Huawei FreeBuds Pro im Test: Monumentaler Sound und grandiose Akkulaufzeit, aber …

5 Minuten
Der Markt für kabellose Kopfhörer boomt. Das weiß nicht nur Apple, sondern auch Huawei. Mit den FreeBuds Pro hebt der Hersteller eigenen Angaben zufolge “den ungestörten Musikgenuss auf ein neues Level”. Wir haben die Kopfhörer getestet und sagen dir, ob der immens hohe Preis gerechtfertigt ist.
Huawei FreeBuds Pro im Test
Huawei FreeBuds Pro im TestBildquelle: Blasius Kawalkowski

Die technischen Angaben zu den Huawei FreeBuds Pro klingen vielversprechend. Da wäre zunächst eine intelligente Geräuschunterdrückung, die drei Modi bietet: „Gemütlich“, für ruhige Umgebungen, „Ausgeglichen“, für laute Umgebungen und „Ultra“ für sehr laute Umgebungen. Wer das nicht immer selbst anpassen möchte, kann auch „Dynamisch“ auswählen, und die Kopfhörer erkennen die unterschiedlichen Geräuschkulissen völlig automatisch. In unserem Test ist die Geräuschunterdrückung zwar nicht auf dem Niveau von ein paar Over-Ear-Kopfhörern der Marke Bose oder Sony. Dennoch filtern die winzigen Ohrhörer den Umgebungslärm ziemlich gut.

Die umgekehrte Geräuschunterdrückung

Hinzu kommt ein „Aufmerksamkeitsmodus“. Dieser hebt etwa Stimmen bei Gesprächen hervor, wenn man sich mit jemandem unterhält, dabei aber trotzdem Musik hört. Er ist also quasi das Gegenteil der Geräuschunterdrückung. Ist der Modus eingeschaltet und man spricht selbst, klingt es, als würde man eine Tonbandaufnahme seiner eigenen Stimme hören. Auch die Stimme des Gesprächspartners wird verstärkt und damit lauter. Dafür sorgen die drei eingebauten Mikrofone in den Huawei FreeBuds Pro. Die Funktion bietet sich auch dann an, wenn man den Gehörsinn benötigt, beispielsweise im Straßenverkehr. Zwar lassen sich die Modi durch langes Drücken eines der beiden Kopfhörer durchschalten. Zu empfehlen ist aber dennoch die App „AI Life“, die du in der Huawei AppGallery oder im Internet herunterladen kannst. In der Anwendung siehst du zudem den aktuellen Akkustand der Kopfhörer und den der Transportbox.

Huawei FreeBuds Pro im Test
Huawei FreeBuds Pro im Test

Die Steuerung der Huawei FreeBuds Pro

Trotz ihrer geringen Größe lässt sich der Musikplayer über die Huawei-Kopfhörer steuern. So kannst du etwa über einen der beiden Ohrhörer nach oben und unten streichen, um die Lautstärke zu erhöhen oder zu reduzieren. Laufende Musik kannst du mit einem kurzen Gedrückthalten der Kopfhörer pausieren und fortsetzen. Das funktioniert mit kurzer Verzögerung. Ganz ähnlich lassen sich Anrufe annehmen und beenden. Apropos Telefonie: Der Klang ist sowohl auf der Seite des Anrufers als auch auf der des Angerufenen wirklich gut. Viele andere Kopfhörer sind hier unterlegen, auch die OnePlus Buds, die wir ebenfalls getestet haben.

Der Klang

Beim Klang habe ich nicht viel erwartet. Es ist jedoch erstaunlich, was Huawei aus diesem kleinen Gehäuse herausholt. Der Sound ist druckvoll, die Bässe spürbar. Auch die Höhen kommen nicht zu kurz. Zusammengefasst lässt sich sagen: der Klang ist meist ausgewogen, auch wenn die Tiefen je nach Musikrichtung im Vordergrund stehen; die maximale Lautstärke ist noch schmerzfrei zu ertragen und dennoch hoch.

Spotify, Deezer und Co: Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

Der Tragekomfort und die Akkulaufzeit

Fantastisch. Ich habe in meinem Leben schon viele In-Ear-Kopfhörer gehabt und getestet. Kaum ein anderes Paar war angenehmer zu tragen, als die FreeBuds Pro von Huawei. Jedoch weiß ich auch, dass jedes Ohr anders ist. Mit Ohrpolstern in drei verschiedenen Größen versucht Huawei dem entgegenzukommen.

Huawei FreeBuds Pro im Test
Huawei FreeBuds Pro im Test

Hinsichtlich der Akkulaufzeit musst du dir keine Gedanken machen, falls du mal einen ganzen Tag am Stück Musik hören willst. Nach zwei Stunden im Test bei mittlerer Lautstärke sank die Kapazität um 20 Prozent. Hochgerechnet sind als rund zehn Stunden drin. Und sollten die 55 mAh großen Akkus der Kopfhörer leer sein, kannst du sie in der mitgelieferten Ladebox schnell und kabellos aufladen. Da die Ladebox einen integrierten Akku mit einer Kapazität von 580 mAh aufweist, kannst du sie theoretisch etwa fünf mal aufladen.

Handy laden: Diesen Fehler machen fast alle

Und sonst?

Eine Besonderheit der FreeBuds Pro ist, dass sich die Kopfhörer mit zwei Geräten parallel per Bluetooth verbinden können. Das Headset wechselt automatisch zwischen den gekoppelten Geräten und priorisiert Szenarien autonom. Schaust du auf deinem Laptop einen Film und bekommst einen Anruf, wechseln die FreeBuds Pro zum Handy und du kannst telefonieren. Legst du auf, verbinden sie sich wieder mit dem Laptop. Der Haken: Die Funktion kommt erst Ende des Jahres per Update. Erwähnenswert ist auch, dass Huawei die FreeBuds Pro mit Bluetooth 5.2 ausstattet.

Huawei FreeBuds Pro im Test
Huawei FreeBuds Pro im Test

Huawei bietet die FreeBuds Pro in den Farben Schwarz, Weiß und Silber an. Der Preis beläuft sich auf rund 180 Euro. Wer die Kopfhörer bei Huawei bis zum 2. Oktober 2020 vorbestellt, bekommt eine Körperfettwaage im Wert von rund 70 Euro dazu.

Fazit zu den Huawei FreeBuds Pro

Die Huawei FreeBuds Pro liefern einen gewaltig guten Klang. Die Geräuschunterdrückung ist super und auch der Aufmerksamkeitsmodus ist stark. Dabei liefern sie eine Laufzeit, mit der du locker über den Tag kommst. Und wenn nicht, sind sie im Handumdrehen wieder aufgeladen. Hinzu kommt: Sie liegen federleicht und angenehm in den Ohren. Das Manko: Mit 180 Euro sind sie wahrlich kein Schnäppchen.

Deine Technik. Deine Meinung.

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Hardinger

    “ Nach zwei Stunden im Test bei mittlerer Lautstärke sank die Kapazität um 20 Prozent. Hochgerechnet sind als rund zehn Stunden drin. “ Leider kann man dies nicht hochrechnen. Sollte man eigentlich wissen, wenn man mit Technik zu tun hat. Denn die Prozentangaben verlaufen nicht linear und gehen am Anfang langsamer runter und dann schneller. Wenn man etwas testet, dann sollte man es auch testen. Denn nach dieser „Messmethode“, hält der Akku von meinem iPhone lebenslang, denn da steht eine Ewigkeit 100% bevor es runter geht. Nur können es gar nie 100% sein, denn wenn man das Ladekabel raus zieht, sind es schon 99,99999%.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein