GB großen SSD im Surface Laptop Go 3 zeigt Microsoft einmal mehr seine knausrige Seite. Auch die Geschwindigkeit des von Kioxia stammende Speicherlaufwerks ist nicht wirklich berauschend: Es werden Transferraten von etwa 3.350 MB/s beim Lesen und rund 2.000 MB/s beim Schreiben von Daten erreicht. 

Microsoft Surface Laptop Go3
Außenschale: Nicht nur schick, sondern auch robust

Im Akku-Betrieb deutlich besser als der Vorgänger – aber kein Dauerläufer

Auch den größten Kritikpunkt an der vorangegangenen Version des Surface Laptop Go hat Microsoft beibehalten: Nach wie vor ist der Akku mit einer Kapazität von 40 Wh winzig geraten. Ein Langläufer abseits der Steckdose ist das Notebook also nicht. Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends sind keine zwei Stunden drin. Bereits nach einer Stunde wird der Restwert des Energiespeichers nur noch mit 38 % angegeben. Wird ausschließlich der Browser benutzt, wird der Akku in einer Stunde um 16 Prozentpunkte geleert. 

Doch selbst wenn das kleine Surface-Notebook auch in der neuesten Auflage alles andere als ein Marathonläufer im Akku-Betrieb ist, hat sich der Energieverbrauch im Vergleich zum Laptop Go 2 erheblich reduziert. Hier zeigt sich die erheblich verbesserte Architektur der Intel-Core-Chips der zwölften Generation gegenüber ihren Vorgängern, die primär mit einer verbesserten Effizienz aufwartet. 

Surface Laptop Go 3: Wenig Interesse am Kontakt nach außen

Ein weiterer Kritikpunkt, der schon bei den Vorgängern bestand und an dem sich auch beim aktuellen Modell nichts ändert, sind die Anschlüsse. Der USB-A-Port basiert auf dem Standard 3.1, der USB-C-Steckplatz unterstützt die Spezifikation 3.2. Da ist es nur konsequent, dass mit WLAN 6 und Bluetooth 5.1 ebenso wenig auf die allerneuesten Iterationen gesetzt wird.  

Ein Pluspunkt bei der spärlichen Port-Auswahl ist dagegen der separate Stromanschluss im proprietären Surface-Format, sodass es beim Laden nicht zum Blockieren der Schnittstellen kommt. Allerdings wäre es aus Perspektive der Flexibilität sinnvoller gewesen, auf einen zweiten USB-C-Anschluss zu setzen.

Microsoft Surface Laptop Go3
Tasten ohne Licht und nur zwei USB-Ports

Tasten ohne Leuchten

Die Eingabemöglichkeiten des 950 Euro teuren Surface-Notebooks hinterlassen einen guten Eindruck. Das beginnt schon beim Display, das auf Berührungen reagiert und diese zuverlässig umsetzt. Gleiches gilt für das mittig platzierte Touchpad. Mit einer Fläche von 10 x 6,1 cm ist es zwar kein Gigant, punktet aber mit einer angenehmen Oberfläche und einem ebenso gelungenen Klickmechanismus.

Die Tasten bieten einen spürbaren Weg nach unten und einen Anschlag, der erst zum Schluss mit einem feinen Gegendruck aufwartet. Damit werden auch Vielschreiber glücklich. Auf wenig Verständnis stößt dagegen, dass es Microsoft noch immer nicht geschafft hat, eine Hintergrundbeleuchtung zu integrieren.

Fazit zum Microsoft Surface Laptop Go 3

Das Microsoft Surface Laptop Go 3 gehört nach wie vor zu den schicksten unter den kompakten Windows-Notebooks. Hinzu kommt die hervorragende Verarbeitung. Dennoch lässt Microsoft keine Gelegenheit aus, um zu unterstreichen, dass es sich hier um den Einstieg in die Surface-Welt handelt: Das Display ist nur mäßig aufgelöst, der Prozessor ist nicht der neueste, die SSD ist klein und bei der Tastatur hat es nicht mal für eine Hintergrundbeleuchtung gereicht. Doch trotz aller Kritik führt an diesem Microsoft-Notebook kein Weg vorbei, wenn eine geringe Größe zentral ist. Vergleichbare Windows-Laptops von etablierten Anbietern wie Dell, HP oder Lenovo sind weder kleiner, noch besser ausgestattet oder gar günstiger.

Microsoft Surface Laptop Go3Wertung
Design / Verarbeitung108
Display155
Prozessor2010
Speicher105
Akku und Verbrauch103
Tastatur54
Anschlüsse103
Preis / Leistung209
Gesamt10047

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