Vodafone will die Internet-Geschwindigkeit verdoppeln

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Vodafone ist stolz auf sein Gigabit-Kabelnetz. Heute schaltet das Unternehmen 1,7 Millionen weitere Haushalte dazu und erreicht jetzt 21 Millionen Haushalte mit 1.000 Mbit/s. Doch der Upstream hängt noch bei 50 Mbit/s. Noch. Die nächste Stufe kommt.
Flaggen mit dem Vodafone-Logo wehen vor der Konzernzentrale in Düsseldorf
Vodafone Zentrale in DüsseldorfBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Der Ausbau des Vodafone Kabel-Glasfasernetzes geht noch schneller voran als geplant, teilt Vodafone heute mit. Die weiteren 1,7 Millionen Anschlüsse, bei denen ab sofort Datenraten mit bis zu 1.000 Mbit/s im Downstream möglich sind, verteilen sich über ganz Deutschland. Über 21 Millionen Haushalte können die hohen Downstream-Raten nun buchen, 120 Städte sind neu dabei. Bis 2022 sollen es insgesamt 25 Millionen mögliche Kunden sein.

Während die klassischen Festnetzanbieter beginnen, Glasfaserleitungen zum Kunden zu verlegen, setzt Vodafone auf einen Mix aus TV-Kabel und Glasfaser für diese Datenraten. Das hat zwar den Vorteil, schnell überall einen hohen Downstream zu erreichen. Doch diese Strategie rächt sich beim Upstream, also dem Versand von Daten ins Internet. Hier kann Vodafone derzeit nur 50 Mbit/s anbieten, während die Glasfaser-Anbieter je nach Anbieter und Tarif 200, 500 oder gar 1.000 Mbit/s auch für den Upstream vermarkten.

Upstream noch auf DOCSIS 3.0

Der Grund für den langsamen Datenversand: Während beim Downstream bei den schnellen Anschlüssen schon DOCSIS 3.1 zum Einsatz kommt, ist es beim Upstream noch DOCSIS 3.0. Dieser Netzstandard ist nicht schneller. Wie Vodafone aber jetzt im Rahmen der Erweiterung bekannt gab, wird man spätestens im kommenden Jahr auch im Upstream auf DOCSIS 3.1 setzen. Dazu will man zunächst einige Feldtests starten.

Mit der neuen Technologie im Upstream wären dann auch Tarife mit 100 Mbit/s im Upstream denkbar, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Entsprechende Pläne gebe es. Auch sei der Downstream auf 2 Gbit/s erweiterbar. Rein technisch könnte mit DOCSIS 3.1 ein Downstream von 5 Gbit/s und ein Upstream von 1,5 Gbit/s ermöglicht werden. Allerdings ist das abhängig vom Implementierungsaufwand und der jeweiligen Netzarchitektur.

10 Gbit/s per Kabel in Planung

Im nächsten Schritt könnte dann DOCSIS 4.0 zum Einsatz kommen. Hier gibt es bereits entsprechende Entwicklungen. Vodafone müsste dafür aber auch den Glasfaseranteil im Netz noch weiter signifikant erhöhen. Dann wären bis zu 10 Gbit/s im Downstream und 6 Gbit/s im Upstream möglich. Diese Datenraten brauchen heute und vermutlich auch in den kommenden Jahren aber wohl allenfalls Firmen. Gleichzeitig werden aber auch die Latenzzeiten verbessert, was mehr Echtzeitanwendungen ermöglicht.

Noch wird die neue Technik bei den Chipherstellern entwickelt. Sobald erste Prototypen der neuen Hardware-Generation verfügbar sind, planen Netzbetreiber wie Vodafone erste Feldtests. Diese sollen schon innerhalb der nächsten zwei Jahre stattfinden.

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