Sparkasse mit seltsamer Idee: Jeder Kunde ist jetzt in Gefahr

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Was dachte sich die Sparkasse denn dabei? Derzeit bekommen viele Kunden Post von ihrer Bank. Was eigentlich ein Service des Finanzinstituts sein sollte, wird aber zum Einfallstor für Kriminelle. Eine Aktion der Sparkasse, die nach hinten losgeht.
Sparkasse mit seltsamer Idee: Jeder Kunde ist jetzt in Gefahr
Sparkasse mit seltsamer Idee: Jeder Kunde ist jetzt in GefahrBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Die Sparkasse verärgert ihre Kunden in ganz Deutschland immer wieder. Etwa mir der Schließung vieler Filialen. Denn mit ihnen verschwinden oftmals auch die Geldautomaten. Dass Kunden nun weitere Wege zum nächsten Automaten haben und schwieriger an Bargeld kommen, wurde erst vor Kurzem von der Verbraucherzentrale bestätigt. Zudem steigen die Kontoführungsgebühren immer weiter. Und nun erhalten tausende Kunden Post von der Sparkasse, die sie und Millionen weitere Kunden in Gefahr bringt.

Sparkasse bringt Kunden in Gefahr

Zum 1. Mai 2024 passt die Sparkasse Bremen ihr Preis- und Leistungsverzeichnis an. Ob Kontoführungsgebühren in Höhe von 8 Euro monatlich, eine EC-Karte für 10 Euro oder 20 Cent pro Überweisung oder Dauerauftrag: Nicht nur Sparkassen jonglieren regelmäßig mit den Preisen, sondern auch viele andere Banken. Das neue Preis-Leistungsverzeichnis zeigt aber auch: Die Sparkasse Bremen setzt das neue EU-Gesetz bereits um und erhebt keine höheren Gebühren für Echtzeit-Überweisungen als für normale Überweisungen. So weit, so gut. Doch die Sparkasse verschickt die neuen Bedingungen und AGB per Post an ihre Kunden. Und geht dabei einen äußert fraglichen Weg.

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Da die neuen Konto-Regeln der Sparkasse knapp 140 Seiten lang sind, hatte man in Bremen eine Idee: Statt das neue 140-seitige AGB-Werk auszudrucken und 15.000 Kunden zuzuschicken, klebte man einen USB-Stick auf eine Postkarte. Auf dem Stick: das neue Preis-Leistungsverzeichnis, AGB und Bedingungen. Und während sich Menschen auf Internet-Plattformen wie Reddit darüber amüsieren, kritisieren Sicherheitsexperten dieses Vorgehen und befürchten den Beginn einer neuen Betrugsmasche.

Obacht: Das sollte man besser nicht tun

Die Sorge ist, dass Betrüger die ungewöhnliche Idee für sich nutzen und künftig USB-Sticks auf Briefpapier mit gefälschtem Banklogo der Sparkasse verschicken. USB-Sticks aus unbekannten Händen sollte man ohnehin nicht in den eigenen Computer einstecken. Denn es kann schon ausreichen, den Stick anzuschließen, um etwa Spyware auf dem Rechner zu installieren, die Passwörter mitliest. Und: Die Sparkasse hat auf der Postkarte auch einen QR-Code abgedruckt, der zu den neuen AGB führt – ganz ohne einen USB-Stick nutzen zu müssen.

Sparkasse greift durch: Auf diese Kunden hat man keine Lust mehr

Doch warum verschickt die Sparkasse die AGB überhaupt per Post? Dazu sei man juristisch verpflichtet, so eine Sprecherin gegenüber dem Spiegel. „Wir müssen nachweisen, dass wir den Kunden die AGB zur Verfügung gestellt haben“, erklärt die Sprecherin. Die Alternative sei gewesen, die rund 140 Seiten pro Kunde auszudrucken und per Post mit höheren Portogebühren zu verschicken. Das etwa hat die Berliner Sparkasse vor rund zwei Jahren gemacht und die neuen AGB auf 130 DIN-A4-Seiten an Kunden verschickt. Übrigens: Kunden der Sparkasse Bremen müssen die neuen AGB auch noch bestätigen. Dazu müssen sie ein Formular ausfüllen – oder sich mit einem Berater oder einer Beraterin in einer Filiale treffen.

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