Prügel für Autofahrer: Jetzt wendet sich das Blatt

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Ob Diesel, Benziner oder E-Auto spielt keine Rolle. Autofahrer werden immer weiter gegängelt. Mehr Radwege, Tempolimits, höhere Spritpreise und teurere Parkplätze: Jetzt wendet sich sogar der ADAC gegen Autofahrer. Was ist da los?
Prügel für Autofahrer: Jetzt wendet sich das Blatt
Prügel für Autofahrer: Jetzt wendet sich das BlattBildquelle: CHUTTERSNAP / Unsplash

Wer ein großes Auto wie etwa einen SUV fahren will, muss ab sofort mehr zahlen. Zumindest beim Parken. Bis zu 18 Euro pro Stunde werden jetzt fällig. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres berichteten wir darüber, dass Parkgebühren für schwere Autos erhöht werden sollen. Jetzt will auch die erste deutsche Stadt die Parkgebühren drastisch erhöhen. Autofahrer, die einen großen Pkw fahren, sollen fast das Doppelte von dem zahlen, was Kleinwagenbesitzer abdrücken. Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Jetzt ist auch noch der ADAC gegen Autofahrer

Den ADAC dürfte jeder Autofahrer kennen. Der größte Automobilclub Europas hat sich auf die Fahne geschrieben, „die Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrwesens, des Motorsports und des Tourismus“ durchzusetzen. Doch was die „gelben Engel“ jetzt machen, ist laut dem Fachanwalt für Verkehrsrecht Uwe Lenhart ziemlich verblüffen. „Dass nunmehr sogar der ADAC dem Vernichtungsfeldzug gegen das Auto beigetreten ist, verwundert“, so Lehnart gegenüber der Bild-Zeitung. Doch warum ist der bekannte Verkehrsrechtler so verblüfft?

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Der Grund: „Der ADAC hält insgesamt eine Staffelung nach der Größe für sinnvoller als nach dem Gewicht – zumal das Gewicht keine belastbare Aussage zum Flächenverbrauch zulässt“, erklärt ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh der Bild. Das heißt: Der ADAC will, dass Autofahrer, die SUV und andere großen Familienwagen fahren, mehr zahlen, als etwa Singles, denen ein Smart langt. Der ADAC habe Verständnis dafür, dass Städte darauf reagieren müssen, dass das Raumangebot knapp wird.

Gebühren explodieren

Die Stadt Paris hat die Gebühren für Autofahrer auf 18 Euro pro Stunde fürs Parken erhöht. Betroffen sind Verbrennerfahrzeuge, die mehr als 1,6 Tonnen wiegen und E-Autos, die schwerer als 2 Tonnen sind. Die Stadt Koblenz will ab März nachziehen. Doch während Paris Anwohner aus der Verteuerung herausrechnet, will Koblenz gerade diese Autofahrer melken und ab 1. März die Parkgebühren nach Autogröße in Rechnung stellen.

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Kostete ein Bewohnerparkausweis die Koblenzer Autofahrer bislang rund 30 Euro im Jahr, sollen sich die Kosten demnächst aus einem Jahresgrundbetrag in Höhe von 23,40 Euro multipliziert mit der jeweiligen Länge und Breite des Fahrzeugs in Metern berechnen. Heißt: Jemand, der einen 2-Sitzer Smart fährt, bezahlt 105 Euro im Jahr und Autofahrer, die einen VW Tiguan vor dem Haus abstellen wollen, müssen gut 196 Euro berappen. So zumindest die Rechnung der Stadt Koblenz.

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