Vodafone verspricht besseres Netz an der Autobahn: So lange musst du noch warten

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Es ist immer wieder ein Ärgernis, wenn auf der Autobahn bei einem Telefonat das Gespräch abreißt. Das soll sich ändern, verspricht Vodafone jetzt. Man will allein an Autobahnen 150 neue Sendemasten bauen. Auch bei der Telekom bewegt sich was.
Vodafone verspricht besseres Netz an der Autobahn
Vodafone verspricht besseres Netz an der AutobahnBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Bisher war der Netzausbau für die Mobilfunkanbieter in Deutschland problematisch. Es müssen viele Auflagen eingehalten werden und nicht immer stehen dann die Flächen zur Verfügung, die den Mobilfunkern in ihre Funknetzplanung passen würden. Hinzu kommt, dass ein neuer Sendemast sowohl Strom als auch eine Anbindung an das Netz benötigt – idealerweise per Glasfaser. Damit sich die Situation entlang der Autobahnen verbessert, hat Vodafone nun – wie bereits die Telekom – eine Kooperation mit der Autobahn GmbH geschlossen.

Vodafone plant 150 neue Autobahn-Sendemasten bis Ende 2026

Damit will der Mobilfunker aus Düsseldorf die Standortsuche und den Ausbau entlang der Autobahnen vereinfachen. Im Bundesministerium für Digitales und Verkehr habe man daher jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Vodafone plant, bis Ende 2026 150 zusätzliche Mobilfunk-Standorte mit 5G-Technologie entlang des 13.200 Kilometer langen Autobahnnetzes zu bauen. Zudem gibt es 1.000 weitere Baumaßnahmen an bestehenden Mobilfunkanlagen, bei denen das Netz erweitert und damit verbessert wird. Spätestens 2028 will man an allen Autobahnen das 5G-Netz zur Verfügung stellen. Dabei geht es weniger um das 5G-Zeichen in deinem Handy, als vielmehr um die Voraussetzung für neue Anwendungen im Bereich der vernetzten Mobilität.

Damit der umfangreiche Ausbau schnell gelingen kann, umfasst die Kooperation Maßnahmen, die die Standortsuche und die Bauplanung vereinfachen und beschleunigen. So stellt die Autobahn GmbH Vodafone zukünftig bundeseigene Flächen für neue Maststandorte zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Standorte auf Rastanlagen oder im Bereich von Autobahnmeistereien.

Telekom baut erste Autobahn-Sender in diesem Jahr

Vodafone versorgt nach eigenen Angaben seit Ende 2022 annähernd 100 Prozent der Autobahnen über LTE mit mindestens 100 Mbit pro Sekunde. Schon mehr als 3.600 Mobilfunkstationen entlang der Autobahnen versorgen die Autofahrer mit 5G. Insgesamt betreibt Vodafone mehr als 6.000 Mobilfunkstandorte, die der Abdeckung von Autobahnstrecken und -tunneln dienen. Die Abbruchrate für Gespräche entlang der Autobahnen liege im Vodafone-Netz bei weniger als 0,3 Prozent. Das sei rund ein Drittel weniger als noch 2019.

Auch die Telekom hat mit der Autobahn GmbH eine entsprechende Kooperation geschlossen. Da diese schon im Mai vergangenen Jahres unterzeichnet wurde, konnte die Telekom bereits erste Erfolge vorweisen. Beide Partner wollen bis Ende 2024 Standorte für 400 neue Mobilfunkmasten an der Autobahn festlegen. Auf einem Netzetag Ende 2023 teilte die Telekom mit, 50 Standorte seien bereits festgelegt worden. Gebaut wurde allerdings bis dato noch keiner. Die ersten Masten aus dieser Kooperation sollen bei der Telekom in diesem Jahr gebaut werden. Bis dahin werden die Standorte zum Teil durch mobile Sendemasten versorgt.

Rechtliche Rahmenbedingungen haben sich geändert

Dabei profitiert sowohl Telekom als auch Vodafone bei ihrer Zusammenarbeit von einer im Jahr 2020 beschlossenen Änderung des Bundesfernstraßengesetzes: Die Anpassung erlaubt den Bau von Mobilfunkmasten auch in der Anbauverbotszone 40 Meter rechts und links neben der Autobahn. Dementsprechend können die Mobilfunker die bundeseigenen Flächen der Autobahn GmbH nun verstärkt für den Mobilfunkausbau nutzen. Neue Masten können an Böschungen, auf Rastanlagen oder Betriebsstandorten entstehen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Sehr gut

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