Samsung-Handys: Können demnächst auch deutsche Nutzer sparen?

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Zahlreiche Smartphone-Nutzer verwenden über Monate oder gar Jahre hinweg Mobiltelefone mit einem zersprungenen Display. Denn Reparaturdienste sind teuer und daher keine gute Alternative. Einigen Samsung-Nutzern wird demnächst eine kostengünstigere Option geboten.
Technologiekonzern
SamsungBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Bisher gab es für die allermeisten Samsung-Nutzer nur zwei Möglichkeiten, mit einem beschädigten Mobiltelefon umzugehen: Entweder man ließ es kostenpflichtig reparieren, was in der Regel einen spürbaren Schwund im Portemonnaie zur Folge hatte. Oder man kaufte ein neues Handy und verfrachtete das Altgerät in den Mülleimer – metaphorisch gesprochen. Künftig möchte Samsung jedoch eine weitere Option gewähren.

Samsung kündigt Selbstreparatur-Services an

Bereits ab diesem Sommer sollen Samsung-Kunden in die Lage versetzt werden, ihre Endgeräte eigenständig reparieren zu können. Mit dieser Maßnahme möchte der südkoreanische Hersteller nach eigenen Angaben die Nutzungsdauer seiner Produkte steigern, eine Kreislaufwirtschaft fördern und Elektroschrott minimieren. Weitreichende Pläne also, doch aller Anfang ist bekanntlich schwer. In einem ersten Schritt wird Samsung seine Selbstreparatur-Dienste daher lediglich für die Geräte der Galaxy S20– und Galaxy S21-Serien sowie das Galaxy Tab S7+ bereitstellen. Dazu gehört ein Zugang zu originalen Ersatzteilen, passendes Reparaturwerkzeug und visuelle Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Dabei setzen die Verantwortlichen auf die Expertise von iFixit, eine der führenden Plattformen für Amateur-Reparaturen.

Zunächst soll sich das Portfolio in diesem Bereich auf Reparaturen des Displays, der Rückseite und des Ladeports beschränken. Reparaturdienste bleiben daher auch in Zukunft relevant. Doch Samsung plant, die Palette an Reparaturoptionen und reparierbaren Geräten im Laufe der Zeit auszuweiten.

Gute Nachrichten für Samsung-Besitzer in den USA, doch wie sieht es mit dem deutschen Markt aus? Leider nicht sonderlich erfreulich. Samsung verriet uns auf Anfrage, dass derzeit noch keine Pläne zur Implementierung des iFixit-Programms im deutschen Markt existieren würden. Zumindest so lange nicht, bis das in der EU angestrebte Recht auf Reparatur endgültig in der Praxis ankommt (siehe unten). Bis dahin müssen die hiesigen Samsung-Nutzer bei Smartphone-Schäden somit weiterhin tief in die Tasche greifen.

Auf den Spuren von Apple

Der größte Konkurrent, Apple, kündigte eine ähnliche Kampagne bereits Ende 2021 für seine iPhone-12- und iPhone-12-Riegen an. Ganz freiwillig sind die neuen Maßnahmen dabei nicht, denn in der EU wurde bereits im vergangenen Jahr ein sogenanntes „Recht auf Reparatur“ vorgestellt, das die Reparierbarkeit von Elektrogeräten gewährleisten soll. Ferner soll ab 2023 ein Reparaturindex eingeführt werden, welcher abbilden wird, wie gut sich ein Elektrogerät reparieren lässt.

Angesichts dieser Entwicklungen unternehmen Smartphone-Hersteller aktuell die ersten vorsichtigen Schritte hin zu reparierbaren Mobiltelefonen. Allerdings beschränken sich diese zunächst paradoxerweise auf die USA.

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