Vodafone laufen die Kunden davon

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Bei Vodafone freut man sich, in Deutschland wieder zu wachsen. Finanziell mag das für das dritte Quartal des laufenden Jahres sogar stimmen. Doch bei der Kundenentwicklung ist in weiten Teilen das Gegenteil der Fall; auch wegen Preiserhöhungen im Festnetz.
Vodafone-Logo am Vodafone-Campus in Düsseldorf.
Vodafone muss ein weiteres Mal herbe Kundenverluste wegstecken.Bildquelle: Ralf Liebhold / ShutterStock.com

Unter anderem aufgrund von Preiserhöhungen im Breitbandbereich ist es Vodafone in Deutschland gelungen, im dritten Quartal des laufenden Jahres auf den finanziellen Wachstumspfad zurückzukehren. Ob die Freude darüber allerdings nachhaltig anhalten wird, bleibt abzuwarten. Denn Verbraucherschützer wollen die von Vodafone eingeschlagene Praxis, auf breiter Front Preiserhöhungen vorzunehmen, gerichtlich auf den Prüfstand stellen.

Vodafone: Mehr Umsatz, weniger Kunden

Konkret ist es Vodafone im dritten Quartal des laufenden Jahres gelungen, den Service-Umsatz im Festnetz um 1,4 Prozent und im Mobilfunk um 0,7 Prozent zu steigern. In Summe war es so möglich, den Service-Umsatz im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro zu verbessern. Weniger erfreulich ist für den britischen Konzern allerdings: Weiterhin entscheiden sich viele Kunden in Deutschland dazu, ihren Vertrag bei Vodafone zu kündigen.

Beispiel Mobilfunk: Die Zahl der Kunden in diesem Segment ging in Summe um 166.000 auf 30,54 Millionen zurück. Getrieben wurde dieser Rückgang in erster Linie durch ein Minus an aktiven Prepaidkarten. Hier reduzierte sich der Bestand um 235.000 auf 11,36 Millionen. Im laufenden Kalenderjahr musste Vodafone somit schon den Verlust von 927.000 Prepaid-Nutzern verzeichnen. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Vodafone bei Vertragskunden wie im dritten Quartal des Vorjahres ein solides Wachstum verzeichnen konnte. Ihr Bestand legte um 69.000 auf 19,18 Millionen zu.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Es war das stärkste Vertragskundenwachstum seit dem vierten Quartal 2022. Also reichlich Grund zur Freude? Eher weniger. Denn Vodafone performte in diesem Segment deutlich schwächer als die direkte Konkurrenz. Telefónica Deutschland (O2) brachte es im zweiten Quartal auf 396.000 neue Vertragskunden, die Deutsche Telekom verzeichnete in diesem Segment sogar ein Plus von 420.000 Kunden.

Breitbandkunden laufen in Scharen davon

Spürbar verschärft hat sich dagegen die Kundenabwanderung im Breitband-Segment. Das achte Quartal in Folge verlor Vodafone in Deutschland hier tausende Kunden. Und nie waren es in den vergangenen Jahren mehr als im abgeschlossenen Quartal. Der Kundenbestand im Breitbandgeschäft verringerte sich um satte 133.000. Die vorgenommenen Preiserhöhungen schlagen hier voll durch. Allerdings auf erwartetem Niveau, wie Vodafone selbst angibt. Entsprechend konnte Vodafone zum Stichtag Ende September noch auf 10,38 Millionen Breitbandkunden blicken.

Hinzu kommt ein Quartalsverlust von 93.000 TV-Anschlüssen. Der Bestand in diesem Segment verringerte sich auf 12,55 Millionen.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Devil

    Ich muss tatsächlich sagen dass meine Kündigung bei Vodafone nicht aufgrund der Preiserhöhung erfolgte, sondern aufgrund des Unwillen des Supports, mir in 28!! Telefonaten auch nur einmal 100% die Wahrheit zu sagen. Irgendeine Lüge ist immer gefallen.

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  2. Nutzerbild Blinkfeuer

    Ja wohin wandern sie denn? Würde mich als V_Kunde interessieren. So was wie Wählerwanderung, verstehste?

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  3. Nutzerbild Holger R. Brucke

    Tja , Irgendwann rächt sich die Aroganz und Ignoranz von Vodafone !
    Offensichtlich interessiert Vodafone an den Kunden nur deren Kohle . Das Geld der Kunden ja Service nein . Da muss man sich dann auch nicht wundern wenn die Leute Irgendwann mal die Schnauze voll haben .
    Bleibt nur zu hoffen das die Kündigungswelle anhält . Ich gönn’s dem Laden .

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  4. Nutzerbild HarryHH

    Bin seit Einführung von D beim ▪︎T▪︎ und immer noch super zufrieden.
    OK, als exMitarbeiter gibt es Sonderkonditionen, aber auch nichts ‚umsonst‘. Für den einfachsten Tarif ‚S‘ (nur Telefon) zahle ich 9,99 mit 6 GB Datenvolumen und Flatrate. Mir reicht das, ich brauche keine FestNr. mehr.
    Zusätzlich giept äs kleine Geschenke -zum Erhalt der Freundschaft.
    Seit Beginn Corona jeden Monat 500 MB Daten +.
    Diesen Monat ein kostenloser Disney Zugang, befristet bis Nov 2024 mit automatischer Kündigung.
    Mag alles Kleinkram sein, aber trotzdem👍🏻
    Und das Netz ist auch topp.

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  5. Nutzerbild Brauer

    Ich habe bei Vodafone gekündigt weil ich kein Empfang habe und es kamm zum Gericht ..Ein Richter und der Anwalt von Vodafone war über Kaera und ich mehr nicht …Urteil ich muß 10198 Euro am Vodafone bezahlen

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  6. Nutzerbild Andreas

    Tja mich wundert es nicht, zumal Bestandskunden wie Dreck behandelt werden und für Vertragsabschlüsse gelogen wird bis zum geht nicht mehr… Service muss man Glück haben… Wir hatten nach ca 5 Telefonaten und ca 8 h Warteschleife einen Herren der hat alles in 49 Sekunden erledigt wofür wir wochenlang angerufen haben und von einer Stelle zur nächsten geschoben wurden… Hatten eigentlich schon gekündigt, aber wenn man mal jemanden fähigen bekommt klappt auch alles… Ach ja wir sollten mehr bezahlen als Neukunden😂… Nett oder!? Also kann man doch nicht machen oder?

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  7. Nutzerbild Uwe

    War seit 1996 Kunde bei KabelBW, was später Vodafone wurde. 01.12.2022 hat uns unsere ach so nette Nachbarin eigenmächtig vom Hausanschluss gekappt. Bei KabelBW hätte man einen Techniker geschickt, den Anschluss wieder hergestellt und der Nachbarin auf die Finger geklopft. Vodafone: Dann ist das so. Keine Reaktion von dem Sauladen. Hab über 5 Monate gebraucht, bis die Kündigung durch war. Die haben auch, trotz 2-maliger Mitteilung über den Entzug der Einzugsermächtigung weiter die monatlichen Gebühren von um die 90 Euro abgebucht. Erst, als ich mit einem Anwalt drohte, wurde die Kündigung bestätigt und ich habe mein Geld von dem Tag an, als unsere ach so liebe nette Nachbarin kappte, zurück bekommen. Bin jetzt bei = T = und voll zu frieden. Der Sauladen von -V- soll pleite gehen, damit KabelBW merkt, was die sich mit ihrem neuen Partner angetan haben.

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