Telekom verbessert Mobilfunknetz: Dieser Kniff macht das Internet für dich noch schneller

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Das Netz der Telekom zählt ohnehin schon als das beste Mobilfunknetz in Deutschland. Das macht die Telekom aktuell auch in einer Kampagne mit dem Slogan „Wir sind das Netz“ deutlich. Damit das auch so bleibt, investiert die Telekom in ihr Handynetz. Eine Maßnahme sticht dabei besonders heraus.
Das Telekom-Logo im Hintergrund - im Vordergrund ist ein Smartphone zu sehen
Die Telekom hat ihr Handynetz noch einmal schneller gemachtBildquelle: viewimage / ShutterStock.com

Schon seit Jahren gehört die Telekom zu den Anbietern, der die meisten der Sendemasten mit einer Glasfaserleitung anbindet. Denn schließlich muss das Signal, das dein Handy versendet und empfängt, nicht nur zum nächsten Sendemast, sondern auch von dort weg. Währen man sich in den ersten Jahren der Mobilfunknetze mit sogenannten Standleitungen behalf, ist inzwischen die Glasfaser der sogenannte Gold-Standard. Die Alternative lautet Richtfunk. Doch diese gilt gemeinhin nicht als so zuverlässig und schnell wie eine Glasfaserleitung, reicht aber in den allermeisten Fällen dennoch aus. Jetzt hat die Telekom bekannt gegeben, dass 10.000 ihrer Standorte bereits heute mit einer Datenrate von 10 Gbit/s angebunden sind. Das ist gut für dich als Kunden. Denn an diesen Standorten kann die Telekom theoretisch alle Frequenzen, die sie nutzen darf, einsetzen und den entstehenden Datenverkehr abführen. Zum Vergleich: Die meisten Internetanschlüsse für Privatkunden in Deutschland haben Datenraten zwischen 0,016 und 0,25 Gbit/s.

Datenverkehr im Telekom-Netz legt jährlich um 30 Prozent zu

83 Prozent aller 5G-Standorte in Deutschland seien bereits über Glasfaser angebunden, heißt es von der Telekom. Bei 40 Prozent dieser Standorte hat die Telekom das Netz derart aufgerüstet, dass die Glasfaserleitung den 5G-Standort mit 10 Gbit/s anbindet. Der höhere Datendurchsatz ermöglicht noch mehr Kapazität und maximale Datenraten in der jeweiligen Mobilfunkzelle. Insbesondere an Orten mit hoher Netzauslastung profitieren Menschen so unterwegs von zusätzlicher Bandbreite. Bis 2026 wird die Telekom über 28.000 Mobilfunkstandorte mit einer Highspeed-Anbindung mit 10 Gbit/s ausstatten, so der Plan.

„Die Anforderungen an unser Mobilfunknetz steigen ständig: Allein im Netz der Telekom wächst der mobile Datenverkehr jährlich um rund 30 Prozent“, sagt Abdu Mudesir, Technik-Chef der Telekom Deutschland. „Nicht nur die Menge an Daten steigt rasant, sondern dank 5G auch das Tempo. Deswegen erweitern wir unser Netz nicht nur mit immer mehr 5G-Antennen, sondern sorgen auch für noch mehr Kapazität und Geschwindigkeit im Transportnetz.“

Ausbau auf 10 Gbit/s hat mehr als vier Jahre gedauert

So trivial dieser Schritt klingt, so viel Arbeit hat er der Telekom im Vorfeld gemacht. Denn es reichte nicht, die betreffenden Sendemasten nur mit einer Glasfaserleitung zu versorgen. Um zusätzlich zur Glasfaseranbindung auch Datenraten von 10 Gigabit pro Sekunde realisieren zu können, wurden an den Mobilfunkstandorten neue Mobilfunk-Gateways eingebaut. Diese ermöglichen eine schnellere Datenverarbeitung beim Übergang zwischen Transportnetz und den Mobilfunkantennen. Bei allen neu gebauten Standorten und bei Modernisierungsmaßnahmen der Telekom werden nun solche Gateways installiert, heißt es von der Telekom. Damit diese Gateways funktionieren, musste die Telekom aber eine neue Aggregationsplattform für das bundesweite Mobilfunk-Transportnetz aufbauen. Dieser Schritt ging nicht über Nacht. Er begann 2018 und wurde erst 2022 abgeschlossen. Die neue Plattform fasst die Daten von den über 36.000 deutschen Mobilfunkstandorten der Telekom so zusammen, dass sie über 24 übergeordnete Knotenpunkte im Transportnetz weitertransportiert werden.

Die Mobilfunkstandorte mit einer 10-Gbit/-Anbindung haben eine weitere Besonderheit. Sie sind über separate Glasfasern zu zwei unterschiedlichen zentralen Transportnetzknoten verbunden. Das macht die Standorte besonders ausfallsicher. Auch wenn ein Bagger eine Glasfaserleitung kappt, sollte der Standort trotzdem weiter senden können.

So viel Traffic kann heute schon an einem Standort anfallen

Die Anbindung mit 10 Gbit/s klingt überdimensioniert, ist sie aber nicht. Hat ein Standort 5G-Antennen mit einer 3,6 GHz-Frequenz, so stellt allein diese Antenne eine Datenrate von 1 Gbit/s bereit. Per LTE bietet die Telekom weitere 525 Mbit/s an, die sich alle Kunden eines Antennensegmentes teilen. So kommt ein Antennensegment schon auf 1,525 Gbit/s. Ein Standort hat üblicherweise drei Segmente und kommt somit im Vollausbau und bei voller Auslastung auf 4,575 Gbit/s – ohne das GSM-Netz berücksichtigt zu haben. Bedenkt man, dass bei 5G das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und zusätzliche Frequenzen im Millimeterbereich künftig noch höhere Datenraten ermöglichen, so dürften zumindest an Hotspot-Standorten die 10 Gbit/s in wenigen Jahren schon wieder knapp werden.

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