Dieser Wert überrascht: Internet in Deutschland besser als gedacht

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Immer mehr Menschen testen, ob ihr Internetanschluss hält, was der Anbieter verspricht. Die Bundesnetzagentur hat jetzt ihren neuen Jahresbericht zur Breitbandmessung vorgelegt – und der enthält eine bemerkenswerte Neuerung.
Eine Frau sitzt am Tisch an einem Laptop
Internet in Deutschland teils schneller als gebuchtBildquelle: StartupStockPhotos / Pixabay

Erstmals wurde bei der Erhebung das 5G-Netz gesondert ausgewertet. Das Ergebnis: 5G übertrifft die Erwartungen – zumindest dann, wenn dein Tarif keine künstliche Bremse enthält. Der Bericht der Bundesnetzagentur basiert auf mehr als 276.000 validen Einzelmessungen im Festnetz und rund 562.000 im Mobilfunk. Sie wurden zwischen Oktober 2023 und September 2024 durchgeführt. Inzwischen dürften die Netze angesichts des Ausbautempos der Netzbetreiber noch einmal besser geworden sein.

Im Festnetz erhielten 86,5 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten Download-Geschwindigkeit, 45,2 Prozent erreichten oder übertrafen sogar die volle Leistung. Damit hat sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr erneut leicht verbessert.

5G öffnet nach oben – aber nicht für alle

Im Mobilfunk lag der Anteil der 5G-Messungen bei 44,2 Prozent. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. Hier lag der Wert der 5G-Messerungen bei nur 28,5 Prozent. Besonders auffällig: In den oberen Bandbreiteklassen (200–500 Mbit/s und >500 Mbit/s) zeigt sich 5G deutlich leistungsfähiger als 4G. Viele gemessene 5G-Geschwindigkeiten lagen sogar über dem offiziell geschätzten Maximum des jeweiligen Tarifs. Das überrascht auf den ersten Blick, da die Anbieter mehr liefern, als du bezahlst. Tatsächlich ist es aber eine Folge davon, dass die Netzbetreiber bei Premiumtarifen häufig keine harte Obergrenze mehr setzen. Laut Tarifdatenblatt deckeln zwar alle Anbieter bei 300 Mbit/s,

Damit solche Messungen künftig nicht als „Ausreißer“ aussortiert werden, hat die Bundesnetzagentur ihre Methodik angepasst. In den genannten Bandbreiteklassen fließen nun auch 5G-Messungen ein, die über 120 Prozent der geschätzten Tarifleistung hinausgehen. In den unteren Klassen bleiben die bisherigen Filter aber bestehen.

Erstmals werden die Ergebnisse in separaten Karten für Festnetz und Mobilfunk dargestellt. Im Festnetz steht weiterhin die Vertragserfüllung im Mittelpunkt, im Mobilfunk dagegen ausschließlich die gemessene Leistung – getrennt nach Netzbetreibern. Diese neuen Karten sind unter www.gigabitgrundbuch.bund.de abrufbar.

Kritikpunkt: Die Messung bleibt nicht repräsentativ

Der Bericht zeigt aber nicht, wie gut Deutschland insgesamt mit schnellem Internet versorgt ist. Er prüft nur, ob die Anbieter ihren Kunden die vertraglich vereinbarten Leistungen liefern. Grundlage für die Messung ist der vom Nutzer angegebene oder automatisch ermittelte Tarif – inklusive Angabe zur maximalen Datenrate,

Da alle Messungen freiwillig über App oder Desktop-Software erfolgen, ist die Stichprobe im statistischen Sinne nicht repräsentativ. Dennoch erlaubt sie valide Aussagen über Unterschiede zwischen Technologien, Tarifen, Anbietern und Regionen, sofern man diese Einschränkung beachtet.

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